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Informationen über den Werkstoff Aluminium Arbeitsmaterial für Lehrer an berufsbildenden Schulen Düsseldorf, Februar 2006

Informationen über den<br />

Werkstoff Aluminium<br />

Arbeitsmaterial für Lehrer an berufsbildenden Schulen<br />

Düsseldorf, Februar 2006


INHALTSVERZEICHNIS<br />

I. Didaktische und methodische Hinweise<br />

I.I. Kurzbeschreibung des zugrunde liegenden didaktischen Konzepts<br />

II. Informationen zum Werkstoff Aluminium<br />

1. Vorwort:<br />

Aluminium – aus dem täglichen Leben nicht wegzudenken<br />

2. "Aluminium" in der Natur<br />

2.1. Wie kommt Aluminium in der Natur vor?<br />

2.2. Der Weg von Aluminium in den menschlichen Körper<br />

2.3. Der Weg von Aluminium im und aus dem menschlichen Körper<br />

3. Gewinnung von Aluminium<br />

3.1. Das junge Metall Aluminium<br />

3.2. Der Ausgangsstoff Bauxit<br />

3.3. Aluminiumherstellung<br />

3.3.1. Geschichtliches<br />

3.3.2. Bauxitabbau und Rekultivierung<br />

3.3.3. Vom Bauxit zum Aluminiumoxid – Das BAYER-Verfahren<br />

3.3.4. Vom Aluminiumoxid zum Aluminium – Die Schmelzflusselektrolyse<br />

3.3.5. Strom aus Wasserkraft für die Herstellung von Primär<strong>aluminium</strong><br />

4. Eigenschaften von Aluminium<br />

4.1. Die physikalischen Eigenschaften<br />

4.2. Die chemischen Eigenschaften<br />

5. Die Verwendung von Aluminium<br />

5.1. Aluminium – der universelle Werkstoff<br />

5.2. Ausgewählte Verwendungsmöglichkeiten von Aluminium<br />

5.3. Aluminium als Verpackungsmaterial


6. Der Recyclinggedanke:<br />

6.1. Der Werkstoff Aluminium als Wertstoff<br />

6.2. Ein hervorragender Recyclingwerkstoff<br />

6.3. Ein Werkstoff <strong>mit</strong> positiver Energiebilanz<br />

6.4. Der Aluminiumkreislauf<br />

6.5. Ressourcen für das Aluminiumrecycling<br />

6.6. Hohe Recyclingraten<br />

7. Aluminium in Deutschland<br />

8. Nachweis von Aluminium<br />

9. Aluminiumverbindungen in Alltag und Technik<br />

10. Zusatzinformationen zu<br />

10.1. Legierungen<br />

10.2. Oberfläche<br />

10.2.1. Anodische Oxidation<br />

10.2.2. Beschichten<br />

10.3. Korrosion<br />

10.3.1. Allgemeines<br />

10.3.2. Korrosionsverhalten von Aluminium<br />

10.3.2.1. Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> anderen Metallen<br />

10.3.2.2. Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> Beton<br />

10.3.2.3. Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> Holz<br />

10.3.2.4. Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> Erdböden<br />

11. Technische Informationen zu<br />

11.1. Lieferformaten<br />

11.2. Sekundär<strong>aluminium</strong><br />

11.3. Aluminiumhalbzeug<br />

11.3.1. Walzerzeugnisse<br />

11.3.2. Strangpresserzeugnisse<br />

11.3.3. Gezogenes Aluminiumhalbzeug<br />

11.3.4. Schmiedestücke<br />

11.4. Aluminium-Verbundwerkstoffe


11.5. Halbzeugähnliche Aluminiumerzeugnisse<br />

<strong>12.</strong> Konstruieren <strong>mit</strong> Aluminium<br />

<strong>12.</strong>1. Einfluss Elastizitätsmodul<br />

<strong>12.</strong>2. Strangpresstechnik<br />

<strong>12.</strong>3. Wärmeeinwirkung<br />

13. Aluminium bearbeiten<br />

13.1. Spanende Bearbeitung<br />

13.2. Umformen (Biegen)<br />

13.3. Kanten<br />

14. Aluminium fügen<br />

14.1. Nieten<br />

14.2. Schrauben<br />

14.3. Kleben<br />

14.4. Verbinden durch Umformen<br />

14.5. Schnappverbindungen<br />

15. Literatur<br />

16. Glossar<br />

III. Anhang I: Fact-Sheets<br />

IV. Anhang II: Arbeitsblätter


I. DIDAKTISCHE UND METHODISCHE HINWEISE<br />

I.I. KURZBESCHREIBUNG<br />

DES ZUGRUNDE LIEGENDEN DIDAKTISCHEN KONZEPTES<br />

Aus Bauxit wird in einem zweistufigen Prozess Aluminium gewonnen.<br />

Bereits die Gewinnung von Aluminium lässt sich nicht nur unter<br />

chemischen Aspekten behandeln, sondern es können auch<br />

(wirtschafts-)geographische, biologische und umweltrelevante<br />

Fragen aufgegriffen werden. Der klassischen Leitlinie des Chemieunterrichtes<br />

folgend lassen sich dann typische Beziehungen<br />

zwischen der Struktur von Aluminium (Stichwort: Metallbindung) und<br />

den daraus resultierenden Eigenschaften ableiten. Andererseits gibt<br />

es eine Vielzahl von Eigenschafts-Verwendungs-Beziehungen. Die<br />

Notwendigkeit von Recycling kann am Beispiel Aluminium eindrucksvoll<br />

ver<strong>mit</strong>telt werden. Das erneute Einsatzgebiet dieses Werkstoffes<br />

wird wiederum durch seine Eigenschaften bestimmt. So<strong>mit</strong> wird vor<br />

allem dem Lebensweg-Gedanken Rechnung getragen.<br />

Gewinnung von Aluminium<br />

Struktur<br />

Eigenschaften<br />

Verwendung Recycling<br />

5


II. Informationen zum Werkstoff Aluminium<br />

1. VORWORT:<br />

ALUMINIUM – AUS DEM TÄGLICHEN LEBEN<br />

NICHT WEGZUDENKEN<br />

In der heutigen Zeit ist Aluminium in aller Munde, besser gesagt in<br />

aller Hände. Jeder benutzt es in Form von Aluminiumfolie im Haushalt,<br />

als Menüschale für Fertiggerichte oder Aerosoldose für Haarspray.<br />

Für Industrie und Handel ist Aluminium unverzichtbar. Transport<strong>mit</strong>telhersteller,<br />

egal ob Kickboard, Fahrrad, Pkw, Lkw, Zug, Flugzeug<br />

oder Rakete, sind froh über einen Werkstoff, der sich so gut<br />

bearbeiten lässt und aufgrund seiner Leichtigkeit einen nicht unerheblichen<br />

Anteil an Produktgewicht einspart.<br />

Architekten und Konstrukteure sind von diesem leichten Werkstoff<br />

angetan, da er neben anderen Vorzügen korrosionsbeständig ist –<br />

auch ohne zusätzliche Schutzmaßnahmen.<br />

Die Verpackungsindustrie ist durch die Verwendung von Aluminium<br />

in der Lage, bei optimalem Schutz des jeweiligen Füllgutes gegen<br />

qualitätsmindernde Umwelteinflüsse wie Licht, Gerüche, Keime oder<br />

Feuchtigkeit eine leichte und gut zu handhabende Verpackung herzustellen.<br />

6


2. "ALUMINIUM" IN DER NATUR<br />

2.1. WIE KOMMT ALUMINIUM IN DER NATUR VOR?<br />

Aluminium ist nach Sauerstoff und Silicium das dritthäufigste Element<br />

überhaupt. Es ist Bestandteil nahezu aller Gesteine und Böden.<br />

Aber anders als Silber oder Gold kommt es nicht in metallischer<br />

(andere Bezeichnung: gediegener) Form in der Natur vor. Aluminium<br />

existiert nur in festen chemischen Verbindungen. Typische Beispiele<br />

sind die Edel- und Halbedelsteine (zum Beispiel Saphir und Rubin),<br />

Tone (zum Beispiel Kaolin), bekannte Mineralien (beispielsweise<br />

Korund und Kryolith) und Bauxit, der Rohstoff für die Aluminiumherstellung.<br />

Der bereits im Altertum bekannte und zum Färben<br />

verwendete Alaun hat dem Aluminium seinen Namen gegeben:<br />

alumen (lat.) = Alaun.<br />

2.2. DER WEG VON ALUMINIUM IN DEN MENSCHLICHEN KÖRPER<br />

Durch die physikalische Verwitterung gelangen die Aluminiumverbindungen<br />

<strong>mit</strong> den Stäuben in die (Atem-)Luft. Vorgänge der<br />

chemischen Verwitterung bedingen den Eintrag von Aluminiumionen<br />

in das Oberflächen- beziehungsweise Grundwasser. Trinkwasser<br />

darf maximal 0,2 mg Aluminium/Liter enthalten [1]. Dies hat zur<br />

Folge, dass Aluminiumverbindungen von Pflanzen und Tieren aufgenommen<br />

werden. Während Tiere Aluminium nahezu vollständig<br />

wieder ausscheiden, ist bei einigen Pflanzen die Neigung, Aluminium<br />

zu speichern, deutlich ausgeprägt (Tabelle 1, 2 und 3) – vor allem bei<br />

Gewürzen und Teeblättern [4]. Deshalb weist pflanzliche Nahrung in<br />

der Regel höhere Aluminiumgehalte auf als tierische Nahrung.<br />

7


Verteilung der Elemente in der Erdkruste<br />

Silizium (25,8 %)<br />

Aluminium (8 %)<br />

Sauerstoff (46,8 %)<br />

Eisen (5 %)<br />

Calcium (3,4 %)<br />

Natrium (2,6 %)<br />

Kalium (2,4 %)<br />

Magnesium (1,9 %)<br />

Übrige (4,1 %)<br />

8<br />

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Tabelle 1: Aluminiumgehalte in Gewürzen [2]<br />

Gewürz Aluminiumgehalt (mg/100g)<br />

Thymian 50,0 – 100,0<br />

Oregano 50,0 – 70,0<br />

Lorbeerblätter 14,2 – 73,0<br />

Salbei 30,7 – 50,0<br />

Basilikum 16,7 – 45,0<br />

Schwarzer Pfeffer 4,8 – 23,7<br />

Zimt 4,8 – 11,5<br />

Tabelle 2: Aluminiumgehalte in frischen Pflanzen [2]<br />

Frische Pflanzen Aluminiumgehalt (mg/kg)<br />

Porree 0,14 – 0,18<br />

Zwiebel 0,029 – 0,077<br />

Paprika 0,017 – 0,071<br />

Knoblauch 0,013 – 0,03<br />

Tabelle 3: Aluminiumgehalte in pflanzlichen Lebens<strong>mit</strong>teln [3]<br />

Lebens<strong>mit</strong>tel Aluminiumgehalt<br />

(µg/g Trockensubstanz)<br />

Apfel 20,3<br />

Bohnen 46,6<br />

Kartoffel 35,1<br />

Tee<br />

812,8<br />

Über die Nahrungskette und Medikamente erreicht Aluminium in<br />

Form von zumeist unlöslichen Aluminiumverbindungen den menschlichen<br />

Körper. "Nach neueren Erkenntnissen werden pro Tag und pro<br />

Kopf etwa 15 mg Aluminium aufgenommen. Trotz der geringen Verzehrmenge<br />

an Gewürzen (etwa 3 g/Tag) tragen diese wesentlich zur<br />

täglichen Aluminiumaufnahme des Menschen bei. " [2]<br />

9


2.3. DER WEG VON ALUMINIUM<br />

IM UND AUS DEM MENSCHLICHEN KÖRPER<br />

Im Verdauungstrakt des Menschen werden unlösliche Aluminiumverbindungen<br />

nur in geringem Ausmaß resorbiert. Die Löslichkeit als<br />

Voraussetzung für die Resorption wird durch das saure Milieu des<br />

Magens gefördert. Zum Beispiel wird das schwer lösliche Aluminium-<br />

hydroxid – Wirkstoff im Arznei<strong>mit</strong>tel Maaloxan ® – im Magen durch die<br />

Wirkung der Magensäure in das lösliche Aluminiumchlorid überführt,<br />

die Resorption wird begünstigt.<br />

Den Großteil des eingetragenen "Aluminiums" scheidet der Mensch<br />

wieder aus. Selbst wenn die konsumierte Nahrung außergewöhnlich<br />

hohe Aluminiumgehalte aufweist, wird vom Körper nur ein sehr geringer<br />

Teil absorbiert. Die in den Blutkreislauf aufgenommene Menge<br />

wird durch die Nieren über den Urin rasch wieder ausgeschieden.<br />

Sonderfälle sind Dialysepatienten und Frühgeburten <strong>mit</strong> aus anderen<br />

Gründen eingeschränkter Nierenfunktion, da bei ihnen die Fähigkeit,<br />

absorbiertes Aluminium aus dem Körper zu entfernen, eingeschränkt<br />

ist.<br />

Wissenswert ist, dass Aluminiumionen die Resorption anderer Ionen<br />

(z. B. Phosphat-, Fluorid-, Calcium- und Eisenionen) hemmen. Die<br />

Folge kann Knochenerweichung (Osteomalazie) sein. [5]<br />

10


Aluminium im Körper<br />

Mensch<br />

Nahrung<br />

Erdkruste Natur<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Gewässer<br />

Silicium 26%<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Aluminium 8%<br />

Sauerstoff 47%<br />

Al 3+<br />

Pflanzen<br />

Übrige 14%<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Natur<br />

Al 3+<br />

Böden/Gesteine<br />

Aluminium ist das<br />

dritthäufigste Element<br />

der Erdkruste<br />

Der Al-Gehalt der Nahrung eines Erwachsenen beläuft sich zwischen 5 und 12 mg pro Tag<br />

Die Absorptionsrate für Aluminium im Körper liegt bei etwa 0,01 %<br />

Eine um den Faktor 100 höhere Aufnahme von Al hat keine gesundheitlichen Schäden zur Folge<br />

(Versuchsergebnis <strong>mit</strong> Testpersonen)<br />

11<br />

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3. GEWINNUNG VON ALUMINIUM<br />

3.1. DAS JUNGE METALL ALUMINIUM<br />

Innerhalb von nur 100 Jahren hat sich Aluminium von einer Rarität<br />

("Napoleon III. ... gab ein rauschendes Fest. Einige Ehrengäste durften die erlesenen<br />

Speisen <strong>mit</strong> Bestecken aus Aluminium genießen. Weniger bedeutende<br />

Gäste mussten sich <strong>mit</strong> gewöhnlichen Silberbestecken begnügen." [6]) zu einem<br />

vielseitigen und weit verbreiteten Gebrauchsmetall entwickelt. Unter<br />

den mengenmäßig bedeutenden Metallen hat Aluminium eine vergleichsweise<br />

kurze Historie. Seit vorgeschichtlicher Zeit sind Kupfer,<br />

Zinn, Eisen, Blei, Silber, Gold und Quecksilber dem Menschen bekannt<br />

– dagegen ist Aluminium ein Metall des industriell geprägten<br />

19. Jahrhunderts. Dem dänischen Physiker OERSTEDT gelang es<br />

erst 1825, die ersten stecknadelkopfgroßen Mengen von Aluminium<br />

durch Reduktion von Aluminiumchlorid <strong>mit</strong> Kaliumamalgam zu erzeugen.<br />

3.2. DER AUSGANGSSTOFF BAUXIT<br />

Bauxit – ein Verwitterungsprodukt aus Kalk-Silikatgestein – hat einen<br />

Gehalt an Aluminiumoxid (Al2O3) von häufig über 50 Prozent (%).<br />

Das Bauxiterz ist nach dem Ort Les Baux in Südfrankreich benannt,<br />

wo es 1821 entdeckt wurde. Die Vorkommen des überwiegend im<br />

Tagebau gewonnenen Bauxits liegen zu etwa 90 % in Ländern des<br />

Tropengürtels. Hauptfördergebiete sind Australien, Westafrika,<br />

Brasilien und Jamaika.<br />

12


Bauxitförderung in Mio t 1999<br />

Vorkommen weltweit 1996: ca. 25 Mrd t*<br />

Förderung 1999: 116 Mio t<br />

Russland 3,4<br />

Europa 2,1<br />

Kasachstan 3,4<br />

VR China 9,0<br />

USA 0,1<br />

Indien 5,9 Malaysia 0,2<br />

Indonesien 1,0<br />

Jamaika 12,6<br />

Surinam 3,9 Guinea 17,0<br />

Venezuela 4,8 Guayana 2,2 Ghana 0,4<br />

Brasilien 11,7<br />

Australien 44,5<br />

* Wirtschaftlich abbaubare Vorräte reichen nach heutigen Rahmenbedingungen noch 200 Jahre.<br />

13<br />

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3.3. ALUMINIUMHERSTELLUNG<br />

3.3.1. GESCHICHTLICHES<br />

Das Verfahren von OERSTEDT 1825 reichte nicht für eine Produktion<br />

im großtechnischen Maßstab aus. Es bedurfte der Erfindung<br />

eines wirtschaftlichen Gewinnungsverfahrens. Eine Entdeckung auf<br />

einem ganz anderen Gebiet erwies sich als entscheidender Meilenstein:<br />

die Erfindung des Generators, <strong>mit</strong> dem nun elektrischer Strom<br />

großtechnisch verwertet werden konnte. 1886 entdeckten dann der<br />

Franzose HEROULT und der Amerikaner HALL gleichzeitig und voneinander<br />

unabhängig ein solches Verfahren: die Schmelzflusselektrolyse,<br />

nach der auch heute noch Aluminium aus Aluminiumoxid<br />

produziert wird.<br />

3.3.2. BAUXITABBAU UND REKULTIVIERUNG<br />

Bauxit – der wichtigste Rohstoff für die Herstellung von Aluminium –<br />

wird jährlich weltweit <strong>mit</strong> rund 177 Mio. Tonnen überwiegend im<br />

Tagebau gefördert. Die allein aus heutiger Sicht wirtschaftlich abbauwürdigen,<br />

gesicherten Bauxitvorkommen weisen eine Reichweite von<br />

rund 200 Jahren auf.<br />

Die Rekultivierung der Bauxitminen ist fester Bestandteil des Bauxitabbaus.<br />

Lange vor dem eigentlichen Erzabbau werden bereits geeignete<br />

Maßnahmen getroffen, die eine gewünschte Form der Rekultivierung<br />

und Folgenutzung ermöglichen. Darunter fallen Arbeitsschritte<br />

wie<br />

• die sorgfältige Entfernung der Vegetation<br />

• das Sammeln von Saatgut<br />

• das systematische Abtragen von Mutterboden und Abraum<br />

• die Zwischenlagerung von Deckschichten.<br />

14


Erst dann werden die Bauxitlagerstätten ausgeerzt. Als wichtige Bestandteile<br />

des Bauxitabbaus folgen anschließend Arbeitsschritte wie<br />

• die Anpassung der Geländeform <strong>mit</strong> dem Auftrag des<br />

zwischengelagerten Abraums und des Mutterbodens<br />

• und die Aussaat (Vegetationsbedeckung).<br />

Dies ist für eine effiziente Rekultivierung unabdingbar. Dabei werden<br />

heute rund 85 % der Bauxitabbauflächen neu aufgeforstet und<br />

weitere 10 % für landwirtschaftliche Zwecke erschlossen. Die<br />

verbleibenden zirka 5 % werden zum Beispiel für Erholungs- und<br />

Wohn- oder Gewerbegebiete zur sozialen beziehungsweise<br />

wirtschaftlichen Entwicklung genutzt.<br />

Der Bauxitabbau wird von einem kontinuierlichen Umweltmonitoring<br />

begleitet, das Erosionskontrollen sowie Wasser- und Abfallmanagement<br />

einschließt. Zudem verfügen Minenbetreiber über eigene Gärtnereien<br />

und Baumschulen, welche die Aufzucht verschiedener Pflanzenarten<br />

und Setzlinge ermöglichen.<br />

Wird zum Beispiel eine landwirtschaftliche Nachnutzung der Minenareale<br />

angestrebt, so werden Forschungsprojekte durchgeführt, um<br />

Obstbäume oder Gräser unter den geografischen Bedingungen auf<br />

ihre Ertragskraft vor Ort zu testen und zu optimieren.<br />

So verliehen die Vereinten Nationen 1990 ihren Umweltschutzpreis<br />

"Global 500 Roll of Honour for Environmental Achievement" für vorbildliche<br />

Rekultivierung an eine Bauxitmine in Westaustralien.<br />

Ein geringer Teil des weltweit geförderten Bauxits wird in Regenwaldgebieten<br />

gewonnen. Dafür wird jährlich eine Fläche von zirka 3<br />

Quadratkilometern genutzt.<br />

15


Nach Beendigung des Abbaus wird in diesen Gebieten überwiegend<br />

eine Form der Rekultivierung angestrebt, die dem ursprünglichen<br />

Ökosystem möglichst nahe kommt. Selbst wenn eine Rekultivierung<br />

in land- beziehungsweise forstwirtschaftliche Nutzflächen erfolgt,<br />

kann auch dies indirekt zum Erhalt von Regenwald beitragen. Denn<br />

die Zerstörung der Regenwälder geschieht fast ausschließlich durch<br />

den Wanderfeldbau – einschließlich der Brandrodung – durch die<br />

ärmsten Bevölkerungsschichten, die auf diese Weise ihren Lebensunterhalt<br />

bestreiten. Die Schaffung land- beziehungsweise forstwirtschaftlicher<br />

Nutzflächen kann so<strong>mit</strong> die Brandrodung an anderer<br />

Stelle vermindern.<br />

16


Bauxitabbau und Rekultivierung<br />

Bauxit-Abbau und...<br />

Transport auf dem Minenareal<br />

Mineneigene Anzuchtstation<br />

Wieder aufgeforstete<br />

Rotschlammdeponie<br />

Rekultiviertes Areal<br />

17<br />

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3.3.3. VOM BAUXIT ZUM ALUMINIUMOXID – DAS BAYER-VERFAHREN<br />

Aluminium wird großtechnisch in einem zweistufigen Prozess erzeugt:<br />

Im ersten Schritt – dem so genannten BAYER-Prozess – wird<br />

aus dem Bauxit unter Druck und Hitze Aluminiumhydroxid (Al(OH)3)<br />

extrahiert, das anschließend durch Glühen zu Aluminiumoxid (Al2O3)<br />

gebrannt wird.<br />

Bayer-Verfahren<br />

Ausrührer<br />

Bauxit<br />

Mischer<br />

Filter<br />

Das BAYER-Verfahren<br />

Autoklav<br />

200° C<br />

40 bar<br />

Eindicker<br />

Kalzinierofen<br />

Natronlauge<br />

100° C<br />

Aluminiumoxid<br />

Rotschlamm<br />

Bei dieser ersten Verfahrensstufe (BAYER-Prozess) fällt als Reststoff<br />

Rotschlamm an. Pro Tonne gebildetem Aluminiumoxid entstehen<br />

700 Kilogramm Rotschlamm <strong>mit</strong> einem Feuchtigkeitsgehalt von<br />

40 bis 50 %. Rotschlamm enthält die nicht gelösten Bestandteile von<br />

Bauxit. Im Wesentlichen sind es oxidische Eisen- und Titanminerale.<br />

Daneben enthält er noch Reste ungelöster Aluminiumverbindungen<br />

sowie die im BAYER-Prozess gebildeten Natrium-Aluminium-Silikate.<br />

Die charakteristische rote Farbe entsteht durch den hohen Gehalt an<br />

Eisen(III)-oxid.<br />

18


Bayer-Verfahren<br />

Natronlauge<br />

Bauxit<br />

200° C<br />

40 bar<br />

100° C<br />

Autoklav<br />

Mischer<br />

Eindicker<br />

Rotschlamm<br />

Filter<br />

Aluminiumoxid<br />

Kalzinierofen<br />

Ausrührer<br />

19<br />

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Der Rotschlamm wird nach Trennung vom Aluminiumhydroxid aufbereitet:<br />

• Die Natronlauge wird in einem effizienten Kreislauf wieder<br />

verwendet.<br />

• Die Erzrückstände enthalten, abgesehen vom<br />

Restalkaligehalt, keine weiteren industriellen Zusätze und<br />

können umweltneutral deponiert werden.<br />

Nach Erreichen ihrer Kapazitätsgrenzen können Rotschlammdeponien<br />

rekultiviert werden. Dazu ist eine Vorbehandlung des Rotschlamms<br />

zum Beispiel <strong>mit</strong> Gips erforderlich, um den pH-Wert der<br />

Deponien zu reduzieren.<br />

3.3.4. VOM ALUMINIUMOXID ZUM ALUMINIUM –<br />

DIE SCHMELZFLUSSELEKTROLYSE<br />

Aluminiumoxid ist Ausgangsprodukt für den zweiten Schritt bei der<br />

Aluminiumgewinnung, die Schmelzflusselektrolyse. Hier wird eine<br />

Schmelze aus Tonerde (Al2O3) und dem Fluss<strong>mit</strong>tel Kryolith <strong>mit</strong> Hilfe<br />

von elektrischem Strom in flüssiges Aluminium und Sauerstoff zerlegt.<br />

Die Elektrolyse-Zelle<br />

Aluminiumoxid<br />

Schmelze<br />

flüssiges<br />

Aluminium<br />

4 bis 5 V<br />

150 bis 180 kA<br />

20


Aluminium-Elektrolyse<br />

Aluminiumoxid<br />

4 bis 5 V<br />

150 bis 180 kA<br />

Schmelze<br />

flüssiges<br />

Aluminium<br />

21<br />

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3.3.5. STROM AUS WASSERKRAFT<br />

FÜR DIE HERSTELLUNG VON PRIMÄRALUMINIUM<br />

Wird ein Kilogramm Aluminium aus Tonerde hergestellt, so sind für<br />

den Elektrolyseprozess heute zwischen 13 und 15 Kilowattstunden<br />

(kWh) an elektrischem Strom erforderlich.<br />

Der Energiebedarf für die Primär<strong>aluminium</strong>produktion wird in der<br />

westlichen Welt gegenwärtig zu rund 55 % aus Wasserkraft gedeckt.<br />

Wasserkraft kann ohne wesentliche Energieverluste in Elektrizität<br />

umgewandelt werden. Wasserkraftwerke errichtet man überall dort,<br />

wo Wasser zum Betreiben von Turbinen eingedämmt und gestaut<br />

werden kann. Da sich Wasserkraftwerke häufig in dünn besiedelten,<br />

entlegenen Gegenden befinden, ist die Aluminiumerzeugung eine<br />

der wenigen sinnvollen Nutzungen dieser unerschöpflichen Energie.<br />

Denn der Transport per Kabel über weite Entfernungen wäre <strong>mit</strong><br />

großen Verlusten verbunden.<br />

Wird Aluminium nicht <strong>mit</strong> Wasserenergie erzeugt, so sind dafür länderspezifische<br />

oder infrastrukturelle Gründe verantwortlich. Beispielsweise<br />

werden in Australien und Südafrika die nationalen Kohle-<br />

Ressourcen genutzt. Zum wirtschaftlichen Betreiben von Kraftwerken<br />

tragen Primär<strong>aluminium</strong>hütten als willkommener ständiger Grundlastabnehmer<br />

bei – dies gilt auch für Standorte in Deutschland.<br />

22


Aluminium-Gewinnung<br />

+ Elektr. Energie<br />

+ Natronlauge<br />

+ Anoden<br />

Primär-<br />

Aluminium<br />

Aluminiumoxid<br />

(Tonerde)<br />

Bauxit<br />

23<br />

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Wasserkraftpotenzial in Mio GWh/a<br />

6.8<br />

1.2<br />

Techn. Potential<br />

Ökonom. Potential<br />

Ausgebaute Kapazität<br />

1.5<br />

0.8<br />

3.6<br />

0.8<br />

0.5<br />

1.1<br />

3.6<br />

Europa<br />

Asien<br />

Nordamerika<br />

0.5<br />

0.7<br />

0.7<br />

Afrika<br />

2.6<br />

1.7<br />

2.3<br />

0.3<br />

Australien /<br />

Ozeanien<br />

Südamerika<br />

1.0<br />

0.1<br />

0.04<br />

0.1<br />

0.5<br />

Quelle: Lehrstuhl für Reaktorsicherheit und -technik, Aachen<br />

24<br />

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4. EIGENSCHAFTEN VON ALUMINIUM (METALL)<br />

4.1. DIE PHYSIKALISCHEN EIGENSCHAFTEN<br />

• metallischer Glanz<br />

• gut formbar<br />

• Dichte: 2,698 g/cm 3 � Leichtmetall<br />

• Schmelzpunkt: 660° C<br />

• Wärmeleitfähigkeit: 237 W/m•K<br />

• Elektrische Leitfähigkeit = 62 % der Leitfähigkeit von Kupfer<br />

4.2. DIE CHEMISCHEN EIGENSCHAFTEN<br />

• sehr unedles Metall<br />

• reagiert heftig <strong>mit</strong> Salzsäure und Natriumhydroxid-Lösung<br />

(amphoterer Charakter)<br />

• reagiert weniger heftig <strong>mit</strong> Schwefelsäure, während es<br />

sich in der Kälte gegenüber Salpetersäure passiv verhält<br />

• lässt sich aus wässriger Lösung nicht elektrolytisch<br />

abscheiden, Reduktion des Oxids gelingt auch nicht,<br />

deshalb: Schmelzflusselektrolyse zur Gewinnung<br />

25


Die Eigenschaften<br />

Aluminium hat eine Reihe guter Eigenschaften. Unter anderem ist Aluminium:<br />

leicht fest schön und beständig<br />

26<br />

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5. DIE VERWENDUNG VON ALUMINIUM<br />

5.1. ALUMINIUM – DER UNIVERSELLE WERKSTOFF<br />

Durch die Vielzahl seiner Eigenschaften und die Möglichkeit, diese<br />

gezielt zu verstärken und <strong>mit</strong>einander zu kombinieren, ist Aluminium<br />

ein vielseitig nutzbarer Werkstoff. Überall, wo Gewichtsersparnis,<br />

Schutzfunktion, Stabilität, Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit<br />

gefordert werden, wird Aluminium eingesetzt.<br />

Blankes Aluminium ist aufgrund seiner natürlichen dünnen – aber<br />

sehr dichten – Oxidschicht unempfindlich gegen Korrosion. Aluminium<br />

ist sehr gut kalt- und warmumformbar, lässt sich schweißen,<br />

schmieden und kleben, besitzt eine hohe Leitfähigkeit für Strom und<br />

Wärme. Trotz seines niedrigen spezifischen Gewichts besitzt es eine<br />

hohe Festigkeit. Aluminium ist ungiftig und folglich physiologisch unbedenklich<br />

– als Verpackung schützt es das Füllgut, ist selbst geschmacksneutral<br />

und eine perfekte Barriere gegenüber äußeren Einflüssen.<br />

Im Bereich Bau und Verkehr ist Aluminium aufgrund seines<br />

geringen Gewichts, der Witterungsbeständigkeit und der Energieersparnis<br />

während der Nutzungsphase gefragt.<br />

Aluminiumbedarf in Deutschland im Jahr 2005: 3,10 Mio. Tonnen<br />

Haushaltswaren/<br />

Bürobedarf<br />

5 %<br />

Elektroindustrie<br />

Eisen- und<br />

Stahlindustrie<br />

6 %<br />

Verpackung<br />

10 %<br />

5 %<br />

Maschinenbau<br />

9 %<br />

Bauwesen<br />

15 %<br />

Sonstige Märkte<br />

7 %<br />

Verkehrssektor<br />

43 %<br />

27


Produkte aus der Gießerei<br />

Hinterachsgehäuse<br />

Motorblock<br />

Flüssiges Aluminium Aluminiumfelge<br />

28<br />

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Strangpress-Produkte<br />

Aluminium-Wintergarten<br />

Aluminium-Leiter<br />

Aluminium-Fenster<br />

Strangpress-Anlage<br />

29<br />

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Walzverfahren und -Produkte<br />

Fassaden-<br />

Verkleidung<br />

Flugzeug-<br />

Karosserie<br />

Warmwalzstraße<br />

Profiltafeln<br />

Kaltwalzanlage <strong>mit</strong><br />

Coils<br />

30<br />

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5.2. AUSGEWÄHLTE VERWENDUNGSMÖGLICHKEITEN VON ALUMINIUM<br />

Der nachfolgenden Übersicht sind den unter 5.1. genannten Bereichen<br />

konkrete Verwendungsmöglichkeiten zugeordnet.<br />

Bereich Konkrete Verwendungsmöglichkeit<br />

Verkehr Autoindustrie (Motorblock, Gehäuse, Zylinderköpfe,<br />

Effektpigmente für Lack, Räder);<br />

Fahrräder;<br />

Schienenfahrzeuge (ICE, Straßenbahn);<br />

Nutzfahrzeuge (Aufbauten);<br />

Flugzeugbau;<br />

Schifffahrt (Fähren, Überflutungsschleusen)<br />

Bau Fenster (Fensterrahmen, Fensterbänke,<br />

Fenstergriffe); Türen; Geländer;<br />

Fassaden (Verkleidungen, Unterkonstruktion für<br />

Solarfassaden); Dach; Wand;<br />

Antennen- und Blitzableiterkonstruktionen<br />

Maschinenbau Motorengehäuse, Lagergehäuse, Zylinder<br />

(Hydraulik, Pneumatik)<br />

Verpackung Folie, Kapsel, Tuben, Dosen, Fässer<br />

Eisen- und<br />

Stahlindustrie<br />

Desoxidations<strong>mit</strong>tel<br />

Elektroindustrie Freileitungsseile, Antennen, Abschirmung von<br />

Telefon- und Antennenkabeln<br />

Haushalt<br />

und Büro<br />

Besteck, Geschirr, Grillfolie, Lampen, Leitern,<br />

Campingartikel<br />

Sonstiges Schutzdecken;<br />

Feuerleitern, Feuerschutzanzüge;<br />

Fußballtor;<br />

E173 (silberweißer Lebens<strong>mit</strong>telfarbstoff für<br />

Oberflächen, sehr seltene Anwendung)<br />

31


5.3. ALUMINIUM ALS VERPACKUNGSMATERIAL<br />

Durch die Verwendung von Aluminiumverpackungen und -geschirr<br />

(Töpfe, Pfannen) erhöht sich der Aluminiumgehalt der Füllgüter und<br />

Speisen allenfalls geringfügig. Eine Ausnahme bilden saure Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

und Getränke, die direkten Kontakt <strong>mit</strong> unbeschichtetem Aluminium<br />

haben. Diese zusätzlichen Einträge, deren Höhe vom pH-<br />

Wert des Füllgutes und der Kontaktzeit abhängt, können leicht die<br />

durchschnittliche tägliche Zufuhr übersteigen. Beispiele für saure<br />

Speisen sind Rhabarber, Tomaten, Kohl, Aprikosen, Sauerkraut,<br />

Citrussäfte. Eine gesundheitliche Gefährdung ist auch in diesen<br />

Fällen nicht zu befürchten, da die rasche Ausscheidung von Aluminium<br />

das Erreichen kritischer Konzentrationen im Blutkreislauf<br />

verhindert. Für die Aufbewahrung stark saurer oder stark alkalischer<br />

Speisen sollte unbeschichtetes Aluminium möglichst nicht verwendet<br />

werden, beschichtetes beziehungsweise lackiertes Aluminium (z. B.<br />

Folie) ist dagegen unproblematisch.<br />

32


Verpacken <strong>mit</strong> Aluminium<br />

33<br />

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6. DER RECYCLINGGEDANKE: DER<br />

WERKSTOFF ALUMINIUM ALS WERTSTOFF<br />

6.1. EIN HERVORRAGENDER RECYCLINGWERKSTOFF<br />

Der Werkstoff Aluminium darf zu Recht als Wertstoff bezeichnet werden.<br />

Zum einen ist der Wertverlust von Aluminium durch den<br />

Gebrauch äußerst gering. Belege dafür sind die hohen Erlöse, die<br />

sich für Aluminiumschrotte im Markt erzielen lassen. Zum anderen<br />

wird die Energie, welche zur Herstellung von Aluminium benötigt<br />

wird, in dem Material "gespeichert". Deshalb wird Aluminium auch als<br />

Energiebank bezeichnet. Dies lässt den Schluss zu, dass Aluminium<br />

zu wertvoll ist, um es nach dem einmaligen Gebrauch einfach wegzuwerfen.<br />

Dem Recycling kommt eine große Bedeutung zu.<br />

6.2. EIN WERKSTOFF MIT POSITIVER ENERGIEBILANZ<br />

Eine leere Aluminiumdose darf nicht einfach achtlos weggeworfen<br />

werden. Denn die für die Aluminiumerzeugung aufgewendete Energie<br />

geht nicht verloren. Sie bleibt im Metall "gespeichert". Dabei ist<br />

es unerheblich, ob es sich um Walzbarren, Aluminiumendprodukte<br />

oder Schrott handelt. Aluminium ist eine Energiebank und kann die<br />

gespeicherte Energie über große Entfernungen ohne Verluste kostengünstig<br />

transportieren. Der zur Erzeugung von Recycling<strong>aluminium</strong><br />

benötigte Energieaufwand ist bis zu 95 % geringer im<br />

Vergleich zur Primär<strong>aluminium</strong>-Erzeugung.<br />

34


Lebenszyklus<br />

Energie<br />

Verbraucher<br />

Markt<br />

Fertigung<br />

Halbzeugfertigung<br />

Aluminium<br />

Recycling<br />

Bauxit Tonerde Sekundärhütte<br />

4 t Bauxit =� 2 t Tonerde = � 1 t Aluminium<br />

(Aluminiumoxid)<br />

35<br />

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Bei der wissenschaftlichen Diskussion über den Stellenwert des<br />

Energieeinsatzes in Produkt-Ökobilanzen haben sich folgende<br />

Aspekte ergeben:<br />

1. Die Beurteilung des Energieeinsatzes darf sich nicht<br />

ausschließlich auf die Herstellung des Produktes beschränken.<br />

Dem Energieaufwand für sämtliche Prozessstufen von der<br />

Gewinnung der Rohstoffe bis zum fertigen Produkt muss die<br />

mögliche Energieersparnis während der Nutzungsdauer – im<br />

Vergleich zu Produkten aus Wettbewerbsmaterialien – sowie<br />

die Energieersparnis durch die stoffliche Wiederverwertung<br />

nach Gebrauch gegenübergestellt werden. Beim Recycling von<br />

gebrauchten Aluminiumprodukten erspart das Einschmelzen<br />

zum Sekundärmetall bis zu 95 % der Energie, welche für die<br />

erstmalige Erzeugung erforderlich ist.<br />

2. Energievergleiche von Werkstoffen dürfen nicht beim<br />

Energieaufwand pro Kilogramm oder Tonne erzeugten<br />

Materials enden, da je nach eingesetztem Werkstoff die<br />

Ausbeute an Endprodukten für denselben Einsatzzweck<br />

beträchtlich variieren kann. Die Normierung auf die Funktion<br />

des Endproduktes ist eine sinnvolle Vergleichsgröße (z.B. im<br />

Verpackungsbereich das Volumen des Füllgutes).<br />

3. Es ist entscheidend, welche Energieressourcen eingesetzt<br />

werden. Beispielsweise unterscheiden sich thermische Kraftwerke<br />

und Wasserkraftwerke erheblich in ihren Wirkungsgraden.<br />

Fossile Energieträger zur Stromerzeugung besitzen<br />

einen Wirkungsgrad von 33 %, beim Einsatz von Wasserkraft<br />

erzielt man dagegen einen Wirkungsgrad von rund 90 %.<br />

36


Der Einsatz von emissionsfreier Wasserkraft für die Primär-Aluminiumerzeugung,<br />

die Energie-Einsparpotenziale während der<br />

Nutzungsphasen und der Recyclingkreislauf sind Vorteile, die<br />

beim Werkstoff Aluminium ökologisch positiv zu Buche<br />

schlagen.<br />

6.3. DER ALUMINIUMKREISLAUF<br />

Das Recycling von Aluminium ist seit Beginn der Nutzung des Werkstoffes<br />

eine wichtige Rohstoffquelle. Dabei haben es der wirtschaftliche<br />

Wert der Aluminiumschrotte aus der Verarbeitung und aus gebrauchten<br />

Produkten sowie die Energie-Einsparungspotenziale seit<br />

jeher lohnend gemacht, die Schrotte im Kreislauf zu führen. Aus<br />

Profilschrotten lassen sich neue Profile oder auch andere hochwertige<br />

Produkte herstellen, aus Aluminiumblechen und -folien kann<br />

neues Walzmaterial gefertigt werden. Die Recyclingraten liegen in<br />

den wichtigsten Verwendungsbereichen zwischen 85 und 95 % und<br />

bei Produktionsschrotten bei nahezu 100 %. Daher wird Aluminium<br />

überwiegend nicht verbraucht, sondern genutzt und anschließend<br />

immer wieder erneut nutzbar gemacht. Für die Wiederverwertung gebrauchter<br />

Aluminiumprodukte gibt es keine mengenmäßige Beschränkung.<br />

Sie können zu 100 % dem Stoffkreislauf zugeführt<br />

werden – und das immer wieder. Nicht zuletzt auch deshalb wächst<br />

die im Umlauf befindliche Menge an recyceltem Aluminium.<br />

37


Verpackung Verpackung Bauw Bauwesen esen esen<br />

Verkehr<br />

A L U M I N I U M<br />

P O O L<br />

Die Versorgung des Marktes <strong>mit</strong> Aluminium erfolgt aus einem<br />

"Aluminiumpool", bestehend aus Primär<strong>aluminium</strong>, Aluminiumschrotten<br />

aus der Verarbeitung und gebrauchten Aluminiumprodukten.<br />

Da recyceltes Aluminium keine Qualitätsunterschiede im Vergleich<br />

zu Primär<strong>aluminium</strong> aufweist und die physikalischen Eigenschaften<br />

letztlich unverändert bleiben beziehungsweise von der auf die Markterfordernisse<br />

hin optimierten Legierungszusammensetzung abhängen,<br />

kann zumindest auf den weiter fortgeschrittenen Produktionsstufen<br />

nicht mehr festgestellt werden, in welchem Aluminiumbarren<br />

sich ein bestimmter alter Fenstergriff wieder findet oder aus<br />

welchen Schrottarten ein Aluminiumbarren besteht. Vielmehr handelt<br />

es sich bei der Versorgung des Marktes <strong>mit</strong> Aluminium für die Herstellung<br />

von Produkten um einen "Aluminiumpool", der <strong>mit</strong><br />

recyceltem Aluminium aus den unterschiedlichsten Produktbereichen<br />

und Primär<strong>aluminium</strong> gespeist wird.<br />

Der hohe Materialwert der Aluminiumschrotte (trägt z. B. auch zur<br />

Deckung der Logistik- und Aufbereitungskosten bei), die gleichbleibende<br />

Qualität des im Kreislauf geführten Aluminiums und ausgereifte<br />

Recyclingtechnologien im industriellen Maßstab liefern Vorteile,<br />

38


die längst nicht alle Werkstoffe haben. Aluminium nimmt hinsichtlich<br />

der Recyclingtauglichkeit eine Spitzenstellung ein.<br />

6.4. RESSOURCEN FÜR DAS ALUMINIUMRECYCLING<br />

Der Weg vom Werkstoff Aluminium bis zum fertigen Produkt umfasst<br />

vielfältige Verarbeitungsstufen, bei denen auch Fabrikationsschrotte<br />

und <strong>aluminium</strong>haltige Reststoffe anfallen: Krätze beim Gießen,<br />

Späne beim Fräsen, Bohren und Drehen, Blechschrotte beim<br />

Stanzen und Schneiden. Industrielle Aluminiumschrotte werden als<br />

Neuschrotte bezeichnet, im Gegensatz zu Altschrotten, die sich aus<br />

allen möglichen gebrauchten oder ausgedienten Aluminiumprodukten<br />

zusammensetzen.<br />

Während Neuschrotte kurzfristig dem Materialkreislauf wieder zur<br />

Verfügung stehen, ist die Rücklaufzeit von Altschrotten bestimmt<br />

durch die Lebensdauer der Produkte: Der Umlauf von Aluminiumverpackungen<br />

kann nach Monaten bemessen werden; überall, wo<br />

Langlebigkeit gefragt ist (zum Beispiel in den Bereichen Verkehr,<br />

Bau und Maschinenbau), hat sich die Funktionalität der Produkte erst<br />

nach Jahrzehnten erschöpft.<br />

Ein flächendeckendes Netz von Metallhändlern trägt Aluminiumschrotte<br />

zusammen, sortiert, presst und klassifiziert diese Schrotte<br />

zum Verkauf an die Aluminiumrecyclingindustrie.<br />

39


6.5. HOHE RECYCLINGRATEN<br />

Gemessen an der jährlichen Produktion beträgt der Anteil von<br />

Recycling<strong>aluminium</strong> in Deutschland zurzeit bei rund 52 %, Tendenz<br />

steigend.<br />

Aluminiumrecyclingraten im Werkstoffkreislauf 2005 in Deutschland<br />

100 %<br />

Prozess -<br />

schrott<br />

95 %<br />

85 % 83 %<br />

Verkehr Bau Maschinen -<br />

bau<br />

72 %<br />

Verpackung<br />

SALZSCHLACKE: Schmelzsalze werden verwendet, wenn verunreinigte<br />

Schrotte zum Einsatz kommen. Die benötigte Salzmenge ist<br />

abhängig vom Verschmutzungsgrad der Schrotte. Das Salz verhindert<br />

die Oxidation des Metalls und bindet die Verunreinigungen.<br />

Die Salzschlacke wird in speziellen Anlagen wieder aufbereitet. Das<br />

in der Schlacke enthaltene Salz und das metallische Aluminium können<br />

erneut eingesetzt werden. Das aufbereitete Salz ist <strong>mit</strong>tlerweile<br />

sogar von besserer Qualität als das Primärsalz. Vier Aufbereitungsanlagen<br />

<strong>mit</strong> einer Gesamtkapazität von jährlich rund 380.000 Tonnen<br />

sind in Deutschland in Betrieb. Ungeachtet dessen bemüht sich die<br />

Industrie, soweit metallurgisch vertretbar, den Einsatz von Schmelzsalz<br />

zu reduzieren.<br />

40


7. ALUMINIUM IN DEUTSCHLAND<br />

Die deutsche Aluminiumindustrie beschäftigt un<strong>mit</strong>telbar rund 73.000<br />

Menschen; darüber hinaus sichert sie viele weitere Arbeitsplätze in<br />

der Zulieferindustrie.<br />

Primär<strong>aluminium</strong> wird in Deutschland in vier Hütten produziert. Es<br />

handelt sich um die Standorte Voerde, Essen, Norf und Stade. Die<br />

deutsche Produktion lag im Jahr 2005 bei 647.900 Tonnen<br />

(Europäische Union 3,03 Mio. Tonnen, weltweit 31,9 Mio. Tonnen).<br />

Der Aluminiumbedarf in Deutschland lag 2005 bei rund 3,10 Mio.<br />

Tonnen.<br />

Hütten- oder Primär<strong>aluminium</strong> hat zumeist einen Reinheitsgrad von<br />

99,7 % und ist Ausgangswerkstoff für die Herstellung von Aluminiumlegierungen<br />

und Halbzeugen, wie Bleche, Bänder, Rohre oder<br />

Profile.<br />

Durch die Legierung verbessern sich die Eigenschaften des Grundmetalls,<br />

vor allem seine Festigkeit. Die Herstellung von Aluminiumlegierungen<br />

erfolgt unter Zugabe geringer Anteile von zum Beispiel<br />

Silicium, Magnesium oder Mangan. Legierungen zeichnen sich durch<br />

erhöhte Festigkeit und verbessertes Korrosionsverhalten aus und ermöglichen<br />

den Einsatz von Aluminiumbauteilen auch unter extremen<br />

Bedingungen.<br />

In Deutschland wird Aluminium nicht nur produziert, sondern auch<br />

weiterverarbeitet. Im Jahr 2005 wurden 2.3<strong>12.</strong>000 Tonnen an Halbzeugen<br />

erzeugt. Der Aluminiumformguss kam 2005 auf 727.200 Tonnen.<br />

Die Produktion von Aluminiumfolien lag bei 303.700 Tonnen, die<br />

von Tuben, Dosen und Fließpressteilen bei 58.000 Tonnen. Recyc-<br />

41


ling<strong>aluminium</strong> wird nicht aus Erzen, sondern durch Umschmelzen<br />

aus Alt- oder Neuschrott <strong>mit</strong> einem Anteil von lediglich 5 % des ursprünglichen<br />

Energiebedarfs erzeugt. In Deutschland ist Aluminiumrecycling<br />

ein fester Bestandteil der Versorgung <strong>mit</strong> Aluminium.<br />

2005 wurden rund 718.300 Tonnen Recycling<strong>aluminium</strong> produziert.<br />

Die deutsche Recycling<strong>aluminium</strong>industrie ist überwiegend <strong>mit</strong>telständisch<br />

strukturiert. Bereits heute sind viele dieser Betriebe<br />

europaweit als Käufer von Schrotten wie auch als Verkäufer von<br />

Gusslegierungen aktiv. Die Recycling<strong>aluminium</strong>produzenten haben<br />

in enger Zusammenarbeit <strong>mit</strong> einer Vielzahl von Altstoffhändlern und<br />

Sammelorganisationen europaweit eine engmaschige Infrastruktur<br />

aufgebaut, die das Aluminiumrecycling effizient macht.<br />

Für die nächsten zehn Jahre wird ein steigender Aluminiumbedarf<br />

prognostiziert. Der Produktion von Recycling<strong>aluminium</strong> wird dabei<br />

eine wachsende Bedeutung zukommen, da ein verstärkter Rücklauf<br />

von langlebigen Aluminiumprodukten aus dem Bau- und Verkehrssektor<br />

zu erwarten ist. Die vorhandenen Kapazitäten werden weiter<br />

genutzt und durch Modernisierung der Anlagen optimiert. Dies gilt<br />

auch für andere europäische Länder.<br />

Deutsche Aluminiumproduktion in 1000 Tonnen<br />

731<br />

405<br />

720<br />

542<br />

644<br />

572<br />

651<br />

623<br />

652 666<br />

652 666<br />

660 677<br />

660 677<br />

703<br />

667<br />

648<br />

1980 1990 2000 2001 2002 2003 2004 2005<br />

718<br />

Primär<strong>aluminium</strong><br />

Sekundär<strong>aluminium</strong><br />

42


8. NACHWEIS VON ALUMINIUM<br />

Es stehen in der klassischen qualitativen Analyse verschiedene<br />

Möglichkeiten zur Verfügung, um Aluminium(-ionen) nachzuweisen<br />

[7]. Die wichtigsten Nachweisreaktionen von Aluminium beruhen auf<br />

der Bildung eines farbigen Spinells (z. B. Reaktion von Aluminium-<br />

Ionen <strong>mit</strong> Kobalt(III)-Ionen), der Entstehung von farbigen Komplexverbindungen<br />

(z. B. Reaktion von Aluminiumionen <strong>mit</strong> Morin beziehungsweise<br />

<strong>mit</strong> Alizarin S) und auf der Bildung schwer löslicher<br />

Niederschläge (zum Beispiel Reaktion von Aluminiumionen <strong>mit</strong><br />

Molybdat-Lösung).<br />

• Nachweis <strong>mit</strong> Alizarin S<br />

• Nachweis durch die Bildung von Thénards Blau<br />

⇒ Schülerarbeitsblatt: Ein Aluminiumnachweis <strong>mit</strong> Geschichte<br />

• Nachweis <strong>mit</strong> Morin-Lösung<br />

⇒ Schülerarbeitsblatt: Ein Pflanzenfarbstoff zum Nachweis<br />

von Aluminium<br />

• Nachweis durch das Fällen von Aluminiummolybdat<br />

43


9. ALUMINIUMVERBINDUNGEN<br />

IN ALLTAG UND TECHNIK<br />

Im Folgenden werden ausgewählte Aluminiumverbindungen vorgestellt,<br />

die als Arznei<strong>mit</strong>tel, in der Körperpflege, in Lebens<strong>mit</strong>teln und bei der<br />

Trinkwasseraufbereitung eingesetzt werden.<br />

STICHWORT ARZNEIMITTEL: Bei vielen Antazida (Arznei<strong>mit</strong>tel gegen Sodbrennen)<br />

bilden Aluminiumverbindungen die Wirkstoffgrundlage [8].<br />

Arznei<strong>mit</strong>tel Wirkstoff<br />

Maaloxan ® , Aludrox ® Aluminiumhydroxid, Al(OH)3<br />

Kompensan ®<br />

Aluminium-Natrium-Carbonat-Dihydroxid,<br />

AlNaCO3(OH)2<br />

Talcid ® Hydrotalcit, Al2Mg6(OH)16CO3 • 4H2O<br />

Riopan 400 ® Magaldrat, Al5Mg10(OH)31(SO4)2 • xH2O<br />

Die reinigende, antiseptische und desinfizierende Wirkung von essigsaurer<br />

Tonerde (basisches Aluminiumacetat, Al(CH3COO)2OH) ist<br />

seit dem Altertum bekannt. Es findet bei Hautabschürfungen,<br />

kleineren Wunden und Verbrennungen Anwendung.<br />

STICHWORT KÖRPERPFLEGE: Aluminiumverbindungen werden als<br />

Additive verschiedenen Zahnpasten und Deodorants zugesetzt.<br />

STICHWORT LEBENSMITTEL: Als Zusätze in Lebens<strong>mit</strong>teln (z. B. in<br />

Schmelzkäse und Sauerkonserven) findet man Aluminiumverbindungen.<br />

STICHWORT TRINKWASSERAUFBEREITUNG: Zur Wasseraufbereitung in<br />

Klärwerken wird Aluminiumsulfat als Flockungs<strong>mit</strong>tel eingesetzt.<br />

44


Aluminiumpräparate in der Medizin<br />

Magengeschwüre<br />

(Säurebinder)<br />

Al 3+<br />

Antacidum (Al(OH) 3)<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Niereninsuffizienz<br />

(Phosphatbinder)<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Zahnpaste (AlF 3) Kariesprophylaxe<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Verbrennungen<br />

Hautschürfungen<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Essigsaure<br />

Tonerde (Al2O3 )<br />

Al 3+<br />

Hygiene<br />

Desinfektion<br />

Al 3+<br />

Al 3+<br />

Deodorantien (AlCl3 )<br />

Gurgelwässer<br />

Schädliche Wirkungen von Aluminium sind nicht bekannt<br />

45<br />

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10. ALUMINIUM IN DER ANWENDUNG<br />

Der folgende Text liefert Zusatzinformationen für die praktische Beund<br />

Verarbeitung von Aluminium und seinen Legierungen.<br />

10.1. LEGIERUNGEN<br />

Grundsätzlich unterscheidet man Aluminiumlegierungen in aushärtbare<br />

und nicht aushärtbare Legierungen; die Zugehörigkeit ist von<br />

den Legierungselementen beziehungsweise deren Kombination abhängig.<br />

Hieraus leiten sich die zwei Mechanismen zur Festigkeitssteigerung<br />

ab: Kaltverfestigung und Aushärten, die sich gegenseitig<br />

überlagern können. Als Bezugspunkt für diese Festigkeitssteigerungen<br />

dient der Zustand „weich". Bereits in diesem Zustand wächst<br />

die Festigkeit <strong>mit</strong> der Zahl der Fremdatome im Mischkristall, das<br />

heißt <strong>mit</strong> ansteigendem Gehalt an Legierungselementen.<br />

• Kaltverfestigung:<br />

Die plastische Formänderung, zum Beispiel durch Kaltwalzen,<br />

führt zu Versetzungen im Kristallgitter, die sich zunehmend<br />

gegenseitig behindern und da<strong>mit</strong> den Umformwiderstand<br />

(Festigkeit usw.) erhöhen, wobei Gitterfehler,<br />

Korngrenzen und dergleichen eine Rolle spielen. Der Effekt<br />

„Kaltverfestigung" äußert sich in einer massiven Zunahme<br />

des Streckgrenzenverhältnisses Rp0,2/Rm, wobei die Bruchdehnung<br />

stark abnimmt.<br />

• Festigkeitssteigerung durch Aushärten:<br />

Dieser Mechanismus der Festigkeitssteigerung erfolgt nur<br />

bei einigen Typen von Aluminiumlegierungen, zum Beispiel<br />

AlCuMg, AlZnMg oder AlMgSi. Voraussetzung für das Aushärten<br />

ist das Erwärmen auf eine Temperatur, bei der<br />

46


Einteilung der Legierungsgruppen<br />

47<br />

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Wärmebehandlung zur Aushärtung<br />

48<br />

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Zugfestigkeiten einiger Knet- und Gusslegierungen<br />

Zugfestigkeit in R m in MPa Zugfestigkeit in R m in MPa<br />

49<br />

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Gegenüberstellung der Eigenschaften Stahl/Aluminium<br />

50<br />

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Vergleich Stahl- und Aluminiumprofile<br />

3,6<br />

Druckbereich<br />

4,0<br />

5<br />

Zugbereich<br />

5<br />

210<br />

4,7<br />

140<br />

140<br />

12<br />

7<br />

6,9<br />

140<br />

101,6<br />

73 100<br />

140<br />

Stahl Aluminium Stahl Aluminium<br />

g = 12,9 kg/m<br />

= 100 %<br />

g = 8,7 kg/m<br />

= 100 %<br />

g = 10,6 kg/m<br />

= 82 %<br />

g = 6,4 kg/m<br />

= 50 %<br />

g = 12,9 kg/m<br />

= 100 %<br />

51<br />

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Integrierte Strangpressprofilfunktionen<br />

52<br />

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möglichst viele von zur Aushärtung führenden Fremdatomen<br />

im Mischkristall gelöst sind (Lösungsglühen). Dem folgt<br />

rasches Abkühlen von dieser Temperatur auf Raumtemperatur<br />

(Abschrecken), wodurch die Fremdatome bei hinreichend<br />

kleiner Beweglichkeit übersättigt, also im Ungleichgewicht<br />

in Lösung bleiben. Längeres Lagern bei Raumtemperatur<br />

(Kaltauslagern) oder bei mäßig erhöhter Temperatur<br />

(Warmauslagern) führt zur Ausscheidung der Fremdatome<br />

unter Bildung von Teilchen einer kritischen Größe, was zu<br />

Festigkeitssteigerung führt.<br />

10.2. OBERFLÄCHENBEHANDLUNG VON ALUMINIUM<br />

Aluminium bietet durch die Möglichkeit der Oberflächenbehandlung<br />

eine Vielfalt von dekorativen Gestaltungsmöglichkeiten für Anwendungen<br />

zum Beispiel in der Architektur, der Automobil- und Möbelindustrie.<br />

Im Folgenden werden die beiden Oberflächenbehandlungsverfahren<br />

Anodisation (Eloxieren) und Beschichten beschrieben.<br />

10.2.1. ANODISCHE OXIDATION<br />

Das Verfahrensprinzip der anodischen Oxidation beruht darauf, dass<br />

das vorbehandelte und oxidschichtfreie Aluminiumbauteil in einem<br />

geeigneten Elektrolyten, zum Beispiel Schwefelsäure (GS-Verfahren)<br />

oder Schwefelsäure-Oxalsäure (GSX-Verfahren) unter Gleichstrom<br />

als Anode geschaltet ist. Der anodisch gebildete Sauerstoff reagiert<br />

<strong>mit</strong> dem Aluminium, und es entsteht eine dünne, porenfreie Grundschicht<br />

aus Aluminiumoxid. Die porenfreie Grundschicht wird vom<br />

sauren Elektrolyten angegriffen und in eine feinporige Deckschicht<br />

umgewandelt. Die anodisch erzeugte Oxidschicht ist mikroporös. Sie<br />

53


Anodische Oxidation<br />

Anwendungsgebiete<br />

> Schutz gegen Korrosion und Verschleiß<br />

> Schutz der dekorativ bearbeiteten Oberfläche<br />

> Farbige Oberflächen <strong>mit</strong> metallischem Aussehen<br />

> Oberflächenvorbehandlung vor dem Beschichten (Voranodisation)<br />

> Technische Schichten für spezielle Anforderungen<br />

54<br />

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Verfahrensablauf<br />

Oberflächenvorbehandlung<br />

E0 bis E8 nach DIN 17611<br />

Farbanodisation<br />

(Integralverfahren) in organischen<br />

Lösungen - Eigenfärbung<br />

Anodische Oxidation<br />

Standardverfahren z.B.<br />

GS = Gleichstrom – Schwefelsäure<br />

GSX = Gleichstrom – Schwefelsäure/Oxalsäure<br />

Elektrolytische Färbung<br />

(Zweistufenverfahren)<br />

In Metallsalzlösung <strong>mit</strong><br />

Wechselstrom<br />

Tauchfärbung<br />

(adsortives Färben) in<br />

Organischen oder<br />

anorganischen<br />

wässrigen Farblösungen<br />

Kaltimprägnieren<br />

in Nickelfluoridlösung bei 25 – 30°C<br />

und Warmwasseralterung bei > 60°C<br />

Verdichten<br />

entsalztes Wasser t > 96°C<br />

oder Wasserdampf t > 98°C<br />

55<br />

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erreicht daher ihre optimale Beständigkeit erst durch eine Nachbehandlung,<br />

dem Verdichten, die einen Porenverschluss bewirkt.<br />

Farbige Oxidschichten lassen sich herstellen, indem entweder nach<br />

dem GS- oder GSX-Verfahren erzeugte Oxidschichten durch Farbstoffe<br />

beziehungsweise elektrolytisch gefärbt werden oder durch die<br />

direkte Erzeugung von Oxidschichten <strong>mit</strong> Eigenfärbung.<br />

Die Eigenschaften der anodisch erzeugten Oxidschicht sind von der<br />

Zusammensetzung und dem Gefügezustand des Werkstoffs, von der<br />

Beschaffenheit vor dem Anodisieren, also auch von der Vorbehandlung<br />

sowie vom Anodisationsverfahren selbst und den dabei gewählten<br />

Bedingungen abhängig. Die anodisch erzeugte Oxidschicht<br />

ist von hoher Härte und Verschleißfestigkeit. Anodisiertes Aluminium<br />

ist gegenüber chemisch neutralen Stoffen nur im Bereich pH 5 bis 8<br />

beständig.<br />

Die erforderliche Schichtdicke bei anodisierten Teilen richtet sich<br />

nach dem jeweiligen Verwendungszweck und der da<strong>mit</strong> verbundenen<br />

chemischen oder mechanischen Beanspruchung. Für<br />

dekorativ anodisierte Teile im Bauwesen sind in DIN 17 611 die<br />

Technischen Lieferbedingungen genormt.<br />

10.2.2. BESCHICHTEN<br />

Das organische Beschichten des Aluminiums erfolgt als Stückbeschichtung<br />

von Fertigteilen oder wird als Bandbeschichtung in<br />

stationären Produktionsanlagen ausgeführt, von denen die beschichteten<br />

Bauteile wie zum Beispiel Profile, Bleche, Bänder zum<br />

Kunden oder späteren Einsatzort transportiert werden.<br />

56


Die Oberflächenvorbehandlung vor dem Beschichten erfolgt<br />

chemisch oder mechanisch. Bei der chemischen Oberflächenvorbehandlung<br />

werden Konversionsschichten zur Haftver<strong>mit</strong>tlung in<br />

Bädern oder im Spritzverfahren auf die Aluminiumoberfläche aufgebracht.<br />

Mechanische Oberflächenvorbereitungsverfahren, das<br />

heißt Strahlen und Schleifen, werden hauptsächlich für die handwerkliche<br />

Beschichtung vor Ort und im Bootsbau eingesetzt. Wichtig<br />

ist, dass die Oberflächen sorgfältig gereinigt und entfettet werden,<br />

bevor eine mechanische Vorbehandlung ausgeführt wird. Nach der<br />

mechanischen Oberflächenvorbehandlung sind Metallabrieb und<br />

Rückstände sorgfältig durch Reinigen und Entfetten zu beseitigen.<br />

Als Oberflächenvorbehandlungsverfahren hat sich auch die Voranodisation,<br />

das heißt die Anodisation ohne Verdichten, bewährt. Bei<br />

der anschließenden Stückbeschichtung werden löse<strong>mit</strong>telhaltige<br />

Flüssiglacke und Pulverlacke eingesetzt. Die größte Marktbedeutung<br />

hat hier der Pulverlack, der löse<strong>mit</strong>telfrei ist.<br />

Die Stückbeschichtung <strong>mit</strong> lösungs<strong>mit</strong>telhaltigen Flüssiglacken bedient<br />

sich der konventionellen Spritztechnik. Die Filmbildung der<br />

applizierten Lacke tritt entweder durch physikalische Trocknung oder<br />

durch chemische Vernetzung ein. Verwendet werden hochwertige<br />

reaktionshärtende Zweikomponentenlacke, die bereits bei Raumtemperatur<br />

aushärten, in der industriellen Fertigung jedoch bei 80 bis<br />

120 Grad Celsius forciert getrocknet werden. Bewährt haben sich vor<br />

allem 2-K-Polyurethanlacke <strong>mit</strong> guter Chemikalien- und Kreidungsbeständigkeit<br />

sowie 2-K-Acrylatlacke.<br />

Die Stückbeschichtung durch elektrostatisches Pulverbeschichten<br />

arbeitet <strong>mit</strong> Beschichtungspulver, das in der Sprühpistole elektrostatisch<br />

aufgeladen und <strong>mit</strong> Unterstützung von Druckluft gegen das<br />

zu beschichtende elektrisch geerdete Bauteil gesprüht wird.<br />

57


Mechanisch arbeitende Sprühteller, die das Pulver durch Zentrifugalkraft<br />

versprühen, werden ebenfalls verwendet. Das am Teil<br />

vorbeigesprühte Pulver kann verfahrensabhängig bis zu 95 Prozent<br />

zurückgewonnen und dem Pulverkreislauf wieder zugeführt werden.<br />

Derartige Beschichtungsanlagen arbeiten als Horizontalanlagen bei<br />

<strong>mit</strong>tlerem Durchsatz und wechselndem Produktmix oder als Vertikalanlagen<br />

<strong>mit</strong> hohem Durchsatz aber geringerer Flexibilität. Das elektrostatisch<br />

aufgebrachte Beschichtungspulver wird bei Temperaturen<br />

von 180 bis 200 Grad Celsius eingebrannt, wobei die Vernetzungsreaktion<br />

abläuft. Organische Beschichtungssysteme gestatten aufgrund<br />

der vielfältigen Möglichkeiten zur Pigmentierung eine im Vergleich<br />

zu anodisierten Oberflächen größere Farbpalette.<br />

10.3. KORROSION<br />

10.3.1. ALLGEMEINES<br />

Die Korrosion ist die Reaktion eines metallischen Werkstoffes <strong>mit</strong><br />

seiner Umgebung. Diese Reaktion, die meist elektrochemischer<br />

Natur ist, bewirkt eine messbare Veränderung, die zu einem Korrosionsschaden<br />

führen kann. Von einem Korrosionsschaden wird<br />

erst dann gesprochen, wenn die Funktion eines Bauteils eingeschränkt<br />

ist. Ein Korrosionsversagen liegt beim vollständigen Verlust<br />

der Funktionalität eines Bauteils vor.<br />

Die Korrosion läuft in einem Korrosionssystem Metall beziehungsweise<br />

Metalle und angreifendes Korrosionsmedium ab.<br />

Die Korrosionsbelastung eines Metalls in einem Medium ergibt sich<br />

aus der Gesamtheit der Einflüsse, die im Medium, im Werkstoff, in<br />

der Phasengrenze und in den Korrosionsprodukten begründet liegen.<br />

58


Mechanische Oberflächenvorbereitungsverfahren<br />

Reinigen und Entfetten<br />

Schleifen Strahlen<br />

Reinigen und Entfetten<br />

59<br />

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Verfahrensablauf<br />

Oberflächenvorbehandlung<br />

Voranodisation<br />

mechanisch<br />

• Strahlen<br />

• Schleifen<br />

chemisch<br />

• Chromatieren<br />

• Phospahtieren<br />

• Chromfreie Verfahren<br />

Beschichten<br />

Pulverlack Flüssiglack<br />

60<br />

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Begriffsbestimmung<br />

Korrosionssystem<br />

Werkstoff<br />

angreifendes<br />

Medium<br />

Betriebsbedingungen<br />

61<br />

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Korrosionssystem<br />

Werkstoff<br />

Fügeverfahren<br />

Wärmebehandlung<br />

Legierungsbestandteile<br />

....<br />

Werkstoff:<br />

Leitfähigkeit<br />

pH-Wert<br />

spezifisch wirkende Ionen<br />

....<br />

angreifendes Medium:<br />

Betriebsbedingungen: Strömungszustände<br />

Spannungszustände<br />

thermische Belastung<br />

....<br />

62<br />

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Begriffsbestimmung<br />

Korrosionsschaden:<br />

Beeinträchtigung der Funktion<br />

eines metallischen Bauteils oder<br />

eines ganzen Korrosionssystems<br />

63<br />

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Korrosionsarten<br />

gleichmässige Flächenkorrosion<br />

Muldenkorrosion<br />

Lochkorrosion<br />

64<br />

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Die Einflussgrößen im Korrosionssystem Werkstoff/Medium sind<br />

äußerst vielfältig. Nur einige Parameter sollen hier genannt werden:<br />

- im System die thermische Belastung (Temperatur, Wärme-<br />

übergang)<br />

- im Angriffs<strong>mit</strong>tel die chemische Zusammensetzung (pH-<br />

Wert, Leitfähigkeit, Konzentration spezifisch wirkender<br />

Ionen) und der Strömungszustand<br />

- im Werkstoff das Gefüge (Einschlüsse, Ausscheidungen),<br />

die Legierungsbestandteile und die mechanische Belastung<br />

(Eigenspannungen, Wechsellast)<br />

- an der Phasengrenze die Zusammensetzung, Morphologie<br />

und lokale Verteilung der Korrosionsprodukte<br />

Die Reaktion des Metalls führt zu verschiedenen Korrosionserscheinungen,<br />

die das Resultat der Korrosion sind.<br />

Korrosionserscheinungen werden durch verschiedene Korrosionsarten<br />

hervorgerufen:<br />

- gleichmäßige Flächenkorrosion<br />

Die Abtragsrate ist über die gesamte Oberfläche gleichmäßig<br />

verteilt.<br />

- Muldenkorrosion<br />

Sie verläuft örtlich <strong>mit</strong> unterschiedlicher Abtragsrate. Der<br />

Muldendurchmesser ist größer als die Muldentiefe.<br />

- Lochkorrosion<br />

Der Werkstoff wird lokal angegriffen. Der Metallabtrag erfolgt<br />

nur auf einem örtlich begrenzten Flächenbereich, wobei der<br />

Lochdurchmesser kleiner als die Lochtiefe ist.<br />

65


In der Praxis bewährte Metalle in Kontakt <strong>mit</strong> Aluminium<br />

Nickel<br />

Blei<br />

feuerverzinkter Stahl<br />

Chrom<br />

Zink<br />

beschichteter Stahl<br />

Zinn<br />

nichtrostender Stahl<br />

66<br />

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- Spaltkorrosion<br />

In Spalten bilden sich Korrosionselemente, die durch Konzentrationsunterschiede<br />

im Medium oder durch unterschiedliche<br />

Belüftung des einwirkenden Mediums verursacht<br />

werden. Spaltkorrosion läuft örtlich <strong>mit</strong> erhöhter Korrosionsgeschwindigkeit<br />

ab. Weniger belüftete Oberflächenbereiche<br />

werden beschleunigt abgetragen. Eine Spaltbreite von<br />

< 0,5 mm gilt als kritisch. Spaltkorrosion läuft zwischen<br />

gleichen und verschiedenen Metallen und zwischen der<br />

Paarung Metall/Kunststoff ab.<br />

- Kontaktkorrosion<br />

Sie wird auch als galvanische Korrosion bezeichnet. Es wird<br />

ein Korrosionselement aus meist zwei verschiedenartigen<br />

Metallen und einem Elektrolyten gebildet. Das in der Spannungsreihe<br />

unedlere Metall bildet die Anode, das edlere die<br />

Kathode. Die Anode wird beschleunigt korrodiert.<br />

Bestimmend für die Korrosion ist das praktische Korrosionspotenzial,<br />

das Medium und der flächenbezogene Korrosionsstrom.<br />

- Spannungsrisskorrosion<br />

Unter der Einwirkung eines wässrigen, meist chloridhaltigen<br />

Korrosionsmediums bei gleichzeitiger mechanischer Zugbeanspruchung<br />

tritt eine interkristalline Rissbildung auf. Die<br />

Zugbeanspruchung kann auch als Eigenspannung im Werkstück<br />

vorliegen.<br />

10.3.2. KORROSIONSVERHALTEN VON ALUMINIUM<br />

Aluminium ist ein Metall, das sich spontan <strong>mit</strong> einer Oxidhaut überzieht.<br />

Die Oxidhaut ist transparent, fest anhaftend und im Bereich<br />

67


von pH 5 bis 8 beständig. In trockenen Räumen ist das Wachstum<br />

der natürlichen Oxidschicht auf 0,01 µm begrenzt. In Abhängigkeit<br />

von Feuchtigkeit und Temperatur erreichen die Oxidschichten bis zu<br />

0,1 µm. Diese Passivierung der Metalloberfläche durch natürliche<br />

Oxidschichtbildung ermöglicht die Verwendung von Aluminium ohne<br />

zusätzlichen Oberflächenkorrosionsschutz in der Witterung.<br />

Unter Witterungsbeanspruchung <strong>mit</strong> abwechselnd feuchten und<br />

trockenen Perioden geht die Oxidhaut in eine dickere oxidische<br />

Deckschicht, die aus Korrosionsprodukten und eingebauten<br />

Schmutzpartikeln besteht, über. Die Deckschicht verleiht dem Metall<br />

zwar ein stumpfgraues und oft unansehnliches Oberflächenaussehen,<br />

ist aber von hoher Korrosionsschutzwirkung.<br />

Wird Aluminium einem Medium ausgesetzt, dessen pH-Wert < 5 oder<br />

> 8 ist, löst sich die natürliche Oxidschicht auf. Der natürliche Korrosionsschutz<br />

des Aluminiums geht verloren. Der Angriff im<br />

basischen Bereich ist stärker als im sauren. Es tritt ein gleichmäßiger<br />

Flächenabtrag auf.<br />

10.3.2.1. ALUMINIUM IN KONTAKT MIT ANDEREN METALLEN<br />

Aluminium und Aluminiumlegierungen werden in der Praxis durch<br />

entsprechende Fügeverfahren <strong>mit</strong> anderen Metallen kombiniert. Die<br />

Fügeverfahren sind zum Beispiel Schweißen, Löten, Nieten, Falzen,<br />

Kleben, Clinchen. Diese Mischkonstruktionen werden an Fassaden,<br />

in der Automobilindustrie und im Apparatebau eingesetzt. Die<br />

Gründe für den Einsatz von metallischen Mischkonstruktionen sind<br />

vielfältig und lassen sich nicht immer vermeiden. Es sollte jedoch<br />

immer geprüft werden, ob Konstruktionen nicht nur aus einem Werkstoff<br />

hergestellt werden können. Bei der Kombination von zwei unter-<br />

68


schiedlichen Metallen und dem Vorhandensein eines Elektrolyten<br />

kann sich ein Kontaktkorrosionselement bilden.<br />

Die Verbindung von unbehandeltem Aluminium <strong>mit</strong> folgenden<br />

Metallen hat sich im Bauwesen als problemlos erwiesen:<br />

feuerverzinkter Stahl<br />

beschichteter Stahl<br />

nichtrostender Stahl<br />

Blei<br />

Zink<br />

Zinn<br />

Nickel<br />

Chrom<br />

Beim Zusammenbau sind natürlich Spalte zu vermeiden, die zur<br />

Spaltkorrosion führen können.<br />

10.3.2.2. ALUMINIUM IN KONTAKT MIT BETON<br />

Frischer Beton, Kalk und Zementmörtel haben einen pH-Wert von<br />

etwa 12 und greifen das Aluminium auch <strong>mit</strong> anodisierter Oberfläche<br />

massiv an. Während der Aushärtephase geht der pH-Wert nur langsam<br />

zurück. Die Angriffsgeschwindigkeit lässt <strong>mit</strong> der Zeit nach,<br />

sodass der Angriff <strong>mit</strong> erfolgter Abbindung zurückgeht und nach etwa<br />

6 bis 12 Wochen stagniert.<br />

Gegenüber ausgehärtetem und trockenem Beton, Kalk- und Zementmörtel,<br />

Gips und Estrichen ist Aluminium beständig.<br />

Besteht nun die Möglichkeit, dass während der Nutzung Beton,<br />

Estrich oder ähnliche Materialien durch Tauwasser Feuchtigkeit aufnehmen,<br />

so wird wiederum Alkalität an die Kontaktfläche transportiert,<br />

sodass die Korrosion fortschreitet und nicht zum Stillstand<br />

kommt. Ebenso kritisch sind Spalte zwischen Beton und Aluminium<br />

bei ständiger Feuchtigkeit zu betrachten.<br />

69


Schäden können in diesen Fällen durch eine Beschichtung der Aluminiumoberfläche<br />

<strong>mit</strong> Bitumen und auf Epoxid-Harz-Basis vermieden<br />

werden. Auch andere geeignete Anstrichsysteme können diese<br />

Isolierwirkung leisten, wenn ein dekoratives Aussehen gewünscht<br />

wird.<br />

10.3.2.3. ALUMINIUM IN KONTAKT MIT HOLZ<br />

Kommt Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> feuchtem Holz, so wird Aluminium<br />

angegriffen. Dieser Angriff erfolgt auch, wenn Holz <strong>mit</strong> wasserlöslichen<br />

Holzschutz<strong>mit</strong>teln imprägniert ist, die Sublimat, Kupfervitriol<br />

und/oder Zinksilicofluorid enthalten. Zweckmäßig ist die Verwendung<br />

öliger Mittel. Ein Anstrich des Aluminiums im Bereich der Berührungsfläche<br />

<strong>mit</strong> Holz ist stets zu empfehlen.<br />

10.3.2.4. ALUMINIUM IN KONTAKT MIT ERDBÖDEN<br />

Das Korrosionsverhalten von Aluminium ist abhängig von der jeweiligen<br />

Bodenbeschaffenheit. Einflussfaktoren sind beispielsweise:<br />

- Bodenzusammensetzung<br />

- pH-Wert<br />

- Feuchtigkeit<br />

- Sauerstoffgehalt.<br />

Es ergibt sich hieraus ein mehr oder weniger starker Angriff auf die<br />

ungeschützte Aluminiumoberfläche. Es muss <strong>mit</strong> Ausblühungen oder<br />

bei ungünstigen Bedingungen <strong>mit</strong> Lochfraß gerechnet werden. Als<br />

wirksamer Oberflächenschutz bei Erdkontakt hat sich in der Praxis<br />

ein 0,5 bis 2 mm dicker Bitumenanstrich erwiesen.<br />

70


Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> mineralischen Baustoffen<br />

Frischer Beton, Kalk und Zementmörtel<br />

pH-Wert 12<br />

Aluminium wird angegriffen<br />

Abhilfe:<br />

Isolieranstrich <strong>mit</strong><br />

Bitumen oder<br />

Epoxid-Teer-Kombination oder anderem<br />

geeigneten Beschichtungssystem<br />

71<br />

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Aluminium in Kontakt <strong>mit</strong> nichtmetallischen Baustoffen<br />

Aluminium wird angegriffen durch<br />

•feuchtes Holz<br />

•Holz, dass imprägniert ist<br />

<strong>mit</strong> wasserlöslichen Holzschutz<strong>mit</strong>teln,<br />

die Sublimat, Kupfervitriol,<br />

Zinksilicofluorid enthalten<br />

Holz<br />

Das Korrosionsverhalten von Aluminium<br />

ist abhängig von<br />

•Bodenzusammensetzung<br />

•pH-Wert<br />

•Feuchtigkeit<br />

•Sauerstoffgehalt<br />

•...<br />

Erdboden<br />

72<br />

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Schraubverbindungen<br />

Quelle: R. Gitter, ALCAN,Singen<br />

73<br />

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11. LIEFERFORMATE<br />

11.1. HÜTTENALUMINIUM<br />

Das in der Elektrolyse hergestellte Aluminium wird Hütten<strong>aluminium</strong><br />

oder Primär<strong>aluminium</strong> genannt. Es hat zumeist einen Reinheitsgrad<br />

von 99,7 Masse-Prozent und ist der Ausgangswerkstoff für die Herstellung<br />

von Halbzeug (Bleche, Bänder, Rohre, Profile usw.) aus<br />

Aluminium und Aluminium-Knetlegierungen. Hütten<strong>aluminium</strong> bildet<br />

auch die Basis für Gusslegierungen, aus denen besonders<br />

anspruchsvolle Aluminium-Gussstücke hergestellt werden, zum Beispiel<br />

PKW-Räder und Fahrwerksteile („Sicherheitsbauteile“). In den<br />

Hütten wird das flüssige Rohmetall in der angeschlossenen Gießerei<br />

entsprechend den geforderten Spezifikationen<br />

• legiert, d. h. Einstellung der chemischen Zusammensetzung<br />

durch Zugabe von Legierungselementen direkt oder über<br />

Vorlegierungen (DIN EN 575). Vorlegierungen enthalten bis<br />

zu 65 Masse-Prozent der Legierungselemente<br />

• gereinigt (Abkrätzsalze bzw. Filter)<br />

• entgast<br />

• vergossen zu Masseln (auch: Formaten)<br />

• als Flüssigmetall<br />

vermarktet.<br />

Die im Zusammenhang <strong>mit</strong> „Hütten<strong>aluminium</strong>“ verwendeten Begriffe<br />

sind:<br />

• Masseln (DIN EN 576).<br />

Sie werden in der Hüttengießerei entweder in einfachen,<br />

offenen Formen vergossen oder im horizontalen Strangguss<br />

hergestellt. Die Masseln („Blockmetall“) gehen zwei verschiedene<br />

Wege:<br />

74


� in den „Formgießereien“ werden sie eingeschmolzen,<br />

um daraus Gussstücke herzustellen<br />

� in den „Formategießereien“, die im allgemeinen den<br />

Halbzeugwerken angeschlossen sind, werden sie zu<br />

Formaten, das heißt Walzbarren, Pressbarren (Pressbolzen)<br />

usw. vergossen.<br />

• Formate<br />

sind der Sammelbegriff für Walz- (DIN EN 487), Press- (DIN<br />

EN 486) und Schmiedebarren (DIN EN 604). Sie stellen das<br />

Vormaterial für die Halbzeugfertigung dar und werden im<br />

(vertikalen) Stranggießverfahren hergestellt. Stromschienen<br />

<strong>mit</strong> großen Querschnitten werden meist im Horizontal-<br />

Stranggießverfahren gefertigt.<br />

� Walzbarren<br />

weisen rechteckförmige Querschnitte auf (bis 0,6 x<br />

1,8 m). Ihre Länge reicht bis 6 m und ihr Gewicht bis<br />

14 t. In einigen Walzwerken werden Querschnitte bis 0,6<br />

x 2,25 m, Längen bis 9 m und Gewichte bis 30 t erzeugt<br />

und/oder verarbeitet. Walzbarren stellen das Ausgangsmaterial<br />

für Bleche, Bänder und Folien dar.<br />

� Pressbarren<br />

sind das Ausgangsmaterial (Vormaterial) für die Herstellung<br />

stranggepresster Produkte (Profile, Stangen, Rohre,<br />

Drähte). Pressbarren haben meist einen kreisförmigen<br />

Querschnitt (Durchmesser selten unter 80 mm; mehrheitlich<br />

im Bereich 300 bis 500 mm; teilweise über<br />

600 mm; im Falle von Schmiedebarren (siehe unten),<br />

auch bis 1000 mm). Wird für die Rohrherstellung über<br />

75


Dorn gepresst, kommen hohlzylindrische Rundbarren<br />

(zum Beispiel 510 mm Außendurchmesser, 160 mm<br />

Innendurchmesser) zur Anwendung. Großprofile <strong>mit</strong><br />

Querschnittsbreiten bis zu 800 mm und relativ geringer<br />

Querschnittshöhe (bis 100 mm) werden aus Rechteckbarren<br />

hergestellt.<br />

� Schmiedebarren<br />

werden gemäß den Anforderungen der Schmiedebetriebe<br />

im Stranggießverfahren <strong>mit</strong> Durchmessern bis zu<br />

1 m hergestellt. Der größte Teil von Gesenkschmiedestücken<br />

wird allerdings aus zuvor gepressten Stangenabschnitten<br />

gefertigt.<br />

• Gießbänder<br />

sind Vormaterial für Bleche und Bänder (in USA für Getränkedosen)<br />

und Fließpressteile. Gießbänder werden auf<br />

kontinuierlich arbeitenden Gießmaschinen unterschiedlicher<br />

Bauweise hergestellt.<br />

• Gieß-Walzdraht<br />

(Vordraht, „Properzi-Draht“) entstammt kontinuierlich arbeitenden<br />

Spezialgießmaschinen und stellt wie Pressdraht das<br />

Ausgangsmaterial für gezogene Drähte dar.<br />

• Aluminiumgranalien<br />

(Linsenform bis 15 mm Durchmesser) dienen im Wesentlichen<br />

der Stahl-Desoxidation.<br />

• Aluminiumgrieß<br />

besteht aus Metallpartikeln bis 3 mm Durchmesser. Neben<br />

der Stahl-Desoxidation verwendet man ihn als Reaktions-<br />

76


<strong>mit</strong>tel für die chemische Industrie, Füllstoff für Kunststoff und<br />

für aluminothermische Zwecke.<br />

• Flüssigmetall (DIN EN 577) wird in etwa 3.000 kg Aluminium<br />

fassenden Spezialbehältern auf Fahrzeugen zu<br />

Gießereien befördert. Diese Vorgehensweise findet zunehmende<br />

Verbreitung, da hier<strong>mit</strong> im Vergleich zur wieder<br />

einzuschmelzenden Massel Energie eingespart wird.<br />

11.2. SEKUNDÄRALUMINIUM<br />

Aluminium-Alt- und -Neuschrotte stellen den „Vorstoff“ für die Herstellung<br />

von Sekundär<strong>aluminium</strong> (bzw. Sekundär<strong>aluminium</strong>-Legierungen)<br />

dar. Mit der Verarbeitung von (vermischten) Aluminium-Altschrotten<br />

und -Neuschrotten (= Rückläufe aus den Aluminium<br />

verarbeitenden Betrieben) zu Sekundär<strong>aluminium</strong>-Legierungen<br />

beschäftigen sich die Schmelzhütten (Schmelzwerke, früher „Umschmelzwerke“<br />

genannt). Diese Legierungen werden als Masseln<br />

oder Flüssigmetall an Formgießereien geliefert, die hieraus Guss-<br />

Stücke herstellen, welche beispielsweise im Automobilbau ein<br />

großes Anwendungsgebiet gefunden haben. Granalien gehören<br />

ebenfalls zu den Erzeugnissen der Schmelzhütten. Liegen Aluminium-Knetlegierungen<br />

aus Schrotten in sortenreinen Fraktionen vor, so<br />

können diese direkt wieder für die Halbzeugherstellung verwendet<br />

werden. Ein Beispiel hierfür bietet die Getränkedose aus Aluminium,<br />

die weltweit in sehr großen Mengen recycliert wird. Das Dosen-<br />

Recycling dient zumindest in Ländern <strong>mit</strong> hohen Recyclingquoten<br />

und getrennter Sammlung gebrauchter Getränkedosen (USA,<br />

Schweden usw.) dem originären Herstellungszweck: „Aus einer Dose<br />

wird wieder eine Dose“.<br />

77


11.3. ALUMINIUMHALBZEUG<br />

Halbzeug ist der Begriff für Erzeugnisse, die durch Warm- und/oder<br />

Kaltumformen der Formate hergestellt werden (Strangpressen,<br />

Schmieden, Warm- und Kaltwalzen, Ziehen). Bezeichnend für diese<br />

Verfahren ist das Durchkneten des Werkstoffes, daher werden die<br />

dafür geeigneten Aluminiumlegierungen Knetwerkstoffe<br />

(DIN EN 573) genannt. Dank der hervorragenden Umformbarkeit<br />

bietet Aluminium die größte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten.<br />

Von der 6 µm dünnen und 2 m breiten Folie bis zur mehrere Meter<br />

breiten Platte für den Schiff-, Flugzeug- und Anlagenbau, von<br />

0,8 mm dicken Röhrchen für den Diamanten des Plattenspielers bis<br />

zum 800 mm breiten Strangpressprofil für moderne Hochgeschwindigkeitszüge<br />

reicht die Palette des serienmäßigen Einsatzes von Aluminiumhalbzeug.<br />

Gerade das Strangpressen ist eine Besonderheit<br />

des Aluminiums, da hier die anspruchsvollsten Querschnitte <strong>mit</strong> hervorragenden<br />

Oberflächen und geringen Maßabweichungen in einem<br />

Arbeitsgang wirtschaftlich gefertigt werden können.<br />

11.3.1 WALZERZEUGNISSE<br />

Walzen ist das gängige Verfahren zur Herstellung von Aluminium-<br />

Bändern, -Blechen und -Folien. Zum Warmwalzen werden die Walzbarren<br />

von der Gusshaut befreit und im Anwärmofen auf Walztemperatur<br />

gebracht. Beim Walzen erfolgt unter Emulsionskühlung eine<br />

große Stichabnahme. Diese Warmwalzbänder werden, je nach Anforderung<br />

an Abmessung und Eigenschaften, weiter auf Kaltwalzgerüsten<br />

zu dünnen Bändern oder Folien gewalzt und auf Coils<br />

gewickelt, beziehungsweise nach dem Walzen zu Blechen geteilt.<br />

Eigenschaften und technische Lieferbedingungen von Bändern und<br />

Blechen aus Aluminiumwerkstoffen sind in nationalen und internationalen<br />

Normen enthalten.<br />

78


11.3.2. STRANGPRESSERZEUGNISSE<br />

Das Strangpressen von Aluminiumwerkstoffen ermöglicht wie keine<br />

andere Halbzeugfertigung die Herstellung vielfältigster Formen, vom<br />

einfachen Vollprofil bis zum komplizierten Hohlprofil. Grenzen,<br />

welche durch die fertigungstechnischen Besonderheiten beim<br />

Strangpressen gegeben sind, müssen jedoch beachtet werden.<br />

Profile <strong>mit</strong> großen Querschnitts- oder Wanddickenunterschieden und<br />

<strong>mit</strong> im Vergleich zum Gesamtquerschnitt übertrieben dünnen und<br />

langen Schenkeln erfordern einen hohen Aufwand bei der Werkzeugherstellung,<br />

beim Pressen und beim Richten. Die lieferbaren Profilabmessungen<br />

(DIN EN 754, DIN EN 755 und DIN EN 12020) sind<br />

abhängig vom Werkstoff und vom Durchmesser des umschreibenden<br />

Kreises. Mindestwanddicken und Mindestradien für die Übergänge<br />

sind einzuhalten.<br />

11.3.3. GEZOGENES ALUMINIUMHALBZEUG<br />

Die Ausgangsform für das Kaltziehen sind stranggepresste Stangen<br />

und Rohre, beziehungsweise gepresster, gewalzter oder gegossener<br />

Vordraht (für Rein<strong>aluminium</strong> und niedriglegierte Werkstoffe meist<br />

Gießwalzdraht). Kaltnachziehen stranggepresster Profile ist möglich,<br />

aber unwirtschaftlich; es wird daher praktisch nicht ausgeführt. Gezogene<br />

Erzeugnisse <strong>mit</strong> Abmessungsangaben sind sowohl in<br />

nationalen wie in internationalen Normen enthalten.<br />

79


11.3.4. SCHMIEDESTÜCKE<br />

Der übliche Abmessungsbereich für Freiformschmiedestücke liegt<br />

bei maximalen Längen von 5 m, bei Breiten bis 2 m und bei Flächen<br />

bis 2 m 2 . Gesenkschmiedestücke, wie Pkw- und Lkw-Räder oder<br />

Strukturteile für Flugzeuge oder Fahrzeuge, zeichnen sich durch<br />

hohe Festigkeit und Zähigkeit aus und werden deshalb bevorzugt für<br />

hochbelastete Sicherheitsteile eingesetzt.<br />

11.4. ALUMINIUM-VERBUNDWERKSTOFFE<br />

Aluminium kann auf verschiedene Weise unlösbar zum Verbund <strong>mit</strong><br />

anderen Werkstoffen (Metallen oder Nichtmetallen) kombiniert<br />

werden. Bei Aluminium in Kombination <strong>mit</strong> Metallen wie Stahl oder<br />

Kupferwerkstoffen sind Varianten des Pressschweißens (Walzplattieren,<br />

Explosionsschweißen), das Verbundstrangpressen und<br />

das Reibschweißen möglich beziehungsweise üblich. Flächige Kombinationen<br />

von Aluminium <strong>mit</strong> Nichtmetallen (z. B. Kunststoffe, Holzwerkstoffe)<br />

zu so genannten Sandwichelementen werden durch<br />

Kleben beziehungsweise durch Ausschäumen des Raumes<br />

zwischen zwei Aluminium-Deckschichten hergestellt. Das bekannteste<br />

Beispiel für die Serienanwendung von Aluminium im Verbund<br />

<strong>mit</strong> Keramikfasern beziehungsweise -partikeln stellen thermisch<br />

hochbelastbare Dieselmotorkolben dar. Diese Kolben erhalten eine<br />

partielle Verstärkung im Bereich des Kolbenbodens, indem ein vorgeformter<br />

Keramikfasereinsatz in der Gießform unter Druck <strong>mit</strong><br />

Aluminiumschmelze infiltriert wird.<br />

80


11.5. HALBZEUGÄHNLICHE ALUMINIUMERZEUGNISSE<br />

Innerhalb der Bandbreite dieser Erzeugnisse seien hier nur diejenigen<br />

Produkte vorgestellt, die durch Kaltumformen aus Aluminiumblechen<br />

oder -bändern hergestellt werden. Beispiele sind:<br />

• durch Rollformen profilierte Bänder und Bleche<br />

• Bandprofile, rollgeformt oder durch eine Matrize gezogen<br />

• durch Abkanten von Blechen hergestellte Profile (Abkant-Profile)<br />

• Längsnahtgeschweißte dünnwandige Rohre (zum Beispiel für<br />

Wärmetauscher)<br />

• Falzrohre, <strong>mit</strong> Längs- oder Spiralfalz (Wendelfalz)<br />

• Wellrohre (flexible Rohre).<br />

81


<strong>12.</strong> KONSTRUIEREN MIT ALUMINIUM<br />

<strong>12.</strong>1. Einfluss Elastizitätsmodul<br />

Nicht nur die Zugfestigkeitswerte sind ausschlaggebend für eine<br />

Konstruktion. Besonders bei der Umstellung eines Bauteils auf den<br />

Werkstoff Aluminium wird dies oft vernachlässigt. Gegenüber einer<br />

klassischen Stahllegierung, zum Beispiel St 37-2, sind die Festigkeitswerte<br />

einer AlZn4,5Mg1-Legierung im Zustand T6 ähnlich. Besondere<br />

Aufmerksamkeit ist auf den geringeren Elastizitätsmodul E<br />

zu richten. Große Unterschiede sind auch bei der Wärmedehnung,<br />

der Wärmeleitfähigkeit und bei der Bruchdehnung zu beachten<br />

(Tabelle 4).<br />

Konstruktionen, bei denen die Steifigkeit im Vordergrund steht,<br />

werden durch den Faktor E ⋅ I beeinflusst. Aufgrund des geringeren<br />

E-Moduls, rund ein Drittel dessen von Stahl, sind gleichsteife oder<br />

steifere Konstruktionen gegenüber Stahl durch eine Erhöhung des<br />

Flächenträgheitsmoments relativ einfach zu erreichen.<br />

<strong>12.</strong>2. Strangpresstechnik<br />

Besonders Strangpressprofile bieten hier die Möglichkeit, durch<br />

gezielten Einsatz von Rippen, Stegen und Verdickungen steife Konstruktionen<br />

zu schaffen. Das ist der Grund, weshalb beim Aluminiumhalbzeug<br />

nicht durchgängig alle Halbzeugabmessungen wie bei<br />

Stahl genormt sind. Es ist sinnvoller, für den konkreten Anwendungsfall<br />

eine Vielzahl von Zusatzfunktionen in ein Profil zu integrieren,<br />

anstatt durch kostenintensive Fügeoperationen die gleiche Funktion<br />

aus verschiedenen Halbzeugen aufzubauen.<br />

82


Eigenschaft<br />

Zugfestigkeit<br />

Streckgrenze<br />

Bruchdehnung A5<br />

Elastizitätsmodul<br />

Dichte<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Wärmedehnung<br />

Tabelle 4: Gegenüberstellung der Eigenschaften<br />

Stahl / Aluminium<br />

Stahl<br />

z.B. St 37-2<br />

340 - 470 N/mm²<br />

235 N/mm²<br />

26 %<br />

210.000 N/mm²<br />

7,85 kg/dm³<br />

47 - 58 W/m K<br />

12 x 10 -6 1/K<br />

Aluminium<br />

z.B. AlZn4,5Mg1 T6<br />

350 N/mm²<br />

270 - 280 N/mm²<br />

10 %<br />

70.000 N/mm²<br />

2,7 kg/dm³<br />

110 - 140 W/m K<br />

24,2 x 10 -6 1/K<br />

83


Solche Zusatzfunktionen sind:<br />

• Oberflächenmarkierungen<br />

• Montagehilfen<br />

• Verbindungsstellen<br />

• Örtliche Verstärkungen<br />

• Versteifungen<br />

• Konstruktionsdetails.<br />

(Tabelle 5, Tabelle 6).<br />

<strong>12.</strong>3. WÄRMEEINWIRKUNG<br />

Bei der Herstellung und im Betrieb von Aluminiumbauteilen ist auf<br />

eine Temperaturbelastung zu achten. Im Temperaturbereich von 100<br />

bis 150° C muss <strong>mit</strong> beginnendem Kriechen gerechnet werden. Die<br />

Auslegung erfolgt dann nach Zeitstandfestigkeiten. Sonderlegierungen<br />

auf pulvermetallurgischer und MMC-(Metall-Matrix-Compound)-Basis<br />

sowie spezielle Gusslegierungen sind auf höhere Temperaturen<br />

(300 bis 400° C) hin optimiert.<br />

Im Bereich der tiefen Temperaturen tritt keine Versprödung des<br />

Werkstoffes auf, sondern Zugfestigkeit und Streckgrenze steigen <strong>mit</strong><br />

sinkenden Temperaturen an. Dadurch ist Aluminium für den Einsatz<br />

bei tiefen Temperaturen sehr gut geeignet.<br />

Ein Sonderfall der Wärmeeinwirkung auf den Aluminiumwerkstoff ist<br />

die Wärmeeinbringung beim Schmelzschweißen oder Löten. Dabei<br />

wird der Werkstoff aufgeschmolzen und in der Nähe der Schmelze<br />

auf Lösungsglühtemperatur gebracht. Diese so genannte Wärmeeinflusszone<br />

(WEZ) erstreckt sich jeweils bis zu 30 mm links und<br />

rechts der Naht. Die Wirkung der Erwärmung ist je nach Legierungsart<br />

und Aushärtezustand verschieden. Die nichtaushärtbaren<br />

Legierungen im Zustand weich erfahren keine Entfestigung. Kalt-<br />

84


verfestigte naturharte Sorten verlieren in der Wärmeeinflusszone die<br />

Festigkeit. Diese ist nur durch einen neuen Umformvorgang, also bei<br />

einer Schweißkonstruktion in der Regel nicht wiederzuerlangen.<br />

Die aushärtbaren Legierungen im Zustand kalt- oder warmausgehärtet<br />

werden in der Wärmeeinflusszone entfestigt. Eine Sonderstellung<br />

nimmt der Werkstoff AlZn4,5Mg1 (7020) ein. Durch Kaltauslagerung<br />

steigt die Festigkeit nach 90 Tagen fast wieder auf die<br />

ursprünglichen Werte an. Durch eine vollständige Wärmebehandlung<br />

können die aushärtbaren Legierungen wieder auf die Ausgangswerte<br />

der Legierung in der Wärmeeinflusszone gebracht werden. Die<br />

Schweißnaht selber hat durch ihr Gussgefüge dann aber immer noch<br />

vom Grundwerkstoff abweichende mechanische Eigenschaften.<br />

Eine Übersicht zu den meist verwendeten Aluminium-Konstruktionsknetwerkstoffen<br />

und den Auswahlkriterien in Bezug auf ihre Eigenschaften<br />

zeigt Tabelle 7.<br />

85


Tabelle 5: Vergleich Stahl- und Aluminiumprofile<br />

86


Tabelle 6: Integrierte Strangpressprofilfunktionen<br />

87


Tabelle 7: Meistverwendete Aluminium-Konstruktionsknetwerkstoffe und<br />

Auswahlkriterien<br />

88


13. ALUMINIUM BEARBEITEN<br />

13.1. SPANENDE BEARBEITUNG<br />

Das Spanen von Aluminium erfolgt bei erheblich höheren Schnittgeschwindigkeiten<br />

als beim Spanen von Stahl. Beim Hochgeschwindigkeitsfräsen<br />

werden bei geeigneter Spindellagerung Drehzahlen<br />

von 20 000 bis 35 000 U/min erzielt. Werkstoffe im kaltverfestigten<br />

oder ausgehärteten Zustand lassen sich besser spanen als<br />

solche im weichen Zustand.<br />

Automatenlegierungen (Bohr- und Drehqualität) <strong>mit</strong> spanbrechenden<br />

Legierungszusätzen ermöglichen störungsfreie Spanabfuhr auch bei<br />

hohen Spanleistungen. Allgemein eignen sich Gusslegierungen<br />

besser zum Spanen als Knetlegierungen. Bei Gusslegierungen <strong>mit</strong><br />

Si-Gehalten über 7 Prozent sind wegen der harten Siliziumkristalle<br />

Hartmetallwerkzeuge zu empfehlen.<br />

89


13.2. UMFORMEN (BIEGEN)<br />

Das Umformen von Aluminium erfolgt meist auf den gleichen Maschinen,<br />

die auch für die Bearbeitung der anderen Werkstoffe wie<br />

Stahl, Kupfer und so weiter verwendet werden. (Ausgiebige<br />

Reinigung von Metallrückständen ist zwingend erforderlich.)<br />

Aluminium<br />

• hat eine weichere Oberfläche als Stahl<br />

• ist kerbempfindlich<br />

• hat eine merkliche Rückfederung beim Biegen<br />

• hat eine größere Wärmedehnung und eine hohe Wärmeleitfähigkeit<br />

• zeigt keine Glühfarben.<br />

13.3. KANTEN<br />

Prinzip: Blechumformung in gerader Linie<br />

Varianten:<br />

• freies Biegen in einer Spann- oder sonstige Vorrichtung<br />

(zum Beispiel Schraubstock, Holzbalken oder Lehre)<br />

• <strong>mit</strong> Biegemaschine in der Werkstatt, handwerklich<br />

• <strong>mit</strong> Abkantpresse oder Kantbank („Gesenkbiegen“)<br />

Freies Biegen in einer Lehre Biegen <strong>mit</strong> der Abkantpresse<br />

90


Werkstoffe: umformbare Werkstoffe wählen (Zustand: weich bis<br />

dreiviertelhart)<br />

Hinweise:<br />

• beim Einspannen Schutzzwischenlagen verwenden<br />

• zum Anzeichnen weichen Bleistift, keine Reißnadel<br />

verwenden<br />

• Mindestbiegeradien nicht unterschreiten: 0,5 bis 3-mal<br />

Blechdicke, je nach Werkstoff (eventuell Vorversuche)<br />

• Biegekante quer zur Walzrichtung wählen<br />

14. ALUMINIUM FÜGEN<br />

14.1. NIETEN<br />

Das Nieten führt zu einer Verbindung, die ohne Zerstörung nicht lösbar<br />

ist. Die Hauptbelastung sollte quer zur Nietachse auf Abscheren<br />

oder Lochleibung erfolgen, deshalb sind zweischnittige Verbindungen<br />

von Vorteil. Gängige Nietwerkstoffe sind Aluminium, Stahl<br />

und Edelstahl. Die Nietverbindung sollte mindestens die gleiche<br />

Festigkeit und den gleichen Korrosionswiderstand haben wie die<br />

Fügeteile. Das Nieten <strong>mit</strong> Vollnieten, die aus einem Teil bestehen<br />

und eine Zugängigkeit der Fügestelle von beiden Seiten erfordern,<br />

wird immer mehr durch einseitig setzbare Verbindungen <strong>mit</strong>tels<br />

Blindniete, die aus Dorn, Setzkopf und Niethülse bestehen, verdrängt.<br />

Beim Verbinden <strong>mit</strong> Blindnieten ist genau auf die Einhaltung von<br />

Klemmlänge und Bohrlochdurchmesser zu achten (Herstellerangaben!).<br />

91


Setzen eines Vollniets<br />

a) Lochen b) Anfasen<br />

c) Setzen d) Stauchen e) Schließen<br />

Spezialformen bilden die Schließringbolzen, die beidseitig zugänglich<br />

sein müssen, und bei denen der Schließkopf durch einen Schließring<br />

(Anpressring) ersetzt ist, und die Nietmuttern, die einseitig setzbar<br />

sind, und an deren Durchsteckmuttern weitere Fügeteile anschraubbar<br />

sind.<br />

Bei Stanznieten entfällt das Vorbohren.<br />

92


14.2. SCHRAUBEN<br />

Schraubverbindungen sind prinzipiell lösbare Verbindungen, die<br />

entweder von beiden Seiten (Schrauben <strong>mit</strong> Muttern) oder einseitig<br />

setzbar sind (Gewindeform- oder Gewindeschneidschrauben,<br />

Gewindeeinsätze). Für die Verwendung letzterer Schraubentypen<br />

eignet sich Aluminium besonders deshalb, weil Schraubkanäle oder<br />

ähnliche Vorrichtungen bereits beim Strangpressen geformt werden<br />

können. Allerdings dürfen diese Schrauben in dünnen Unterkonstruktionen<br />

nicht mehrmals in das gleiche Gewinde geschraubt<br />

werden.<br />

Isolierte Schraubverbindung<br />

Je nach Anwendungsbereich, Art der mechanischen Beanspruchung<br />

und Korrosionsschutzanforderung kommen beim Fügen von Aluminiumbauteilen<br />

oberflächengeschützte (im Wesentlichen: verzinkte)<br />

Stahlschrauben, Schrauben aus nichtrostendem austenitischem<br />

CrNi-Stahl und Aluminiumschrauben (im wesentlichen Holzschrauben)<br />

zum Einsatz. Es ist zu beachten, dass bei einer auf<br />

93


Korrosion beanspruchten Aluminiumkonstruktion die Schraubverbindungen<br />

in dieser Hinsicht keine Schwachstelle bildet. Stichworte in<br />

diesem Zusammenhang sind: Abdichten von Spalten, Isolierung von<br />

Fügepartnern aus unterschiedlichen Metallen, mindestens gleicher<br />

Korrosionswiderstand der Schrauben und der Fügeteile. Bezüglich<br />

Bohrlochdurchmesser und Fügeteildicken sind die Angaben der<br />

Hersteller zu beachten.<br />

14.3. KLEBEN<br />

Aluminiumwerkstoffe eignen sich gut für die Anwendung der Metallklebetechnik.<br />

Wichtigster konstruktiver Grundsatz ist, dass Klebeverbindungen<br />

nur auf Schub beansprucht werden sollten. Zu vermeiden<br />

ist schälende oder Zugbeanspruchung. Klebverbindungen<br />

sind daher meist Überlapp- oder Steckverbindungen (Überlappungslänge<br />

zirka das Zehnfache der Materialdicke). Je nach Anspruch an<br />

die Festigkeit der Verbindung ist die Rauhigkeit der Oberfläche und<br />

ihre Klebtauglichkeit mehr oder weniger zu vergrößern: Aufrauhen,<br />

gründliches Entfetten, Beizen oder Anodisieren ohne Verdichten. Der<br />

Aufwand für eine ordnungsgemäß ausgeführte Klebverbindung ist<br />

nicht geringer als für andere Fügeverfahren. Die Vorteile des<br />

Klebens sind neben günstiger Spannungsverteilung, dass der<br />

Fügeteilwerkstoff nicht oder nur geringfügig durch Wärme verändert<br />

wird und dass anodisierte Teile ohne Beeinträchtigung des Aussehens<br />

oder der Schutzwirkung verklebt werden können.<br />

94


Verschiedene Klebverbindungen<br />

95


14.4. VERBINDEN DURCH UMFORMEN<br />

Jedes Umformverfahren lässt sich auch zum Herstellen einer Verbindung<br />

einsetzen, wobei im Wesentlichen die handwerklichen Verfahren<br />

wie Falzen, Bördeln und Sicken von den industriell angewendeten<br />

Verfahren wie Spreizen, Aufweiten, Einrollen, Umschließen<br />

und Durchsetzfügen zu unterscheiden sind. Einige Techniken eignen<br />

sich besonders für Bleche (z. B. Falzen und Durchsetzfügen<br />

(Clinchen)); die restlichen besser für Rohre und Profile. Diese Verbindungen<br />

sind ohne Zerstörung nicht lösbar. Durch die Notwendigkeit<br />

der plastischen Verformung sind besondere Werkstoffeigenschaften<br />

(keine harten oder ausgehärteten Zustände) erforderlich;<br />

beim Zusammenbau <strong>mit</strong> Fremdwerkstoffen ist auf die Gefahr von<br />

Spalt- oder Kontaktkorrosion zu achten. Das folgende Bild zeigt<br />

typische Verbindungen durch Umformen an dünnwandigen<br />

Bauteilen.<br />

Fügen durch Umformen<br />

a) Falzen b) Sicken<br />

c) Bördeln d) Durchsetzfügen<br />

(Clinchen)<br />

96


14.5. SCHNAPPVERBINDUNGEN<br />

Bei dieser für Aluminium-Strangpressprofile typischen Art der Verbindung<br />

wird die Federwirkung des Werkstoffs im elastischen Bereich<br />

ausgenutzt. Meistens sind die Verbindungen wieder lösbar. Je<br />

nach Umgebung ist auf Spalt- und Kontaktkorrosion zu achten.<br />

Einige Arten von Schnappverbindungen sind nachfolgend anderen<br />

profiltypischen Verbindungsmöglichkeiten gegenübergestellt.<br />

Schnappverbindungen und ähnliche<br />

Verbindungen zwischen<br />

Aluminiumprofilen:<br />

a bis c): Schnappverbindungen ohne<br />

bzw. <strong>mit</strong> vorangehendem<br />

Eindrehvorgang. Die Verbindung ist<br />

beidseitig belastbar und nicht bzw.<br />

nur schwer wieder lösbar.<br />

d) Einhängeverbindung, belastbar<br />

nur auf der dem Drehpunkt<br />

abgewandten Seite.<br />

e) Steckverbindung <strong>mit</strong> zusätzlichem,<br />

äußerlich nicht<br />

sichtbarem Verriegelungselement<br />

(Wendelfeder e1). Die Verbindung e<br />

ist zweiseitig gleichermaßen<br />

belastbar.<br />

97


15. LITERATUR<br />

[1] Hütter, L.A.: Wasser und Wasseruntersuchung.<br />

5. Auflage. Verlage Salle + Sauerländer, Frankfurt/Main 1992<br />

[2] Gerhardt, U.: Gewürze in der Lebens<strong>mit</strong>telindustrie.<br />

2. Auflage. Behr`s Verlag, Hamburg 1994<br />

[3] Müller, M. et al.: Aluminiumbestimmung in Lebens<strong>mit</strong>teln <strong>mit</strong>tels<br />

Graphitrohratomabsorptionsspektrometrie. In: GIT 9 (1995)<br />

[4] Wichtl, M.: Teedrogen.<br />

3. Auflage. S. Hirzel Verlag, Stuttgart 1997<br />

[5] Eisenbrand, G.; Metzler, M.: Toxikologie für Chemiker.<br />

Thieme Verlag, Stuttgart 1994<br />

[6] Rossa, E.: Kurzweil durch Chemie.<br />

2. Auflage. Volk und Wissen VEV, Berlin 1985<br />

[7] Keune, H.; Filbry, W.: Chemische Schulexperimente. Band 2.<br />

3. Auflage. Volk und Wissen VEV, Berlin 1985<br />

[8] Wolf, G.; Flint, A.: Rennie räumt nicht nur den Magen auf.<br />

In: NiU-Chemie 11 (2000) 55<br />

98


III. ANHANG I: FACT SHEETS<br />

- Bauxitabbau und Rekultivierung<br />

- Rotschlamm und Rotschlammdeponiern<br />

- Aluminium wird genutzt , nicht verbraucht<br />

- Vom Produktkreislauf zum Werkstoffkreislauf<br />

- Vom Recycelgehalt zum „Aluminiumpool“<br />

- Effiziente Ressourcennutzung als Antwort auf den Vorwurf der Energieintensität<br />

- Aluminium – ein Generationenvertrag<br />

- Aluminium – soziale Aspekte<br />

- Aluminium-Getränkedosen – Geschichte<br />

- Aluminium-Getränkedosen – Herstellungsprozess<br />

- Aluminium-Getränkedosen – Zahlen und Fakten<br />

- Aluminium-Getränkedosen – Ein funktionelles Verpackungssystem<br />

- Aluminium-Getränkedosen – Aspekte der Nachhaltigkeit


Bauxitabbau und<br />

Rekultivierung<br />

Wichtigster Rohstoff für die Herstellung hochwerti-<br />

ger Aluminiumprodukte ist das Erz Bauxit. Es wird<br />

jährlich weltweit <strong>mit</strong> rund 125 Mio. Tonnen über-<br />

wiegend im Tagebau gefördert. Die bedeutendsten<br />

Abbaugebiete befinden sich in Ländern des Tropen-<br />

gürtels wie Australien, Guinea, Jamaika und Brasi-<br />

lien. Die allein aus heutiger Sicht wirtschaftlich<br />

abbauwürdigen, gesicherten Bauxitvorkommen<br />

weisen eine Reichweite von rund 200 Jahren auf.<br />

Bild 1: Rekultiviertes Land in Bitan, Indonesien (oben – Quelle: RWTH<br />

Aachen, Forschungsinsitut für Technische und Wirtschaftliche Zusammenarbeit)<br />

und Weipa, Australien, unten [1]<br />

Die Rekultivierung ist integraler Bestandteil des<br />

Bauxitabbaus. Lange vor dem eigentlichen Erzab-<br />

bau werden bereits geeignete Maßnahmen getrof-<br />

fen, die eine gewünschte Form der Rekultivierung<br />

und Folgenutzung ermöglichen. Darunter fallen<br />

Arbeitsschritte wie<br />

� die sorgfältige Entfernung der Vegetation,<br />

� das Sammeln von Saatgut,<br />

� das systematische Abtragen von Mutterboden<br />

und Abraum,<br />

� die Zwischenlagerung von Deckschichten.<br />

Erst dann werden die Bauxitlagerstätten ausgeerzt.<br />

Als integraler Bestandteil des "Bauxitabbaus" fol-<br />

gen anschließend Arbeitsschritte wie<br />

� die Anpassung der Geländeform <strong>mit</strong> dem Auf-<br />

trag des zwischengelagerten Abraums und des<br />

Mutterbodens<br />

� und die Aussaat (Vegetationsbedeckung).<br />

Dies ist für eine effiziente Rekultivierung unabding-<br />

bar. Dabei werden heute rund 95 Prozent der<br />

Bauxitabbauflächen aufgeforstet (Bild 1), weitere<br />

4 Prozent für landwirtschaftliche Zwecke erschlos-<br />

sen (Bild 2) und das verbleibende 1 Prozent wird<br />

beispielsweise für Erholungs- und Gewerbegebiete<br />

zur wirtschaftlichen bzw. sozialen Entwicklung<br />

genutzt.<br />

Der Bauxitabbau wird von einem kontinuierlichen<br />

Umweltmonitoring begleitet, das Erosionskontrol-<br />

len sowie Wasser- und Abfallmanagement ein-<br />

schließt. Zudem verfügen Minenbetreiber über<br />

eigene Gärtnereien und Baumschulen, die die Auf-<br />

zucht verschiedener Pflanzenarten und Setzlinge<br />

ermöglichen (Bild 3).<br />

Wird z. B. eine landwirtschaftliche Nachnutzung der<br />

Minenareale angestrebt, werden Forschungspro-<br />

jekte durchgeführt, um Obstbäume oder Gräser<br />

unter den geographischen Bedingungen auf ihre<br />

Ertragskraft vor Ort zu testen und zu optimieren<br />

(Bild 3).


Bild 2: Rekultivierung der Abbauflächen für Ackerbau und Viehzucht,<br />

Jamaika [2]<br />

Ein geringer Teil des weltweit geförderten Bauxits<br />

wird in Regenwaldgebieten gewonnen. Dafür wird<br />

jährlich eine Fläche von ca. 2,4 Quadratkilometern<br />

genutzt [4]. Dies entspricht etwa 0,0002 Promille<br />

der gesamten Regenwaldfläche. In diesen Gebieten<br />

wird überwiegend eine Form der Rekultivierung<br />

angestrebt, die dem ursprünglichen Ökosystem<br />

möglichst nahe kommt. Selbst wenn eine Rekulti-<br />

vierung in land- bzw. forstwirtschaftliche Nutzflä-<br />

chen erfolgt, kann auch dies indirekt zum Erhalt<br />

von Regenwald beitragen. Denn die Zerstörung der<br />

Regenwälder geschieht fast ausschließlich durch<br />

den Wanderfeldbau - einschließlich der Brandro-<br />

dung - durch ärmste Bevölkerungsschichten, die<br />

nur auf diese Weise ihren Lebensunterhalt bestrei-<br />

ten können [5]. Die Schaffung land- bzw. forstwirt-<br />

schaftlicher Nutzflächen kann so<strong>mit</strong> die Brandro-<br />

dung an anderer Stelle vermindern.<br />

Die Vereinten Nationen verliehen 1990 ihren Um-<br />

weltschutzpreis "Global 500 Roll of Honour for Envi-<br />

ronmental Achievement" für vorbildliche Rekultivie-<br />

rung an eine Bauxitmine in Westaustralien.<br />

Durch die Rekultivierung handelt es sich beim Bau-<br />

xitabbau um eine vorübergehende Flächennutzung<br />

[6]. Denn im Nachgang des Abbaus werden die Mi-<br />

nenareale in eine Form der Weiternutzung über-<br />

führt, die sich im Sinne einer nachhaltigen Entwick-<br />

lung in die umgebende Landschaft nach ökologi-<br />

schen, ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten<br />

einpasst.<br />

Bild 3: (oben) Baumschule in Porto Trombetas, Amazonas Brasilien -<br />

jährlich werden ca. 450.000 Setzlinge produziert [3];<br />

(unten) Versuchsfeld von möglichen Gräsern für die landwirtschaftliche<br />

Nutzung, Jamaika [2]


Quellen:<br />

[1] P. N. MARTENS, H. KOCH, M. MISTRY, M. RÖHRLICH, J. SCHULTZ,<br />

C.-C. HAHN, S. EWERS (1999): Betrachtungen der Bauxitgewinnung<br />

im Tagebau Weipa, Australien, unter besonderer Berücksichtigung<br />

der Rekultivierung - BRAUNKOHLE Surface Mining 2/99; Seite 257<br />

[2] Gesamtverband der Deutschen Aluminiumindustrie e. V.<br />

[3] MRN MINERAÇAO RIO DO NORTE S.A. (1998): REFLORESTAMENTO<br />

Reforestation - ENVIRONMENT REPORT No 0 Dezembro 1998<br />

[4] Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe und Staat-<br />

liche Geologische Dienste in der Bundesrepublik Deutschland:<br />

Geologisches Jahrbuch (Sonderhefte) - Stoffmengenflüsse und<br />

Energiebedarf bei der Gewinnung ausgewählter mineralischer<br />

Rohstoffe - Teilstudie Aluminium, 1998; Seite 8<br />

[5] TORSTEN AMELUNG, MARKUS DIEHL: Deforestation of Tropical<br />

Rain Forests - Economic Causes and Impact Development; Kieler<br />

Studien (J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen - ISSN 0340-06989<br />

[6] Zitiert nach P. N. MARTENS, Leiter des Sonderforschungbereiches<br />

525 Ressourcenorientierte Gesamtbetrachtung von Stoffströmen<br />

metallische Rohstoffe an der RWTH Aachen und der KFA<br />

Empfehlenswerte Literatur:<br />

R. J. GAUNT, N. W. BLISS (1993): Bauxite mining rehabilitation at<br />

Trombetas in the Amazon Basin - IMM Bulletin no. 1011, Minerals<br />

Industry International, March 1993<br />

STEFAN SCHLOTT: Bauxitabbau im Regenwald - ALUMINIUM KURIER<br />

Reportage 1/1996; Seite 102 ff<br />

CH. FERREIRA, D. WILLIAMS: Bauxite Mine Rehabilitation at Alcoa in<br />

Brazil - PROCEEDINGS JAMAICA International Workshop on Rehabilitation<br />

of Mined Bauxite and Red Mud Disposal Ponds, September 28 -<br />

October 2, 1998; Seite 83 ff<br />

U. HAPPEL, J. HAUSBERG, F. M. MEYER, N. MARINO, P. N. MARTENS,<br />

M. RÖHRLICH (1999): Transport and Production Planning in the Los<br />

Pijiguaos Bauxite Deposit, Venezuela - ERZMETALL 52 (1999) Nr. 2<br />

Fachaufsätze; Seite 107 ff<br />

ALEXANDER H. WIRTZ, JÖRG H. SCHÄFER (1999): Nachhaltige Entwicklung<br />

- Am Beispiel der Aluminiumindustrie Jamaikas (erhältlich<br />

beim GDA)<br />

H.P. KÖLFEN, U. HAPPEL, H. KOCH, C.-C. HAHN (1999): Die Bauxitindustrie<br />

Jamaikas Ein methodischer Ansatz zur Identifizierung externer<br />

Effekte - BRAUNKOHLE Surface Mining 6/99; Seite 699 ff<br />

P. SLIWKA, C. Bauer (2000): Bauxitgewinnung in Porto<br />

Trombetas - Eine Diskussion der "Nachhaltigen Entwicklung“ im<br />

Bergbau – Surface Mining Braunkohle & Other Minerals 52 (2000) Nr.<br />

4 July / August; Seite 347 ff<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Jörg H. Schäfer<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 170<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: joerg.schaefer@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

Wir behalten uns sämtliche Rechte für dieses Dokument vor. Jegliche<br />

Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Rotschlamm und<br />

Rotschlammdeponien<br />

Bauxit ist ein Erz, in dem Aluminiumverbindungen<br />

stark konzentriert vorliegen. Diese Anreicherungen<br />

machen Bauxit als Rohstoff für die Aluminiumge-<br />

winnung nutzbar. Für die Herstellung von Primär-<br />

<strong>aluminium</strong> wird in Aluminiumoxidwerken aus dem<br />

Bauxit die Aluminiumkomponente chemisch <strong>mit</strong><br />

Natronlauge herausgelöst. Es entsteht Aluminium-<br />

oxid. Dabei fällt Rotschlamm an, in dem sich die<br />

ursprünglich natürlich vorhandenen Bestandteile<br />

des Bauxits - also die Erzrückstände - <strong>mit</strong> einem<br />

Restgehalt an Alkali wiederfinden. Der hohe Gehalt<br />

an Eisenverbindungen verleiht ihm seine charakte-<br />

ristische rote Farbe. Die Menge des anfallenden<br />

Rotschlammes ist von dem Aluminiumgehalt des<br />

Bauxits abhängig. Bauxiterze <strong>mit</strong> einem hohen<br />

Aluminiumanteil verursachen weniger Erzrück-<br />

stände als Bauxiterze <strong>mit</strong> einem niedrigeren Alumi-<br />

niumgehalt (Bild 1).<br />

Bild1: Aus dem Bauxit wird Aluminiumoxid für<br />

die Weiterverarbeitung zu Aluminium herausgelöst.<br />

Das natürliche minarlische Gemenge wird<br />

deponiert.<br />

Rotschlamm wird deponiert. Optimale Bedingungen<br />

für die Entsorgung werden durch die weitestgehen-<br />

de Trennung der Erzrückstände von der Natronlau-<br />

ge geschaffen. Das wirkt sich in zweierlei Hinsicht<br />

positiv aus:<br />

� Die Natronlauge kann im Sinne einer effizienten<br />

Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden.<br />

� Die Erzrückstände enthalten, abgesehen vom<br />

Restalkaligehalt, keine weiteren industriellen<br />

Zusätze.<br />

Daher ist Rotschlamm auch kein Sondermüll und<br />

kann umweltneutral deponiert werden.<br />

In Deutschland wird der Schlamm über ein Rohr-<br />

system auf eine industrieeigene Deponie gepumpt<br />

und abgelagert. Die nach der Sedimentation zu-<br />

rückbleibende Natronlauge wird wieder in den Pro-<br />

duktionsprozess zurückgeführt. Die Deponie ist<br />

durch natürliche Schichten gegen den Untergrund<br />

abgedichtet. Über Grundwasserbrunnen, die mehr-<br />

mals im Jahr beprobt werden, wird kontrolliert, ob<br />

Stoffe aus der Deponie ins Grundwasser gelangen.<br />

Regenwasser wird abgepumpt und über eine Ab-<br />

wasserreinigungsanlage geleitet.<br />

Der Bedarf an Aluminiumoxid in Deutschland kann<br />

durch die heimische Produktion nicht gedeckt wer-<br />

den. Daher wird Aluminiumoxid auch importiert. Mit<br />

über 50 Prozent ist Jamaika der wichtigste Alumi-<br />

niumoxidlieferant Deutschlands und gleichzeitig der<br />

viertgrößte Oxidproduzent in der Welt.<br />

In Jamaika werden die Erzrückstände von der Nat-<br />

ronlauge getrennt. Die Natronlauge wird im Kreis-<br />

lauf geführt. Die Deponien sind <strong>mit</strong> natürlichen<br />

Schichten gegen den Untergrund abgedichtet. Bei<br />

neuen Verfahren werden dem Rotschlamm schon<br />

im Oxidwerk Binde<strong>mit</strong>tel zugesetzt, um seine<br />

Komprimierung und Trocknung zu beschleunigen<br />

und eine möglichst schnelle Verfestigung zu erzie-<br />

len. Wegen des tropischen Klimas auf Jamaika geht<br />

der Trocknungsprozess relativ schnell vonstatten.<br />

Die Natronlauge wird an tiefer gelegenen Stellen<br />

der Deponie gesammelt und in Becken abgeleitet<br />

(Bild 2). Die Lauge wird erneut im Oxidwerk zur<br />

Auswaschung von Rotschlamm eingesetzt. In der<br />

Nähe der Oxidwerke und Rotschlammdeponien


Bild 2: Sammlung von Natronlauge<br />

werden regelmäßig Proben des Oberflächen- und<br />

Grundwassers genommen und auf den pH-Gehalt<br />

sowie auf Natrium-, Kalzium- und Chloridwerte hin<br />

untersucht.<br />

Nach Erreichen ihrer Kapazitätsgrenzen, sind Rot-<br />

schlammdeponien rekultivierbar. Dazu ist eine<br />

Vorbehandlung des Rotschlammes <strong>mit</strong> Gips erfor-<br />

derlich, um den pH-Wert der Deponien zu reduzie-<br />

ren. Für eine Rekultivierung in Weideland ist es<br />

erforderlich, Mutterboden aufzutragen.<br />

Die Rekultivierung von Rotschlammdeponien ist <strong>mit</strong><br />

ausgewählten Gräsern auch ohne Mutterboden<br />

möglich. Hierzu werden Forschungsprojekte durch-<br />

geführt, in denen Pflanzen unterschiedlicher Her-<br />

kunft auf Versuchsfeldern auf ihre Eignung für die<br />

vorgesehene Anwendung getestet werden (Bild 3).<br />

Gute Ergebnisse wurden in Brasilien auch beim<br />

Einsatz von Asche statt Mutterboden erzielt. Hier-<br />

durch entfällt zusätzlich die Deponierung der Asche<br />

aus dem Oxidationsprozess.<br />

Rotschlamm besteht aus den natürlichen Erzrück-<br />

ständen des Bauxits und hat noch geringe Spuren<br />

an Restalkalität. Rotschlamm kann daher umwelt-<br />

neutral - auch nach den strengen Anforderungen<br />

der deutschen Gesetzgebung - deponiert werden.<br />

Die Natronlauge wird im Sinne einer effizienten<br />

Kreislaufwirtschaft wiederverwendet. Rotschlamm-<br />

deponien können in Abhängigkeit von den jeweiligen<br />

örtlichen klimatischen Voraussetzungen rekultiviert<br />

werden.<br />

Bild 3: Versuchsfelder für eine Rekultivierung ohne Mutterboden<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Jörg H. Schäfer<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 170<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: joerg.schaefer@aluinfo.de ame<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

Wir behalten uns sämtliche Rechte für dieses Dokument vor. Jegliche<br />

Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Aluminium wird genutzt,<br />

nicht verbraucht!<br />

Eine wesentliche Forderung des von den Vereinten<br />

Nationen in Rio 1992 verabschiedeten Leitbildes der<br />

"Nachhaltigen Entwicklung" ist die Verminderung<br />

des Ressourcenverbrauches.<br />

Die Aluminiumindustrie spricht traditionell vom<br />

Aluminiumverbrauch, häufig auch um die wirschaft-<br />

liche Potenz dieses Industriezweiges zu dokumen-<br />

tieren.<br />

Aluminium wird jedoch überwiegend nicht ver-<br />

braucht, sondern genutzt und anschließend immer<br />

wieder erneut nutzbar gemacht (Recycling).<br />

Ausnahmen sind geringe prozessbedingte Verluste<br />

(1 - 5 %) und der gezielte Einsatz von Aluminium als<br />

Desoxidations<strong>mit</strong>tel (ca. 3 % des gesamten in<br />

Deutschland erzeugten Aluminiums).<br />

Durch die Neuinterpretation des Begriffes "Resour-<br />

cenverbrauch" im Rahmen der Nachhaltigen Ent-<br />

wicklung sollte deshalb der neuerdings negativ<br />

besetzte Begriff "Aluminiumverbrauch" künftig aus<br />

dem Wortschatz der Aluminiumindustrie gestrichen<br />

werden.<br />

Dadurch wird der strategische Vorteil der unendli-<br />

chen Wiedernutzbarkeit des Aluminiums auf quali-<br />

tativ gleichem Niveau gegenüber den Stoffen sicht-<br />

bar, die z. B. aufgrund mangelnder stofflicher Ver-<br />

wertbarkeit tatsächlich verbraucht werden.<br />

Als Alternativen für "Verbrauch" bieten sich je nach<br />

inhaltlichem Zusammenhang an:<br />

� Einsatz<br />

� Gebrauch<br />

� Nutzung<br />

Statt von Aluminiumverbrauch sollte künftig nur<br />

noch von Aluminiumeinsatz, -gebrauch oder -nut-<br />

zung gesprochen werden (bzw. im Englischen statt<br />

"<strong>aluminium</strong> consumption" künftig z. B. "use of<br />

<strong>aluminium</strong>").<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 150<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: stefan.glimm@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Vom Produktkreislauf<br />

zum Werkstoffkreislauf<br />

Die von der Politik oder auch von Kunden häufig<br />

erhobene Forderung, Produktkreisläufe grundsätz-<br />

lich zu schließen, sind für Aluminium aus wirt-<br />

schaftlicher, technischer und auch ökologischer<br />

Sicht sachlich nicht zu begründen. Solange eine<br />

umfassende Verwertung erfolgt, ist die Schließung<br />

des Materialkreislaufes gleichwertig.<br />

Wie jedes Unternehmen schneidert die Aluminium-<br />

industrie auf jeder Produktionsstufe ihre Produkte<br />

maßgerecht auf die Bedürfnisse der Kunden zu.<br />

Auch die Sekundär<strong>aluminium</strong>hütten optimieren ihre<br />

Produkte, d. h. die jeweiligen Sekundär<strong>aluminium</strong>-<br />

legierungen auf die technisch qualitativen Anforde-<br />

rungen der Anwender hin. Auf diese von den Kun-<br />

den definierten Anforderungen hin wird der<br />

Schrotteinsatz optimiert: So wie die Zutaten den<br />

gewünschten Geschmack der Suppe bestimmen, so<br />

ergibt der richtige Mix beim Einsatz verschiedener<br />

Schrottarten die für den jeweiligen Anwendungsfall<br />

geforderte Legierung - ggf. unter Hinzufügen von<br />

Primär<strong>aluminium</strong>.<br />

Für das aus dieser Legierung hergestellte Produkt<br />

ist es aus technisch qualitativer Sicht egal, wel-<br />

chem Verwendungszweck das jetzt genutzte Alumi-<br />

nium in seiner vorherigen Nutzungsphase gedient<br />

hatte - ob also aus der Dose wieder eine Dose oder<br />

aus der Dose eine Fassade geworden ist.<br />

Wenn aufgrund politischer Vorgaben das Hinzufü-<br />

gen von Primär<strong>aluminium</strong> an einer Stelle einge-<br />

schränkt und der Einsatz bestimmter Schrotte vor-<br />

gegeben würde, zum Beispiel um aus alten Fens-<br />

tergriffen wieder neue Fenstergriffe werden zu<br />

lassen, verlagert sich der Einsatz dieses vermeint-<br />

lich eingesparten Primär<strong>aluminium</strong>s nur auf den<br />

Bereich, in dem die alten Fenstergriffe sonst einge-<br />

setzt worden wären.<br />

Dies gilt für das Gesamtsystem des Aluminium-<br />

marktes, da<br />

� der Einsatz von Aluminium mengenmäßig zu-<br />

nimmt,<br />

� durch die überwiegend lange Lebensdauer von<br />

Aluminiumprodukten und durch die Wachstums-<br />

raten beim Aluminiumeinsatz in den letzten<br />

Jahrzehnten zur Zeit mehr Aluminium in Produk-<br />

ten gebunden ist, als über den Schrottmarkt zur<br />

Befriedigung der aktuellen Nachfrage verfügbar<br />

ist.<br />

Aufgrund dieser Marktgegebenheiten kann die Ge-<br />

samtnachfrage nach Aluminium nicht allein aus<br />

Schrotten befriedigt werden.<br />

Da<strong>mit</strong> ist es aus ökologischer Sicht unerheblich, in<br />

welchem Umfang Schrotte für bestimmte Neupro-<br />

dukte eingesetzt werden, solange<br />

� eine umfassende Wiederverwertung <strong>mit</strong> Recyc-<br />

lingraten von 85 bis 90 % in den wichtigsten Ver-<br />

wendungsbereichen und von 100 % bei Produk-<br />

tionsschrotten erfolgt.<br />

Staatliche Vorgaben zur Schließung von Produkt-<br />

kreisläufen sind deshalb abzulehnen. Es muß der<br />

Verantwortung der Wirtschaft überlassen bleiben,<br />

in geeigneten Fällen geschlossene Produktkreis-<br />

läufe zu etablieren, wenn sie zum Beispiel ökono-<br />

mische, technische oder logistische Vorteile auf-<br />

weisen (z. B. Aluminiumgetränkedosen, Fenster-<br />

rahmen A/U/F, Verpackungen im DSD, Aluminium-


schraubverschlüsse auf Mehrwegflaschen, Alumi-<br />

niumbehälter aus Cateringbereich).<br />

Ökologisch ist es bei Betrachtung des letztlich al-<br />

lein relevanten Gesamt<strong>aluminium</strong>marktes uner-<br />

heblich, für welchen Zweck bzw. für welches neue<br />

Aluminiumprodukt welches gebrauchte Aluminium<br />

eingesetzt wird. Staatliche Vorgaben zur Schließung<br />

von Produktkreisläufen sind deshalb abzulehnen.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 150<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: stefan.glimm@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Vom Recyclatgehalt<br />

zum "Aluminiumpool"<br />

Auch die Frage nach dem Recyclatgehalt von Alu-<br />

miniumprodukten (Recyclatanteil in Aluminiumpro-<br />

dukten) ist als Messlatte der Umweltverträglichkeit<br />

nicht geeignet.<br />

Denn die Erhöhung des Recyclatanteils in einem<br />

Produkt würde aufgrund der Gegebenheiten auf den<br />

Aluminiummärkten nur zu einer Verlagerung des<br />

unverzichtbaren Einsatzes von Primär<strong>aluminium</strong> in<br />

andere Produkte führen. Die ökologischen Auswir-<br />

kungen aus dem System des Gesamt<strong>aluminium</strong>-<br />

marktes ("Aluminiumpool") würden sich insgesamt<br />

nicht verändern.<br />

Dies gilt für das Gesamtsystem des Aluminium-<br />

marktes, da<br />

� eine umfassende Wiederverwertung <strong>mit</strong> Recyc-<br />

lingraten von 85 bis 90 Prozent in den wichtigs-<br />

ten Verwendungsbereichen und von 100 Prozent<br />

bei Produktionsschrotten erfolgt,<br />

� der Einsatz von Aluminium mengenmäßig zu-<br />

nimmt,<br />

� durch die überwiegend lange Lebensdauer von<br />

Aluminiumprodukten und durch die Wachstums-<br />

raten beim Aluminiumeinsatz in den letzten<br />

Jahrzehnten zur Zeit mehr Aluminium in Produk-<br />

ten gebunden ist, als über den Schrottmarkt zur<br />

Befriedigung der aktuellen Nachfrage verfügbar<br />

ist.<br />

Es ist in der Regel auch nicht möglich, den logisti-<br />

schen Weg eines bestimmten Schrottes über die<br />

Vielzahl der Prozessstufen - Sammeln, Sortieren,<br />

Aufbereiten, Verwerten, Einschmelzen, Walzen,<br />

Weiterverarbeiten - in "kriminalistischer" Weise<br />

nachzuvollziehen.<br />

Da recyceltes Aluminium keine Qualitätsunter-<br />

schiede im Vergleich zu Primär<strong>aluminium</strong> aufweist<br />

und die physikalischen Eigenschaften letztlich un-<br />

verändert bleiben bzw. von der auf die Markterfor-<br />

dernisse hin optimierten Legierungszusammenset-<br />

zung abhängen, kann zumindest auf den weiter<br />

fortgeschrittenen Produktionsstufen nicht mehr<br />

festgestellt werden, in welchem Aluminiumbarren<br />

sich ein bestimmter alter Fenstergriff wieder findet<br />

oder aus welchen Schrottarten ein Aluminiumbar-<br />

ren besteht.<br />

Den Anteil von Primär- und Sekundär<strong>aluminium</strong> in<br />

einem Aluminiumbarren oder einem Aluminium-<br />

produkt bestimmen zu wollen, würde dem - sinnlo-<br />

sen - Versuch gleichen, die Regentropfen in einem<br />

Teich identifizieren zu wollen.<br />

01


Die Forderung, den Recyclinggehalt einzelner Alu-<br />

miniumprodukte zu erhöhen, ist ökologisch nicht<br />

relevant. Hierdurch würden sich allenfalls margina-<br />

le Veränderungen der ökologischen Folgen aus dem<br />

Gesamt<strong>aluminium</strong>markt ergeben.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 170<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006<br />

02


Effiziente Ressourcennutzung<br />

als Antwort auf den<br />

Vorwurf der Energieintensität<br />

Die Höhe des Energieverbrauches zum Beispiel bei<br />

der Aluminiumherstellung (Energieintensität) ist für<br />

sich genommen keine ökologisch relevante Größe.<br />

Entscheidend ist vielmehr, dass die für den ge-<br />

wünschten Zweck (z. B. die Befriedigung des Mobili-<br />

tätsbedürfnisses) benötigte Energie bei Herstellung<br />

und Nutzung des hierfür erforderlichen Produktes<br />

(z. B. eines Autos) effizient genutzt wird.<br />

Der Einsatz von Energie zur Erzeugung von Alumi-<br />

nium erfolgt Ressourcen schonend und führt in der<br />

Nutzungsphase von Aluminiumprodukten zur Ener-<br />

gieersparnis:<br />

� Die zur Herstellung von Aluminium erforder-<br />

liche Energie wird weltweit zu rund 55 Pro-<br />

zent aus dem erneuerbaren Energieträger<br />

Wasserkraft gewonnen. Die Aluminiumin-<br />

dustrie greift da<strong>mit</strong> in besonders starkem<br />

Maße auf CO 2-freie Energien zurück.<br />

� Der hohe Anteil an Energiekosten an der<br />

Primärmetallerzeugung führt automatisch<br />

zu einem Eigeninteresse der Hersteller, den<br />

Stromverbrauch auf ein Minimum zu redu-<br />

zieren. Hierdurch wurde in den letzten Jahr-<br />

zehnten eine Einsparung von fast 30 Prozent<br />

erzielt.<br />

� Die deutsche Aluminiumindustrie hat dar-<br />

über hinaus im Rahmen der Selbstverpflich-<br />

tungserklärung der deutschen NE-Metall-<br />

industrie zugesagt, ihren Beitrag zur Sen-<br />

kung des spezifischen Energieverbrauches<br />

bis zum Jahre 2005 um weitere 22 Prozent zu<br />

leisten (Bezugsjahr 1990).<br />

� Durch ihr geringes Gewicht tragen Alumini-<br />

umprodukte zu Kraftstoffeinsparungen und<br />

Emissionsminderungen bei. Dies gilt sowohl<br />

im Flugzeugbau, im Schienenverkehr oder<br />

im Automobilbau un<strong>mit</strong>telbar als auch indi-<br />

rekt durch Energieersparnisse beim Trans-<br />

port der im Vergleich zu anderen Werkstof-<br />

fen leichteren Verpackungen oder Baumate-<br />

rialien.<br />

� Die im Vergleich zu anderen Baustoffen hohe<br />

Lebensdauer und geringen Aufwendungen<br />

für Instandhaltung bei Aluminiumbauproduk-<br />

ten wirken ebenfalls Energie und Ressour-<br />

cen schonend.<br />

� Die gute Wärmeleitfähigkeit des Aluminiums<br />

in der Verpackung spart Energien bei der<br />

Kühlung zum Beispiel von Getränken oder<br />

beim Erwärmen von Fertiggerichten.<br />

� Darüber hinaus geht die bei der Ersterzeu-<br />

gung des Metalls eingesetzte Energie nicht<br />

verloren. Sie wird in den Produkten gespei-<br />

chert und beim Recycling "reaktiviert". Der<br />

Energieeinsatz für das Recycling ist bis zu 95<br />

Prozent niedriger als im Vergleich zur Pri-


märherstellung. Und Aluminium kann belie-<br />

big oft ohne Qualitätseinbußen verwertet<br />

werden.<br />

Die Höhe des Energieverbrauches zum Beispiel bei<br />

der Aluminiumherstellung (Energieintensität) ist für<br />

sich genommen keine ökologisch relevante Größe.<br />

Entscheidend ist vielmehr, dass die für den ge-<br />

wünschten Zweck (z. B. die Befriedigung des Mobili-<br />

tätsbedürfnisses) benötigte Energie bei Herstellung<br />

und Nutzung des hierfür erforderlichen Produktes<br />

(z. B. eines Autos) effizient genutzt wird. Für die<br />

Aluminiumindustrie ist die Minderung des Energie-<br />

verbrauches ein ureigenes Anliegen allein schon<br />

aus wirtschaftlichen Gründen.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 150<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Aluminium –<br />

ein Generationenvertrag<br />

Sind Sie heute <strong>mit</strong> dem Auto oder einem Bus zur<br />

Arbeit gefahren? Haben Sie sich dabei überlegt,<br />

dass Ihre Großmutter Ihnen Ihren Milchbrei viel-<br />

leicht in einem Aluminiumtopf zubereitet hat und<br />

dass das gleiche Aluminium im Motorblock dieses<br />

Wagens heute Ihre Mobilität gesichert hat? Und<br />

dass Ihre Enkel möglicherweise das gleiche Alumi-<br />

nium, dann vielleicht in einer Eisenbahn oder in<br />

einem Flugzeug, ebenfalls vorwärts bringen wird?<br />

Nach dem weltweit anerkannten Konzept einer<br />

"Nachhaltigen Entwicklung" sollen nicht erneuer-<br />

bare Ressourcen heute möglichst nicht zu Lasten<br />

künftiger Generationen genutzt werden.<br />

Und hier hat Aluminium - gerade auch im Vergleich<br />

zu vielen anderen Werkstoffen - viel zu bieten.<br />

Langfristig verfügbar<br />

Der Aluminiumeinsatz heute stiftet bereits Nutzen für zukünftige Generationen.<br />

Um eine bestimmte Menge Pkws herzustellen, wird<br />

heute eine bestimmte Menge Aluminium benötigt.<br />

Nehmen wir an, dass wir für Nutzung von 100 Pkws<br />

100 Einheiten Aluminium benötigen. Diese definier-<br />

te Menge nennen wir "Nutzungseinheiten". Weiter<br />

nehmen wir an, dass die durchschnittliche Lebens-<br />

dauer für Autos bei 10 Jahren liegt und - wohl auch<br />

nicht ganz unrealistisch - beim Recycling, ein-<br />

schließlich des Sammelns, ein Materialverlust von<br />

10 Prozent auftritt.<br />

Dann ergibt sich Folgendes:<br />

� Aus der heute für 100 Nutzungseinheiten<br />

eingesetzten Materialmenge resultieren ü-<br />

ber das Recycling insgesamt 996 Nutzungs-<br />

einheiten.<br />

� Die letzte Nutzung eines Teiles der heute<br />

eingesetzten Materialmenge erfolgt nach<br />

rund 500 Jahren.


Erst diese Mehr-Perioden-Betrachtung verdeut-<br />

licht, dass der ursprüngliche Ressourceneinsatz die<br />

zehnfache Menge an Bedürfnissen befriedigen<br />

kann, als bei einer Ein-Perioden-Betrachtung er-<br />

sichtlich ist.<br />

Aluminium - der ideale Recyclingwerkstoff<br />

Welche Ressourcen bzw. Rohstoffe würden bei<br />

einer solchen Generationen übergreifenden Be-<br />

trachtungsweise relative Vorteile haben? Bei den<br />

nicht-erneuerbaren Ressourcen wie Aluminium<br />

wären dies diejenigen, die<br />

� eine geologisch hohe Verfügbarkeit haben,<br />

� möglichst oft wieder nutzbar zu machen sind,<br />

� hierbei geringe Materialverluste aufweisen,<br />

� zumindest überwiegend für langlebige Wirt-<br />

schaftsgüter eingesetzt werden.<br />

All diese Bedingungen erfüllt Aluminium in hervor-<br />

ragender Weise:<br />

� <strong>mit</strong> seinem Anteil von 8 Prozent an der Erdkruste<br />

und als dritthäufigstes vorkommendes Element,<br />

� <strong>mit</strong> einer nach heutigen Rahmenbedingungen<br />

Verfügbarkeit bei der Erstgewinnung von noch<br />

mindestens 200 Jahren,<br />

� als "immer wieder" nutzbar zu machender Werk-<br />

stoff,<br />

� <strong>mit</strong> vergleichsweise geringen Materialverlusten<br />

in den Recyclingprozessen,<br />

� bei einem Einsatz für Wirtschaftsgüter <strong>mit</strong> einer<br />

Lebensdauer von mehr als 10 Jahren von welt-<br />

weit mehr als 60 Prozent.<br />

Aluminiumeinsatz heute nutzt den Generationen<br />

von morgen<br />

Auch in Bezug auf die Zuordnung von Energieauf-<br />

wand und Emissionen ergibt sich hieraus eine inte-<br />

ressante Frage: Ist es richtig, alle Belastungen den<br />

ersten 100 Nutzungseinheiten zuzurechnen, oder<br />

müssten diese auch auf die späteren Nutzungsein-<br />

heiten verteilt werden?<br />

Eines ist klar: die vollständige Zurechnung von<br />

Emissionen oder auch Energieverbräuchen aus-<br />

schließlich auf die von heutigen Generationen ge-<br />

brauchten "ersten" Nutzungseinheiten, wie es zur<br />

Zeit durchaus üblich ist, bedeutet eine Verteilungs-<br />

ungerechtigkeit zu Lasten heutiger und zu Gunsten<br />

künftiger Generationen. Denn diese könnten die<br />

dann zur Verfügung stehenden, relativ niedrig be-<br />

lasteten Nutzungseinheiten ja gar nicht realisieren,<br />

wenn die Erstinvestition heute unterblieben wäre.<br />

Aluminium hat also bei Generationen übergreifen-<br />

der Betrachtung viel mehr zu bieten als zunächst<br />

ersichtlich. Das derzeit erzeugte und genutzte<br />

Leichtmetall ermöglicht heute bereits die Befriedi-<br />

gung von Bedürfnissen wie Sicherheit oder Mobilität<br />

"für die Welt von morgen". Aluminium ist ein Gene-<br />

rationsvertrag "for future generations".<br />

Quelle:<br />

Dieser Beitrag ist eine Kurzfassung einer Veröffentlichung von Stefan<br />

Glimm und Jörg H. Schäfer in ALUMINIUM 1/2 (2001).<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 150<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: stefan.glimm@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

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Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Aluminium –<br />

Soziale Aspekte<br />

Auf dem Weg zur nachhaltigen Entwicklung rückt<br />

das soziale Engagement von Unternehmen zuneh-<br />

mend in den Mittelpunkt. Anzeichen hierfür sind die<br />

Enquête Kommission "bürgerschaftliches Engage-<br />

ment" im Deutschen Bundestag oder das Grünbuch<br />

der EU- Kommission zu Corporate Social Responsi-<br />

bility.<br />

Die Aluminiumindustrie nimmt soziale Verantwor-<br />

tung in vielfältiger Weise wahr [1]:<br />

Soziale Aspekte auf Betriebsebene Die deutsche<br />

Aluminiumindustrie ist <strong>mit</strong> rund 75.000 Mitarbeitern<br />

ein wichtiger Wirtschaftsfaktor <strong>mit</strong> guten Wachs-<br />

tumsaussichten. Bei<br />

� einer Lohn- und Gehaltssumme von zirka 4 Milli-<br />

arden EURO,<br />

� einem Personalzusatzkosten-Anteil von rund 58<br />

Prozent und<br />

� dem anderweitigen Steueraufkommen der Alu-<br />

uminiumindustrie<br />

werden von den Unternehmen erhebliche soziale<br />

Leistungen erbracht beziehungsweise ermöglicht.<br />

Als Bestandteil modernen Personalmanagements<br />

werden vielfach praktiziert:<br />

� gezielte Personalentwicklung und Nachwuchs-<br />

planung durch Aus- und Weiterbildungsengage-<br />

ment<br />

� Mitarbeitereinbindung quer zu Hierarchiestufen<br />

zum Beispiel durch Kreativitätsoffensiven und<br />

Ideen-Börsen<br />

� moderne Arbeitszeitmodelle zur individuelleren<br />

Gestaltung der Lebensarbeitszeit.<br />

Die Unternehmen der deutschen Aluminiumindust-<br />

rie räumen der Sicherheit und Gesundheit ihrer<br />

Mitarbeiter höchste Priorität ein. Arbeitssicherheit<br />

ist heute vielfach selbstverständlicher Teil des Ma-<br />

nagementsystems. "Null Unfälle" als Zielvorgabe<br />

wird heute in vielen Unternehmen praktiziert. Si-<br />

cherheitsstandards werden zunehmend durch Au-<br />

dits überprüft.<br />

Bereits mehrfach wurden Unternehmen der Alumi-<br />

niumindustrie für ihr betriebliches Engagement von<br />

der Ausbildung bis hin zur Einstellung von Lang-<br />

zeitarbeitslosen <strong>mit</strong> dem Siegel "ARBEIT PLUS" der<br />

Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ausge-<br />

zeichnet.<br />

Viele Mitarbeiter engagieren sich im betrieblichen<br />

Alltag und darüber hinaus bei<br />

� der Unterstützung sozialer und sportlicher Ein-<br />

richtungen<br />

� Spendenaktionen in Katastrophenfällen<br />

� Entwicklungs- und Schulprojekten in Dritte-<br />

Welt-Ländern.<br />

Zudem unterstützen Unternehmen Schulprojekte<br />

wie gemeinsame Projektwochen, Praktika bis hin zu<br />

Werksführungen. Auf Branchenebene hat der Ge-<br />

samtverband der Aluminiumindustrie (GDA) in Ko-<br />

operation <strong>mit</strong> einem Didaktik-Lehrstuhl Unter-<br />

richtsmaterialien für Schulen bis hin zu einem<br />

Lehrkoffer <strong>mit</strong> Anschauungsobjekten zum Thema<br />

Aluminium entwickelt. Das Material wird auf der<br />

01


Bildungsmesse einem weiten Publikum zugänglich<br />

gemacht und ist über www.aluinfo.de abrufbar.<br />

Soziale Aspekte auf Produktebene<br />

Der Zweck jeder wirtschaftlichen Tätigkeit ist die<br />

Befriedigung menschlicher und sozialer Bedürfnis-<br />

se. "Der Werkstoff Aluminium trägt wesentlich dazu<br />

bei, Grundbedürfnisse wie Mobilität, Wohnen, Si-<br />

cherheit, gesunde Ernährung, medizinische Versor-<br />

gung wirtschaftlich und umweltverträglich zu be-<br />

friedigen"[2]:<br />

Foto: Hueck Folien GmbH & Co. KG, Weiden<br />

� Mobilität ist eine Voraussetzung für soziale Be-<br />

dürfnisse wie Kommunikation. Ohne Aluminium<br />

wäre Mobilität kaum denkbar: sei es bei der<br />

täglichen Fahrt <strong>mit</strong> dem PKW zum Supermarkt,<br />

zur Arbeitsstätte oder Schule oder bei der<br />

Urlaubsreise <strong>mit</strong> Bahn, Schiff oder Flugzeug.<br />

Ältere Mitbürger könnten ohne Geh- und Trans-<br />

porthilfen aus Aluminium am sozialen Leben<br />

weniger aktiv teilnehmen.<br />

� Krankentragen aus Aluminium machen die Ret-<br />

tung aus Gefahr "leichter". Lebensrettend kann<br />

auch der Aluminium-Karabinerhaken sein.<br />

� Im Bauwesen können versteckte Aluminiumpro-<br />

file einbruchshemmend wirken.<br />

� Aluminiumverpackungen schützen Füllgüter vor<br />

Verderb und vielfach auch vor Manipulation.<br />

� Kommunikation wäre ohne Überlandleitungen<br />

für Strom und Zeitungsdruckplatten kaum mög-<br />

lich - Produkte, die aus Aluminium sind.<br />

Soziale Aspekte weltweit<br />

Die soziale Verantwortung der Aluminiumunter-<br />

nehmen hört nicht an heimischen Landesgrenzen<br />

auf:<br />

� In Ländern wie Jamaika, Mosambik oder Brasi-<br />

lien stellt die Aluminiumindustrie einen bedeu-<br />

tenden Wirtschaftsfaktor dar, der Einkommen<br />

und Infrastruktur schafft. Schulische Ausbildung<br />

und medizinische Versorgung werden häufig<br />

über die Werksgrenzen hinweg gefördert.<br />

� In Australien, aber auch in Brasilien partizipieren<br />

Ureinwohner in Kooperationsprojekten an der<br />

wirtschaftlichen Entwicklung.<br />

� In Bahrain werden Stipendien an Kinder der<br />

Mitarbeiter vergeben.<br />

� Die Verbreitung von Solarkochern in Südafrika<br />

wird unterstützt.<br />

02


Gerade die Grundstoffindustrie hat ihre traditionell<br />

hohen sozialen Leistungen für die Bevölkerung in<br />

den letzten Jahren sogar noch verstärkt. "Die Alu-<br />

miniumindustrie und ihre Unternehmen gehören<br />

bei all diesen richtungsweisenden Engagements zu<br />

den aktivsten und führenden der Welt." [3]<br />

Quellen:<br />

[1] GDA-Broschüre "Aluminium - Soziale Aspekte", August 2001<br />

[2] Deutscher Bundestag, 13. Wahlperiode: Bundestagsdrucksache<br />

13/6833 vom 28.01.1997<br />

[3] Zitat von Professor Dr. Werner Gocht, langjähriges Mitglied und<br />

Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Bundesministeri-<br />

ums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und des<br />

UNCTAD Common Fund for Commodities Consultative Com<strong>mit</strong>tee.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Stefan Glimm<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 150<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

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Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006<br />

03


Aluminium-Getränkedose<br />

– Geschichte<br />

Wie alles begann.<br />

Die Getränkedose wurde Anfang der 30er Jahre in<br />

den USA erfunden. Dort brachte im Oktober 1933<br />

die Brauerei Krueger die erste Bierdose der Welt<br />

auf den Markt (Bild 1). Diese dreiteilige Dose aus<br />

Weißblech musste der Verbraucher noch umständ-<br />

lich <strong>mit</strong> einem spitzen Gegenstand öffnen, um an<br />

den Inhalt zu gelangen. Deshalb änderten in den<br />

Folgejahren alle Brauereien, die am Erfolg der<br />

Dose teilhaben wollten, deren Design. Die neue<br />

Gestaltung Mitte der 30er/Anfang der 40er Jahre<br />

machte <strong>mit</strong> einem konischen Oberteil und einem<br />

Kronenkorkenverschluss noch deutliche Anleihen<br />

bei der Flasche. Sie wurde deshalb auch als Fla-<br />

schendose bezeichnet (Bild 2).<br />

Bild 1: Die Geburt der Bierdose (Quelle: BCCA, Beer Can Collectors of<br />

America)<br />

Bild 2: Die Flaschendose (Quelle: BCCA)<br />

Die Dose hält Einzug in Europa. Nach Europa kam<br />

die Getränkedose im Gefolge der auf dem Kontinent<br />

stationierten Einheiten der amerikanischen Streit-<br />

kräfte. Anfang der 50er Jahre tauchten dort die<br />

ersten Bierdosen auf. Diese dreiteiligen Weißblech-<br />

dosen hatten zwar bereits die klassische zylindri-<br />

sche Form der heutigen Getränkedose, erforderten<br />

aber nach wie vor einen separaten Öffner (Bild 3).<br />

Bild 3: Die US-Boys bringen die Dose nach Deutschland<br />

(Quelle: Collecting and Dump Digging Old Beercans)<br />

Die Aluminium-Getränkedose tritt auf den Plan. Die<br />

erste zweiteilige Aluminium-Getränkedose wurde<br />

im Jahr 1958 produziert. Seit ihrer Markteinführung<br />

hat sich die Aluminium-Getränkedose erheblich<br />

verändert und wird als innovationsfähiges High-<br />

Tech-Produkt kontinuierlich weiterentwickelt.<br />

Die innovativen Entwicklungsstufen bei der Herstel-<br />

lung von Aluminium-Getränkedosen waren:<br />

1958: Erste fließgepresste Aluminium-Getränke-<br />

dose<br />

1961: Erster "easy open"-Deckel (Ring-Pull-<br />

Verschluss)<br />

1966: Erste tiefgezogene zweiteilige Getränkedose<br />

1987: Erster "206"-Deckel<br />

1989: Erster "stay-on-tab"-Deckel (Aufreißlasche)<br />

1993: Erster "202" Deckel (USA)<br />

1994: Erster "202"-Deckel (Europa)<br />

1997: Erste konturgeformte Dose<br />

Die Entwicklung geht voran.<br />

Ein Endpunkt für die technische Weiterentwicklung<br />

der Getränkedose im Hinblick auf Produktionspro-<br />

zess, Gewicht und Form ist noch nicht erreicht.<br />

Schon heute lässt sich Aluminium so formen, wie


man es bisher nur von Kunststoffflaschen kannte<br />

(Bild 4).<br />

Die Getränkedose der Zukunft könnte noch leichter,<br />

geformt, geprägt und verschließbar sein.<br />

Bild 4: Bei der optischen Digitalisierung werden komplexe Oberflächen<br />

<strong>mit</strong> Hilfe von Sensoren exakt vermessen. Das so gewonnene<br />

digitale Datenmaterial wird für Konstruktionszwecke und Schadensforschung<br />

benötigt. (Quelle: Schmalbach-Lubeca)<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Gregor Spengler<br />

Tel.: 0211 – 47 96 – 144<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: gregor.spengler@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

Wir behalten uns sämtliche Rechte für dieses Dokument vor. Jegliche<br />

Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Aluminium-Getränkedose<br />

- Herstellungsprozess<br />

Die ersten Getränkedosen wurden noch aus drei<br />

Blechteilen zusammengefügt. Der Rumpf wurde<br />

gelötet, Deckel und Boden anschließend auf-<br />

gefalzt. Heute ist das anders. Der Korpus der Alu-<br />

minium-Getränkedose samt Dosenboden wird aus<br />

nur einem Stück gefertigt.<br />

Ausgangsmaterial für die Herstellung von Alumini-<br />

um-Getränkedosen ist das Dosenband/Dosenblech<br />

(Bild 1).<br />

Aus dem Dosenband werden im "cupper" kreisrun-<br />

de Scheiben ausgestanzt, die in eine Art flacher<br />

Untersetzer <strong>mit</strong> halb hohem Rand tiefgezogen wer-<br />

den. Im "bodymaker" wird dieser Körper anschlie-<br />

ßend <strong>mit</strong> Hilfe von Abstreckringen in die endgültige<br />

Dosenform gebracht. Teil des "bodymaker" sind<br />

auch der "domer", der den Dosenboden formt, und<br />

der "trimmer", der den oberen Dosenrand sauber<br />

abschneidet.<br />

Danach werden die Dosen im "washer" gewaschen,<br />

um sie von dem während des Tiefziehens ver-<br />

wendeten Ziehöl zu befreien. Anschließend werden<br />

die Dosen im "printer" außen grundiert und <strong>mit</strong> bis<br />

zu sechs Farben bedruckt. Nachdem Grundierung<br />

und Druckfarbe im Trockenofen ("printer drier o-<br />

ven") getrocknet wurden, wird das Innere der Dose<br />

<strong>mit</strong> einem Innenschutzlack beschichtet, der an-<br />

schließend in einem weiteren Ofen ("inside coating<br />

drier oven") ebenfalls getrocknet wird.<br />

Danach wird im "necker" der obere Dosenrand<br />

geformt, bevor im "flanger" die Bördelung bezie-<br />

hungsweise Formung des Rollrandes vorgenom-<br />

men wird.<br />

Fertig ist die Aluminium-Getränkedose, die an-<br />

schließend zum Befüllen und Verschließen zum Ab-<br />

füller transportiert wird. Der Dosendeckel wird<br />

nach dem Abfüllprozess auf den Rollrand aufgefalzt<br />

(Bild 2).<br />

Moderne Fertigungslinien für Getränkedosen errei-<br />

chen eine Geschwindigkeit von 2.000 Dosen pro<br />

Minute.


Bild 2: Aluminium-Getränkedosen eignen sich für die untrschiedlichsten<br />

Füllgüter (Quelle: Recam Beverage Can)<br />

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Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Gregor Spengler<br />

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Stand: Februar 2006


Aluminium-Getränkedose<br />

- Zahlen und Fakten<br />

Die Marktdaten sprechen für sich.<br />

Weltweit werden etwa 222 Milliarden Getränkedo-<br />

sen genutzt, wobei der Anteil der Aluminium-Ge-<br />

tränkedose über 80 Prozent (%) beträgt.<br />

In Europa hat sich der Getränkedosenbedarf seit<br />

1985 auf fast 38 Milliarden Stück verdreifacht <strong>mit</strong><br />

einem Aluminiumanteil von circa 62 %. In Deutsch-<br />

land erreicht die Aluminium-Getränkedose jedoch<br />

nur einen Marktanteil von etwa 18 %, in Bel-<br />

gien/Luxemburg 25 % und in Frankreich 28 %. In<br />

allen anderen europäischen Staaten erzielt die<br />

Aluminium-Getränkedose deutlich höhere Marktan-<br />

teile, die sich in den skandinavischen und einigen<br />

südeuropäischen Ländern auf 100 % beziehungs-<br />

weise annähernd 100 % belaufen. In den osteuropä-<br />

ischen Ländern erreicht die Aluminiumdose einen<br />

Marktanteil von über 90 % (Bild 1).<br />

Der Aluminium-Getränkedosenmarkt in den USA<br />

wuchs von 1985 bis 2001 um rund 55 % und erzielte<br />

2001 ein Volumen von fast 101 Milliarden Einheiten.<br />

Heute wird in Nordamerika ausschließlich der<br />

Werkstoff Aluminium für die Herstellung der Ge-<br />

tränkedosen eingesetzt.<br />

Die Nachfrage nach Aluminium-Getränkedosen in<br />

Japan verfünffachte sich seit 1998. Bei einem Ge-<br />

samtvolumen von etwa 24 Milliarden Stück erzielt<br />

die Aluminiumdose einen Anteil von fast 80 %.<br />

Die Zuwachsraten der Aluminium-Getränkedose in<br />

den Märkten Lateinamerika, Asien, Afrika und Chi-<br />

na gestalten sich jährlich zweistellig <strong>mit</strong> einem<br />

weiteren großen Wachstumspotenzial. Während die<br />

Aluminium-Getränkedose in China, Vorderasien und<br />

in Afrika einen Marktanteil von circa 50 % erreicht,<br />

beträgt dieser in Südamerika und anderen asiati-<br />

schen Staaten bereits über 90 %.


Der Ausblick ist vielversprechend.<br />

Im Vergleich zur Pro-Kopf-Nutzung in den USA oder<br />

Japan wird deutlich, dass für die Aluminium-<br />

Getränkedose in zahlreichen Ländern noch ein<br />

großes Wachstumspotential ausgeschöpft werden<br />

kann: Zentral- und Osteuropa, die GUS-Staaten,<br />

Afrika, Asien und Lateinamerika werden auch zu-<br />

künftig hohe Zuwachsraten verzeichnen.<br />

War in der Vergangenheit die Aluminium-<br />

Getränkedose das bevorzugte Behältnis für CO2-<br />

haltige Erfrischungsgetränke und Bier, kommen<br />

verstärkt neue Produkte wie isotonische Getränke,<br />

Eistee, Milch-Mixgetränke und Kaffee hinzu (Bild 2).<br />

Die Vorteile der Aluminium-Getränkedosen, ihre Popularität and<br />

Vielseitigkeit bieten sich für eine immer größer werdende Vielfalt von<br />

Produkten an (Quelle: Cancentral.com = website des CMI Can Manufacturers<br />

Institute)<br />

Produktinnovationen wie die Konturdose, die ge-<br />

prägte oder die selbstkühlende Aluminium-<br />

Getränkedose werden die Marketingaktivitäten der<br />

Abfüller für ausgewählte Premiumgetränke und<br />

da<strong>mit</strong> den weiteren Erfolg der Aluminium-<br />

Getränkedose unterstützen.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Gregor Spengler<br />

Telefon: 0211 – 47 96 – 144<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: September 2005


Aluminium-Getränkedose<br />

- Ein funktionelles<br />

Verpackungssystem<br />

Der Werkstoff ist die Grundlage für den Erfolg.<br />

Aluminium bietet aufgrund seiner herausragenden<br />

Barriereeigenschaften einen optimalen Schutz ge-<br />

gen Licht, UV-Strahlen, Sauerstoff und Mikroorga-<br />

nismen. Es hält das verpackte Gut und das Aroma<br />

frisch und erlaubt so<strong>mit</strong> eine lange Haltbarkeit des<br />

Füllgutes. Aluminium ist zudem hygienisch, phy-<br />

siologisch unbedenklich sowie geschmacks- und<br />

geruchsneutral. Auf Grund der guten Kälteleitung<br />

von Aluminium wird das Getränk ohne großen E-<br />

nergieaufwand schnell gekühlt und hält die Tempe-<br />

ratur erheblich länger wegen der hohen spezi-<br />

fischen Wärme des Metalls.<br />

Die Aluminium-Getränkedose bietet für Marketing<br />

und Promotion ideale Voraussetzungen und deutli-<br />

che Vorteile wie optimale Qualität der bedruckten<br />

Oberfläche, exzellente Weißfarben ohne die Not-<br />

wendigkeit der Basislackierung, Optionen für me-<br />

tallische Farben und die glänzende Oberfläche des<br />

Werkstoffs, die unendliche Variationen für Dekore<br />

erlaubt.<br />

Abfüller, Handel und Konsumenten profitieren. Die<br />

Aluminium-Getränkedose erreicht die höchste Flä-<br />

chenproduktivität und Transporteffizienz aller ver-<br />

gleichbaren Verpackungsmaterialien. Sie ist nicht<br />

nur leicht, sondern auch gut stapelbar und besitzt<br />

das geringste Volumen und Gewicht im Verhältnis<br />

zum Inhalt. Dies ist insbesondere auch unter logis-<br />

tischen Aspekten vorteilhaft, wenn es um die opti-<br />

male Nutzung des Stauraumes auf dem LKW be-<br />

ziehungsweise der Verkaufsfläche im Einzelhandel<br />

geht. Auf diese Weise kann die Dose auch zur Si-<br />

cherung der überregionalen Angebotsvielfalt zum<br />

Nutzen des Verbrauchers beitragen (Bild 1).<br />

Im Freizeitbereich besticht die Getränkedose durch<br />

ihre Leichtigkeit und Unzerbrechlichkeit.<br />

Um die Verbraucherfreundlichkeit der Dose weiter<br />

zu erhöhen, wird an einem Verschlusssystem gear-<br />

beitet, das das Wiederverschließen der Ge-tränke-<br />

dose ermöglicht.


Eine moderne Verpackung muss wiederverwertbar<br />

sein. Aluminium bietet ideale Voraussetzungen für<br />

ein ökonomisch und ökologisch sinnvolles Recyc-<br />

ling. Das Recycling von Aluminium-Getränkedosen<br />

lohnt sich auf Grund des hohen Schrottwertes des<br />

Werkstoffs und wird flankiert von immer höher<br />

entwickelten Sortier- und Verwertungstechnolo-<br />

gien. Die Verwendung der Wirbelstromtechnologie<br />

ersetzt das ineffiziente Aussortieren per Hand und<br />

erhöht da<strong>mit</strong> die Qualität und Quantität der aussor-<br />

tierten Fraktion.<br />

Mit einer weltweiten Recyclingquote von über 60<br />

Prozent ist die Aluminium-Getränkedose die am<br />

meisten wiederverwertete Verpackung für CO2-<br />

haltige Erfrischungsgetränke und Bier. Beim Alu-<br />

miniumrecycling werden bis zu 95 Prozent der E-<br />

nergie eingespart, die für die Ersterzeugung aus<br />

Bauxit benötigt wird (Bild 2).<br />

Flüssiges Aluminium<br />

Die Dose wird immer schlanker. Durch kontinuierli-<br />

che Dickenreduzierungen bei Deckel und Dosenkör-<br />

per sowie die drastische Verjüngung des Deckel-<br />

durchmessers konnte allein in den vergangenen 20<br />

Jahren das Gewicht der 0,33 Liter Aluminium-<br />

Getränkedose von etwa 23 Gramm auf rund 14<br />

Gramm reduziert werden, eine Gewichtsersparnis<br />

von knapp 40 Prozent.<br />

Weitere Gewichtseinsparungen über Dosenbandre-<br />

duzierungen und eine entsprechend angepasste<br />

Behältergeometrie werden die Aluminium-<br />

Getränkedose in den nächsten Jahren noch leichter<br />

machen. Durch effizientes Recycling und kon-<br />

tinuierliches "downsizing" bleiben im Sinne eines<br />

nachhaltigen Wirtschaftens wertvolle Rohstoffe zu-<br />

künftigen Generationen erhalten.<br />

Die Aluminium-Getränkedose hat sich im Laufe der<br />

letzten Jahrzehnte als ideale Verpackung für CO2-<br />

haltige Erfrischungsgetränke, Bier, isotonische<br />

Getränke sowie neuerdings auch Milch-Mix-<br />

getränke und Kaffee positioniert. Ihr Erfolg basiert<br />

auf den eindeutigen funktionalen Vorteilen, die sie<br />

dem Abfüller, dem Handel, dem Konsumenten und<br />

letztlich der Umwelt bietet.<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Gregor Spengler<br />

Telefon: 0211 – 47 96 – 144<br />

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bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


Aluminium-Getränkedose<br />

–Aspekte der Nachhaltigkeit<br />

Kein anderes Produkt aus Aluminium erhitzt die<br />

Gemüter so wie die Dose. Emotionslose Betrach-<br />

tungen der Aluminium-Getränkedose sind daher<br />

schwierig. Doch nur eine nüchterne Berücksichti-<br />

gung aller Aspekte dieser Verpackung wird dem<br />

Anspruch der Nachhaltigkeit gerecht. Dazu müssen<br />

ökologische, ökonomische und soziale Aspekte<br />

gleichwertig betrachtet werden.<br />

Aluminium-Getränkedosen kombinieren diverse<br />

Ansprüche gekonnt. Getränkeverpackungen müs-<br />

sen wirtschaftlich herstellbar sein und zugleich<br />

hygienische und ästhetische Ansprüche erfüllen.<br />

Gleichzeitig wollen Konsumenten sichere und leicht<br />

handhabbare Getränkebehälter.<br />

Die Aluminium-Getränkedose erfüllt diese Ansprü-<br />

che der Verbraucher seit 50 Jahren <strong>mit</strong> Erfolg.<br />

Weltweit werden jährlich etwa 222 Milliarden Ge-<br />

tränkedosen genutzt. Davon sind über 80 Prozent<br />

aus Aluminium.<br />

Aluminium-Getränkedosen sichern Arbeitsplätze<br />

und Einkommen. Wachsende Marktanteile und<br />

Innovationen (selbstkühlende, selbsterhitzende,<br />

geformte oder geprägte Dosen) bieten Perspektiven<br />

für Unternehmen und Arbeitsplätze. In der Schweiz<br />

wurde kürzlich wissenschaftlich belegt: "Das be-<br />

trachtete System (Aluminium-Getränkedose von<br />

der Herstellung bis zur Altmetalllogistik) schafft<br />

volkswirtschaftliche Erträge" [1]. Gleichzeitig zeigt<br />

die Studie, dass alle Glieder der Prozesskette aus-<br />

gewogen und partnerschaftlich an der Wertschöp-<br />

fung beteiligt sind.<br />

Aluminium-Getränkedosen-Recycling: unabhängig<br />

vom Sammelsystem erfolgreich. Aluminium ist ein<br />

wertvoller Werkstoff. Die Eigenschaften des Alumi-<br />

niums bleiben über alle Nutzungs- und Recycling-<br />

zyklen hinweg unverändert. Der hohe Materialwert<br />

erlaubt ein wirtschaftliches Recycling.<br />

Aluminiumverpackungen werden in Deutschland<br />

über das Duale System (DSD) gesammelt. In den<br />

letzten Jahren wurden rund 80 Prozent der Alumi-<br />

niumverpackungen einschließlich der Aluminium-<br />

Getränkedose stofflich recycelt [2]. Die Alumini-<br />

umindustrie engagiert sich darüber hinaus bei der<br />

"Aktion Saubere Landschaft" <strong>mit</strong> dem Ziel, unkon-<br />

trolliertes Wegwerfen der Verbraucher durch Auf-<br />

klärung und Information einzudämmen.<br />

In Ländern <strong>mit</strong> Pfandsystemen werden bei Alumini-<br />

um-Getränkedosen ebenfalls Recyclingraten von<br />

bis zu 90 Prozent erreicht.<br />

Die Ökobilanz der Aluminium-Getränkedose ist<br />

besser als ihr Ruf. Im Jahr 2000 hat das Umwelt-<br />

bundesamt (UBA) die Aluminium-Getränkedose und<br />

andere Verpackungen in einer Ökobilanz analysiert.


Danach ist die Aluminium-Getränkedose der Mehr-<br />

weg-Glasflasche ebenbürtig.<br />

Das Walzwerk liefert Vormaterial für die Dosenproduktion<br />

Die Bewertung des UBA nach ökologisch vorteilhaf-<br />

ten (Mehrweg Glas, Verbund-Karton) und nachteili-<br />

gen Verpackungen (Getränkedosen ohne Differen-<br />

zierung nach dem eingesetzten Material Weißblech<br />

oder Aluminium) beruht auf subjektiven Gewichtun-<br />

gen und ist gemäß internationalen Standards (ISO<br />

14040 ff) nicht zulässig. Zusätzlich fehlen Sensitivi-<br />

tätsanalysen, die zumindest bei der Aluminium-<br />

Getränkedose und den sogenannten ökologisch<br />

vorteilhaften Verpackungssystemen wegen der<br />

minimalen Unterschiede wissenschaft-lich zwin-<br />

gend erforderlich wären. Diese methodischen Feh-<br />

ler hat die Eidgenössische Materialprüfungs- und<br />

Forschungsanstalt (EMPA), Schweiz kritisiert [3].<br />

Das Leichtgewicht Aluminium-Getränkedose<br />

schont Ressourcen.<br />

� Dünnere Dosenwände und -deckel: Alumini-<br />

um-Getränkedosen werden <strong>mit</strong> immer weniger<br />

Aluminium hergestellt. Zwischen 1980 und<br />

2000 wurde der Aluminiumbedarf pro 0,33-<br />

Liter-Dose um knapp 40 Prozent reduziert. Dies<br />

verringert auch den Bedarf an Energie und<br />

Hilfsstoffen zur Dosenherstellung.<br />

� Optimale Auslastung beim Transport: Alumini-<br />

um-Getränkedosen sind im Vergleich zu ande-<br />

ren Verpackungen leicht und nutzen Ladekapa-<br />

zitäten optimal. So werden z. B. pro LKW mehr<br />

Getränke und weniger Verpackung transpor-<br />

tiert. Je Getränk wird da<strong>mit</strong> weniger Treibstoff<br />

verbraucht. Dies trägt zur Ressourcenscho-<br />

nung und zum Klimaschutz bei.<br />

� Aluminium-Getränkedosen - sicher und benut-<br />

zerfreundlich: Getränkedosen werden bei vie-<br />

len Gelegenheiten vom Verbraucher bevorzugt<br />

genutzt.<br />

� Unterwegs - in der Bahn, im Auto oder bei Wan-<br />

derungen zu Fuß - sowie bei Spiel und Sport sind<br />

Aluminium-Getränkedosen als leichte Verpa-<br />

ckungen für den Verbraucher angenehme und<br />

bedarfsgerechte Durstlöscher.<br />

� Zur Sicherheit - gerade auch bei Großveranstal-<br />

tungen - trägt die Unzerbrechlichkeit der Verpa<br />

ckung bei, auch wenn es mal "heiß" hergeht.<br />

Aluminium-Coil und -Dose


Quellen:<br />

[1] EMPA-Nachhaltigkeitsstudie (Interview): Im Gespräch <strong>mit</strong> Herrn<br />

Paul Gilgen; www.igora.ch<br />

[2] Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM)<br />

[3] EMPA 2000: Anmerkungen zur Veröf-fentlichung "UBA II" des<br />

Umweltbundesamtes, Berlin; Anlage 2 der Stellungnahme des Gesamtverbandes<br />

der Aluminiumindustrie (GDA)<br />

Ansprechpartner<br />

Gesamtverband der Aluminiumindustrie e.V.<br />

Gregor Spengler<br />

Telefon: 0211 – 47 96 – 144<br />

Fax: 0211 – 47 96 – 408<br />

E-Mail: gregor.spenglerr@aluinfo.de<br />

Internet: www.aluinfo.de<br />

Wir behalten uns sämtliche Rechte für dieses Dokument vor. Jegliche<br />

Aussagen, Angaben und Empfehlungen beruhen auf dem Kenntnisstand<br />

bei Drucklegung ohne Gewähr und Haftungsübernahme.<br />

Stand: Februar 2006


IV. ANHANG II: ARBEITSBLÄTTER<br />

- Aluminiumverbindungen in der Natur<br />

- Aluminium in der Mineralogie<br />

- Eisenerz und Aluminium<br />

- Gesucht wird: Bezeichnung für „Aluminiumerz“<br />

- Aluminiumgewinnung<br />

- Rotschlamm<br />

- Die Gebrauchsmetalle<br />

- Weiterverarbeitung von Aluminium<br />

- Normung von Aluminiumlegierungen<br />

- Eigenschaften und Verwendungsbeispiele<br />

- Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />

- Die physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

- Eigenschaften Verschiedener Metalle<br />

- Stoffwerte im Vergleich<br />

- Wärmebehandlung<br />

- Fügeverfahren in der Aluminiumverarbeitung<br />

- Schweißen von Aluminium<br />

- Oberflächenbehandlung<br />

- Wortsuchspiel: Eigenschaften von Aluminium<br />

- Schwedenrätsel: Aluminium<br />

- Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium experimentell<br />

auf der Spur: Dichte<br />

- Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium experimentell<br />

auf der Spur: Wärmeleitfähigkeit<br />

- Versuch: das Leichtmetall Aluminium<br />

- Versuch: der amphotere Charakter von Aluminium


Arbeitsblatt 1<br />

Aufgabe<br />

Aluminiumverbindungen in der Natur<br />

Die gesamte feste Erdkruste ist aus Gesteinen aufgebaut. Gesteine sind<br />

Zusammenschlüsse von verschiedenen Mineralien. Und Mineralien wiederum<br />

bestehen aus Elementen oder anorganisch-chemischen Verbindungen. Sie sind auf<br />

natürlichem Wege in der Erdkruste entstanden.<br />

1.) Wo aber ist die Erdkruste? Beschrifte in der Abbildung den Teil, welcher deiner<br />

Meinung nach die Erdkruste ist!<br />

2.) Aluminium ist Bestandteil von Mineralien (und da<strong>mit</strong> auch Gesteinen) der<br />

Erdkruste. Schätze, an welcher Stelle in der Häufigkeitstabelle Aluminium steht!<br />

.................................................................................................................................<br />

3.) Ein wichtiges Aluminiumgestein ist Bauxit. Weltweit gibt es eine begrenzte<br />

Anzahl von Bauxitlagerstätten. Und trotzdem kommt Aluminium so häufig in der<br />

Erdkruste vor. Kläre diesen Widerspruch auf!<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................


Arbeitsblatt 1<br />

Lösung<br />

Aluminiumverbindungen in der Natur<br />

Die gesamte feste Erdkruste ist aus Gesteinen aufgebaut. Gesteine sind<br />

Zusammenschlüsse von verschiedenen Mineralien. Und Mineralien wiederum<br />

bestehen aus Elementen oder anorganisch-chemischen Verbindungen. Sie sind auf<br />

natürlichem Wege in der Erdkruste entstanden [1].<br />

1.) Wo aber ist die Erdkruste? Beschrifte in der Abbildung den Teil, welcher deiner<br />

Meinung nach die Erdkruste ist!<br />

Die Erdkruste ist der oberste Teil.<br />

Erdkruste<br />

Weitere Informationen: Wir bewegen uns auf der Erdkruste. Allerdings stellt die<br />

Erdkruste nur einen ganz kleinen Teil am Aufbau der Erde (siehe Abbildung). Sie<br />

"umfasst" ca. 30–40 km.<br />

Der Mensch kann <strong>mit</strong> der derzeitigen Technik "lediglich" etwa 10–12 km tief in<br />

das Erdinnere bohren. Bedenkt man weiterhin, dass die Erde auch fast 9 km<br />

über dem Meeresspiegel reicht, so können insgesamt nur 20–30 km erforscht<br />

werden. Bis zum Erd<strong>mit</strong>telpunkt sind es aber 6371 km.


Arbeitsblatt 1<br />

Lösung<br />

2.) Aluminium ist Bestandteil von Mineralien (und da<strong>mit</strong> auch Gesteinen) der<br />

Erdkruste. Schätze, an welcher Stelle in der Häufigkeitstabelle Aluminium steht!<br />

Aluminium steht in der Häufigkeitstabelle der Elemente, welche am Aufbau der<br />

Erdkruste in Form von Mineralien beteiligt sind, an dritter Stelle.<br />

Weitere Informationen: Aluminium ist das dritthäufigste Element der Erdkruste<br />

<strong>mit</strong> einem Massenanteil von ca. 8 %. Häufiger kommen nur Sauerstoff (46,7 %)<br />

und Silicium (27 %) vor (siehe Häufigkeitstabelle).<br />

3.) Ein wichtiges Aluminiumgestein ist Bauxit. Weltweit gibt es eine begrenzte<br />

Anzahl von Bauxitlagerstätten. Und trotzdem kommt Aluminium so häufig in der<br />

Erdkruste vor. Kläre diesen Widerspruch auf!<br />

Neben Bauxit kommen noch andere <strong>aluminium</strong>haltige Mineralien in der Erdkruste<br />

vor. Das Mineral, welches am häufigsten in der Erdkruste ist, enthält ebenfalls<br />

Aluminium. Es handelt sich um Feldspat, welcher ca. 58 % der Erdkruste<br />

ausmacht.<br />

Weitere Informationen: "Feldspat, Quarz und Glimmer – das vergess` ich<br />

nimmer!" Dieses Sprichwort verdeutlicht die Reihenfolge der wichtigsten<br />

Mineralien, welche am Aufbau der Erdkruste beteiligt sind. Den Feldspäten<br />

(Feldspäte sind komplexe Silikate des Aluminiums, M[AlSi3O8] <strong>mit</strong> M für Metall)<br />

folgen Quarz (Quarz ist Siliciumdioxid, SiO2) <strong>mit</strong> 12,5 % und Glimmer (Glimmer<br />

sind Tonerdesilikate) <strong>mit</strong> 3,5 % .


Arbeitsblatt 2<br />

Ergänzende Information<br />

Aluminium in der Mineralogie<br />

– Wer blickt noch durch? –<br />

• Ist Bauxit ein Mineral oder ein Gestein?<br />

• Was ist Tonerde?<br />

• Sind Tonerde und Porzellanerde identisch?<br />

• Feldspat und Glimmer sollen Aluminium enthalten?<br />

Fragen über Fragen. Nachfolgend werden dir die wichtigsten Begriffe erklärt. Dann<br />

kannst du beispielsweise die Frage beantworten, ob Tonerde und Porzellanerde<br />

identisch sind.<br />

Aluminiumhydroxide [1]<br />

... Formel Al(OH)3.<br />

In der Natur gibt es verschiedene Formen: Gibbsit, Böh<strong>mit</strong>, Diaspor und Alumogel<br />

- γ-Al(OH)3 = Gibbsit (auch als Hydrargillit bezeichnet)<br />

- γ-AlO(OH) = Böh<strong>mit</strong><br />

- α-AlO(OH) = Diaspor<br />

- Al2O3 • x H2O = Alumogel (auch als Sporogelit bezeichnet)<br />

Sie sind Bestandteile von Bauxit (z.B. Bauxit aus Nord- und Südamerika enthält<br />

vor allem Gibbsit, Bauxit aus dem westlichen Europa (Mittelmeerländer) enthält<br />

vor allem Böh<strong>mit</strong> und Bauxit aus Rumänien und Griechenland enthält vor allem<br />

Diaspor).<br />

Alumosilikate (Aluminiumsilikate) [2]<br />

Der Grundbaustein der Silikate ist das SiO4-Tetraeder. Wird das Si 4+ -Kation durch<br />

das etwa gleich große Al 3+ -Kation ersetzt, dann spricht man von Alumosilikaten.<br />

Der negative Ladungsüberschuss wird z.B. durch ein einwertiges Kation<br />

kompensiert (z.B. Alkalimetall-Ionen – daraus resultiert der Name Alkali-<br />

Alumosilikate [Feldspäte]).


Arbeitsblatt 2<br />

Ergänzende Information<br />

Bauxit [1]<br />

... ist ein Gestein.<br />

Es besteht aus mind. 35–65 % Aluminiumoxid,


Arbeitsblatt 2<br />

Ergänzende Information<br />

Hauptbestandteil des Bodens (neben Quarz und Kalk). Die für Kaolin ebenfalls<br />

gebräuchliche Bezeichnung als Porzellanerde zeigt an, dass es sich um einen<br />

wichtigen Rohstoff für die Porzellanherstellung handelt.<br />

Korund [1]<br />

... Sammelbezeichnung für das natürlich vorkommende Aluminiumoxid (α-Al2O3).<br />

Die gefärbten Varietäten von Korund sind Rubin (rot – enthält Spuren von<br />

Chrom(III)-Ionen) und Saphir (blau – enthält Spuren an Eisen(II,III)-Ionen und<br />

Titan(IV)-Ionen). [5]<br />

Laterite (lat. later = Ziegelstein) [4]<br />

... sind rote Verwitterungsprodukte feldspat-eisenoxidreicher Gesteine in tropischen<br />

und subtropischen Klimazonen.<br />

Dabei kommt es zur Anreicherung von Aluminium- oder Eisenverbindungen.<br />

Die eisenoxidreichen Verwitterungsprodukte werden als Laterite i.e.S. bezeichnet,<br />

die <strong>aluminium</strong>reichen Verwitterungsprodukte sind Bauxite.<br />

Mineralien [1, 3]<br />

... sind einheitliche (homogene), in der Regel kristalline Stoffe von meist einheitlicher<br />

Zusammensetzung. Sie sind auf natürlichem Wege in der festen Erdkruste<br />

entstanden. Dazu zählen alle gediegenen festen Elemente (z.B. Schwefel und<br />

Gold) und alle stöchiometrisch aufgebauten festen anorganischen Verbindungen<br />

(z.B. Natriumchlorid, Quarz (Bergkristall) und Eisendisulfid (Pyrit)). Organische<br />

Verbindungen (z.B. Kohle) zählen nicht zu den Mineralien.<br />

Tone [1, 3]<br />

... sind Gesteine aus winzig kleinen Tonmineralien. Sie entstanden durch die<br />

Verwitterung von feldspathaltigen Gesteinen.<br />

Reiner Ton ist weiß gefärbt (Kaolin), <strong>mit</strong> Eisenverbindungen verunreinigter Ton<br />

rötlich und <strong>mit</strong> Humus verunreinigter Ton schwärzlich gefärbt.<br />

z.B.: Aus Kalifeldspat (K[AlSi3O8] = (K2O • Al2O3 • 6SiO2)) entstand Kaolin (Al2O3 •<br />

2SiO2 • 2H2O), wobei durch die Verwitterungsprozesse Kalium und ein Teil des<br />

Siliciumdioxids aus dem Feldspat abgeführt und Wasser eingelagert wird.


Arbeitsblatt 2<br />

Ergänzende Information<br />

Tonerde [1]<br />

... ist eine Bezeichnung für Aluminiumoxid.<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts hat Marggraf verschiedene Tone und Alaun untersucht<br />

und einen gemeinsamen Bestandteil gefunden, den er als Alaunerde bezeichnet<br />

hat. Später wurde dieser Begriff durch die Bezeichnung Tonerde ersetzt. U.a.<br />

Wöhler hat dann die Tonerde als Aluminiumoxid identifiziert. Trotzdem wurde der<br />

Begriff bis heute beibehalten.<br />

abgeleitete Begriffe: Tonerdehydrat = Aluminiumhydroxid<br />

Al2O3 • 3H2O – oder anders geschrieben 2Al(OH)3<br />

Tonerdesilikate = Kaolin und Alumosilikate<br />

Al2O3 • 2SiO2 • 2H2O<br />

Tonmineralien [1, 3]<br />

... sind Mineralien, welche das Gestein Ton bilden.<br />

Chemisch gesehen handelt es sich um Alumosilikate, welche Schichten bilden.<br />

Es gibt verschiedene Gruppen von Tonmineralien (z.B. Kaolin, Illit und<br />

Montmorillonit).


Arbeitsblatt 3<br />

Aufgabe<br />

Eisenerz und Aluminium<br />

Aufgabe:<br />

Fülle die Lücken des Textes sinnvoll <strong>mit</strong> den passenden Fachbegriffen!<br />

Aluminium (Al) kommt in der Natur nicht als ...................... vor, sondern immer in<br />

.................<br />

Ähnlich ist es beim Eisen (Fe), auch dieses Element kommt in der Natur nicht in<br />

reiner .......... vor, sondern als chemische ..........................<br />

Beide ........................ müssen aufbereitet werden, da<strong>mit</strong> sie in der ..........................<br />

genutzt werden können.<br />

Sowohl Stahl als auch ........................ müssen technisch aufbereitet werden um den<br />

hohen ..............................-grad zu erlangen.<br />

Wörter für die Lücken:<br />

Element Verbindung Form Stoffe<br />

Verbindungen Metalltechnik Aluminium Qualitäts


Arbeitsblatt 3<br />

Lösung<br />

Aufgabe:<br />

Fülle die Lücken des Textes sinnvoll <strong>mit</strong> den passenden Fachbegriffen!<br />

Aluminium (Al) kommt in der Natur nicht als ...ELEMENT...... vor, sondern immer in<br />

..VERBINDUNGEN...............<br />

Ähnlich ist es beim Eisen (Fe), auch dieses Element kommt in der Natur nicht in<br />

reiner ...FORM....... vor, sondern als chemische ...VERBINDUNG............<br />

Beide ..STOFFE...................... müssen aufbereitet werden, da<strong>mit</strong> sie in der<br />

...METALLTECHNIK....................... genutzt werden können.<br />

Sowohl Stahl als auch ...ALUMINIUM.. müssen technisch aufbereitet werden um den<br />

hohen .....QUALITÄTS..-grad zu erlangen.<br />

Wörter für die Lücken:<br />

Element Verbindung Form Stoffe<br />

Verbindungen Metalltechnik Aluminium Qualitäts<br />

Ergänzender Hinweis:<br />

Für eine Leistungsdifferenzierung innerhalb der Lerngruppe sollten für gute<br />

Auszubildende die Wörter für die Lücken nicht angegeben werden.


Arbeitsblatt 4<br />

Aufgabe<br />

Gesucht wird: Bezeichnung für "Aluminiumerz"<br />

__ __ __ __ __ __ __ (1)<br />

__ __ (2)<br />

__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ (3)<br />

__ __ __ __ __ __ __ (4)<br />

__ __ __ __ __ __ __ (5)<br />

__ __ __ __ __ __ __ __ __ __ __ (6)<br />

(1) Verfahren zum Abbau des "Aluminiumerzes"<br />

(2) Symbol für Aluminium<br />

(3) Hauptbestandteil des "Aluminiumerzes"<br />

(4) Erster Abbauort des "Aluminiumerzes"<br />

(5) Erfinder der fabrikmäßigen Aluminiumdarstellung<br />

(6) Verfahren zur Aluminiumgewinnung


Arbeitsblatt 4<br />

Lösung<br />

Gesucht wird: Bezeichnung für "Aluminiumerz"<br />

T A G E B A U (1)<br />

A L (2)<br />

A L U M I N I U M O X I D (3)<br />

L E S B A U X (4)<br />

D E V I L L E (5)<br />

E L E K T R O L Y S E (6)<br />

(1) Verfahren zum Abbau des "Aluminiumerzes"<br />

(2) Symbol für Aluminium<br />

(3) Hauptbestandteil des "Aluminiumerzes"<br />

(4) Erster Abbauort des "Aluminiumerzes"<br />

(5) Erfinder der fabrikmäßigen Aluminiumdarstellung<br />

(6) Verfahren zur Aluminiumgewinnung


Arbeitsblatt 5<br />

Aufgabe<br />

Aluminiumgewinnung<br />

Ausgangsmaterial für die Alumiumerzeugung ist das .<br />

Bauxit ist ein Verwitterungsprodukt aus Kalk und Silikatgestein, dessen Gehalt an Aluminiumoxid<br />

( Al 2O 3 ) häufig über 50 % liegt. Bauxit wird überwiegend ín den Ländern Australien,<br />

Westafrika und Brasilien im Tagebau gewonnen.<br />

Übersicht über die Aluminiumgewinnung :<br />

Bauxit<br />

I ) Aufbereitung<br />

Warum ist es nötig das Bauxit vor der Reduktion aufzubereiten und welcher Stoff wird gewonnen ?<br />

II ) Reduktion Die Reduktion von Aluminiumoxid zu Aluminium erfolgt durch die<br />

Aluminium Elektrolysezelle :<br />

Spannung :<br />

Warum sammelt sich das Rein<strong>aluminium</strong> auf dem Boden der Graphitwanne?<br />

Rein<strong>aluminium</strong> ( Hütten<strong>aluminium</strong> )<br />

0,1 bis 1 % Verunreinigungen<br />

.


Arbeitsblatt 5<br />

Lösung<br />

Aluminiumgewinnung


Arbeitsblatt 5a<br />

Informationen<br />

Vom Bauxit zum Aluminiumoxid – Das BAYER-Verfahren<br />

Aluminium wird großtechnisch in einem zweistufigen Prozess erzeugt:<br />

Im ersten Schritt – dem sogenannten BAYER-Prozess – wird<br />

aus dem Bauxit unter Druck und Hitze Aluminiumhydroxid (Al(OH)3)<br />

extrahiert, das anschließend durch Glühen zu Aluminiumoxid (Al2O3)<br />

gebrannt wird.<br />

Bayer-Verfahren<br />

Ausrührer<br />

Bauxit<br />

Mischer<br />

Filter<br />

Das BAYER-Verfahren<br />

Autoklav<br />

200° C<br />

40 bar<br />

Eindicker<br />

Kalzinierofen<br />

Natronlauge<br />

100° C<br />

Aluminiumoxid<br />

Rotschlamm<br />

Bei dieser ersten Verfahrensstufe (BAYER-Prozess) fällt als Reststoff<br />

Rotschlamm an. Pro Tonne gebildetem Aluminiumoxid entstehen<br />

700 Kilogramm Rotschlamm <strong>mit</strong> einem Feuchtigkeitsgehalt<br />

von 40 – 50 %. Rotschlamm enthält die nicht gelösten Bestandteile<br />

von Bauxit. Im Wesentlichen sind es oxidische Eisen- und Titanminerale.<br />

Daneben enthält er noch Reste ungelöster Aluminiumverbindungen<br />

sowie die im BAYER-Prozess gebildeten Natrium-<br />

Aluminium-Silikate. Die charakteristische rote Farbe entsteht durch<br />

den hohen Gehalt an Eisen(III)-oxid.


Arbeitsblatt 5a<br />

Informationen<br />

Der Rotschlamm wird nach Trennung vom Aluminiumhydroxid<br />

aufbereitet:<br />

• Die Natronlauge wird in einem effizienten Kreislauf wieder<br />

verwendet.<br />

• Die Erzrückstände enthalten, abgesehen vom Restalkaligehalt, keine weiteren<br />

industriellen Zusätze und können umweltneutral deponiert werden.<br />

Nach Erreichen ihrer Kapazitätsgrenzen können Rotschlamm-deponien rekultiviert<br />

werden. Dazu ist eine Vorbehandlung des Rotschlammes z. B. <strong>mit</strong> Gips erforderlich,<br />

um den pH-Wert der Deponien zu reduzieren.<br />

3.3.4. Vom Aluminiumoxid zum Aluminium –<br />

Die Schmelzflusselektrolyse<br />

Aluminiumoxid ist Ausgangsprodukt für den zweiten Schritt bei der<br />

Aluminiumgewinnung, die Schmelzflusselektrolyse. Hier wird eine Schmelze aus<br />

Tonerde (Al2O3) und dem Fluss<strong>mit</strong>tel Kryolith <strong>mit</strong> Hilfe von elektrischem Strom in<br />

flüssiges Aluminium und Sauerstoff zerlegt.<br />

Die Elektrolyse-Zelle<br />

Aluminiumoxid<br />

Schmelze<br />

flüssiges<br />

Aluminium<br />

4 bis 5 V<br />

150 bis 180 kA


Arbeitsblatt 6<br />

Aufgabe<br />

Rotschlamm<br />

– Reststoff bei der Aluminiumgewinnung –<br />

1.) Rotschlamm fällt bei der ersten Verfahrensstufe der Aluminiumgewinnung an, bei<br />

der Aluminiumoxid aus Bauxit gewonnen wird. Aus diesem Zwischenprodukt<br />

erhält man in einem zweiten Verfahrensschritt auf elektrolytischem Wege das<br />

Leichtmetall Aluminium.<br />

Nenne die Ausgangsstoffe und Reaktionsprodukte der beiden Verfahrensschritte<br />

der Aluminiumgewinnung, trage diese in die entsprechenden Kästen ein!<br />

1. Stufe der Aluminiumgewinnung<br />

2. Stufe der Aluminiumgewinnung<br />

Rotschlamm<br />

2.) Nenne die Bestandteile von Bauxit! Nutze das Glossar!<br />

.................................................................................................................................<br />

.................................................................................................................................<br />

3.) Äußere eine Vermutung, warum der Reststoff der ersten Phase der<br />

Aluminiumgewinnung die Bezeichnung "Rotschlamm" trägt! Aus welchem<br />

Bestandteil besteht er vor allem?<br />

.................................................................................................................................


Arbeitsblatt 6<br />

Lösung<br />

.................................................................................................................................<br />

Rotschlamm<br />

1.) Rotschlamm fällt bei der ersten Verfahrensstufe der Aluminiumgewinnung an, bei<br />

der Aluminiumoxid aus Bauxit gewonnen wird. Aus diesem Zwischenprodukt<br />

erhält man in einem zweiten Verfahrensschritt auf elektrolytischem Wege das<br />

Leichtmetall Aluminium.<br />

Nenne die Ausgangsstoffe und Reaktionsprodukte der beiden Verfahrensschritte<br />

der Aluminiumgewinnung, trage diese in die entsprechenden Kästen ein!<br />

1. Stufe der Aluminiumgewinnung<br />

Bauxit Aluminiumoxid<br />

2. Stufe der Aluminiumgewinnung<br />

Rotschlamm<br />

Aluminiumoxid Aluminium<br />

2.) Nenne die Bestandteile von Bauxit! Nutze das Glossar!<br />

Bauxit besteht aus Aluminiumoxid, Eisenoxid, Siliciumdioxid, Titandioxid und<br />

Wasser.<br />

3.) Äußere eine Vermutung, warum der Reststoff der ersten Phase der<br />

Aluminiumgewinnung die Bezeichnung "Rotschlamm" trägt! Aus welchem<br />

Bestandteil besteht er vor allem?<br />

Die Bezeichnung "Rotschlamm" leitet sich von der roten Farbe des Reststoffes<br />

ab. Rotschlamm enthält die nicht gelösten Bestandteile des Bauxits. Im<br />

Wesentlichen handelt es sich um das farbgebende Eisen(III)-oxid.


Arbeitsblatt 7<br />

Aufgabe<br />

Die Gebrauchsmetalle<br />

Nenne mindestens eine Verwendungsmöglichkeit für jedes Metall!<br />

Aluminium<br />

Blei<br />

Eisen<br />

Gold<br />

Kupfer<br />

Platin<br />

Silber<br />

Wolfram<br />

Zink<br />

Zinn<br />

Schätze, seit wann diese Gebrauchsmetalle bekannt sind und ordne sie in der<br />

zeitlichen Reihenfolge an!<br />

Aluminium<br />

Blei<br />

Eisen<br />

Gold<br />

Kupfer<br />

Platin<br />

Silber<br />

Wolfram<br />

Zink<br />

Zinn


Arbeitsblatt 7<br />

Lösung<br />

Die Gebrauchsmetalle<br />

Nenne mindestens eine Verwendungsmöglichkeit für jedes Metall!<br />

Aluminium Grillfolie, Aluminiumleiter, Dachdeckungen<br />

Blei Bestandteil der Autobatterie, Fensterabdichtung<br />

Eisen Brücken, Stahlbau, Werkzeug<br />

Gold Schmuck, Zahntechnik<br />

Kupfer Leitungsmaterial in Elektroindustrie, Leitungsrohre,<br />

Dachrinnen, Dachdeckungen<br />

Platin Katalysator in chemischer Industrie, Schmuck<br />

Silber Schmuck, Münzmetall, Hartlote<br />

Wolfram Glühdraht in Glühbirne, Dauerelektrode beim WIG-Schweißen<br />

Zink Dachrinnen, Verzinkung als Korrosionsschutz<br />

Zinn Zinnteller und –becher, Weichlote<br />

Schätze, seit wann diese Gebrauchsmetalle bekannt sind und ordne sie in der<br />

zeitlichen Reihenfolge an [8]!<br />

Gold 5000 v.Chr. Ägypten<br />

Kupfer 5000 v. Chr. Ägypten<br />

Zinn 3000 v. Chr. Ägypten, Babylonien<br />

Blei 3000 v. Chr. Babylonien<br />

Silber 2900 v. Chr. Babylonien<br />

Eisen 2000 v. Chr. Babylonien<br />

Zink 1100 v. Chr. Indien<br />

Platin 1736 in Kolumbien<br />

Wolfram 1774 von Scheele entdeckt<br />

Aluminium 1827 von Wöhler dargestellt


Aufgabe 1: Hütten<strong>aluminium</strong><br />

Arbeitsblatt 8<br />

Aufgabe<br />

Weiterverarbeitung von Aluminium<br />

Was wird in der Industrie Primär<strong>aluminium</strong> genannt?<br />

Welchen Reinheitsgrad hat es ?<br />

Aufgabe 2:<br />

Wofür ist dieses Primär<strong>aluminium</strong> Ausgangswerkstoff ?<br />

Bild 1: Herstellung von Aluminiumhalbzeug und Guss


Aufgabe 1: Hütten<strong>aluminium</strong><br />

Arbeitsblatt 8<br />

Lösung<br />

Weiterverarbeitung von Aluminium<br />

Was wird in der Industrie Primär<strong>aluminium</strong> genannt?<br />

das in der Elektrolyse hergestellte Aluminium<br />

Welchen Reinheitsgrad hat es ?<br />

Aufgabe 2:<br />

Reinheitsgrad 99,7 % Massenanteil Aluminium<br />

Wofür ist dieses Primär<strong>aluminium</strong> Ausgangswerkstoff ?<br />

Für die Herstellung von Halbzeugen aus Aluminium und Aluminium-<br />

Knetlegierungen z.B. Bleche, Bänder, Rohre, Profile.<br />

Als Basis für Gusslegierungen z.B. Automobilherstellung – Formteile PKW-Räder<br />

Bild 1: Herstellung von Aluminiumhalbzeug und Guss<br />

Erklärende Beispiele: Aluminiumkoffer im Unterricht


Arbeitsblatt 9<br />

Aufgabe<br />

Normung von Aluminiumlegierungen<br />

Aufgabe 1:<br />

Die Kurzbezeichnungen von Aluminiumwerkstoffen sind genormt.<br />

Was bedeuten die einzelnen Bezeichnungsbausteine allgemein?<br />

Beispiel 1: EN AW - 1050 A [Al 99,5] Hxx<br />

Beispiel 2: EN AW - 7020 [Al Zn 4,5 Mg 1] Tx<br />

Aufgabe 2:<br />

Suche für die Beispiele folgende Angaben aus dem Tabellenbuch heraus:<br />

– das bisherige Kurzzeichen,<br />

– den Werkstoffzustand,<br />

– die Zugfestigkeit,<br />

– die Verwendung.<br />

Aufgabe 3:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches jeweils ein Bezeichnungsbeispiel für eine Aluminium-<br />

Knetlegierung und eine Aluminium-Gusslegierung heraus!<br />

Gebe die Verwendungszwecke (Einsatzmöglichkeiten) deiner ausgewählten Beispiele an!<br />

Was bedeuten die Buchstaben und Ziffern bei deinen ausgewählten Beispielen?<br />

Zusatzaufgaben:<br />

(a) In welcher Materialdicke sind Aluminiumfolien lieferbar?<br />

(b) Aus welchem Werkstoff sind Aluminiumprofile?<br />

(c) Gib ein Beispiel für ein T- und ein U-Profil an!


Arbeitsblatt 9<br />

Lösung<br />

Normung von Aluminiumlegierungen<br />

Aufgabe 1:<br />

Die Kurzbezeichnungen von Aluminiumwerkstoffen sind genormt.<br />

Was bedeuten die einzelnen Bezeichnungsbausteine allgemein?<br />

Beispiel 1: EN AW - 1050 A [Al 99,5] Hxx<br />

Beispiel 2: EN AW - 7020 [Al Zn 4,5 Mg 1] Tx<br />

Zustandsbezeichnung (siehe Infoblatt)<br />

Kennzeichnung der Variante<br />

Legierungsnummer<br />

Aluminium<br />

Knetwerkstoff (engl. wrought material)<br />

Europäische Norm<br />

Aufgabe 2:<br />

Suche für die Beispiele folgende Angaben aus dem Tabellenbuch heraus:<br />

–das bisherige Kurzzeichen,<br />

–den Werkstoffzustand,<br />

–die Zugfestigkeit,<br />

–die Verwendung.<br />

Lösungen im Tabellenbuch (z.B. Tiedt, Giesecke: Stahl- und Metallbau Tabellen,<br />

Westermann, 1.Auflage 2003, S. 138-139)<br />

Aufgabe 3:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches jeweils ein Bezeichnungsbeispiel für eine Aluminium-<br />

Knetlegierung und eine Aluminium-Gusslegierung heraus!<br />

Gebe die Verwendungszwecke (Einsatzmöglichkeiten) deiner ausgewählten Beispiele an!<br />

Was bedeuten die Buchstaben und Ziffern bei deinen ausgewählten Beispielen?<br />

z.B.<br />

Knetlegierung: ENAW-7020 (oder AlZn 4,5 Mg 1) alte Bezeichnung AlZn 4,5 Mg 1<br />

Verwendungszweck: Schweißkonstruktionen Maschinen-/Fahrzeugbau<br />

Gusslegierung: ENAC-44200 (oder AlSi 12) alte Bezeichnung G-AC Si12<br />

Dünnwandige druck- und schwingungsfeste Gussstücke<br />

Zusatzaufgaben:<br />

(a) In welcher Materialdicke sind Aluminiumfolien lieferbar?<br />

Dicke t in mm von 0,005 – 0,2<br />

(b) Aus welchem Werkstoff sind Aluminiumprofile?<br />

Strangpressprofile aus Aluminium-Knetlegierungen<br />

(c) Gib ein Beispiel für ein T- und ein U-Profil an!<br />

Lösung z.B. Westermann Tabellenbuch S. 172


Arbeitsblatt 10<br />

Aufgabe<br />

Eigenschaften und Verwendungsbeispiele<br />

Arbeitsaufgabe:<br />

Versucht nun die folgenden Fragen <strong>mit</strong> Hilfe von Tabellenbuch/Fachbuch zu beantworten!<br />

Die Dichte von Aluminium beträgt: ____________________. Wenn 1 cm3 Stahl 7,85 g<br />

wiegt, wie schwer ist ein gleich großes Bauteil aus Aluminium? __________________<br />

Aluminium ist korrosionsbeständig, weil es auf der Oberfläche _________________ eine<br />

dünne aber dichte und fest haftende _____________________________ bildet.<br />

Ordnet den Umformverfahren jeweils ein Anwendungsbeispiel zu!<br />

Strangpressen<br />

Tiefziehen<br />

Kaltwalzen<br />

Warmwalzen<br />

Die Wärmeleitfähigkeit ist __________________ so hoch wie die von Stahl. Die<br />

elektrische Leitfähigkeit gleichschwerer Leiter ist _______________________ so groß wie<br />

diejenige von Kupfer.<br />

Die Wärmedehnung von Aluminium ist ______________ so ___________ wie die von<br />

Stahl. Dies ist wichtig bei __________________________.


Arbeitsblatt 10<br />

Lösung<br />

Eigenschaften und Verwendungsbeispiele<br />

Arbeitsaufgabe:<br />

Versucht nun die folgenden Fragen <strong>mit</strong> Hilfe von Tabellenbuch/Fachbuch zu beantworten!<br />

Die Dichte von Aluminium beträgt: etwa 1/3 der Dichte von Stahl (2,7g/cm 3). Wenn 1 cm 3<br />

Stahl 7,85 g wiegt, wie schwer ist ein gleich großes Bauteil aus Aluminium?<br />

Etwa 2,6 g<br />

Aluminium ist korrosionsbeständig, weil es auf der Oberfläche ____von selbst____ eine<br />

dünne aber dicht und fest haftende _______Oxidschicht_________ bildet.<br />

Ordnet den Umformverfahren jeweils ein Anwendungsbeispiel zu!<br />

Strangpressen Fensterprofil<br />

Tiefziehen Marmeladenbecher<br />

Kaltwalzen Aluminiumfolie<br />

Warmwalzen Bleche für Tanks, Silos, Schiffe<br />

Die Wärmeleitfähigkeit ist viermal so hoch wie die von Stahl. Die elektrische Leitfähigkeit<br />

gleichschwerer Leiter ist etwa doppelt so groß wie diejenige von Kupfer.<br />

Die Wärmedehnung von Aluminium ist __doppelt________ so ___groß____ wie die von<br />

Stahl. Dies ist wichtig bei __Mischkonstruktionen______________.


Aluminiumgewinnung<br />

Arbeitsblatt 11a<br />

Aufgabe<br />

Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />

Warum kann Aluminium nur <strong>mit</strong> großem Energieaufwand gewonnen werden?<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

Was ist das Ausgangsmaterial für die Aluminiumerzeugung ?<br />

___________________________________________________________________<br />

Eigenschaften<br />

Gebt bitte zahlenmäßig oder <strong>mit</strong> einem Stichwort (gut – schlecht bzw. groß – gering) die<br />

folgenden Eigenschaften von Aluminium an.<br />

Eigenschaft<br />

Dichte<br />

Zerspanbarkeit<br />

Dehnbarkeit /<br />

Umformbarkeit<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

Elektrische Leitfähigkeit<br />

Festigkeit<br />

Schmelzpunkt<br />

Gittertyp


Arbeitsblatt 11b<br />

Aufgabe<br />

Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />

Aluminiumlegierungen<br />

Wozu dient das Legieren von Aluminium in erster Linie ?<br />

Legieren von Al erhöht a) ____________________ b) ______________________<br />

Mit welchen Metallen (chemische Kurzzeichen) wird Al hauptsächlich legiert?<br />

a) _____________ b) _____________ c) _____________ d) _____________<br />

e) _____________<br />

Warum nennt man die Legierungen Aluminiumknetlegierungen ?<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

Was besagt folgende Normbezeichnung (Aluminiumknetlegierung) ?<br />

Al Mg3 H14<br />

___________________________________________________________________<br />

___________________________________________________________________<br />

Verwendung<br />

Notiert Verwendungsbeispiele und Begründung!<br />

Verwendungsbeispiele Begründung


Aluminiumgewinnung<br />

Arbeitsblatt 11a<br />

Lösung<br />

Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />

Warum kann Aluminium nur <strong>mit</strong> großem Energieaufwand gewonnen werden?<br />

Aluminium kommt in der Natur nur in Form fester chemischer Verbindungen vor. Diese<br />

starken Verbindungen zu lösen, erfordert die hohe Energie.<br />

Was ist das Ausgangsmaterial für die Aluminiumerzeugung ?<br />

Das Mineralgemenge Bauxit<br />

Eigenschaften<br />

Gebt bitte zahlenmäßig oder <strong>mit</strong> einem Stichwort (gut – schlecht bzw. groß – gering) die<br />

folgenden Eigenschaften von Aluminium an.<br />

Eigenschaft<br />

Dichte<br />

Zerspanbarkeit<br />

Dehnbarkeit /<br />

Umformbarkeit<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

Elektrische Leitfähigkeit<br />

Festigkeit<br />

Schmelzpunkt<br />

Gittertyp<br />

2,7 g/cm³<br />

gering<br />

gut<br />

Sehr gut<br />

gut<br />

Sehr gut<br />

gut<br />

gering<br />

660 °C<br />

Kubisch-flächenzentriert


Aluminiumlegierungen<br />

Arbeitsblatt 11b<br />

Lösung<br />

Aluminium und Aluminiumlegierungen<br />

Wozu dient das Legieren von Aluminium in erster Linie ?<br />

Legieren von Al erhöht a) Festigkeit b) Härte<br />

Mit welchen Metallen (chemische Kurzzeichen) wird Al hauptsächlich legiert?<br />

a) Mg (Magnesium) b) Si (Silizium) c) Cu (Kupfer) d) Zn (Zink)<br />

e) Mn (Mangan)<br />

Warum nennt man die Legierungen Aluminiumknetlegierungen ?<br />

Die Legierungen werden durch Warmumformen (Walzen, Strangpressen) durchgeknetet,<br />

deshalb nennt man sie Aluminiumknetlegierungen.<br />

Was besagt folgende Normbezeichnung (Aluminiumknetlegierung) ?<br />

Al Mg3 H14<br />

Al als Grundmetall, Mg - Magnesium als Legierungselement (3 Gew. %), H14 – durch<br />

Umformen kaltverfestigt, halbhart<br />

Verwendung<br />

Notiert Verwendungsbeispiele und Begründung!<br />

Verwendungsbeispiele Begründung<br />

Gewichtsersparnis (Flugzeugbau, Kfz- weil großer Abstand der Atome im Gitter,<br />

Bau, Leitern)<br />

kleine Masse eines Atomes<br />

Drehen, fräsen, bohren<br />

Walzen (Feinstbleche, Folien, Tuben)<br />

ziehen, pressen<br />

Motorenbau (Motorblöcke),<br />

Kochgeschirre, Heizkörper<br />

Bedachungen, Behälter,<br />

Rohrleitungen, Schiffswände<br />

Stromführende Teile in<br />

Elektrogeräten, Stromschienen,<br />

Überlandleitungen<br />

weil kubisch-flächenzentriertes Gitter<br />

weil viele freie Elektronen<br />

weil viele freie Elektronen


Aufgabe:<br />

Arbeitsblatt 12<br />

Aufgabe<br />

Die physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

Nenne alle dir bekannten physikalischen Eigenschaften von Aluminium!<br />

Leite zu jeder Eigenschaft mindestens eine Verwendungsmöglichkeit ab!<br />

Eigenschaften Verwendungsmöglichkeiten


Aufgabe:<br />

Arbeitsblatt 12<br />

Lösung<br />

Die physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

Nenne alle dir bekannten physikalischen Eigenschaften von Aluminium!<br />

Leite zu jeder Eigenschaft mindestens eine Verwendungsmöglichkeit ab!<br />

Eigenschaften Verwendungsmöglichkeiten<br />

Spezifisches Gewicht Luftfahrt, Nutzfahrzeuge (PKW, Schifffahrt),<br />

Lebens<strong>mit</strong>telverpackungen (Dosen), Träger für<br />

Sonnenkollektoren, Fensterbau, Türen<br />

Elektrische<br />

Aluminium-Freileitungen (Überland-Fernleitungen)<br />

Leitfähigkeit<br />

Wärmeleitfähigkeit<br />

Metallischer Glanz<br />

Verformbarkeit<br />

Korrosionsbeständigkeit<br />

Menüschalen für Fertiggerichte zum Erhitzen, Kochtöpfe,<br />

Wärmetauscher<br />

Effektpigmente für Lacke und Verpackungen, Möbel und<br />

Designobjekte<br />

Aluminiumfolie, Tuben<br />

Dächer, Fassaden, Schiffbau


Aufgabe:<br />

Arbeitsblatt 12a<br />

Versuche<br />

Eigenschaften verschiedener Metalle<br />

Führe in Partner- oder Gruppenarbeit folgende Versuche durch, um die physikalischen<br />

Eigenschaften verschiedener Metalle herauszufinden!<br />

• Versuch zur Rückprallhärte (Kugel im Glasröhrchen)<br />

• Biegeversuche: Anzahl der Biegungen bis zum Bruch<br />

• Klangprobe<br />

• Ritzprobe<br />

• Zugversuch<br />

Schreibe die experimentell er<strong>mit</strong>telten Werte in die Tabelle auf Arbeitsblatt 12b!<br />

Materialproben:<br />

• Stahl<br />

• Niro<br />

• Blei<br />

• Kupfer<br />

• Aluminium<br />

• Messing<br />

• Zink


Eigenschaften verschiedener Metalle<br />

Beurteilung der Rangfolge anhand von Materialproben<br />

Werkstoff Allgemeiner<br />

Eindruck<br />

Name Kurzzeichen<br />

Stahl<br />

Niro<br />

Blei<br />

Kupfer<br />

Aluminium<br />

Messing<br />

Zink<br />

Farbe Klang Ritzhärte<br />

Arbeitsblatt 12b<br />

Versuche<br />

Härte Zugfestigkeit<br />

σ = F / A<br />

Rückprallhärte<br />

(cm)<br />

Kraft F<br />

Fläche A<br />

Zugfestigkeit σ<br />

F = .................. N<br />

A = ...............mm 2<br />

σ = ......…N/mm 2<br />

F = .................. N<br />

A = ...............mm 2<br />

σ = .....….N/mm 2<br />

F = .................. N<br />

A = ...............mm 2<br />

σ = .....….N/mm 2<br />

F = ..........…..... N<br />

A = ...........….mm 2<br />

σ = .....….N/mm 2<br />

F = ..........…..... N<br />

A = ...........….mm 2<br />

σ = .....….N/mm 2<br />

F = ..........…..... N<br />

A = ...........….mm 2<br />

σ = .....….N/mm 2<br />

F = ..........…..... N<br />

A = ...............mm 2<br />

σ = .........N/mm 2<br />

Elastiztiät/Plastizität Schmelztemperat<br />

ur<br />

Biegprobe<br />

Anzahl Biegungen bis<br />

zum Bruch<br />

Wärmeprobe<br />

Dichte<br />

ρ =...../kg/dm 3


Arbeitsblatt 13<br />

Aufgabe<br />

Stoffwerte im Vergleich<br />

Aufgabe 1:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches die Stoffwerte verschiedener Stoffe heraus!<br />

Feste Stoffe Kurzzeichen Dichte Schmelzpunkt<br />

1 Aluminiumoxid<br />

2 Gusseisen<br />

3 Hartmetall<br />

4 Stahl, niedrig legiert<br />

Aufgabe 2:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches die Stoffwerte verschiedener chemischer<br />

Elemente heraus!<br />

Element Symbol Dichte Schmelzpunkt Längenausdehnungskoeffizient<br />

1 Aluminium<br />

2 Eisen<br />

3 Kupfer<br />

4 Platin<br />

5 Titan<br />

Aufgabe 3:<br />

Vergleiche die Schmelztemperatur von Aluminium und Aluminiumoxid <strong>mit</strong>einander!<br />

Welche Auswirkung haben die Schmelztemperaturen in Bezug auf die<br />

Verbindungstechnik (z.B. Schweißen, Löten)!<br />

Was spricht für Aluminium als Werkstoff in der Fahrzeug- und Flugzeugtechnik?


Arbeitsblatt 13<br />

Lösung<br />

Stoffwerte im Vergleich<br />

Aufgabe 1:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches die Stoffwerte verschiedener Stoffe heraus!<br />

Lösung aus Westermann, S. 47<br />

Feste Stoffe Kurzzeichen Dichte<br />

[kg/dm³]<br />

Schmelzpunkt<br />

[°C]<br />

1 Aluminiumoxid Al203 4,0 2050<br />

2 Gusseisen z.B. EN-GJL200 7,25 1150-1250<br />

3 Hartmetall z.B. HW-P 20 11,9 2000<br />

4 Stahl, niedrig legiert z.B. 16MnCr5 7,85 1490<br />

Aufgabe 2:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches die Stoffwerte verschiedener chemischer<br />

Elemente heraus!<br />

Element Symbol Dichte Schmelzpunkt Längenausdehnungs-<br />

[kg/dm³] [°C] koeffizient [1/K]<br />

1 Aluminium Al 2,7 660 0,0000239<br />

2 Eisen Fe 7,87 1539 0,0000117<br />

3 Kupfer Cu 8,92 1083 0,0000165<br />

4 Platin Pt 21,45 1769 0,000009<br />

5 Titan Ti 4,506 1677 0,0000084<br />

Aufgabe 3:<br />

Vergleiche die Schmelztemperatur von Aluminium und Aluminiumoxid <strong>mit</strong>einander!<br />

Reines Al: 660 °C und Al2O3:= 2050 °C<br />

Welche Auswirkung haben die Schmelztemperaturen in Bezug auf die<br />

Verbindungstechnik (z.B. Schweißen, Löten)!<br />

Die Aluminiumoxidschicht hat einen wesentlich höheren Schmelzpunkt als reines<br />

Aluminium. Beim Schweißen muss erst die Oxidschicht entfernt werden bevor das<br />

Aluminium aufgeschmolzen und verbunden werden kann.<br />

Was spricht für Aluminium als Werkstoff in der Fahrzeug- und Flugzeugtechnik?<br />

leicht, gut zu bearbeiten (Kleben, Nieten, Schweißen), ähnliche teils höhere<br />

Festigkeitswerte als Baustahl


Arbeitsblatt 14<br />

Aufgabe<br />

Wärmebehandlung<br />

Um den Einsatzbereich von Aluminium und seinen Legierungen zu erhöhen, kann<br />

Aluminium wärmebehandelt werden. Dabei sind die wesentlichen Dinge zu beachten:<br />

Temperatur, Glühdauer, Abschreckbedingungen, Auslagerung.<br />

Aufgabe 1:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches jeweils eine aushärtbare und eine nicht<br />

aushärtbare Aluminiumlegierung heraus!<br />

Aushärtbare Aluminiumlegierung:<br />

Nicht aushärtbare Aluminiumlegierung:<br />

Aufgabe 2:<br />

Was ist der Unterschied zwischen Lösungsglühen, Abschrecken und Kaltauslagern<br />

bzw. Warmauslagern für Aluminium-Knetlegierungen?


Arbeitsblatt 14<br />

Lösung<br />

Wärmebehandlung<br />

Um den Einsatzbereich von Aluminium und seinen Legierungen zu erhöhen, kann<br />

Aluminium wärmebehandelt werden. Dabei sind die wesentlichen Dinge zu beachten:<br />

Temperatur, Glühdauer, Abschreckbedingungen, Auslagerung.<br />

Aufgabe 1:<br />

Suche <strong>mit</strong> Hilfe des Tabellenbuches jeweils eine aushärtbare und eine nicht<br />

aushärtbare Aluminiumlegierung heraus! Schreibe Temperatur und Glühzeit auf!<br />

Aushärtbare Aluminiumlegierung (Aushärten=:<br />

Aluminium-Knetlegierung EN AW-6060 [Al Mg Si]<br />

Temperatur: 525-540 °C<br />

Abschrecken Luft/Wasser, Kaltauslagern bzw. Warmauslagern<br />

Nicht aushärtbare Aluminiumlegierung (Weichglühen):<br />

Aluminium-Knetlegierung EN AW-5754 [Al Mg3]<br />

Temperatur: 360-380 °C<br />

Glühzeit: 1-2 h<br />

Ofenabkühlung unkontrolliert<br />

Aufgabe 2:<br />

Was ist der Unterschied zwischen Lösungsglühen, Abschrecken und Kaltauslagern<br />

bzw. Warmauslagern für Aluminium-Knetlegierungen?<br />

Beim Lösungsglühen werden Fremdatome im Mischkristall gelöst und danach wird<br />

abgeschreckt. Das anschließende Kaltauslagern geschieht über einen Zeitraum von<br />

5-8 Tagen bei Raumtemperatur. Beim Warmauslagern beträgt der Zeitraum nur 4-24<br />

Stunden (Auslagerungstemperatur 140-190 °C). Dabei werden die Fremdatome<br />

teilweise an den Korngrenzen ausgeschieden, wodurch die Festigkeitssteigerung<br />

erzielt wird.<br />

INFO FÜR LEHRER!<br />

Kaltverfestigen von Aluminium<br />

Eine plastische Formänderung durch Kaltwalzen führt zu Versetzungen im Kristallgitter. Durch diese<br />

Versetzungen im Kristallaufbau erhöht sich der Umformwiderstand, die Festigkeit wird gesteigert.


Aufgabe 1:<br />

Arbeitsblatt 15<br />

Aufgabe<br />

Fügeverfahren in der Aluminiumverarbeitung<br />

Welche Fügeverfahren, die auch in der Aluminiumverarbeitung eingesetzt werden,<br />

kennst Du ?<br />

Aufgabe 2:<br />

Worauf muss beim Fügen von Aluminium <strong>mit</strong> anderen Werkstoffen (Stahl, Zink,<br />

Kupfer etc.) unbedingt geachtet werden? Warum?<br />

Aufgabe 3:<br />

Skizziere eine Schnappverbindung? Nenne einen Einsatzbereich!


Aufgabe 1:<br />

Arbeitsblatt 15<br />

Lösung<br />

Fügeverfahren in der Aluminiumverarbeitung<br />

Welche Fügeverfahren, die auch in der Aluminiumverarbeitung eingesetzt werden,<br />

kennst Du ?<br />

Nieten, Schrauben, Umformen, Schnappverbindungen, Clinchen, Kleben<br />

Aufgabe 2:<br />

Worauf muss beim Fügen von Aluminium <strong>mit</strong> anderen Werkstoffen (Stahl, Zink,<br />

Kupfer etc.) unbedingt geachtet werden? Warum?<br />

Es kann zu Kontaktkorrosion kommen, daher Trennschicht einbauen oder auf die<br />

Verträglichkeit achten.<br />

Aufgabe 3:<br />

Skizziere eine Schnappverbindung? Nenne einen Einsatzbereich!<br />

z.B.<br />

Sie ist typisch für Aluminium-Strangpressprofile, die Federwirkung wird ausgenutzt.<br />

Die Verbindung ist meist wieder lösbar. Fassadenbau, Fensterbau etc.


Arbeitsblatt 16<br />

Aufgabe<br />

Schweißen von Aluminium<br />

Grundsätzlich sind Aluminium und Aluminiumlegierungen nach allen bekannten<br />

Schweißverfahren schweißbar. In der Technik haben sich durch wirtschaftliche und<br />

konstruktive Zwänge einige Schweißverfahren als besonders sinnvoll erwiesen.<br />

Aufgabe 1:<br />

Was ist beim Aluminiumschweißen besonders zu beachten?<br />

Aufgabe 2:<br />

Wo liegen die Schmelzpunkte von Aluminiumoxid und von reinem Aluminium ?<br />

Aufgabe 3:<br />

Was bedeuten die unterschiedlichen Schmelzpunkte für die Schweißpraxis ?<br />

Aufgabe 4:<br />

Was muß der Schweißer machen, da<strong>mit</strong> er Aluminium schweißen kann ?<br />

Aufgabe 5:<br />

Welches Schweißverfahren wird häufig angewendet um Aluminium zu schweißen (in<br />

Deinem Betrieb)?


Arbeitsblatt 16<br />

Lösung<br />

Schweißen von Aluminium<br />

Grundsätzlich sind Aluminium und Aluminiumlegierungen nach allen bekannten<br />

Schweißverfahren schweißbar. In der Technik haben sich durch wirtschaftliche und<br />

konstruktive Zwänge einige Schweißverfahren als besonders sinnvoll erwiesen.<br />

Aufgabe 1:<br />

Was ist beim Aluminiumschweißen besonders zu beachten?<br />

Die natürliche Oxidschicht an der Oberfläche von Aluminiumteilen. Diese muss<br />

entfernt werden.<br />

Aufgabe 2:<br />

Wo liegen die Schmelzpunkte von Aluminiumoxid und von reinem Aluminium ?<br />

Aluminiumoxid > 2000 °C<br />

Aluminium ca. 660 °C<br />

Aufgabe 3:<br />

Was bedeuten die unterschiedlichen Schmelzpunkte für die Schweißpraxis ?<br />

Da die Schweißtemperatur des Metalls deutlich niedriger ist als die<br />

Schmelztemperatur der Oxidschicht, muss die Oxidschicht auf andere Weise<br />

(chemisch, mechanisch, physikalisch) entfernt werden.<br />

Aufgabe 4:<br />

Was muß der Schweißer machen, da<strong>mit</strong> er Aluminium schweißen kann ?<br />

– Fluss<strong>mit</strong>tel auftragen – Lösen der Oxidschicht<br />

– Zerstörung durch Lichtbogeneffekt: Schutzgasschweißen – Sauerstoffentzug<br />

– Verdampfen durch energiereiche Strahlung: Laser oder Elektronenstrahl<br />

– Zerstörung durch Oberflächenvergrößerung unter Luftabschluss<br />

– Verdrängen der Oxidschicht aus der Schweißzone: Pressschweißen –<br />

Reibschweißen<br />

Aufgabe 5:<br />

Welches Schweißverfahren wird häufig angewendet um Aluminium zu schweißen (in<br />

Deinem Betrieb)?<br />

Lichtbogen – Schutzgas – Schweißen: WIG und MIG<br />

Lösungen und Erläuterungen in: Aluminium Merkblatt V2 Schweißen von Aluminium


Arbeitsblatt 17<br />

Aufgabe<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Um ein Aluminiumwerkstück haltbarer oder schöner zu machen, kann eine<br />

Oberflächenbehandlung durchgeführt werden. Dies kann eine mechanische oder<br />

eine chemische Oberflächenbehandlung, sowie eine Oberflächenveredelung sein.<br />

Mechanische Oberflächenbehandlung<br />

Nenne vier mechanische Oberflächenbehandlungen und Anforderungen an<br />

Werkzeuge/ Hilfsstoffe!<br />

Chemische Oberflächenbehandlung<br />

Die Oberfläche eines Aluminiumbauteils kann auch chemisch behandelt werden.<br />

Welche Verfahren zur chemischen Oberflächenbehandlung gibt es?<br />

Oberflächenveredelung


Arbeitsblatt 17<br />

Lösung<br />

Oberflächenbehandlung<br />

Um ein Aluminiumwerkstück haltbarer oder schöner zu machen, kann eine<br />

Oberflächenbehandlung durchgeführt werden. Dies kann eine mechanische oder<br />

eine chemische Oberflächenbehandlung, sowie eine Oberflächenveredelung sein.<br />

Mechanische Oberflächenbehandlung<br />

Nenne vier mechanische Oberflächenbehandlungen und Anforderungen an<br />

Werkzeuge/ Hilfsstoffe!<br />

Schleifen, Bürsten, Polieren, Strahlen<br />

Hilfsstoffe/Werkzeuge müssen Eisen-, Nickel-, Kupferfrei sein (Kontaktkorrosion!).<br />

Chemische Oberflächenbehandlung<br />

Die Oberfläche eines Aluminiumbauteils kann auch chemisch behandelt werden.<br />

Welche Verfahren zur chemischen Oberflächenbehandlung gibt es?<br />

Entfetten<br />

Beizen<br />

Ätzen<br />

Chemische Oxidation (Chromatieren, Phosphatieren)<br />

Oberflächenveredelung<br />

Anodische Oxidation (Eloxieren)<br />

Hartanodisieren<br />

Oberflächenveredelung<br />

Beschichten (Lackieren)


Arbeitsblatt 18<br />

Aufgabe<br />

Wortsuchspiel: Eigenschaften von Aluminium<br />

Die Suchbegriffe sind waagerecht und senkrecht vorwärts und rückwärts<br />

eingetragen!<br />

Suchbegriffe<br />

–Aluminium ist gut ... leitend.<br />

–physikalische Eigenschaft<br />

–physikalische Eigenschaft bezüglich des Gewichts<br />

–Position in der elektrochemischen Spannungsreihe<br />

–Aussehen der Oberfläche


Arbeitsblatt 18<br />

Lösung<br />

Wortsuchspiel: Eigenschaften von Aluminium<br />

Die Suchbegriffe sind waagerecht und senkrecht vorwärts und rückwärts<br />

eingetragen!<br />

Suchbegriffe<br />

–Aluminium ist gut ... leitend.<br />

–physikalische Eigenschaft<br />

–physikalische Eigenschaft bezüglich des Gewichts<br />

–Position in der elektrochemischen Spannungsreihe<br />

–Aussehen der Oberfläche


Arbeitsblatt 19<br />

Aufgabe<br />

Schwedenrätsel: Aluminium


Suchbegriffe<br />

Arbeitsblatt 19<br />

Aufgabe<br />

Schwedenrätsel: Aluminium<br />

Waagerecht :<br />

01 Verfestigung des Gefüges durch ...<br />

02 Al-Legierung <strong>mit</strong> guten Gießeigenschaften<br />

03 Verfahren z.B. zur Herstellung von Hohlprofilen<br />

04 die Metallverarbeitung betreffend<br />

05 Werkstoff <strong>mit</strong> 99,5% Al<br />

06 typische Verwendung von Al-Bauteilen im Metallbau<br />

08 Zersetzung durch elektrischen Strom<br />

11 Behandlung zur Festigkeitssteigerung<br />

13 chem. bzw. elekt.-chem. Zersetzung der Oberfläche<br />

14 Wiederverwertung<br />

17 veralteter Begriff für Aluminiumhydroxid<br />

Senkrecht :<br />

01 Al-Legierung, perfekt zum Umformen<br />

07 Korrosionsschutzmaßnahme: eine ganz dünne Schicht<br />

09 Abfallprodukt des Bayer-Prozesses<br />

10 thermisches Fügeverfahren<br />

11 Chemische Kurzbezeichnung von Aluminium<br />

12 Gemisch von Metall und Metall bzw. Nichtmetall<br />

15 Verfahren zum Abbau von Bauxit<br />

16 direkt aus Aluminiumoxid gewonnen: ...-Aluminium<br />

18 Einordnung von Al in der elekt.-chem. Spannungsreihe<br />

19 Ausgangsstoff für Aluminiumgewinnung<br />

20 stoffschlüssiges Fügeverfahren<br />

21 natürliches Aluminiumoxid<br />

22 positive Elektrode


Arbeitsblatt 19<br />

Aufgabe<br />

Schwedenrätsel: Aluminium<br />

Waagerecht :<br />

01 Verfestigung des Gefüges durch ... Kaltumformen<br />

02 Al-Legierung <strong>mit</strong> guten Gießeigenschaften Gusslegierung<br />

03 Verfahren z.B. zur Herstellung von Hohlprofilen Strangpressen<br />

04 die Metallverarbeitung betreffend Metallurgisch<br />

05 Werkstoff <strong>mit</strong> 99,5% Al Rein<strong>aluminium</strong><br />

06 typische Verwendung von Al-Bauteilen im Metallbau Fensterrahmen<br />

08 Zersetzung durch elektrischen Strom Elektrolyse<br />

11 Behandlung zur Festigkeitssteigerung Aushaerten<br />

13 chem. bzw. elekt.-chem. Zersetzung der Oberfläche Korrosion<br />

14 Wiederverwertung Recycling<br />

17 veralteter Begriff für Aluminiumhydroxid Tonerde<br />

Senkrecht :<br />

01 Al-Legierung, perfekt zum Umformen Knetlegierung<br />

07 Korrosionsschutzmaßnahme: eine ganz dünne Schicht Chromatieren<br />

09 Abfallprodukt des Bayer-Prozesses Rotschlamm<br />

10 thermisches Fügeverfahren Schweissen<br />

11 Chemische Kurzbezeichnung von Aluminium Al<br />

12 Gemisch von Metall und Metall bzw. Nichtmetall Legierung<br />

15 Verfahren zum Abbau von Bauxit Tagebau<br />

16 direkt aus Aluminiumoxid gewonnen: ...-Aluminium Primaer<br />

18 Einordnung von Al in der elekt.-chem. Spannungsreihe unedel<br />

19 Ausgangsstoff für Aluminiumgewinnung Bauxit<br />

20 stoffschlüssiges Fügeverfahren Kleben<br />

21 natürliches Aluminiumoxid Korund<br />

22 positive Elektrode Anode


Arbeitsblatt 20<br />

Versuch<br />

Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

experimentell auf der Spur<br />

Aufgabe: Er<strong>mit</strong>tle die Dichte eines Stücks Aluminiums!<br />

Geräte: Messzylinder, Becherglas, Waage, Spatel, Heizer <strong>mit</strong> Rührer, Aräometer<br />

Chemikalien: Kaliumiodid, destilliertes Wasser, Aluminium, Magnesium (z.B. Magnesiumband)<br />

Durchführung:<br />

1.) Messe 50 ml Wasser ab und gib dieses in das Becherglas.<br />

2.) Wiege 80 g Kaliumiodid ab und löse dieses im Wasser. Für das vollständige<br />

Lösen von Kaliumiodid musst Du die Lösung erhitzen!<br />

3.) Er<strong>mit</strong>tle <strong>mit</strong> einem Aräometer, nachdem die Lösung auf 20° C abgekühlt ist, die<br />

Dichte. (Beim Abkühlen scheidet sich ein Teil des gelösten Kaliumiodids wieder<br />

ab!) (Beobachtung I)<br />

4.) Nimm etwa gleich große Stücke aus Aluminium und Magnesium und gib diese in<br />

das Becherglas <strong>mit</strong> der Kaliumiodid-Lösung! (Beobachtung II)<br />

Beobachtung:<br />

I: Die Dichte beträgt ..................................................................................................!<br />

II: ................................................................................................................................<br />

................................................................................................................................<br />

Auswertung:<br />

1.) In welchem Bereich liegt die Dichte von ... ?<br />

... Aluminium: ......................................<br />

... Magnesium: ....................................<br />

2.) Finde die genauen Zahlenwerte für die Dichte von ... heraus!<br />

... Aluminium: ......................................<br />

... Magnesium: ....................................<br />

3.) Wie könntest du die Dichte von Aluminium bestimmen, wenn ein Messzylinder<br />

sowie eine Waage (Wägegenauigkeit 2 Dezimalstellen) zur Verfügung stehen?


Arbeitsblatt 20<br />

Lösung<br />

Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

experimentell auf der Spur<br />

Aufgabe: Er<strong>mit</strong>tle die Dichte eines Stücks Aluminiums!<br />

Beobachtung:<br />

I: Die Dichte beträgt rund 1,72 g/cm !<br />

II: Das Aluminiumstückchen sinkt auf den Boden, das Magnesiumstückchen<br />

schwimmt an der Oberfläche.<br />

Auswertung:<br />

1.) In welchem Bereich liegt die Dichte von ... ?<br />

... Aluminium: größer als 1,72 g/cm / ... Magnesium: kleiner als 1,72 g/cm<br />

2.) Finde die genauen Zahlenwerte für die Dichte von ... heraus!<br />

... Aluminium: 2,7 g/cm / ... Magnesium: 1,7 g/cm<br />

3.) Wie könntest du die Dichte von Aluminium bestimmen, wenn ein Messzylinder<br />

sowie eine Waage (Wägegenauigkeit 2 Dezimalstellen) zur Verfügung stehen?<br />

Du wiegst das Stück Aluminium. Dann füllst du in den Messzylinder etwas<br />

Wasser und er<strong>mit</strong>telst das genaue Volumen. Nach der Zugabe des<br />

Aluminiumstückes liest du erneut das Volumen ab. Die Differenz ist das<br />

Volumen, welches du zur Berechnung der Dichte benötigst: Dichte [g/cm] =<br />

Masse [g] / Volumen [cm].


Arbeitsblatt 21<br />

Versuch<br />

Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

experimentell auf der Spur<br />

Aufgabe: Er<strong>mit</strong>tle, wie gut Aluminium die Wärme leitet!<br />

Geräte: Dreifuß, Drahtnetz, Brenner, 3 Streichhölzer, Aluminium (Streifen aus einer<br />

Aluminium-Getränkedose und Aluminiumrohr), Kupfer (Kupferblech-Streifen und<br />

Kupferrohr – gleicher Durchmesser wie beim Aluminiumrohr), Eisen (Eisenblech-<br />

Streifen und Eisenrohr – gleicher Durchmesser wie beim Aluminiumrohr),<br />

3 Wachskugeln<br />

Durchführung:<br />

Variante 1: Das Drahtnetz wird auf den Dreifuß gelegt. Der Aluminium-, der<br />

Kupfer- und der Eisenstreifen werden in gleichem Abstand von der<br />

Mitte auf das Drahtnetz gelegt. Wiederum im gleichen Abstand legt<br />

man auf jeden Metallstreifen ein Streichholz. Nun entzündet man den<br />

Brenner und stellt ihn unter das Drahtnetz, so dass die Flamme alle<br />

Metallstreifen gleich intensiv erwärmt.<br />

Wann entzünden sich jeweils die Streichhölzer?<br />

Variante 2: Das Drahtnetz wird auf den Dreifuß gelegt. Das Aluminium-, das<br />

Kupfer- und das Eisenrohr werden auf das Drahtnetz gelegt. Die<br />

Wachskugeln legt man nebeneinander auf die drei Rohre. Nun<br />

erwärmt man <strong>mit</strong> dem Brenner die drei Rohre gleich stark, ohne<br />

dabei in der Nähe der aufgelegten Wachskugeln zu sein.<br />

Beobachtung:<br />

Variante I<br />

Variante II<br />

Wann fallen die Wachskugeln jeweils herunter?<br />

Aluminium Kupfer Eisen<br />

Auswertung:<br />

Am besten leitet ................................ die Wärme, ................................. am zweitbesten<br />

und .................................. am schlechtesten!


Arbeitsblatt 21<br />

Lösung<br />

Den physikalischen Eigenschaften von Aluminium<br />

experimentell auf der Spur<br />

Aufgabe: Er<strong>mit</strong>tle, wie gut Aluminium die Wärme leitet!<br />

Durchführung:<br />

Variante 1: Das Drahtnetz wird auf den Dreifuß gelegt. Der Aluminium-, der<br />

Kupfer- und der Eisenstreifen werden in gleichem Abstand von der<br />

Mitte auf das Drahtnetz gelegt. Wiederum im gleichen Abstand legt<br />

man auf jeden Metallstreifen ein Streichholz. Nun entzündet man den<br />

Brenner und stellt ihn unter das Drahtnetz, so dass die Flamme alle<br />

Metallstreifen gleich intensiv erwärmt.<br />

Wann entzünden sich jeweils die Streichhölzer?<br />

Variante 2: Das Drahtnetz wird auf den Dreifuß gelegt. Das Aluminium-, das<br />

Kupfer- und das Eisenrohr werden auf das Drahtnetz gelegt. Die<br />

Wachskugeln legt man nebeneinander auf die drei Rohre. Nun<br />

erwärmt man <strong>mit</strong> dem Brenner die drei Rohre gleich stark, ohne<br />

dabei in der Nähe der aufgelegten Wachskugeln zu sein.<br />

Beobachtung:<br />

Wann fallen die Wachskugeln jeweils herunter?<br />

Aluminium Kupfer Eisen<br />

Variante I Streichholz entzündet Streichholz entzündet Streichholz entzündet<br />

sich als Zweites sich als Erstes sich zuletzt<br />

Variante II Wachskugel fällt als Wachskugel fällt als Wachskugel fällt nur<br />

Zweites<br />

Erstes<br />

nach extrem langem<br />

Erhitzen<br />

Auswertung:<br />

Am besten leitet Kupfer die Wärme, Aluminium am zweitbesten und Eisen am<br />

schlechtesten!


Ein Stück Würfelzucker<br />

Bitte hier<br />

einkleben!<br />

Arbeitsblatt 22<br />

Versuch<br />

Das Leichtmetall Aluminium<br />

Größe: ................................<br />

Gewicht: ................................ = ...... Joghurtbecher-Deckel (für 500 ml Becher)<br />

Gewicht à .....<br />

= ..... Quarkdeckel (für 250 g Becher)<br />

Gewicht à .....<br />

= ..... Margarinedeckel (für 250 g Becher)<br />

Gewicht à .....<br />

= ..... Büchsenverschlüsse von Getränkedosen (z.B. Cola)<br />

Gewicht à .....


Ein Stück Würfelzucker<br />

Bitte hier<br />

einkleben!<br />

Größe: 1,6 × 1,6 × 1,0 cm<br />

Arbeitsblatt 22<br />

Lösung<br />

Das Leichtmetall Aluminium<br />

Gewicht: 2,85 g = 3 1/2 Joghurtbecher-Deckel (für 500 ml Becher)<br />

Gewicht à 0,87 g<br />

= 3 1/2 Quarkdeckel (für 250 g Becher)<br />

Gewicht à 0,81 g<br />

= 3 1/3 Margarinedeckel (für 250 g Becher)<br />

Gewicht à 0,85 g<br />

= ca. 10 Büchsenverschlüsse von Getränkedosen (z.B. Cola)<br />

Gewicht à 0,29g


Arbeitsblatt 23<br />

Versuch<br />

Aluminium hat zwei Seiten<br />

– Der amphotere Charakter von Aluminium –<br />

Fragen: Was kann passieren, wenn saure Getränke in Aluminiumdosen<br />

aufbewahrt werden?<br />

Was kann passieren, wenn saure Lebens<strong>mit</strong>tel in Aluminiumtöpfen<br />

erhitzt werden?<br />

Modellexperiment: Reaktion von Aluminium <strong>mit</strong> Säuren<br />

Geräte: Reagenzglasständer, 2 Reagenzgläser<br />

Chemikalien: Aluminiumspäne, Salzsäure (c = 2 mol/l; Xi, reizend), Schwefelsäure (c = 1mol/l;<br />

Xi, reizend)<br />

Durchführung: In die beiden Reagenzgläser werden jeweils einige Aluminiumspäne<br />

gegeben. In das erste Reagenzglas fügt man 3 ml Salzsäure und in<br />

das zweite Reagenzglas 3 ml Schwefelsäure hinzu. Gegebenenfalls<br />

muss in beiden Fällen kurz erwärmt werden.<br />

Beobachtung:<br />

........................................................................................................................................<br />

Auswertung:<br />

Erkläre die Beobachtung <strong>mit</strong> Hilfe der entsprechenden chemischen<br />

Reaktionsgleichung!<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................<br />

Beantwortung der Eingangsfragen:<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................


Arbeitsblatt 23<br />

Versuch<br />

Frage: Bei der Herstellung von Laugenbrezeln werden die Teiglinge <strong>mit</strong><br />

verdünnter Natronlauge eingestrichen. Was kann passieren, wenn<br />

Teiglinge auf einem Backblech aus Aluminium liegen und die Lauge auf<br />

das Backblech fließt?<br />

Modellexperiment: Reaktion von Aluminium <strong>mit</strong> einer Lauge<br />

Geräte: Reagenzglasständer, Reagenzglas, Brenner, Reagenzglaszange<br />

Chemikalien: Aluminiumspäne, Natriumhydroxid-Lösung (w = 10%; C, ätzend)<br />

Durchführung: In ein Reagenzglas werden einige Aluminiumspäne und 3 ml<br />

Natriumhydroxid-Lösung gegeben. Das Gemisch wird kurz erwärmt.<br />

Beobachtung:<br />

........................................................................................................................................<br />

Auswertung:<br />

Erkläre die Beobachtung <strong>mit</strong> Hilfe der entsprechenden chemischen<br />

Reaktionsgleichung!<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................<br />

Beantwortung der Eingangsfragen:<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................<br />

Schaue im Fremdwörterlexikon nach und notiere, was man unter der Bezeichnung<br />

"amphoter" versteht!<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................<br />

Erkläre die Bezeichnung "amphoter" im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Metall Aluminium!<br />

........................................................................................................................................<br />

........................................................................................................................................


Arbeitsblatt 23<br />

Lösung<br />

Aluminium hat zwei Seiten<br />

– Der amphotere Charakter von Aluminium –<br />

Fragen: Was kann passieren, wenn saure Getränke in Aluminiumdosen<br />

aufbewahrt werden?<br />

Was kann passieren, wenn saure Lebens<strong>mit</strong>tel in Aluminiumtöpfen<br />

erhitzt werden?<br />

Modellexperiment: Reaktion von Aluminium <strong>mit</strong> Säuren<br />

Beobachtung:<br />

Aluminium reagiert <strong>mit</strong> Salz- und Schwefelsäure unter Gasentwicklung. Das<br />

Erwärmen begünstigt die Reaktion.<br />

Auswertung:<br />

Erkläre die Beobachtung <strong>mit</strong> Hilfe der entsprechenden chemischen<br />

Reaktionsgleichung!<br />

Das Metall Aluminium löst sich bei dieser Reaktion unter Bildung von Wasserstoff<br />

auf. Es entstehen Aluminium-Ionen.<br />

2 Al + 6 H + � 2 Al 3+ + 3 H2<br />

Beantwortung der Eingangsfragen:<br />

Wenn saure Lebens<strong>mit</strong>tel in Aluminiumverpackungen aufbewahrt oder in<br />

Aluminiumgefäßen erhitzt werden, so kann es zumindest teilweise zum Auflösen des<br />

Aluminiums und zur Anreicherung von Aluminium-Ionen in dem Lebens<strong>mit</strong>tel<br />

kommen.


Arbeitsblatt 23<br />

Lösung<br />

Frage: Bei der Herstellung von Laugenbrezeln werden die Teiglinge <strong>mit</strong><br />

verdünnter Natronlauge eingestrichen. Was kann passieren, wenn<br />

Teiglinge auf einem Backblech aus Aluminium liegen und die Lauge auf<br />

das Backblech fließt?<br />

Modellexperiment: Reaktion von Aluminium <strong>mit</strong> einer Lauge<br />

Beobachtung:<br />

Aluminium reagiert <strong>mit</strong> Natriumhydroxid-Lösung unter Gasentwicklung. Das<br />

Erwärmen begünstigt die Reaktion.<br />

Auswertung:<br />

Erkläre die Beobachtung <strong>mit</strong> Hilfe der entsprechenden chemischen<br />

Reaktionsgleichung!<br />

Das Metall Aluminium löst sich bei dieser Reaktion unter Bildung von Wasserstoff<br />

auf. Es entstehen Aluminat-Ionen.<br />

2 Al + 6 H2O + 2 OH - � 2 [Al(OH)4] - + 3 H2<br />

Beantwortung der Eingangsfragen:<br />

Wenn Teiglinge auf einem Backblech aus Aluminium liegen und die Lauge auf das<br />

Backblech fließt, dann kann es beim Backprozess zur Bildung von Aluminat-Ionen<br />

kommen, welche in den Teigling eintreten.<br />

Schaue im Fremdwörterlexikon nach und notiere, was man unter der Bezeichnung<br />

"amphoter" versteht!<br />

amphoter (griech.-nlat.) = "jeder von beiden, der eine und der andere; zwitterhaft";<br />

teils als Säure, teils als Base sich verhaltend (Chem.)<br />

Erkläre die Bezeichnung "amphoter" im Zusammenhang <strong>mit</strong> dem Metall Aluminium!<br />

Reagiert Aluminium <strong>mit</strong> einer Säure, dann verhält es sich wie eine Base. Reagiert<br />

Aluminium <strong>mit</strong> einer Base, verhält es sich wie eine Säure. In beiden Fällen kommt es<br />

zur Salzbildung. Im ersten Fall bildet das Aluminium-Ion das Kation, im zweiten Fall<br />

bildet das Aluminat-Ion das Anion.

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