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luden wir die Öko Inspektorin Barbara Würmli - WWF Schweiz

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Me<strong>die</strong>nbeobachtung AG<br />

Gesund und umweltfreundlich wohnen<br />

Möbel haben sehr unter<br />

schiedliche <strong>Öko</strong>bilanzen<br />

Wer seine Wohnung clever<br />

einrichtet kann Treibhaus<br />

gase vermeiden zur ökolo<br />

gischen Nachhaltigkeit<br />

beitragen und seine<br />

Gesundheit schützen<br />

In erster Linie lässt man sich beim Mö<br />

belkauf vom Geschmack leiten Aller<br />

dings verhält es sich bei der Einrich<br />

tung ähnlich wie bei Lebensmitteln<br />

«Nicht alles was schmeckt tut gut<br />

Darum ist es wichtig zu wissen was<br />

man kauft» rät der Europäische Ver<br />

band ökologischer Einrichtungshäu<br />

ser Zwar können <strong>Öko</strong>möbel durchaus<br />

20 Prozent teurer sein als das konven<br />

tionelle Gegenstück dafür bekomme<br />

man nachhaltig verarbeitete natür<br />

liche Rohstoffe in bester Qualität und<br />

mit hoher Gesundheitsverträglichkeit<br />

und langer Lebensdauer<br />

Bei der Inneneinrichtung ist es nicht<br />

ganz einfach ökologisch und gesund<br />

heitsverträglich einzukaufen Eine<br />

Orientierungshilfe bieten aber breit<br />

abgestützte Labels wie FSC und Na<br />

tureplus vgl Kasten Die meistver<br />

wendeten Materialien bei sogenann<br />

ten Bio oder <strong>Öko</strong>möbeln sind natür<br />

hang versteht man darunter einerseits<br />

Möbel <strong>die</strong> der Gesundheit nicht scha<br />

den indem sie keine Schadstoffe frei<br />

setzen <strong>die</strong> das Raumklima beeinträch<br />

tigen und Allergien auslösen können<br />

Anderseits ist damit auch der nach<br />

haltige Umgang mit natürlichen Res<br />

sourcen für eine intakte Umwelt ver<br />

bunden Denn «Design ohne <strong>Öko</strong>logie<br />

ist ein glatt gestylter Weg in <strong>die</strong> falsche<br />

Richtung» wie es der internatio<br />

nal renommierte Designer Jan Arm<br />

gardt auf den Punkt bringt Neben<br />

dem <strong>wir</strong>ksamen ökologischen Kon<br />

zept der langen Lebensdauer und Pfle<br />

gefreundlichkeit sollten ökologische<br />

Möbel später gefahrlos entsorgt wer<br />

den können sprich keine Chemikalien<br />

enthalten <strong>die</strong> eigentlich auf den Son<br />

dermüll gehören<br />

CO² Bilanz von Möbeln<br />

Ein verlässliches Leitsystem zur CO²<br />

Bilanz von Möbeln <strong>wir</strong>d zwar von <strong>Öko</strong><br />

Control einer deutschen Gesellschaft<br />

für Qualitätsstandards ökologischer<br />

Einrichtungshäuser gefordert ist aber<br />

noch nicht Realität «Nicht jedes Mö<br />

bel schadet im gleichen Masse Möbel<br />

aus nachwachsenden Rohstoffen wie<br />

beispielsweise Massivholz haben ent<br />

scheidende Vorteile» erklärt Margit<br />

Mederer von <strong>Öko</strong> Control Holz ist<br />

ein primärer Rohstoff und kann mit<br />

vergleichsweise wenig Aufwand wei<br />

terverarbeitet werden Andere Werk<br />

stoffe entstehen erst über energieauf<br />

wendige Prozesse beispielsweise syn<br />

thetische Produkte aus Erdöl Wenn<br />

Massivholzmöbel verbrannt werden<br />

entsteht nicht mehr Kohlendioxid als<br />

<strong>die</strong> Bäume vorher für <strong>die</strong> Photosyn<br />

these aus der Luft entnommen haben<br />

Jedoch sind nicht alle Hölzer für <strong>die</strong><br />

Produktion von <strong>Öko</strong>möbeln geeignet<br />

wie der Holzeinkaufsführer des <strong>WWF</strong><br />

zeigt So spielt es eine grosse Rolle wo<br />

her das Holz stammt Unkontrolliert<br />

abgeholzte Regenwälder dürfen kein<br />

Rohstofflieferant sein und auch lan<br />

ge Transportwege <strong>wir</strong>ken sich nega<br />

tiv auf <strong>die</strong> <strong>Öko</strong>bilanz aus Ein zusätz<br />

liches Problem sind Möbelbetriebe<br />

<strong>die</strong> ohne jegliche Gesundheits Sozial<br />

und Umweltstandards im aussereuro<br />

päischen Raum produzieren Deshalb<br />

lautet <strong>die</strong> von <strong>Öko</strong> Control empfohle<br />

ne Devise Massivholzmöbel aus nach<br />

haltiger europäischer Forst<strong>wir</strong>tschaft<br />

vorzuziehen <strong>die</strong> in der <strong>Schweiz</strong> oder<br />

im nahen Ausland gefertigt wurden<br />

Im ökologischen Möbelbau <strong>wir</strong>d<br />

Holz möglichst nur mit natürlichen<br />

Olen oder Wachs behandelt damit<br />

dessen Atmungsfähigkeit erhalten<br />

bleibt und das Risiko von allergischen<br />

Reaktionen minimiert <strong>wir</strong>d Beson<br />

ders streng sind <strong>die</strong> Richtlinien öko<br />

logischer Labels in Bezug auf Form<br />

aldehyd das schon in geringen Men<br />

gen krebserregend <strong>wir</strong>ken kann Auch<br />

bei Textilien und Polstermöbeln <strong>wir</strong>d<br />

möglichst auf chemische Behand<br />

lungen verzichtet Konventionelle<br />

Polstermöbel können gesundheitlich<br />

sehr problematisch sein wenn sie mit<br />

bestimmten Flammenschutzmitteln<br />

behandelt sind<br />

Innovative Materialien<br />

Wer meint ökologische Wohnungsein<br />

richtungen seien mit Blockhüttennos<br />

talgie gleichzusetzen ist sprichwörtlich<br />

auf dem Holzweg Diverse Einrich<br />

tungsvorschläge zeigen dass Design<br />

und <strong>Öko</strong>logie bestens miteinander<br />

vereinbar sind Besonders spannend<br />

ist der innovative Umgang mit ver<br />

schiedenen Materialien Das Zürcher<br />

Designmöbelhaus Zingg Lamprecht<br />

präsentiert aktuell eine neue Serie von<br />

Filzmöbeln <strong>die</strong> sich um den Industrie<br />

design Klassiker Gubi Chair aus dem<br />

dänischen Hause Komplot formiert<br />

Das neue Material des Stuhls basiert<br />

auf der ökologischen PET Filztech<br />

nologie Die unter anderem aus re<br />

zyklierten PET Flaschen gewonnenen<br />

Polyesterfasern werden für <strong>die</strong> Möbel<br />

beschichtung zu Filz verarbeitet<br />

Der deutsche Designer Jan Arm<br />

gardt experimentiert mit alternativen<br />

Möbelwerkstoffen wie Papier und<br />

Pappe Auch seine Kollektionen mo<br />

derner Flechtmöbel machen aus öko<br />

logischer Sicht Sinn da es sich bei den<br />

verwendeten Flechtmaterialien wie<br />

der einheimischen Weide Rattan und<br />

Boondoot um nachwachsende Roh<br />

stoffe handelt Ausserdem werden <strong>die</strong><br />

Möbel nicht maschinell hergestellt<br />

sondern nach alter Tradition von Hand<br />

geflochten CLAUDIA BISCHOF BIOTTI<br />

Kunsthandwerk aus fairem Handel ist beliebt<br />

Fair Trade Produkte sind im<br />

Trend Ihr Absatz hat in den<br />

© Der Landbote, Winterthur<br />

Der Landbote<br />

24.08.2007 Seite 1 / 3<br />

Auflage/ Seite 38367 / 29 7116<br />

Ausgaben 300 / J. 5932969

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