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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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3.3.2. Koordinationsorientierte Controllingkonzeption<br />

Die von Horváth und Küpper mit der Zusammenfassung von Informations-, Planungs-<br />

und Kontrollorientierung maßgeblich geprägte koordinationsorientierte Controllingkonzeption<br />

gilt heute als wohl umfassendster und vorherrschender theoriegeleiteter<br />

Ansatz im deutschsprachigen Raum. Den Verfechtern dieses Modells wird<br />

jedoch vorgeworfen, dass es seine Rechtfertigung durch Nachweis eines Koordinationsversagens<br />

in den bisherigen Konzepten nicht leisten kann. 256 Es deckt die besonders<br />

betonten Aspekte der anderen Konzepte mit ab und bietet darüber hinaus<br />

eine eigenständige Problemstellung des Controllings an, die nicht in Konkurrenz zu<br />

anderen Elementen des Führungssystems steht. 257 Diese koordinationsorientierte<br />

Konzeption knüpft auf der Basis des Systemansatzes 258 an die Aufgliederung des<br />

Führungssystems einer Organisation an, nach der gleichartige Aufgaben bestimmten<br />

Führungsteilsystemen zugewiesen werden. 259<br />

Zwischen den in der folgenden Abbildung 3-7 aufgeführten Führungsteilsystemen<br />

bestehende Interdependenzen werden jedoch durch diese Trennung unterbrochen,<br />

woraus ein systembildender und systemkoppelnder Koordinationsbedarf entsteht. 260<br />

Die Deckung des Koordinationsbedarfs stellt in der aktuellen Konzeption des koordinationsorientierten<br />

Ansatzes nach Küpper die zentrale Aufgabe und eigenständige<br />

Problemstellung des Controllings dar. Controlling übernimmt nach diesem Verständnis<br />

nicht die Steuerung oder Führung eines Leistungssystems vom Führungssystem<br />

einer Organisation, sondern sichert und verbessert das Führungssystem durch die<br />

Übernahme der spezifischen Koordinationsaufgabe innerhalb und zwischen den<br />

Führungsteilsystemen. 261<br />

256 Vgl. Becker, A., Controlling, 2003, S. 1; Göpfert, I. Führungskonzeption, 2000, S, 24ff; Müller, A.,<br />

Grundzüge, 1996, S. 98ff ; Staehle, W. H., Management, 1999; S. 666; Reichmann, T., Controlling,<br />

1997, S. 2; Weber, J., Controlling, 1998, S. 25 u. S. 28.<br />

257 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2003, S. 152ff, Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 13ff; Wenninger-<br />

Zeman, K., Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 22f.<br />

258 Vgl. Ulrich, H., System, 1970, S. 42 und S. 100ff.<br />

259 Die systemorientierte Vorgehensweise ist in der Wissenschaft weitestgehend anerkannt. Dass<br />

jedoch auch davon völlig abweichende Ansätze verfolgt werden können, zeigt Rösners Versuch<br />

der Entwicklung einer evolutionär-institutionalistischen Controllingkonzeption. Vgl. Rösner, M.,<br />

Controllingkonzeption, 2003, S. 189ff.<br />

260 Vgl. Horváth, P., Controlling, 2001, S. 126.<br />

261 Vgl. Becker, A., Controlling, 2003, S. 18; Horváth, P., Controlling, 2003, S. 116ff.; Küpper, H.-U.,<br />

Controlling, 2001, S. 15ff.

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