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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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pretiert werden. Diese Defizite können sich gegebenenfalls in Intransparenz und<br />

Scheinrationalitäten niederschlagen, aus denen opportunistische Strategien erwachsen<br />

können. 276 In den Phasen der Durchsetzung und Kontrolle liegt die Aufgabe der<br />

Sicherstellungsfunktion in der Gewährleistung einer richtigen Verarbeitung der<br />

Durchsetzungs- und Realisationserfahrungen. Die damit erfolgende Schließung des<br />

Regelungskreises von der Planaufstellung bis zur Kontrolle ist für die Rationalitätssicherung<br />

von elementarer Wichtigkeit, da so wiederum die Möglichkeiten zum Opportunismus<br />

begrenzt werden. 277 Eine Betrachtung der so eingegrenzten Aufgaben zeigt,<br />

dass es auch bei der Rationalitätssicherstellung letztendlich um Koordinationsaufgaben<br />

in der Führung geht. Koordiniert werden dabei nur nicht, im Sinne Küppers, die<br />

Führungsteilsysteme, sondern die Methoden- und Informationsverwendung im Entscheidungsprozess.<br />

278<br />

Auch zu diesem Versuch der eindeutigen Bestimmung der Controllingfunktionen und<br />

der Schaffung einer eigenständigen Controllingtheorie liegen inzwischen kritische<br />

Literaturbeiträge vor. Diese stützen sich insbesondere auf mögliche Unklarheiten des<br />

von Weber und Schäffer vertretenen Verständnisses von Zweckrationalität und die<br />

anscheinende Sinnlosigkeit der eindeutigen Abgrenzung von verteilten Führungstätigkeiten.<br />

279 Zudem kann die Sicherung einer angemessenen Rationalität der Unternehmensführung<br />

durch Koordination von rationalen und intuitiven Aspekten auch als<br />

Erfüllung einer Koordinationsaufgabe betrachtet werden. 280 Diese Detailkritik kann<br />

jedoch aufgrund der Zielsetzung der vorliegenden Arbeit nicht weiter verfolgt werden.<br />

Der Autor schließt sich daher der pragmatischen Auffassung von Irrek an: „Die Wissenschaft<br />

kann sich Steuerungsaspekten sowohl in den unterschiedlichen Teildisziplinen<br />

der Betriebswirtschaft als auch inter- oder transdisziplinär nähern. Ein eigenständiges<br />

Controlling-Theoriegebäude ist hierfür nicht erforderlich.“ 281<br />

276 Vgl. Friedag, H.R. / Schmidt, W., e-Controlling, 2001, S. 266f; Weber, J. / Schäffer, U., Rationalität,<br />

1999, S. 734 und 736f. Die Autoren selbst verwenden den Begriff des „expliziten Wissens“ im Zusammenhang<br />

mit einem als Reflexion bezeichneten Willensbildungsprozess. Dieser ist definiert<br />

durch eine hineichende Verfügbarkeit von explizitem Wissen und steht im Gegensatz zum intuitiven<br />

Willensbildungsprozess.<br />

277 Vgl. Weber, J. / Schäffer, U., Rationalität, 1999, S. 738.<br />

278 Vgl. Otto, A., Controlling, 2002, S. 83ff, unter Informationen seien hier Realität, Ziele, Prämissen<br />

und Alternativen verstanden.<br />

279 Vgl. Irrek, W., Rationalitätssicherung, 2002, S. 50.<br />

280 Vgl. Göpfert, I. Führungskonzeption, 2000, S. 31.<br />

281 Irrek, W., Rationalitätssicherung, 2002, S. 50.

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