Schweizerisches Recht der kollektiven Kapitalanlagen - offen.pdf
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FINMA-RS 08 / 38: Marktverhaltensregeln III. Verwendung von vertraulichen preissensitiven Informationen Der Handel mit Effekten hat aufgrund von allgemein zugänglichen oder veröffentlichten Informationen über Effekten und Emittenten oder aus daraus abgeleiteten Informationen zu erfolgen. Informationen über Effekten und Emittenten sind allgemein zugänglich, wenn sie in den Medien oder auf den in der Finanzbranche üblichen Informationskanälen veröffentlicht und verbreitet werden, oder wenn sie von solchen Informationen abgeleitet werden. Alle anderen Informationen über Effekten und Emittenten sind als vertraulich anzusehen. Das Ausnützen der Kenntnis von vertraulichen preissensitiven Informationen für Effektengeschäfte ist nicht zulässig (Informationsmissbrauch). Informationen sind preissensitiv, wenn sie geeignet sind, den Börsenpreis oder die Bewertung der betreffenden Effekten erheblich zu beeinflussen. Sie betreffen namentlich Tatsachen, welche sich substanziell auf die Organisationsstruktur, die Ober- und die Geschäftsleitung, den Geschäftsgang, die Vermögens- oder Ertragslage eines Unternehmens und damit auf dessen Bewertung auswirken und deshalb geeignet sind, den Börsenpreis erheblich zu ändern. Sie sind gegebenenfalls Anlass einer öffentlichen Bekanntmachung bzw. Gegenstand von gesetzlichen oder reglementarischen Informationspflichten (Offenlegungspflichten nach Art. 20 BEHG oder Ad hoc-Publizität nach den Börsenreglementen). Als Informationsmissbrauch gelten auch die ungerechtfertigte Weitergabe von vertraulichen preissensitiven Informationen oder darauf gestützte Hinweise oder Empfehlungen, Effektengeschäfte zu tätigen. Gerüchte oder unbestimmte Hinweise sind keine vertraulichen Informationen. Allerdings ist die bewusste Verbreitung von Gerüchten oder unbestimmten Hinweisen, um sich auf diese berufen zu können, nicht zulässig. Nicht zulässig ist das Ausnützen der erwarteten Reaktion der Marktteilnehmer und der Effektenpreise im Wissen um eine bevorstehende Veröffentlichung von Anlageempfehlungen («Scalping»). 7 8 9 10 11 12 13 14 Namentlich zulässige Effektengeschäfte und Verhaltensweisen: • Effektengeschäfte ausserhalb von abgetrennten Vertraulichkeitsbereichen; durch organisatorische Massnahmen ist zu gewährleisten, dass für Effektengeschäfte keine vertraulichen preissensitiven Informationen verwendet werden (Einzelheiten dazu siehe Ziff. VII). 15 277
4. Teil: Rundschreiben der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht 16 17 18 19 20 21 • Effektengeschäfte, die trotz Kenntnis von vertraulichen preissensitiven Informationen nachweisbar nicht aufgrund derselben und auch ohne diese durchgeführt worden wären. • Käufe von Effekten eines zu übernehmenden Unternehmens durch den potenziellen Übernehmer selber oder durch von diesem beauftragte Dritte auf Rechnung des ersteren zwecks Vorbereitung der Übernahme. • Weitergabe von vertraulichen preissensitiven Informationen an beauftragte Dritte (z. B. Beizug von Beratern bei der Vorbereitung einer Fusion). • Weiterführung einer vorbestehenden Anlagestrategie, die unabhängig von vertraulichen preissensitiven Informationen festgelegt worden ist. • Absicherungsgeschäfte, Eigenhandel, Market Making aufgrund von Informationen des Effektenhändlers aus seinen Positionen oder aus dem Orderbuch der Börsen. • Rückkauf von eigenen Effekten zur Vorbereitung oder im Rahmen eines Rückkaufprogramms gemäss Mitteilung Nr. 1 der Übernahmekommission: Rückkäufe von Beteiligungspapieren. IV. Echtes Angebots- und Nachfrageverhalten 22 23 Effektengeschäfte müssen einen wirtschaftlichen Hintergrund aufweisen und einem echten Angebots- und Nachfrageverhalten entsprechen. Effektengeschäfte oder blosse Auftragseingaben (Orders), um den Anschein von Marktaktivitäten zu erwecken oder Liquidität, Börsenkurs oder Bewertung von Effekten zu verzerren, sowie Scheingeschäfte und -aufträge sind nicht zulässig (Marktmanipulation). 24 25 26 27 28 Hinweise auf Marktmanipulationen bestehen namentlich bei folgenden Verhaltensweisen (die Börsen regulieren gegebenenfalls Einzelheiten dazu): • Zeitnaher Kauf und Verkauf von denselben Effekten auf Rechnung ein und desselben wirtschaftlich Berechtigten («Wash Trades»). • Gegenläufige Käufe und Verkäufe in denselben Effekten auf dem Eigenhandelskonto eines Effektenhändlers («Nostro-Nostro Inhouse Crosses»). • Eingabe von gegenläufigen Kauf- und Verkaufsaufträgen in denselben Effekten nach vorgängiger gegenseitiger Absprache mit der Absicht, Liquidität oder Preise zu verzerren («Improper Matched Orders», «Daisy Chains» bei Koordination unter mehreren Parteien). • Liquiditäts- und Preisverzerrungen durch bewusste Verursachung eines Überhangs an Verkaufs- oder Kaufaufträgen («Ramping», «Capping», «Pegging»). • Aufbau von grossen Positionen mit der Absicht, den Markt zu verengen («Squeeze» oder «Corner»). 278
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nachweisbar nicht aufgrund <strong>der</strong>selben und auch ohne diese durchgeführt worden wären.<br />
• Käufe von Effekten eines zu übernehmenden Unternehmens durch den potenziellen<br />
Übernehmer selber o<strong>der</strong> durch von diesem beauftragte Dritte auf Rechnung des ersteren<br />
zwecks Vorbereitung <strong>der</strong> Übernahme.<br />
• Weitergabe von vertraulichen preissensitiven Informationen an beauftragte Dritte (z. B.<br />
Beizug von Beratern bei <strong>der</strong> Vorbereitung einer Fusion).<br />
• Weiterführung einer vorbestehenden Anlagestrategie, die unabhängig von vertraulichen<br />
preissensitiven Informationen festgelegt worden ist.<br />
• Absicherungsgeschäfte, Eigenhandel, Market Making aufgrund von Informationen des<br />
Effektenhändlers aus seinen Positionen o<strong>der</strong> aus dem Or<strong>der</strong>buch <strong>der</strong> Börsen.<br />
• Rückkauf von eigenen Effekten zur Vorbereitung o<strong>der</strong> im Rahmen eines Rückkaufprogramms<br />
gemäss Mitteilung Nr. 1 <strong>der</strong> Übernahmekommission: Rückkäufe von Beteiligungspapieren.<br />
IV.<br />
Echtes Angebots- und Nachfrageverhalten<br />
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Effektengeschäfte müssen einen wirtschaftlichen Hintergrund aufweisen und einem echten<br />
Angebots- und Nachfrageverhalten entsprechen.<br />
Effektengeschäfte o<strong>der</strong> blosse Auftragseingaben (Or<strong>der</strong>s), um den Anschein von Marktaktivitäten<br />
zu erwecken o<strong>der</strong> Liquidität, Börsenkurs o<strong>der</strong> Bewertung von Effekten zu verzerren,<br />
sowie Scheingeschäfte und -aufträge sind nicht zulässig (Marktmanipulation).<br />
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Hinweise auf Marktmanipulationen bestehen namentlich bei folgenden Verhaltensweisen<br />
(die Börsen regulieren gegebenenfalls Einzelheiten dazu):<br />
• Zeitnaher Kauf und Verkauf von denselben Effekten auf Rechnung ein und desselben<br />
wirtschaftlich Berechtigten («Wash Trades»).<br />
• Gegenläufige Käufe und Verkäufe in denselben Effekten auf dem Eigenhandelskonto<br />
eines Effektenhändlers («Nostro-Nostro Inhouse Crosses»).<br />
• Eingabe von gegenläufigen Kauf- und Verkaufsaufträgen in denselben Effekten nach<br />
vorgängiger gegenseitiger Absprache mit <strong>der</strong> Absicht, Liquidität o<strong>der</strong> Preise zu verzerren<br />
(«Improper Matched Or<strong>der</strong>s», «Daisy Chains» bei Koordination unter mehreren Parteien).<br />
• Liquiditäts- und Preisverzerrungen durch bewusste Verursachung eines Überhangs an<br />
Verkaufs- o<strong>der</strong> Kaufaufträgen («Ramping», «Capping», «Pegging»).<br />
• Aufbau von grossen Positionen mit <strong>der</strong> Absicht, den Markt zu verengen («Squeeze»<br />
o<strong>der</strong> «Corner»).<br />
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