Ursula Schuster

Dactylorhiza sesquipedalis
Es handelt sich um eine Hybride, die in der Natur nicht vorkommt.
Im Garten steht die Sesquipedalis-Hybride gerne am Teichrand,
im Niedermoorbeet oder auf einer Feuchtwiese.
Wie fast alle Dactylorhiza-Hybriden ist diese Pflanze außerordentlich
starkwüchsig. Sie ist unempfindlich und vermehrungsfreudig.
Die Wurzelorgane haben eine überdurchschnittliche
Größe und geben dem Knabenkraut eine gute Verankerung.
Die außergewöhnliche Wuchshöhe dieser Hybride stammt wohl
von dem Elternteil sesquipedalis, die relativ großen, rotpurpurnen
Einzelblüten von Dactylorhiza junialis. Eine gelungene
Mischung!
Wissenswertes über Knabenkräuter
Im deutschsprachigen Raum werden Dactylorhizen und Orchis
zu den Knabenkräutern gezählt. Unterschiedlich geformte Wurzelknollen
dienen als eindeutiges Erkennungsmerkmal. Eher
kleine Einzelblüten gruppieren sich zu einer üppigen Blütenähre.
Knabenkräuter lassen sich einfach kultivieren und an unterschiedlichen
Standorten im Garten verwenden. Haben sich
Knabenkräuter im Garten etabliert, säen sie sich oft selber aus.
Aus einigen wenigen Exemplaren können Hunderte werden.
Heimische Orchideen strahlen einen ähnlichen Zauber aus wie
ihre tropischen Verwandten - auf eine zurückhaltende Art. Man
muss schon genau hinschauen um ihre faszinierenden Blütenzeichnungen
zu erkennen, oder sich von ihrer nuancenreichen
Farbgebung beeindrucken zu lassen.
Die wirkliche Schönheit erschließt sich erst bei
näherer Betrachtung.
WINTERHARTE ORCHIDEEN FÜR DEN GARTEN
Hybride
Dactylorhiza sesquipedalis
Wuchshöhe:
Blühzeit:
40 - 90 cm
Mai - Juni
Der große Charles Darwin hat in einem seiner botanischen
Werke die Orchideenblüte als die "heldenmütigste
Anstrengung der Pflanzenseele" bezeichnet. Er
war von den Orchideen so fasziniert, dass er beschloss,
dieser Pflanzenfamilie ein eigenes Buch zu
widmen. In diesem Buch, das 1882 erschien, beschrieb
er als erste Pflanze nicht etwa eine tropische Orchidee,
sondern Orchis mascula, ein Knabenkraut.
Ursula Schuster
Josef-Ost-Straße 16
89257 Illertissen
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Ursula Schuster
Freiland-Orchideen

Eine leuchtend rotpurpurne Farbe und die außergewöhnliche
Wuchshöhe kennzeichnen diese Hybride.
Dactylorhiza sesquipedalis x junialis wird bis zu 90 cm
hoch und bietet sich für eine Beetgestaltung im Hintergrund
an. Verschiedene Knabenkräuter in Gruppen
angepflanzt, in mehreren Farben und unterschiedlichen
Wuchshöhen, sind ein imposanter Anblick.
Ruhephasen. Gedüngt wird von Anfang März bis die Blätter
eingezogen sind. Im Herbst werden ab Bildung der neuen Blattrosette
bis Anfang November Nährstoffe zugeführt. Auf Nacktschnecken
achten, andere Schädlinge treten selten auf. Bei
Bedarf können sie mit den handelsüblichen Präparaten bekämpft
werden.
Eine Beschattung des Bodens durch Begleitpflanzen erhöht die
Wüchsigkeit.
Begleitpflanzen
Hybride
Knabenkräuter sollten bevorzugt in Gruppen gepflanzt werden.
Sie unterstützen sich gegenseitig im Wachstum. Eine Kombination
mit Orchideen anderer Gattungen bietet den gleichen Vorteil.
Sumpfdotterblumen, Vergissmeinnicht und Kuckuckslichtnelken
ergänzen die Orchideenanpflanzung wirkungsvoll.
Knabenkräuter können an ganz unterschiedlichen Standorten
stehen. Sie wachsen in leicht saurem, neutralem, bis hin zu
basischem Erdreich. Sie vertragen sehr gut volle Sonne (abgesehen
von wenigen Ausnahmen), geben sich aber auch mit
Halbschatten zufrieden. Knabenkräuter sind bezüglich Bodenfeuchtigkeit
sehr anpassungsfähig. Sie bevorzugen die Gesellschaft
von anderen Pflanzen. Wuchernde Gehölze oder Stauden
vertragen sie jedoch nicht. Im Konkurrenzkampf ums Überleben
wären Orchideen stets die Unterlegenen.
Pflegen
Das Pflanzbeet sollte feucht gehalten werden. Während der
Wachstumsphase wird mit Orchideendünger oder Osmocote
gedüngt. Die Wachstumsphase bei Dactylorhizen beginnt
Anfang März und endet im September. Einige Orchis-Arten
ziehen im Juli, August ihr Laub ein und bilden im Herbst eine
neue Blattrosette für das kommende Jahr aus. Sie überwintern
grün. Im Frühjahr treiben sie aus der bereits gebildeten Rosette
aus. Diese Orchis-Arten haben jeweils zwei Wachstums- und
Im Garten steht die Sesquipedalis-Hybride gerne am Teichrand,
im Niedermoorbeet oder auf einer Feuchtwiese.
Anpflanzen
In einer etwa 20 cm tiefen Grube wird geeignetes Substrat
eingebracht. Die Sprossknospe sollte circa 2 cm tief ins Substrat
eingesenkt werden.
Das Substrat sollte sich zur Hälfte aus Humus (Blumenerde,
Torf), einem Viertel Sand (möglichst pH-neutral, z.B. Spielsand)
einem Viertel mineralischer Bestandteile (z.B. Bims, Perlite,
Seramis) zusammensetzen.