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3-2013

Fachzeitschrift für Industrielle Automation, Mess-, Steuer- und Regeltechnik

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Single-Board-Computer/Boards<br />

Die ganze Bandbreite an Computer-on-Modules:<br />

Von High-End x86 bis ultra-low Power ARM<br />

Autor:<br />

Hubert Hafner ist Product<br />

Manager für Computer-on-<br />

Modules bei Kontron<br />

Computer-on-Modules gibt es<br />

in jeder Embedded Performanceklasse:<br />

von High-End x86er<br />

Prozessoren bis hin zu ultralow<br />

Power-ARM-Prozessoren.<br />

Sie überzeugen durch den fertigen<br />

Computing-Core inklusive<br />

Betriebssystem- und Treibersupport,<br />

der die Implementierung<br />

neuester Prozessortechnologie<br />

in individuelle Designs deutlich<br />

erleichtert und beschleunigt.<br />

Wichtig ist jedoch, dass Entwickler<br />

je nach Prozessortechnologie<br />

auch die passenden Computeron-Module-Standards<br />

einsetzen.<br />

Kontron setzt auf COM Express<br />

für x86 und Power Architecture<br />

und SMARC für ARM/SoCs.<br />

Seit mehr als einem Jahrzehnt<br />

arbeiten sie bereits erfolgreich<br />

in einer Vielzahl von Anwendungen,<br />

die sogenannten Computer-on-Modules.<br />

Ob in POS-<br />

Systemen, industriellen Anlagen<br />

oder Sicherheits- und Medizinanwendungen<br />

– die (nahezu) kompletten<br />

Computer zum Aufstecken<br />

auf ein Carrierboard versorgen<br />

immer mehr Maschinen<br />

und Geräte mit Computing-<br />

Funktionen. Dies, weil Computer-on-Modules<br />

das individuelle<br />

Systemdesign deutlich vereinfachen,<br />

und zum anderen, weil<br />

sie Systemdesigns über einen<br />

einfachen Moduletausch über<br />

Prozessorgenerationen hinweg<br />

aktuell halten können.<br />

Die Weichen für die Erfolgsgeschichte<br />

haben dabei die ETX-<br />

Spezifikation aus 2000 sowie der<br />

nachfolgende COM Express-<br />

Standard aus 2005 gestellt. Und<br />

COM Express ist auch für portable<br />

x86er Designs im Handheld-Format<br />

bestens ausgerüstet,<br />

da dieser Formfaktor mit COM<br />

Express mini auch kreditkatengroße<br />

Module unterstützt. Insofern<br />

ist COM Express der universale<br />

Formfaktor-Standard<br />

für x86er Designs. Zudem ist<br />

er auch für die Power Architecture<br />

geeignet, weil er exakt die<br />

Eigenschaften mitbringt, die<br />

man für die Leistungsklasse<br />

der 32/64 bit Freescale QorIQ<br />

P2020/P5020 Prozessoren benötigt.<br />

Das ist besonders effizient<br />

und macht das gesamte Ökosystem<br />

für COM Express auch für<br />

diese Prozessorklasse verfügbar.<br />

Die neue Leistungsklasse bei<br />

Cortex A8/A9-Designs<br />

Seit einigen Jahren neu auf<br />

dem Markt sind jedoch ARM-<br />

Prozessoren, die beispielsweise<br />

in Tablet-PCs zum Einsatz kommen.<br />

Diese kann man ebenfalls<br />

sehr gut in Embedded Designs<br />

einsetzen, weil sie vergleichsweise<br />

große Grafik- und Rechenperformance<br />

im unteren einstelligen<br />

Wattbereich bieten. Das ist<br />

attraktiv für so manches HMI<br />

im stationären Bereich aber auch<br />

für rugged Tablets und Handheld-Systeme<br />

sowie batteriebetriebene<br />

Outdoor-Lösungen.<br />

Und da die Kombination ARM/<br />

SoC auf COM sehr attraktiv ist,<br />

gehen Analysten auch davon<br />

aus, dass ARM basierte Modul-<br />

Lösungen stark nachgefragt werden:<br />

Wie groß der Bedarf nach<br />

solchen ARM-Building-Blocks<br />

ist, belegen dabei Studien von<br />

IMS und VDC, aus denen man<br />

für ARM basierte COMs bis 2016<br />

eine durchschnittliche jährliche<br />

Wachstumsrate von rund 25%<br />

ableiten kann. Dieses enorme<br />

Wachstum wird den Anteil der<br />

gehandelten ARM-COMs auf<br />

knapp 60% des gesamten COM-<br />

Markts katapultieren.<br />

Für diese Prozessoren aber nun<br />

ebenfalls die COM Express-Spezifikation<br />

zu nutzen, erscheint<br />

nicht sinnvoll, da mit ARM in<br />

der Summe eher deutlich kleinere<br />

denn vergleichbar große Designs<br />

umgesetzt werden. Zudem nutzen<br />

ARM-SoCs für ähnliche<br />

Aufgaben andere Schnittstellen.<br />

Exemplarisch seien hier<br />

MIP-Interfaces für eine energieeffiziente<br />

Displayanbindung<br />

genannt sowie das Serial Peripheral<br />

Interface (SPI), welches<br />

für allgemeine Peripherieanbindung<br />

genutzt wird im Gegensatz<br />

zu x86, wo die SPI-Schnittstelle<br />

bisher nur zur Anbindung eines<br />

Boot-Device verwendet wird.<br />

Auch kommen sie mit zum<br />

Teil vollkommen neuen Interfaces<br />

wie beispielsweise I²S für<br />

Audio oder dedizierten Kameraeingängen<br />

daher, die man auf<br />

bestehende x86er COM-Spezifikationen<br />

nicht einfach integrieren<br />

kann, ohne einen Standard<br />

aufzuweichen. Es musste also<br />

etwas Neues geschaffen werden<br />

um dieser neuen Prozessorgeneration<br />

auch nachhaltig<br />

und ohne Kompromisse gerecht<br />

werden zu können.<br />

SMARC - der neue Standard<br />

Mit Veröffentlichung der<br />

SMARC Formfaktor-Spezifikation<br />

der Standardization Group<br />

for Embedded Technology (kurz<br />

SGET) existiert nun ein solcher<br />

dedizierter Standard für<br />

ARM basierte Building Blocks.<br />

SMARC steht für Smart-Mobility-ARChitektur.<br />

Diese Architektur<br />

für ARM/SoC zeichnet<br />

sich durch extrem flache Computer-on-Modules<br />

aus. Kunden<br />

profitieren durch diesen neuen<br />

Standard von einer zuverlässigen<br />

Roadmap mit hoher Langzeitverfügbarkeit,<br />

die auch die Weiterverwertbarkeit<br />

ihrer Investitionen<br />

sicherstellt.<br />

Der hohe Re-Use-Faktor von<br />

standardisierten COMs macht<br />

es möglich, dass OEMs ihre<br />

Kosten senken und schnelle<br />

Markteinführungszeiten sicherstellen<br />

können. Und sie sind<br />

damit auch herstellerunabhängig.<br />

So erhalten Anwender<br />

genau das, was COM Express<br />

in der x86er Welt zur meistgenutzten<br />

Module-Spezifikation<br />

gemacht hat: Einen genau auf<br />

die spezifischen Anforderungen<br />

hin maßgeschneiderten Standard.<br />

Dieser bietet ihnen ein umfassendes<br />

Ökosystem an skalierbaren<br />

Produkten und Services,<br />

mit denen sie neue SFF-Applikationen<br />

schnell und zuverlässig<br />

umsetzen können und einen<br />

sicheren Migrationspfad erhalten.<br />

Geringe Bautiefe und kompakter<br />

Footprint<br />

Die SMARC-Spezifikation<br />

beschreibt extrem flache ARM/<br />

SoC basierte ultra low-power<br />

18 PC & Industrie 3/<strong>2013</strong>

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