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DIE KAUFMÄNNISCHE SCHULE - vLw Stiftung NRW eV

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BERICHTE<br />

9<br />

UNIVERSITÄT ZU KÖLN<br />

Die Zukunft der Berufsbildung in einer sich wandelnden Welt<br />

Bericht über eine internationale Tagung<br />

1. Vorbemerkung<br />

Seit dem 1. Oktober 2009 ist Prof. Dr. Matthias Pilz Inhaber des Lehrstuhls<br />

für Wirtschafts- und Sozialpädagogik an der Universität zu Köln<br />

und ist damit zuständig für die Ausbildung der künftigen Wirtschaftspädagoginnen<br />

und -pädagogen. Neben der Lehre hat Prof. Pilz u. a.<br />

eine Schwerpunktsetzung im Rahmen der Internationalisierung von<br />

Forschungsaktivitäten vorgenommen (Hambusch 2010). Diesem<br />

Anspruch kommt er mit dem Aufbau eines neugegründeten<br />

Zentrums für international vergleichende Berufsbildungsforschung<br />

(German Research Center for Comparative Vocational Education and<br />

Training, kurz G.R.E.A.T.) nach, dessen Leiter er ist. Dieses Forschungszentrum<br />

ist eine Einrichtung des Lehrstuhls für Wirtschafts- und Sozialpädagogik<br />

der Universität zu Köln. Es hat zum Ziel, im internationalen<br />

Vergleich Bildungssysteme zu untersuchen, nationale Charakteristiken<br />

zu definieren und Chancen und Risiken im Vergleich zu<br />

bestimmen. Vgl. auch http://www.great.uni-koeln.de/. Eine erste<br />

herausragende Veranstaltung von G.R.E.A.T. fand in Köln vom 29.<br />

September bis 01. Oktober 2010 unter dem Leitthema „The Future of<br />

Vocational Education and Training in a Changing World“ statt.<br />

Im Zentrum der Tagung stand der Wissens- und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen führenden Wissenschaftlern aus dem Bereich der Berufsbildungsforschung.<br />

Mehr als 100 vergleichende Berufsbildungsexperten<br />

aus Japan, Indien, China, Korea, Kanada, USA und allen Teilen Europas<br />

diskutierten asiatische, angelsächsische und europäische Perspektiven<br />

des Leitthemas. Den Hintergrund bildete die durch verschiedene<br />

Megatrends gekennzeichnete aktuelle weltweite Situation, z. B. die<br />

weiter zunehmende Technisierung, die steigende Bedeutung von<br />

Kommunikationssystemen oder die länderspezifische Veränderung<br />

der Bevölkerung. Vocational Education and Training (VET), angesiedelt<br />

im Spannungsverhältnis zwischen Bildungs- und Beschäftigungssystem,<br />

hat sich diesen Veränderungen zu stellen und möglichst<br />

angemessene Beiträge zur Lösung des Übergangsproblems sowie der<br />

Qualifizierung der nachwachsenden Generation zu liefern.<br />

2. Zum Tagungsverlauf<br />

Es kann an dieser Stelle nicht darum gehen, eine detaillierte Wiedergabe<br />

aller Beiträge und Diskussionen zu versuchen, sondern es soll<br />

aus der Sicht des Autors dieses Beitrages eine kurze Zusammenfassung<br />

ausgewählter Schwerpunkte der Konferenz angeboten werden.<br />

Umfassende Informationen der auf Englisch abgehaltenen Veranstaltung<br />

bietet der in Kürze erscheinende Tagungsband. Auskünfte<br />

hierzu und zur Tagung können auch per E-Mail eingeholt werden<br />

unter great-info@uni-koeln.de.<br />

Nach der Eröffnung der Konferenz wurde ein Vertrag zwischen dem<br />

Bundesinstitut für Berufsbildung (BiBB) und der Universität zu Köln<br />

unterzeichnet. Ziel der Vereinbarung ist die wechselseitige Unterstützung,<br />

die Zusammenarbeit und der Informationsaustausch im Bereich<br />

der beruflichen Bildung und der Berufsbildungsforschung. Dies<br />

betrifft vor allem die fachliche Kooperation im Bereich der wissenschaftlichen<br />

Projekte und der Lehre, die Unterstützung von Examensarbeiten<br />

und Promotionen sowie wissenschaftliche Praktika. Kooperationspartner<br />

des BiBB ist das Forschungszentrum G.R.E.A.T. BiBB-Präsident<br />

Manfred Kremer betonte anlässlich der Vertragsunterzeichnung,<br />

dass Bildung und Berufsbildung heutzutage ohne Bezug zu internationalen<br />

Diskussionen, zur Politik der EU sowie zu Entwicklungen in<br />

anderen Ländern nicht mehr denkbar seien. Prof. Dr. Thomas Kaul,<br />

Prorektor für Lehre und Studium der Universität zu Köln, wies darauf<br />

hin, dass mit der Gründung des G.R.E.A.T. das erste deutsche Zentrum<br />

ins Leben gerufen wurde, das sich explizit der international vergleichenden<br />

Berufsbildungsforschung widmet.<br />

Prof. Kaul, BiBB-Präsident Kremer und Prof. Pilz (v. l.)<br />

Die Konferenz nahm sich diesen Fragestellungen auf internationaler<br />

Ebene an und war bewusst konzipiert als ein spezialisiertes Zusammentreffen<br />

thematisch interessierter Wissenschaftler und Experten.<br />

Das Veranstaltungsziel wurde durch drei Präsentationsformate realisiert,<br />

nämlich erstens durch Grundsatzreden (keynote speeches),<br />

zweitens durch ergänzende Referate mit Diskussion (sessions) und<br />

drittens durch parallele Arbeitskreise (working groups). Dieser Ansatz<br />

ermöglichte die Behandlung unterschiedlicher Aspekte der beruflichen<br />

Bildung und gab Raum für die speziellen Notwendigkeiten und<br />

Probleme der einzelnen Länder sowie für einen intensiven Diskurs.<br />

Zu Beginn und am Ende der Konferenz ging Herr Prof. Pilz auf einige<br />

wesentliche Diskussionspunkte und Aspekte der Tagung ein. Es<br />

wurde einmal mehr deutlich, dass VET ein sehr inhomogener<br />

Bildungsbereich sowohl innerhalb vieler Länder als auch im Vergleich<br />

zwischen verschiedenen Ländern ist. Im Gegensatz zur in der Regel<br />

<strong>DIE</strong> KAUFMÄNNISCHE <strong>SCHULE</strong> 12/10

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