Einstufung der Gefährlichkeit von Abfällen in Baden-Württemberg ...

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Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg Einstufung der Gefährlichkeit von Abfällen in Baden-Württemberg Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter Anwendung der „Vorläufigen Vollzugshinweise zur Zuordnung von Abfällen zu Abfallarten aus Spiegeleinträgen“ (Reihe Abfall, Heft 69) und weiteren Baden-Württemberg spezifischen Regelungen In Baden-Württemberg sind bei der Einstufung in gefährliche oder nicht gefährliche Abfälle vorrangig die „Vorläufigen Vollzugshinweise zur Zuordnung von Abfällen zu Abfallarten aus Spiegeleinträgen, Reihe Abfall, Heft 69“ zu beachten. Darüber hinaus können die vom Bundesumweltministerium (BMU) veröffentlichten „Hinweise zur Anwendung der Abfallverzeichnis-Verordnung“ nützliche Informationen über die Vorgehensweise bei der Zuordnung von Abfällen generell geben. Die Vollzugshinweise aus Reihe Abfall, Heft 69 gelten ausschließlich für die Liste der Spiegeleinträge in Anlage I. In der nachfolgenden Tabelle (Tabelle 1) ist ein Auszug aus der Anlage I für Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter dargestellt. Tabelle 1: Auszug aus der Anlage I aus den Vorläufigen Vollzugshinweise zur Zuordnung von Abfällen zu Abfallarten aus Spiegeleinträgen, Reihe Abfall, Heft 69 Abfallschlüssell Abfallbezeichnung 1705 Boden (einschließlich Aushub von verunreinigten Standorten), Steine und Baggergut 17 05 03* Boden und Steine, die gefährliche Stoffe enthalten 17 05 04 Boden und Steine mit Ausnahme derjenigen, die unter 17 05 03 fallen Zuordnungshinweise Ein Indiz für gefährlicher Abfall besteht, wenn Abfälle der genannten Baustoffe aus Rückbau, Abriss oder Entsiegelung von baulichen Anlagen vorliegen, in oder auf denen mit wassergefährdenden Stoffen mit einer Wassergefährdungsklasse (WGK) 2 und höher umgegangen wurde, wie: • Industrieanlagen – Anlagen in denen wassergefährdende Stoffe oder Zubereitungen eingesetzt und produziert werden oder anfallen – Stahlwerke, Metallverarbeitungs-, Galvanikanlagen, Werkzeugmaschinenbau – Anlagen zur Herstellung und Lagerung von Lacken und Farben – Kokereien, Gaswerke, Brikettfabriken – Textilreinigungsanlagen, Gerbereien, Lederverarbeitung • Anlagen des Kraftfahrzeuggewerbes – Werkstätten zur Reparatur und Vulkanisierung – Batterieauffüllstationen, Tankstellen, Waschgruben, Tanklager • Anlagen auf militärischen Liegenschaften – Technikbereiche (Werkstätten, Tanklager, Tankstellen) • Anlagen der Eisenbahn – Bahnbetriebswerke – Verladerampen, Öllager, Waschstraßen • Landwirtschaftliche Betriebe – Lager für Düngemittel, Pestizide – Güllebehältnisse – Reparaturwerkstätten • Abfälle aus Bodenwaschanlagen, Schadstoffkonzentrat aus chem.- physik. Bodenbehandlung • Havarien durch wassergefährdende Stoffe • Altlastensanierung ©LUBW Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter 1

Landesanstalt für Umwelt, Messungen und<br />

Naturschutz <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

<strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> <strong>der</strong> Gefährlichkeit <strong>von</strong> Abfällen <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter<br />

Anwendung <strong>der</strong> „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weise zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen<br />

zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“ (Reihe Abfall, Heft 69)<br />

und weiteren <strong>Baden</strong>-Württemberg spezifischen Regelungen<br />

In <strong>Baden</strong>-Württemberg s<strong>in</strong>d bei <strong>der</strong> <strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> <strong>in</strong><br />

gefährliche o<strong>der</strong> nicht gefährliche Abfälle vorrangig<br />

die „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weise zur Zuordnung<br />

<strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen,<br />

Reihe Abfall, Heft 69“ zu beachten. Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus können die vom Bundesumweltm<strong>in</strong>isterium<br />

(BMU) veröffentlichten „H<strong>in</strong>weise zur Anwendung<br />

<strong>der</strong> Abfallverzeichnis-Verordnung“ nützliche<br />

Informationen über die Vorgehensweise bei<br />

<strong>der</strong> Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen generell geben.<br />

Die Vollzugsh<strong>in</strong>weise aus Reihe Abfall, Heft 69<br />

gelten ausschließlich für die Liste <strong>der</strong> Spiegele<strong>in</strong>träge<br />

<strong>in</strong> Anlage I. In <strong>der</strong> nachfolgenden Tabelle<br />

(Tabelle 1) ist e<strong>in</strong> Auszug aus <strong>der</strong> Anlage I für<br />

Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter dargestellt.<br />

Tabelle 1:<br />

Auszug aus <strong>der</strong> Anlage I aus den Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weise zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen,<br />

Reihe Abfall, Heft 69<br />

Abfallschlüssell Abfallbezeichnung<br />

1705 Boden (e<strong>in</strong>schließlich Aushub<br />

<strong>von</strong> verunre<strong>in</strong>igten Standorten),<br />

Ste<strong>in</strong>e und Baggergut<br />

17 05 03* Boden und Ste<strong>in</strong>e, die gefährliche<br />

Stoffe enthalten<br />

17 05 04 Boden und Ste<strong>in</strong>e mit Ausnahme<br />

<strong>der</strong>jenigen, die unter 17 05 03<br />

fallen<br />

Zuordnungsh<strong>in</strong>weise<br />

E<strong>in</strong> Indiz für gefährlicher Abfall besteht, wenn Abfälle <strong>der</strong> genannten Baustoffe<br />

aus Rückbau, Abriss o<strong>der</strong> Entsiegelung <strong>von</strong> baulichen Anlagen vorliegen, <strong>in</strong><br />

o<strong>der</strong> auf denen mit wassergefährdenden Stoffen mit e<strong>in</strong>er Wassergefährdungsklasse<br />

(WGK) 2 und höher umgegangen wurde, wie:<br />

• Industrieanlagen<br />

– Anlagen <strong>in</strong> denen wassergefährdende Stoffe o<strong>der</strong> Zubereitungen e<strong>in</strong>gesetzt<br />

und produziert werden o<strong>der</strong> anfallen<br />

– Stahlwerke, Metallverarbeitungs-, Galvanikanlagen, Werkzeugmasch<strong>in</strong>enbau<br />

– Anlagen zur Herstellung und Lagerung <strong>von</strong> Lacken und Farben<br />

– Kokereien, Gaswerke, Brikettfabriken<br />

– Textilre<strong>in</strong>igungsanlagen, Gerbereien, Le<strong>der</strong>verarbeitung<br />

• Anlagen des Kraftfahrzeuggewerbes<br />

– Werkstätten zur Reparatur und Vulkanisierung<br />

– Batterieauffüllstationen, Tankstellen, Waschgruben, Tanklager<br />

• Anlagen auf militärischen Liegenschaften<br />

– Technikbereiche (Werkstätten, Tanklager, Tankstellen)<br />

• Anlagen <strong>der</strong> Eisenbahn<br />

– Bahnbetriebswerke<br />

– Verla<strong>der</strong>ampen, Öllager, Waschstraßen<br />

• Landwirtschaftliche Betriebe<br />

– Lager für Düngemittel, Pestizide<br />

– Güllebehältnisse<br />

– Reparaturwerkstätten<br />

• Abfälle aus Bodenwaschanlagen, Schadstoffkonzentrat aus chem.- physik.<br />

Bodenbehandlung<br />

• Havarien durch wassergefährdende Stoffe<br />

• Altlastensanierung<br />

©LUBW Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter 1


17 05 05* Baggergut, das gefährliche Stoffe<br />

enthält<br />

17 05 06 Baggergut mit Ausnahme desjenigen,<br />

das unter 17 05 05 fällt<br />

17 05 07* Gleisschotter, <strong>der</strong> gefährliche<br />

Stoffe enthält<br />

17 05 08 Gleisschotter mit Ausnahme<br />

desjenigen, <strong>der</strong> unter 17 05 07 fällt<br />

Im Regelfall e<strong>in</strong> gefährlicher Abfall bei Baggergut aus Hafenbereichen und <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>von</strong> Werften.<br />

Ansonsten Bewertung nach zusätzlichem abfallspezifischem Orientierungswert:<br />

Trialkylz<strong>in</strong>n-Verb<strong>in</strong>dungen: 0,5 mg/kg<br />

E<strong>in</strong> Indiz für gefährlicher Abfall besteht, wenn die Herkunft: des Schotters aus<br />

– Weichenbereichen<br />

– Bahnhofs- und Abstellbereich<br />

– Gleisanlagen <strong>von</strong> Straßenbahnen, S- und U-Bahnen<br />

– Industriegleiseen<br />

Es können erhöhte PAK-Belastungen, ferner auch Schwermetallbelastungen<br />

vorliegen. Die <strong>in</strong> aller Regel gefundenen Herbizidbelastungen liegen <strong>in</strong> Größenordnungen,<br />

die für die Abgrenzung gefährlicher Abfall/nicht gefährlicher Abfall<br />

nicht relevant s<strong>in</strong>d. Für diese Abgrenzung kann auf die Analyse <strong>von</strong> Herbiziden<br />

verzichtet werden.<br />

Für die praktische Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen zu<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Abfallarten e<strong>in</strong>es Spiegele<strong>in</strong>trages, unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Reduzierung des Aufwandes<br />

für Beprobung und Analyse, sollten zunächst die<br />

vorliegenden gefahrstoffrechtlichen Kenntnisse<br />

sowie die Erfahrungswerte aus <strong>der</strong> Spalte Zuordnungsh<strong>in</strong>weis<br />

<strong>der</strong> Anlage I (Tabelle 1) herangezogen<br />

werden.<br />

1.1 EINSTUFUNG DER ABFALLART MIT DEN ABFALL-<br />

SCHLÜSSELN 170503*/170504<br />

In <strong>der</strong> Anlage 1 (Tabelle 1) wird für diese Spiegele<strong>in</strong>träge<br />

e<strong>in</strong> umfangreicher Zuordnungsh<strong>in</strong>weis<br />

gegeben. Beim vorliegen <strong>der</strong> entsprechenden Indizien<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel analytische Untersuchungen<br />

durchzuführen. Die <strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> erfolgt dann auf<br />

Grundlage <strong>der</strong> Orientierungswerte <strong>in</strong> den Tabellen<br />

4 (E<strong>in</strong>zel- und Summenwerte) und 5 (Eluatwerte)<br />

<strong>der</strong> „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weise zur Zuordnung<br />

<strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> aktualisierten Fassung (folgende Tabelle 4<br />

und 5).<br />

Es müssen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Orientierungswerte für<br />

Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer Nickel<br />

und Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> Tabelle 4 und zusätzlich Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> Tabelle<br />

5 sowie die Orientierungswerte für MKW,<br />

LHKW, PAK und PCB <strong>in</strong> Tabelle 3 berücksichtigt<br />

werden.<br />

1.2 EINSTUFUNG DER ABFALLART MIT DEN ABFALL-<br />

SCHLÜSSELN 170507*/170508<br />

Für die Abfallschlüssel AS 170507*/170508 Gleisschotter<br />

sollte zusätzlich die „Handlungshilfe für<br />

die Verwertung <strong>von</strong> Gleisschotter <strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-<br />

Württemberg“ berücksichtigt werden, dar<strong>in</strong> ist im<br />

Anhang Tabelle 1 <strong>der</strong> M<strong>in</strong>destuntersuchungsumfang<br />

bei Gleisschotter (Tabelle 2) genannt, diese<br />

werden zur <strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> des Gleisschotters mit den<br />

Orientierungswerten <strong>der</strong> Tabellen 4 und 5 verglichen.<br />

Tabelle 2:<br />

Auszug <strong>der</strong> Tabelle 1 aus dem Anhang <strong>der</strong><br />

Handlungshilfe für die Verwertung <strong>von</strong> Gleisschotter<br />

<strong>in</strong> <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Parameter<br />

Feststoff<br />

Eluat 1<br />

pH-Wert<br />

X<br />

Elektrische Leitfähigkeit<br />

X<br />

Arsen<br />

X<br />

Blei<br />

X<br />

Cadmium<br />

X<br />

Chrom, gesamt<br />

X<br />

Kupfer<br />

X<br />

Nickel<br />

X<br />

Quecksilber<br />

X<br />

Z<strong>in</strong>k<br />

X<br />

Herbizide und relevante Abbauprodukte 2 X<br />

Kohlenwasserstoffe<br />

X<br />

PAK<br />

x<br />

1<br />

Eluatherstellung für die Fe<strong>in</strong>fraktion nach DIN EN 12457-4<br />

[siehe Handlungshilfe] und für die Grob- und die Gesamtfraktion<br />

mittels Trogverfahren [siehe Handlungshilfe].<br />

2<br />

Es s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens folgende Herbizidwirkstoffe/Abbauprodukte<br />

zu bestimmen: Am<strong>in</strong>omethylphosphonsäure<br />

(AMPA), Atraz<strong>in</strong>, Bromacil, Desethylatraz<strong>in</strong>, Dimefuron,<br />

Diuron, Flumioxaz<strong>in</strong>, Flazasulfuron, Glyphosat, Hexaz<strong>in</strong>on<br />

und Simaz<strong>in</strong>. Werden im Rahmen des Grundwasserüberwachungsprogramms<br />

<strong>Baden</strong>-Württemberg weitere<br />

Herbizidwirkstoffe nachgewiesen o<strong>der</strong> kommen bei <strong>der</strong><br />

Gleisunterhaltung neue Herbizide zum E<strong>in</strong>satz, s<strong>in</strong>d auch<br />

diese <strong>in</strong> die Herbizid-Analytik aufzunehmen.<br />

Auszug aus Tabelle 1 <strong>der</strong> Handlungshilfe für Entscheidungen<br />

über die Ablagerbarkeit PAK-, MKW<br />

Die Herbizidbelastung <strong>von</strong> Gleisschotter führt nur<br />

dann zur <strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> als gefährlicher Abfall, wenn<br />

die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Handlungshilfe für Entscheidungen über<br />

die Ablagerbarkeit PAK-, MKW-, BTEX-, LHKW-<br />

, PCB-, PCDD/F- und herbizidhaltige Abfälle auf<br />

Deponien des Umweltm<strong>in</strong>isteriums <strong>Baden</strong>-<br />

Württembergs aufgeführten Orientierungswerte für<br />

die Deponieklasse II überschritten s<strong>in</strong>d (Tabelle 2).<br />

2 Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter ©LUBW


Tabelle 3:<br />

Auszug aus Tabelle 1 <strong>der</strong> Handlungshilfe für<br />

Entscheidungen über die Ablagerbarkeit PAK-,<br />

MKW-, BTEX-, LHKW-, PCB-, PCDD/F- und<br />

herbizidhaltige Abfälle auf Deponien (4. Juni<br />

2007, Umweltm<strong>in</strong>isterium <strong>Baden</strong>-Württemberg)<br />

Herbizide<br />

Glyphosat und AMPA (Am<strong>in</strong>omethylphosphorsäure)<br />

E<strong>in</strong>zelsubstanz (Atraz<strong>in</strong>, Dimefuron, Diuron, Flumoxaz<strong>in</strong>,<br />

Flzasulfuron und Simaz<strong>in</strong>)<br />

Σ Herbizide ohne Glyphosat und AMPA<br />

DK II<br />

50 µg/l<br />

5 µg/l<br />

20 µg/l<br />

Baggergut aus Hafenbereichen und aus <strong>der</strong> Nähe<br />

<strong>von</strong> Werften ist im Regelfall als gefährlicher<br />

Abfall e<strong>in</strong>zustufen (Tabelle 1). Ansonsten s<strong>in</strong>d<br />

analytische Untersuchungen durchzuführen. Die<br />

<strong>E<strong>in</strong>stufung</strong> erfolgt dann auf Grundlage <strong>der</strong> Orientierungswerte<br />

<strong>in</strong> den Tabellen 4 und 5 <strong>der</strong> „Vorläufigen<br />

Vollzugsh<strong>in</strong>weise zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen<br />

zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“ <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

aktualisierten Fassung, sowie dem <strong>in</strong> den Zuordnungsh<strong>in</strong>weisen<br />

genannten zusätzlichen abfallspezifischen<br />

Orientierungswert für Trialkylz<strong>in</strong>n-<br />

Verb<strong>in</strong>dungen (0,5 mg/kg).<br />

Es müssen <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Orientierungswerte für<br />

Arsen, Blei, Cadmium, Chrom, Kupfer Nickel<br />

und Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> Tabelle 4 (E<strong>in</strong>zel- und Summenwerte)<br />

und zusätzlich Z<strong>in</strong>k <strong>in</strong> Tabelle 5 (Eluatwerte) sowie<br />

die Orientierungswerte für MKW, LHKW,<br />

PAK und PCB <strong>in</strong> Tabelle 3 berücksichtigt werden.<br />

1.3 EINSTUFUNG DER ABFALLART MIT DEN ABFALL-<br />

SCHLÜSSELN 170505*/170506<br />

H<strong>in</strong>weis:<br />

Von e<strong>in</strong>em gefährlichen Abfall ist auszugehen,<br />

wenn m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Orientierungs- o<strong>der</strong><br />

Konzentrationswerte überschritten ist.<br />

In beson<strong>der</strong>en E<strong>in</strong>zelfällen bzw. bei begründetem<br />

Verdacht können auch weitere Orientierungswerte<br />

<strong>in</strong> den Tabellen 4 und 5 <strong>der</strong> „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weise<br />

zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten<br />

aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“ sowie die jeweiligen<br />

Konzentrationswerte nach § 3 <strong>der</strong> Abfallverzeichnis-Verordnung<br />

für weitere gefährliche Inhaltsstoffe<br />

relevant se<strong>in</strong>.<br />

©LUBW Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter 3


Tabelle 4: Orientierungswerte zur Unterscheidung zwischen gefährliche und nicht gefährliche Abfälle entsprechend <strong>der</strong> Tabelle 4<br />

aus den „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weisen zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“:<br />

(fett geschriebene Werte - wichtige Orientierungswerte für die Abfallart Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter)<br />

Schadstoffe o<strong>der</strong> Schadstoffgruppen<br />

Schadstoffgehalte <strong>in</strong> <strong>der</strong> Orig<strong>in</strong>alsubstanz<br />

bezogen auf die Trockenmasse <strong>in</strong> mg/kg<br />

Antimon ** 2500<br />

Arsen ** 1000<br />

Blei ** 2500<br />

Cadmium ** 100<br />

Chrom (IV) 1000<br />

Kupfer ** 2500<br />

Nickel ** 2500<br />

Quecksilber 50<br />

Selen ** 2500<br />

Thallium 1000<br />

Z<strong>in</strong>n, aus organischen Verb<strong>in</strong>dungen 1000<br />

Summe aller Schwermetalle<br />

2500<br />

Σ Ant<strong>in</strong>om, Arsen, Blei, Cadmium, Chrom IV, Kupfer, Nickel, Quecksilber, Selen,<br />

Thallium, Z<strong>in</strong>n (aus org. Verbdg.)<br />

Summe <strong>der</strong> Schwermetalle<br />

1000<br />

Σ Arsen, Cadmium, Chrom IV, Quecksilber, Thallium, Z<strong>in</strong>n (aus org. Verbdg.)<br />

Summe <strong>der</strong> Schwermetalle Cadmium und Quecksilber 100<br />

Benzol 25<br />

BTEX*** 1000<br />

PCDD/PCDF-TE 0,015<br />

Leichtflüchtige Halogenkohlenwasserstoffe (LHKW) 25<br />

M<strong>in</strong>eralölkohlenwasserstoffe (MKW) bestimmt nach <strong>der</strong> LAGA-Richtl<strong>in</strong>ie<br />

8000<br />

KW/04<br />

PAK (16 nach EPA) 200<br />

Benzo-a-pyren 50<br />

PCB gesamt 50<br />

Aldrian, Chlordan, Dieldr<strong>in</strong>, Heptachlor, Endr<strong>in</strong>, Hexachlorbenzol, Toxaphen, Mirex,<br />

je Stoff 50<br />

DDT, Hexabromobiphenyl, Chlordecon, Σ α-, β-, γ-HCH<br />

PCP 5<br />

Cyanide, gesamt 1000<br />

Beryllium 1000<br />

* liegen die Elemente <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dungen vor, die strengere Grenzwerte nach Chemikalienrecht erfor<strong>der</strong>n, gelten die chemikalienrechtlichen Grenzwerte<br />

(Bsp. Bleialkyle)<br />

**Die Parameter gehen nicht <strong>in</strong> die Betrachtung e<strong>in</strong>, wenn sie <strong>in</strong> metallischer/elementarer Form vorliegen.<br />

***BTEX Abkürzung für die aromatischen Kohlenwasserstoffe: Benzol, Toluol, Ethylbenzol und die Xylole<br />

Tabelle 5:<br />

Orientierende Eluatwerte zur Unterscheidung zwischen gefährliche und nicht gefährliche Abfälle entsprechend <strong>der</strong><br />

Tabelle 5 aus den „Vorläufigen Vollzugsh<strong>in</strong>weisen zur Zuordnung <strong>von</strong> Abfällen zu Abfallarten aus Spiegele<strong>in</strong>trägen“<br />

(fett geschriebene Werte - wichtige Orientierungswerte für die Abfallart Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter)<br />

Schadstoffe<br />

Eluatwert <strong>in</strong> mg/l<br />

Antimon > 0,07<br />

Arsen >0,2<br />

Barium >10<br />

Blei >1<br />

Cadmium >0,1<br />

Chrom ges. >1<br />

Kupfer >5<br />

Molybdän >1<br />

Nickel >1<br />

Quecksilber > 0,02<br />

Selen > 0,05<br />

Z<strong>in</strong>k > 5,0<br />

Fluorid > 15<br />

HERAUSGEBER: LUBW • Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz <strong>Baden</strong>-Württemberg<br />

Referat 35 – Abfallwirtschaft<br />

Postfach 100163, 76231 Karlsruhe, www.lubw.baden-wuerttemberg.de<br />

BEZUG<br />

Im Internet unter www.abfallbewertung.org<br />

STAND August 2009<br />

Der Nachdruck ist mit Zustimmung des Herausgebers unter Quellenangabe und Überlassung e<strong>in</strong>es Belegexemplars gestattet<br />

4 Abfallart: Bodenaushub, Baggergut, Gleisschotter ©LUBW

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