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(NÖV) 2/2006 - Bezirksregierung Köln

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gungen durch Präzisionsnivellement überprüft<br />

und angemessen, aber nicht zum Höhenanschluss<br />

der niederländischen Hauptnivellementnetze<br />

genutzt (Murre 1985, Groenewoud<br />

et al. 1991).<br />

Die NAP-Höhen sind nach der sogenannten<br />

Methode der Delfter Schule nicht schwerereduziert.<br />

Eine Schwerereduktion ist für die<br />

flachen Niederlande auch vernachlässigbar,<br />

denn der Einfluss einer rein theoretisch angebrachten<br />

Normalorthometrischen Reduktion<br />

würde den Höhenunterschied von rund 200 m<br />

zwischen Amsterdam und Aachen lediglich im<br />

Subzentimeterbereich, also in der Größenordnung<br />

der Niv-Messgenauigkeit, ändern. Die in<br />

der Regel nur 2 m langen Niv-Latten wurden<br />

zwar überprüft, aber es wurden keine Lattenkorrektionen<br />

vorgenommen. Die zulässige<br />

Abweichung zwischen einer Hin- und Rückmessung<br />

beträgt Zs = 2,5 √S (mit Niv-Strecke<br />

S in km und Zs in mm). Im Rahmen einer Dissertation<br />

untersuchte L.M. Murre 1985 die<br />

Qualität des Zweiten, Dritten und Vierten<br />

Hauptnivellements durch vollständige Neuausgleichung<br />

der Niv-Netze. Danach betrugen<br />

die Standardabweichungen aus Hin- und<br />

Rückmessung von Niv-Strecken für 1 km Doppelnivellement<br />

im Zweiten, Dritten und Vierten<br />

Hauptnivellement ss = 0,76 mm bzw. 0,57<br />

mm bzw. 0,36 mm. Die Standardabweichung<br />

für 1 km Doppelnivellement im Netz betrug<br />

durchschnittlich so = 0,5 mm. Für die drei Netzausgleichungen<br />

behielt Murre wiederum den<br />

Höhenbezug im NAP jeweils streng an, so dass<br />

seine Diagnose-Höhen direkt miteinander verglichen<br />

werden können. Die Murre-Ergebnisse<br />

sind in Tab. 1 unter PR2-V, PR3-V bzw.<br />

PR4-V in der Spalte NAP-Höhen notiert.<br />

9 Die NAP-Höhen des Niederländischen<br />

Hauptnivellements nach 2005<br />

Die Präzisionsmessungen mit Digitalnivellieren<br />

des 5. Hauptnivellements 1995 - 1999 erhielten<br />

wiederum keine Lattenkorrektionen<br />

und keine Schwerereduktionen. Die Ausgleichung<br />

bestärkte frühere Vermutungen über<br />

säkulare Bodenbewegungen in den Niederlanden.<br />

Insbesondere der Westteil des Landes mit<br />

dem Amterdamer Pegel zeigt Höhendifferenzen<br />

gegenüber den bisherigen amtlichen NAP-<br />

Werten von bis zu –4 cm, wohingegen der östliche<br />

Landesteil weniger Höhendifferenzen<br />

aufweist. Wenn auch die Höhenänderungen<br />

weniger als 1 mm pro Jahr ausmachen, sind<br />

diese Änderungsraten über einen längeren<br />

Zeitraum von bis zu 100 Jahren für die Überwachung<br />

der niederländischen Wasserstände<br />

nicht mehr vernachlässigbar (Groenewoud et<br />

al. 1991, MD 1997, AGI 2004).<br />

Seit Januar 2005 veröffentlicht der AGI neue<br />

NAP-Höhen (nieuwe NAP-publicatie 2005).<br />

Deren Höhenbezug ist nicht mehr allein durch<br />

den NAP in Amsterdam gegeben, sondern<br />

durch eine mittlere Lagerung des Fünften<br />

Hauptnivellementnetzes auf alle innerhalb der<br />

Niederlande gelegenen UF-Punkte. Die<br />

Höhenänderungen zwischen NAP-Alt und<br />

NAP-Neu liegen zwischen –25 mm im Westen<br />

und +50 mm im Osten des Landes. Nutzer können<br />

via NAPINFO die neuen NAP-Höhen der<br />

Höhenfestpunkte abfragen (MD 1997, AGI<br />

2005). Im Zuge dieser Auswertung erhielten<br />

sieben grenznahe deutsche UF neue NAP-<br />

Höhen (Van Vliet 2004, Tab. 1 und 5).<br />

10 Eine Analyse der NN- und NAP-<br />

Höhen<br />

Die NN-Höhen der acht UF aus Tab. 1 sind in<br />

der Tab. 2 graphisch dargestellt. Der Höhenvergleich<br />

der einzelnen Epochen basiert auf<br />

den NN-Höhen der Epoche 1952/54. Die UF<br />

Gronau ist heute durch Straßenbau überbaut<br />

und fällt für weitere Analysen aus.<br />

Es fällt sogleich auf, dass die UF Ammeloe,<br />

Bocholt, Elten und Kranenburg über rund 40<br />

Jahre nur geringfügige Höhenänderungen von<br />

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