(NÖV) 2/2006 - Bezirksregierung Köln
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formen der Berechnung zu überdenken und<br />
anzupassen. Denn der Status Quo berechtigt<br />
nicht neue Darstellungsformen abzulehnen.<br />
Die Ausgleichungsrechnung kann dazu einen<br />
schönen Beitrag leisten.<br />
5 Fazit<br />
Der Einsatz von SAPOS ® bei Liegenschaftsvermessungen<br />
erschließt gegenüber der herkömmlichen<br />
Arbeitsweise ein erhebliches<br />
Einsparpotential ganz im Sinne der Verwaltungsmodernisierung.<br />
Voraussetzung ist, dass<br />
die wirtschaftlichen Vorteile konsequent genutzt<br />
und nicht durch erhöhte Anforderungen<br />
kompensiert werden. Neben der Optimierung<br />
der Arbeitsabläufe liegt das größte Potential in<br />
der Optimierung der Zusammenarbeit zwischen<br />
Katasterbehörden und Vermessungsstellen.<br />
Für Land und Kommunen bringt SAPOS ®<br />
bereits durch den Wegfall des Festpunktfeldes<br />
erhebliche Einsparungen. Für die Vermessungsstelle<br />
wird durch SAPOS ® die Zugangsschwelle<br />
zur satellitengeodätischen Messung<br />
gesenkt, da nur noch ein Empfänger erforderlich<br />
ist. Weiterhin ergeben sich erhebliche Vorteile<br />
bei der Durchführung der Messung wie<br />
z.B. durch einfacheres Aufsuchen von Punkten,<br />
einfacheren Anschluss ans Landesnetz und<br />
weitgehende Unabhängigkeit von der Topografie.<br />
In Anbetracht des Lagebezugswechsels der<br />
Nachweise des Liegenschaftskatasters nach<br />
ETRS89/UTM werden sich die Vorteile des<br />
koordinatenbasierten Arbeitens zukünftig verstärkt<br />
bemerkbar machen. Da durch jede Fortführungsvermessung<br />
mit SAPOS ® ein Stück<br />
Koordinatenkataster entsteht, wird die besonders<br />
wirtschaftliche Grenzuntersuchung durch<br />
Koordinatenvergleich verstärkt zur Anwendung<br />
kommen können.<br />
Da Tachymeter- und GPS-Messung weitgehend<br />
ausgereizt sind, liegt in der nahen Zukunft<br />
Entwicklungspotential in der integrierten<br />
Anwendung von SAPOS ® - und Tachymetermessungen.<br />
Die Chance für einen wirklich bedeutenden<br />
Entwicklungsschub sieht die Arbeitsgemein-<br />
50<br />
schaft in einer ganzheitlichen Lösung für den<br />
Gesamtvorgang Liegenschaftsvermessung<br />
unter Einbeziehung der Möglichkeiten der grafischen<br />
Datenverarbeitung und der modernen<br />
Nachrichtentechnik: Ein optimierter digitaler<br />
Workflow von der Bereitstellung der Vermessungsunterlagen<br />
über die Vorbereitung des<br />
Außendienstes und die komplette Auswertung<br />
der Messung bis hin zur Erzeugung von digitalen<br />
Fortführungsdatensätzen, die von den<br />
Katasterbehörden mit entsprechender Prüfsoftware<br />
geprüft und in den Nachweis übernommen<br />
werden. Unter Nutzung des webbasierten<br />
Datentransfers und durch Einsatz<br />
grafikfähiger digitaler Feldbücher wäre insgesamt<br />
ein beträchtlicher Rationalisierungserfolg<br />
möglich.<br />
Allerdings setzt das einheitliche Arbeitsabläufe<br />
und Datenstrukturen voraus. Die von dem<br />
AdV-Arbeitskreis Liegenschaftskataster entwickelte<br />
Idee, statt eine Dokumentation vorzuschreiben<br />
eine logische Datenstruktur zu<br />
entwickeln, auf deren Grundlage ein kompletter<br />
Datenfluss realisiert werden könnte, ist<br />
daher zukunftweisend. Nach Auffassung der<br />
Arbeitsgemeinschaft „Anwendung satellitengeodätischer<br />
Verfahren“ könnte dieser Ansatz<br />
eingebettet in ein einheitliches Konzept für<br />
NRW der entscheidende Modernisierungsansatz<br />
sein. Die Erfahrungen mit der Anlage 4<br />
der GPS-Richtlinien sind ermutigend, denn sie<br />
haben gezeigt, dass der Wille zur Standardisierung<br />
in der Fachwelt durchaus vorhanden<br />
ist. Ansonsten ist zu befürchten, dass die uns<br />
allen geläufigen Zentrifugalkräfte des kommunalisierten<br />
und privatisierten Liegenschaftskatasters,<br />
wie wir sie aus den zurückliegenden<br />
Jahrzehnten nur zu gut kennen, auch<br />
hier in kontraproduktiver Weise wirksam werden,<br />
indem eine Vielzahl nicht kompatibler<br />
Einzellösungen entsteht.<br />
Literaturangaben:<br />
[1] AG „Anwendung satellitengeodätischer Verfahren“<br />
bei der <strong>Bezirksregierung</strong> <strong>Köln</strong>: Handbuch<br />
I „Auswertung von SAPOS ® -Messungen im<br />
Kataster“, Neuauflage von August 2004<br />
http://www.bezreg-koeln.nrw.de/html/organisation/abt3/dez33/03330201.html<br />
: <strong>NÖV</strong> NRW 2/<strong>2006</strong>