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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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56<br />

Für das Management komplexer Systeme führt dies dahingehend zu Schwierigkeiten,<br />

als dass Entscheidungen aus Gründen der Verantwortung nicht ausschließlich intuitiv,<br />

sondern aufgrund rationaler Bewertung der dazu relevanten Informationen getroffen<br />

werden sollten. 196 Die Begrenzung der menschlichen Rationalität bewirkt im Umgang<br />

mit übermäßig komplexen Entscheidungssituationen, dass Entscheidungsträger<br />

diese Situationen eigenständig vereinfachen. Dieses Verhalten kann allerdings zu<br />

Fehlern führen, beispielsweise zu unangemessen grob skizzierten Alternativen oder<br />

fehlerhafter Selektion von Entscheidungsparametern. 197<br />

Außer diesen menschlichen Schwierigkeiten der Informationsverarbeitung bedingt<br />

die Verflechtung der unternehmensspezifischen Subsysteme auch technische Probleme.<br />

Es ist nicht davon auszugehen, dass die in der Unternehmensführung verwendeten<br />

technischen Informationsinstrumente der Netzwerkmitglieder von Anfang an<br />

uneingeschränkt kompatibel sind.<br />

Dementsprechend erscheint es aus mehreren Gründen für das Management eines<br />

Unternehmensnetzwerkes angebracht, einen Systemhintergrund bereitzustellen,<br />

welcher dem Informationsverarbeitungsproblem entgegenwirkt und betriebliche Entscheidungen<br />

auf rationale Grundlagen stellt.<br />

3.2.3. Management- und Rationalitätsdefizite<br />

Erfolg kann in der Regel nicht auf einen einzigen Erfolgsfaktor zurückgeführt werden.<br />

Jedoch gibt es oft Faktoren, denen ein besonders starker Einfluss auf den Erfolg<br />

zugemessen wird. So gilt die zielgerichtete Steuerung durch das Management als<br />

der nicht immer erfüllte „Meta-Erfolgsfaktor“ für Netzwerke. Dafür verantwortliche,<br />

dem langfristigen Erfolg entgegenstehende Managementprobleme können sowohl in<br />

institutionellen als auch in funktionellen Bereichen erkannt werden. Sie äußern sich<br />

u.a. in funktionell-defizitären Ansätzen zur Führung, Koordination und Hemmung von<br />

Opportunismus sowie der Bereitstellung des diese Funktionen unterstützenden Systemhintergrundes.<br />

198<br />

196 Vgl. Ludwig, B., Systeme, 2001, S. 38.<br />

197 Vgl. Ludwig, B., Systeme, 2001, S. 39.<br />

198 Ahlert, D. / Evanschitzky, H., Dienstleistungsnetzwerke, 2003, S. 91 und S. 409ff. Die institutionellen<br />

Managementprobleme sind gemäß den Abgrenzungen in Abschnitt 1.3.2 nicht Teil der Fragestellung<br />

der vorliegenden Arbeit. Sie sind an dieser Stelle der Vollständigkeit halber aufgeführt, da<br />

sie zur Lösung der Gesamtheit der Defizite unabhängig von den funktionellen Aspekten berücksichtigt<br />

werden müssen.

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