26.12.2014 Aufrufe

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

60<br />

tätigen Mitarbeitern vermittelt werden. 205 Dieses in der betrieblichen Praxis generell<br />

bedeutsame Managementproblem 206 wird in komplexen Netzwerken zu einem herausragenden<br />

Managementdefizit, da Intransparenz und fehlende hierarchische Weisungsbefugnis<br />

die zielorientierte Ausrichtung weiter erschweren und opportunistische<br />

Strategien begünstigen. 207<br />

Um dem Strategiedefizit entgegenzuwirken, sollte das Management in Unternehmensnetzwerken<br />

eine darauf ausgerichtete Strategieorientierung beinhalten.<br />

Ein am Ziel der Entwicklung langfristiger Erfolgspotentiale orientiertes Management<br />

könnte im dargestellten Defizitfeld – unter Nutzung der Potentiale anderer Elemente<br />

der Instrumentalebene - zunächst die Voraussetzungen für die strategische Planung<br />

und Entscheidung schaffen. Dazu wäre Transparenz in die individuellen Ziele und<br />

Strategien zu bringen und die Komplexität der Markt- und Produktionsbedingungen<br />

darzustellen, d.h. die zur Entscheidungsfindung verwendeten Daten und Prämissen<br />

transparent zu dokumentieren. 208<br />

Um eine auf diesen Grundlagen kollektiv entschiedene Strategie in der vernetzten<br />

Struktur zu verwirklichen, wäre die Implementation der Ziele durch ein strategieorientiertes<br />

Managementinstrumentarium sicherzustellen. Dazu müsste das Instrumentarium<br />

im Sinne des 'Managements by objectives' hinreichende Entscheidungsspielräume<br />

gewähren und genügend Transparenz erzeugen, um den Entscheidungsträgern<br />

die Zielverfolgung zu ermöglichen und nachweisen zu können.<br />

3.2.3.3. Loyalitäts- und Vertrauensdefizit<br />

Vertrauen hilft, mittels Überbrückung eines Unsicherheitsmomentes im Verhalten<br />

anderer Menschen, Ergebnisunsicherheit und soziale Komplexität zu reduzieren.<br />

Daher kann Vertrauen in der Betriebswirtschaftslehre als indirekte Koordinationsform<br />

gelten, die als persönliches Vertrauen und Systemvertrauen einen Beitrag zur Steuerbarkeit<br />

von Organisationen leisten vermag. 209 Im Umkehrschluss lässt sich daraus<br />

205 Dieses besondere Problem der kollektiven Entscheidungsfindung wird in der vorliegenden Arbeit<br />

nicht betrachtet, da es für die Fragestellung vergleichsweise unbedeutend erscheint und in einer<br />

der Bedeutung entsprechenden Kürze nicht einmal ansatzweise darstellbar ist.<br />

206 Vgl. Horváth & Partner, Scorecard, 2000, S. 2f; Speckbacher, G./Bischof, J., Scorecard, 2000, S.<br />

796f.<br />

207 Vgl. Ahlert, D. / Evanschitzky, H., Dienstleistungsnetzwerke, 2003, S. 410.<br />

208 Vgl. Wohlgemuth, O., Kooperationen, 2002, S. 335f.<br />

209 Vgl. Corsten, H., Koordination, 2001, S. 23 und S. 41f; Luhmann, N., Vertrauen, 1973, S. 16ff und<br />

S. 23; Zimmermann, F., Vertrauen, 2003, S. 71ff.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!