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Eriskirch

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Katholische Pfarrkirche Mariabrunn<br />

ARCHITEKTUR<br />

SPAZIEREN<br />

Die Pfarrkirche von Mariabrunn ist etwas jünger als die von<br />

<strong>Eriskirch</strong>. Im Jahre 1480 wird erstmals urkundlich das ”Weiherlein<br />

von Unserer Frauen Brunnen“ erwähnt, doch dürfte die<br />

Wallfahrt bedeutend älter sein. Ein Hirte, so sagt die Legende,<br />

habe vor dem Muttergottesbild gebetet, seinen verletzten Fuß<br />

in diesen Gnadenbrunnen getaucht und sei geheilt worden. Mit<br />

dem Zulauf des Volkes zu der Gnadenmadonna und der gefassten<br />

Quelle dehnte sich der Ort Mariabrunn durch Rodungen in<br />

den Tettnanger Wald zunehmend aus. Die Wallfahrt ”Zu Unserer<br />

Frauen Brunnen“ gewann immer mehr Zulauf, während diejenige<br />

nach <strong>Eriskirch</strong> immer unbedeutender wurde. So strömten<br />

vor allem nach dem Dreißigjährigen Krieg aus ganz Oberschwaben<br />

Menschenmassen nach Mariabrunn und legten mannigfaltige<br />

Opfergaben und Votivbilder nieder, so dass aus den Opferstockgeldern<br />

1700 eine Kapelle erbaut und 1731 renoviert werden<br />

konnte. Es wurde damals auch ein Springbrunnen mit 4<br />

Röhren errichtet. 1746 – 1752 schließlich erbauten die Grafen<br />

von Monfort zu Tettnang mit weiteren Wohltätern die barocke<br />

Pfarrkirche samt dem Benefitziatenhaus und einem angebauten<br />

Waldbruderhaus (dieser Waldbruder hatte den Mesnerdienst zu<br />

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versehen). Das Stifterehepaar Graf Ernst von Monfort und<br />

seine Gemahlin Gräfin Antonie von Waldburg und Scheer-<br />

Dürmetingen ließen sich in den Seitenaltarbildern der<br />

Heiligen Barbara und Eustachius porträtieren. 1823 wurde<br />

Mariabrunn, das bisher als Filialkirche von Langenargen<br />

aus versorgt wurde, zur eigenen Pfarrei erhoben. Das ehemalige<br />

Waldbruderhaus wurde im Laufe der Zeit zur Volksschule<br />

(bis 1927), später zum Kindergarten und 1977/78<br />

zum Pfarrgemeindesaal umgestaltet. Beim rechten Seitenaltar<br />

haben die Mariabrunner in dankbarer Zuneigung den<br />

letzten regierenden Grafen Monfort, Franz Xaver, der am<br />

24. März 1780 im Pfarrhaus Mariabrunn starb, bestattet.<br />

1892 wurde die Barock-Ausstattung gegen eine solche im<br />

Neugotik-Stil ersetzt. Bei einer Grundrenovierung im Jahr<br />

1955 wurde das Kirchenschiff um 8 Meter verlängert und<br />

wieder Barockaltäre mit Kanzel eingebracht. Der frühere<br />

Marienbrunnen war in einem durch mehrere Stufen erreichbaren,<br />

durch Büsche bewachsenen Rondell hinter dem<br />

Kriegerdenkmal und musste 1957 der Straßenbau in diesem<br />

Bereich weichen. Es wurde der Brunnen neben der<br />

Kirche geschaffen, und das ehedem unter dem Hochalter<br />

entspringende und im natürlichen Gefälle fließende Wasser<br />

wird seitdem durch eine Pumpe gefördert. In den Jahren<br />

1977 – 1982 wurde auch diese Kirche<br />

gründlich renoviert und die Decke mit<br />

dem berühmten Bild des Malers Andreas<br />

Brugger aus dem Jahre 1770 vom Teich<br />

Bethesta bautechnisch aufwendig gesichert.<br />

Weil bei der Renovation im Jahre<br />

1991 auch wieder Bänke im Barockstil eingebaut<br />

wurden, strahlt dieses Kleinod<br />

nun wieder im ursprünglichen barocken Glanz, zumal 1999<br />

eine weitere Innenrenovation und der Einbau einer neuen<br />

Orgel mit 17 Registern aus der Werkstatt Maier in Hergensweiler<br />

erfolgte.<br />

Evangelische Kirche Schlatt<br />

Die evangelischen Mitchristen in der Gemeinde <strong>Eriskirch</strong> umfassten<br />

1942 ca. 60 Personen und waren immer schon der evangelischen<br />

Kirchengemeinde Langenargen zugeordnet. Der sonntägliche<br />

Gottesdienst wurde zunächst in einem Raum der Volkshochschule<br />

Mariabrunn gefeiert, bis sich nach dem Krieg die<br />

Zahl der evangelischen Gemeindemitglieder aus <strong>Eriskirch</strong> durch<br />

Zuzug rasch auf ca. 180 Personen im Jahre 1955 erhöht hatte.<br />

Da nun der Schulraum längst zu klein geworden war, gewährte<br />

die katholische Kirchengemeinde Mariabrunn gerne Gastrecht in<br />

ihrer Pfarrkirche. Der evangelische Kirchengemeinderat von<br />

Langenargen und <strong>Eriskirch</strong> bemühte sich intensiv um die Realisierung<br />

eines eigenen Kirchenbaues in der Gemeinde <strong>Eriskirch</strong>.<br />

Am 4. Juni 1964 schließlich konnte das kirchliche Gremium unter<br />

16 möglichen Standorten entscheiden, und 1968 begannen die<br />

Ausschreibungen unter Leitung des planenden Architekten, Dipl.-<br />

Ing. Lucas. Der Kostenvoranschlag des Kirchenbaues im Schlatter<br />

Gewann ”Unteres Greuth“ belief sich auf 300.000 DM, und<br />

dessen Einweihung mit Predigt durch Bischof i. R. Haug war im<br />

Juni 1970. In den Kirchturm konnten 1976 drei Glocken eingebracht<br />

werden, welche in ihrem Klang feinfühlig auf das Geläut<br />

der katholischen Pfarrkirche <strong>Eriskirch</strong> abgestimmt wurden.<br />

Kloster Moos ”St. Theresienheim“<br />

Bereits im Januar 1929 zogen in einem alten Bauernhof im <strong>Eriskirch</strong>er<br />

Ortsteil Moos Steyler Missionsschwestern ein. Diese<br />

Niederlassung, unter der Leitung des Provinzialmutterhauses in<br />

Laupheim, gewann durch mehrfache Erweiterung und Umbauten<br />

sowie personelle Verstärkung immer mehr an Bedeutung, so<br />

dass schließlich bei der 50-Jahr-Feier 1979, im Beisein von Weihbischof<br />

Anton Herre, Vorentscheidungen für einen kompletten<br />

Neubau des Ferien- und Exerzitienhauses fielen. Die Einweihung<br />

desselben wurde am Josefstag, 19. März 1982, durch<br />

Domkapitular Ebert feierlich vorgenommen, und damit<br />

wurde das St. Theresienheim Moos<br />

durch das Wirken der Schwestern<br />

in der Gemeinde, sowie die Ausstrahlung<br />

und religiöse Belebung durch das Wirken der<br />

Schwestern in der Gemeinde, sowie die Ausstrahlung und<br />

religiöse Belebung durch das Ferien- und Exerzitienhaus<br />

in reizvoller Lage zu einem geistig, religiösen Zentrum<br />

und einem bedeutenden Faktor im Fremdenverkehr der<br />

Gemeinde <strong>Eriskirch</strong>.

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