Kunst geht in die Natur
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46 Auf dem Weg stehen Stelen aus Basalt<br />
des slowenischen Künstlers Marko<br />
Pogacnik. Auf Augenhöhe s<strong>in</strong>d Runen<br />
e<strong>in</strong>gemeißelt. Die Stelen sollen wie<br />
Akupunkturnadeln auf vom Künstler<br />
aufgespürten Energiebahnen, auch<br />
Lay-L<strong>in</strong>es genannt, wirken.<br />
Auf dem höchsten Punkt steht <strong>die</strong> Skulptur<br />
47 „Medea“ von Karl He<strong>in</strong>z Hödicke. Es<br />
ist ke<strong>in</strong> Gipfelkreuz, wie man bemerkt,<br />
sondern e<strong>in</strong>e künstlerische Metapher<br />
aus der griechischen Mythologie.<br />
Wir klettern vom Labyr<strong>in</strong>thberg herunter und gehen weiter an der Hecke entlang<br />
nach Norden. L<strong>in</strong>ks gibt es e<strong>in</strong>en Durchschlupf mit dem H<strong>in</strong>weis<br />
„Blaue Blume – Landschaft für Novalis<br />
und <strong>die</strong> Romantik“ von Nils Udo.<br />
Die sensiblen Arbeiten <strong>in</strong> und mit<br />
der <strong>Natur</strong> von Nils, <strong>die</strong> ich vor vielen<br />
Jahren im Gasteig gesehen hatte,<br />
machten mich neugierig. Ich besuchte<br />
den Künstler, und so kam es zur Zusammenarbeit<br />
<strong>in</strong> dem Projekt „<strong>Kunst</strong><br />
<strong>geht</strong> <strong>in</strong> <strong>die</strong> <strong>Natur</strong>“. Er schuf e<strong>in</strong>en<br />
R<strong>in</strong>gwall aus überschüssiger Erde. Die<br />
E<strong>in</strong>gangssituation <strong>in</strong> das Tal bildet <strong>die</strong><br />
<strong>in</strong> bayerischen Bauernhöfen übliche<br />
Tennenrampe und das Tennentor. An<br />
den Tagen der Tag- und Nachtgleiche<br />
erleben Sie den Sonnenaufgang im geöffneten<br />
Tor. Im Tal wurde e<strong>in</strong>e Vielzahl<br />
blau blühender Blumen angepflanzt.<br />
Das war wunderschön. Aber <strong>in</strong>zwischen<br />
hat <strong>die</strong> <strong>Natur</strong> das Regiment übernommen<br />
und stört sich nicht an den Plänen<br />
des Künstlers; sie lässt wachsen, was sie<br />
will, wenn man sie lässt. So wie <strong>Natur</strong><br />
nun e<strong>in</strong>mal ist.<br />
Wir gehen weiter nach Norden an der Hecke entlang und sehen<br />
an dem Übergang von Wald und Feld das<br />
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„Waldtor“ von Hermann Prigann.<br />
Massive Eichenstämme bilden <strong>in</strong> Form<br />
von drei h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>anderliegenden<br />
Toren e<strong>in</strong>en Raum des Übergangs von<br />
der lichten Flur <strong>in</strong> das Schattige des<br />
Waldes.<br />
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