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(NÖV) 2/2006 - Bezirksregierung Köln

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Es handelt sich dabei also um eine „public private<br />

partnership“ im weitesten Sinne dieses<br />

Wortes. Ziel ist die Erarbeitung praxistauglicher<br />

Verfahrensabläufe und einer einheitlichen<br />

Dokumentation der Vermessungsergebnisse.<br />

Mit diesen Maßnahmen verbindet sich die<br />

Hoffnung, einen beachtenswerten Beitrag zur<br />

rationelleren Bearbeitung von Liegenschaftsvermessungen<br />

bei ÖbVermIng und Katasterbehörden<br />

zu leisten.<br />

2 Einrichtung der AG „Anwendung<br />

satellitengeodätischer Verfahren“<br />

Die Anwendung des NAVSTAR-Global-Positioning-System<br />

(GPS) hat in der Landesvermessung<br />

und im Liegenschaftskataster inzwischen<br />

Tradition. Bereits seit Mitte der<br />

80er-Jahre wurden GPS-Beobachtungen bei<br />

Messungen im Festpunktfeld des Landes NRW<br />

eingesetzt. Planung, Durchführung, Auswertung<br />

und Beurteilung der Arbeiten waren einer<br />

handvoll Spezialisten vorbehalten. Mit der<br />

vollständigen Operabilität des GPS-Spacesegments<br />

wurden diese Arbeiten von einem erweiterten<br />

Personenkreis durchgeführt. Trotzdem<br />

wurde die Technik fast ausschließlich im TP-<br />

Feld des Landes eingesetzt.<br />

Die erste signifikante Änderung im Anwendungsspektrum<br />

wurde durch die Einführung<br />

der sogenannten RTK-Systeme (Echtzeitmessung)<br />

eingeleitet. Sie wurden von Mitte der<br />

90er-Jahre bis zum Jahr 2000 vornehmlich zur<br />

Bestimmung eines ausgedünnten AP(1)-Feldes<br />

eingesetzt. Diese Systeme arbeiteten mit zwei<br />

Empfängern auf der Anwenderseite, einer<br />

Referenz und einem Rover. Dieser Aufwand<br />

stand einer weiten Verbreitung im Liegenschaftskataster<br />

über das AP-Feld hinaus im<br />

Weg. Darüber hinaus wurden diese Systeme<br />

als geschlossene Mess- und Auswertesysteme<br />

angeboten. Diese für den Weltmarkt konzipierten<br />

Systeme hatten von der Dokumentation<br />

und den Auswertestrategien her nur wenig<br />

mit den Anforderungen des Liegenschaftskatasters<br />

gemein. Der Anwender hatte mitunter<br />

Schwierigkeiten prüffähige Ergebnisse zu<br />

erzeugen. Auch dieser Aspekt stand der Akzeptanz<br />

der GPS-Verfahren im Liegenschaftskataster<br />

entgegen.<br />

38<br />

Mit der Vernetzung der SAPOS ® -Stationen<br />

und den GPS-Richtlinien wurde im Jahr 2002<br />

eine neue tragfähige Grundlage für die Anwendung<br />

der GPS-Technik im Liegenschaftskataster<br />

geschaffen. Durch den SAPOS ® -HEPS-<br />

Dienst wurde das Beschaffungserfordernis und<br />

der Einsatzaufwand in der Örtlichkeit auf<br />

einen GPS-Empfänger (SAPOS ® -Rover) reduziert.<br />

Messergebnisse sind unter Nutzung der<br />

SAPOS ® -Dienste Koordinaten im amtlichen<br />

Bezugssystem ETRS89. Diese Neuerung wurde<br />

von den GPS-Richtlinien aufgenommen<br />

und zu einem einheitlichen Auswerteweg und<br />

einer einheitlichen Dokumentation von GPS-<br />

Messungen zusammengefasst. Damit wurde in<br />

Verbindung mit den Beschlüssen der AdV, das<br />

Liegenschaftskataster in den Lagebezug<br />

ETRS89/UTM zu überführen, eine ganz neue<br />

Perspektive für den Einsatz der GPS-Technologie<br />

im Liegenschaftskataster eröffnet. Dabei<br />

werden über die Kombination der SAPOS ® -<br />

und Tachymeteranwendung neue wirtschaftliche<br />

und qualitative Potenziale in der Liegenschaftsvermessung<br />

geschaffen.<br />

Die damalige Prognose der <strong>Bezirksregierung</strong><br />

<strong>Köln</strong> über die Vielfalt der Einsatzbereiche für<br />

SAPOS ® -Anwendungen wird bis heute<br />

bestätigt. Die bisherige Entwicklung des Einsatzes<br />

der SAPOS ® -Anwendung ähnelt dabei<br />

sehr stark der der EDM-Anwendung. Wir<br />

gehen davon aus, dass sich die zukünftige Entwicklung<br />

des Einsatzes der SAPOS ® -Anwendung<br />

im Liegenschaftskataster ähnlich verhalten<br />

wird.<br />

Um das Potenzial der SAPOS ® -Anwendung<br />

im Liegenschaftskataster aufzuzeigen und eine<br />

einheitliche Anwendung und Dokumentation<br />

zu etablieren, verfolgte die <strong>Bezirksregierung</strong><br />

<strong>Köln</strong> eine neue Strategie. Es wurde eine<br />

Arbeitsgemeinschaft gegründet, in der Vertreter<br />

der Katasterbehörden und Vermessungsstellen<br />

mit Praxiserfahrung das Thema grundlegend<br />

bearbeiten sollten. Darin sollten die<br />

Interessen und Ziele aller Beteiligten nach dem<br />

Leitsatz „Aus der Praxis für die Praxis“<br />

berücksichtigt werden. Dem Leitsatz wurde<br />

das Ziel beiseite gestellt, die Arbeitsergebnisse<br />

immer auf absehbare zukünftige Entwicklungen<br />

abzustimmen. Für die Verbreitung der<br />

Arbeitsergebnisse wurden drei Wege gewählt:<br />

: <strong>NÖV</strong> NRW 2/<strong>2006</strong>

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