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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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die Entstehung institutioneller Vertrauenskomponenten kann der Versuch gewagt<br />

werden, die Stärkung der Transparenz durch gegenseitige Kommunikation mit Preisgabe<br />

kritischer Informationen und Erfolge zu fördern. Dieses Vertrauenssignal verstärkt<br />

zudem die an sich Unsicherheit reduzierende und so vertrauensfördernde<br />

gegenseitige Abhängigkeit in Netzwerken und kann den Verzicht auf opportunistische<br />

Strategien begünstigen. 216 Gerade in dieser Informationsintegration können<br />

sich die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie begünstigend<br />

auswirken. 217 Transparenzfördernde Kontrollen und gegenseitige wirtschaftliche<br />

Abhängigkeit durch hohe Eintritts- bzw. Austrittsbarrieren in Form von freiwillig<br />

erbrachten aufwändigen netzspezifischen Investitionen, die bei einem Austritt unwiederbringlich<br />

verloren gehen, sind ebenfalls zweckmäßig. 218 Die Entstehung von Vertrauen<br />

gilt als langwieriger Prozess, der auf wiederholten positiven Erfahrungen beruht.<br />

Dieser Zusammenhang kann mittels rekursiven Managementprozessen genutzt<br />

werden, die wiederholte positive Erlebnisse mit den vertrauensrelevanten Instrumenten<br />

schaffen. 219<br />

Loyalität, d.h. der Verzicht auf Ausbeutung der Kooperationspartner, kann nicht nur<br />

vordergründig durch Kontrolle und Transparenz, sondern auch durch darauf ausgerichtete<br />

Anreize begünstigt werden. Insofern könnte das Management mit Kontrolle,<br />

Transparenz und Anreizen die Entstehung von Vertrauen und Loyalität fördern, um<br />

so eine für alle Beteiligten vorteilhafte Kooperation zu begünstigen. 220 Dabei ist jedoch<br />

zu beachten, dass die Einführung nicht akzeptierter Managementinstrumente<br />

intrinsische Motivationskomponenten zerstören und so die Vertrauensbildung konterkarieren<br />

kann. 221<br />

216 Vgl. Bienert, M., Netzwerk, 2002, S. 59f; Bruhn, M., Kooperation, 2003, S. 1202; Meyer, M. / Hirsch,<br />

B. / Matthes, A., Kooperationscontrolling, 2004, S. 221; Jehle, E., Controlling, 2003, S. 380; umfassend<br />

auch Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 124ff und 298ff; Siebert,<br />

H. Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 12; Zimmermann, F., Vertrauen, 2003, S. 148ff.<br />

217 Vgl. Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 60f und S. 296f; Scheer, A.-<br />

W./ Angeli, R./ Herrmann, K., Informationstechnologien, 2003, S. 372; Wall, F. IT-Unterstützung,<br />

2003, S. 396ff.<br />

218 Vgl. Meyer, M. / Hirsch, B. / Matthes, A., Kooperationscontrolling, 2004, S. 221; Siebert, H. Unternehmensnetzwerke,<br />

2003, S. 12f; Wohlgemuth, O., Kooperationen, 2002, S. 58; kritisch zu möglicher<br />

gegenläufiger Gefährdung des Vertrauens bei steigender Abhängigkeit Bruhn, M., Kooperation,<br />

2003, S. 1199.<br />

219 Vgl. mit weiteren Quellenangaben Corsten, H., Koordination, 2001, S. 23; Luhmann, N., Vertrauen,<br />

1973, S. 16ff; Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 123ff; Siebert, H. Unternehmensnetzwerke,<br />

2003, S. 12f; Zimmermann, F., Vertrauen, 2003, S. 65f und 151ff.<br />

220 Vgl. Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 298; Siebert, H. Unternehmensnetzwerke,<br />

2003, S. 12;Wenninger-Zeman, K., Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 43ff.<br />

221 Vgl. Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 298; Wenninger-Zeman, K.,<br />

Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 45.

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