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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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77<br />

3.3.4. Controllingverständnis der vorliegenden Arbeit<br />

Zur Zielsetzung der vorliegenden Arbeit zählt es nicht, die konkurrierenden Controllingansätze<br />

darzustellen und einen eigenen Versuch der inhaltlichen Zusammenzuführung<br />

zu wagen. Um die folgenden Ausführungen einordnen zu können, ist jedoch<br />

zumindest die Festlegung des hier geltenden Controllingverständnisses und eine<br />

eindeutige „interne Sprachregelung“ notwendig.<br />

Da der koordinationsorientierte Ansatz die Funktionen der informations-, planungs-,<br />

und kontrollorientierten Konzeptionen mit einschließt, soll er unter Integration der<br />

Rationalitätssicherungsfunktion nach Weber auch für die vorliegende Arbeit gelten.<br />

Dabei wird der Kritik von Horváth und Schneider dahingehend Rechnung getragen,<br />

als dass Controlling diese Koordinations- und Rationalitätssicherungsfunktionen stets<br />

als führungsunterstützende Serviceleistungen erfüllen soll.<br />

Ein die beiden dargestellten Ansätze aufgreifendes, originär systemtheoretisch koordinationsorientiertes<br />

und um u.a. die Rationalitätssicherungsfunktion erweitertes<br />

Grundmodell des Controllings kann nach Becker wie folgend beschrieben werden: 282<br />

„■ Controlling ist definiert als Rationalitätssicherungsfunktion innerhalb der Unternehmensführung,<br />

welche die Führungsfunktionen (oder -phasen<br />

oder -teilsysteme) Planung, Organisation, Personaleinsatz, Personalführung<br />

und Kontrolle miteinander in Hinsicht auf die Unternehmensziele koordiniert.<br />

■<br />

Die Koordinationsfunktion wird konkretisiert als Aufgabe der Gestaltung, laufenden<br />

Anpassung und teilweise des Betriebs von zentralistischen Führungs-<br />

282 Die folgende Strichaufzählung direkt zitiert aus Becker, A., Controlling, 2003, S. 45; für dieses<br />

Modell können die dargestellten kritischen Bemerkungen zum koordinationsorientierten Ansatz<br />

sinngemäß übernommen werden. Die an dieser Stelle zusätzlich eingeführten institutionenökonomischen<br />

und verhaltenswissenschaftlichen Ansätze sind gerade im Zusammenhang mit den Problemen<br />

des Opportunismus und der Verhaltenssteuerung des homo oeconomicus bedeutsam. Sie<br />

finden in der vorliegenden Arbeit, die sich zwar einem durch Opportunismus stark gefährdetem und<br />

für die Verhaltenswissenschaft interessantem Forschungsobjekt zuwendet, jedoch nur begrenzte<br />

Berücksichtigung, als Teil des die Wirkung von Kennzahlensystemen in vernetzten Versorgungsstrukturen<br />

begrenzenden Systemhintergrundes. Dies ist der effizienten Verfolgung der nicht institutionenökonomischen<br />

Fragestellung der vorliegenden Arbeit geschuldet. Vgl. dazu die institutionenökonomisch<br />

ausgerichtete Dissertation von Bischof, J., Balanced Scorecard, 2002. Im Sinne einer<br />

Konzentration auf das Wesentliche und das Machbare, können diese Themenbereiche hier nicht<br />

weitergehend behandelt werden. Zur vertieften Analyse sei weiterhin verwiesen auf Becker, A.,<br />

Controlling, 2003 und Weber, J. / Schäffer, U., Koordinationsfunktion, 2000, die umfangreiche weiterführende<br />

Quellenangaben beinhalten. Die institutionenökonomischen und verhaltenswissenschaftlichen<br />

Ansätze – und damit wesentliche Aspekte des Systemelement Mensch – ignorierend,<br />

verengt Hofmann das Controllingverständnis auf eine ‚technokratische’ Betrachtungsweise, die im<br />

Folgenden seine Bearbeitung des Forschungsobjektes der ‚Gesetzlichen Krankenversicherung’<br />

prägt. Vgl. Hofmann, J. K., Controlling, 1999, S. 143ff.

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