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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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wechselnden Anforderungen aus sich heraus begegnen können. 229 Dieser zunächst<br />

plausiblen Behauptung kann entgegengehalten werden, dass mit zunehmender Leistungskomplexität<br />

ein Steigen der organisationsinternen Prozessanzahl und -<br />

komplexität zu erwarten ist. Dabei ziehen im Zeitablauf verändernde Variablen eine<br />

besondere Dynamik nach sich. Veränderungen der unternehmensspezifischen Vorteile,<br />

der nachgefragten Leistungen etc. fordern flexible Umgestaltungen in der Arbeitsteilung,<br />

um den spezifischen Effizienzvorteil einer vernetzten Struktur zu gewährleisten.<br />

Netzwerke verfügen in der Regel über einen mittleren Strukturierungsgrad der Koordination.<br />

Die Abstimmung der Aufgaben erfolgt typischerweise flexibel innerhalb<br />

allgemeiner Normen unter Verzicht auf hoch standardisierte Prozesse. Unmittelbare<br />

Folge dieses Verzichts ist ein hoher Abstimmungsbedarf der nicht standardisierten<br />

Einzelprozesse, sobald sich die prozessbestimmenden Faktoren verändern. Das aus<br />

diesen Faktoren entstehende Problem kann als typisches Koordinationsproblem von<br />

Netzwerken bezeichnet werden. 230<br />

Ein umfangreicher Abstimmungsbedarf und die Erfordernis nach hoher Flexibilität<br />

bewirken die Notwendigkeit, häufig und unter Zeitdruck zu entscheiden. Da in einem<br />

Netzwerk Entscheidungen in der Regel zudem mehrere Mitglieder betreffen, kann im<br />

Zuge der Entscheidungsfindung und Durchsetzung ein neues Koordinationsdefizit<br />

entstehen.<br />

Auf das netzwerktypische Entscheidungs- und Koordinationsdefizit abgestimmte<br />

Managementinstrumente sollten neben einer zweckmäßigen Reduktion der Komplexität<br />

von Entscheidungssituationen die Entscheidungsfindung und Koordination begünstigen.<br />

Im Sinne einer Entscheidungs- und Koordinationsorientierung könnten<br />

teilsystemkompatible Managementinstrumente die Entscheidungs- und Durchsetzungsprozesse<br />

durch die Übernahme koordinierender Unterstützungsleistungen<br />

befördern. Dabei ist auf einen unmittelbaren und zeitnahen Bezug von Entscheidungen<br />

und Erfolgsnachweisen zu achten. 231<br />

Ein die geforderte Flexibilität weiter unterstützender Ansatz findet sich im rekursiven<br />

Modell des Entscheidungsprozesses. Das Netzmanagement könnte diesen Zyklus<br />

regelmäßig durchlaufen und dabei die notwendigen normativen, strategischen oder<br />

dispositiven Entscheidungen fällen und deren Umsetzung veranlassen.<br />

65<br />

229 Vgl. Kieser, A. / Walgenbach, P., Organisation, 2003, S. 107.<br />

230 Vgl. Hess, T. / Wittenberg, S., Dienstleistungsnetzwerke , 2003, S. 166.<br />

231 Vgl. Wenninger-Zeman, K., Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 56f.

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