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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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In der Literatur wird die hohe Bedeutung von entscheidungsrelevanten, aufbereiteten<br />

und verlässlichen Informationen für alle Phasen dieses modellhaften Entscheidungsprozesses<br />

herausgehoben. Diese anspruchsvolle Voraussetzung ist nicht nur in der<br />

Managementpraxis als kritisch anzusehen, sondern wird auch als eine der theoretischen<br />

Schwachstellen des Konzeptes wahrgenommen. 184<br />

An dieser Stelle ist auch auf einen informationsökonomischen Zusammenhang zu<br />

verweisen: Aus institutionenökonomischer Perspektive erscheinen gerade für das<br />

Management von Dienstleistungsnetzwerken Ansätze für den Umgang mit Informationen<br />

relevant. Verhaltensunsicherheit (hidden action) und Qualitätsunsicherheit<br />

(hidden characteristics) können den Erfolg des Informationsverarbeitungsprozesses<br />

und damit die Ergebnisse des Entscheidungsprozesses beeinträchtigen. Dem kann<br />

mit Kontroll- und Informationsinstrumenten entgegengewirkt werden. 185<br />

3.2.2.3. Informationsverarbeitung als Managementproblem<br />

Die stark in wachsender Arbeitsteilung und steigendem staatlichen Informationsbedürfnissen<br />

begründenden Informationsströme in Unternehmen sind ein seit langem<br />

thematisiertes Komplexitätsproblem, dessen Bewältigung Organisationen an ihre<br />

Grenzen führen kann. 186<br />

Denn angesichts der in Entscheidungssituationen relevanten Informationsmengen ist<br />

der so genannte gesunde Menschenverstand oft überfordert. Selbst hochqualifizierte<br />

Personen können bei der Entscheidung über komplexen Problemstellungen scheitern.<br />

187 „Die Wucht der Komplexität“ 188 , d.h. Fragestellungen mit einer in Intransparenz<br />

verschwindenden, großen Zahl von Alternativen, Einflussfaktoren und nur probabilistischer<br />

Bestimmtheit führen Entscheidungsträger oft an die Grenze ihrer Informationsverarbeitungsfähigkeit.<br />

So verursacht Komplexität gerade in der strategischen<br />

Entscheidungsfindung Schwierigkeiten. 189<br />

Der Informationsverarbeitungsansatz betrachtet den Menschen als Informationsverarbeitungssystem,<br />

das zur Entscheidungsfindung Informationen aus der Umwelt<br />

aufnimmt und verarbeitet. Es sind folglich auch diese Informationen, welche das<br />

184 Vgl. Staehle, W. H., Management, 1999, S. 82; Ulrich, P. / Fluri, E., Management, 1995, S. 23ff.<br />

185 Vgl. Roth, S., Dienstleistungsmanagement, 2001, S. 47ff.<br />

186 Vgl. Kosiol, E., Betriebswirtschaftslehre,1968, S. 211f.<br />

187 Vgl. Weth, R., Komplexität, 2001, S. 9.<br />

188 Vgl. Kühlechner, P., Katalysator, 1994, S. 248.<br />

189 Vgl. Horváth, P./ Kaufmann, L., Balanced Scorecard, 1998, S. 40.

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