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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Wesensbedingt defizitäre Aspekte des Managements lassen sich aber nicht nur auf<br />

empirisch induktive Weise feststellen, sondern, wie in den folgenden Abschnitten<br />

gezeigt, auch deduktiv aus den Charakteristika von Unternehmensnetzwerken und<br />

deren Rahmenbedingungen ableiten.<br />

3.2.3.1. Ein von Intransparenz begünstigtes Problemfeld<br />

Die Erfüllung der Funktionsfelder der Unternehmensführung erfolgt nach den Regeln<br />

und Praktiken des Allgemeinen Managements. Für Dienstleistungsnetzwerke sind<br />

darüber hinaus auch die hybriden Charakteristika von Netzwerken, Besonderheiten<br />

von Dienstleistungen und die menschlichen Grenzen der Informationsverarbeitungsfähigkeit<br />

relevant. Zusammen ergeben diese Faktoren ein verflochtenes Problemfeld<br />

für das funktionelle Management von Dienstleistungsnetzwerken, welches die Rationalität<br />

der Zweck-Mittel-Zuordnung in Frage stellt. 199 Diese Verflechtungen sind in<br />

Abbildung 3-5 als vereinfachtes Modell dargestellt. Eine zentrale Stellung in diesem<br />

komplexen Problemfeld nimmt ein Defizit an Transparenz ein. Da es eine der wesentlichen<br />

Ursachen für drei der dargestellten Managementdefizite ist, finden sich<br />

transparenzfördernde Elemente auch in drei der strategischen Stoßrichtungen zur<br />

Bewältigung des Managementdefizits in Netzwerken wieder. Diese hohe Bedeutung<br />

der Transparenz in der Leistungserstellung wird auch von anderen Autoren bestätigt.<br />

Diese beschreiben Intransparenz als generell gültige Ursache für Redundanzen und<br />

Ineffizienz, aus denen in weiterer Konsequenz überflüssiger gemeinkostenverursachender<br />

Koordinationsbedarf entsteht. 200<br />

Zur Bewältigung dieses in Abbildung 3-5 dargestellten Problemfelds können mit Hilfe<br />

der Strategieorientierung, Vertrauens- und Loyalitätsförderung, Komplexitätsreduktion<br />

und Entscheidungsorientierung vier strategische Zielrichtungen verfolgt werden.<br />

Dabei stehen diese vier Strategien in einem engen Zusammenhang, der sich auch<br />

zwischen den zu ihrer Verfolgung geeigneten Instrumenten widerspiegelt. So wird die<br />

Strategieorientierung ohne Loyalität, komplexitätsreduzierende Informationsinstrumente<br />

und ohne einen kontinuierlich ablaufenden Managementprozess ebenso wenig<br />

erfolgreich sein, wie umgekehrt auch das beste Informationsinstrument ohne<br />

strategische Zielausrichtung nur geringe Beiträge zum Unternehmenserfolg leisten<br />

kann.<br />

199 Vgl. dazu auch den Rationalitätssicherungsansatz in Abschnitt 3.3.3.<br />

200 Vgl. Gaitanides, M. / Scholz, R. / Vrohlings, A., Prozessmanagement, 1994, S. 2.

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