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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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43<br />

3.1.2.3. Partialnetze<br />

Netzwerke sind komplexe Gebilde, die mit der eindimensionalen Einordnung zwischen<br />

Markt und Hierarchie nur stark eingeschränkt beschrieben werden können.<br />

Deswegen wurde von der Netzwerkforschung das Konzept entwickelt, Netzwerke in<br />

mehrere, durch das jeweils betrachtete Objekt bestimmte, unabhängige Teilnetze zu<br />

zerlegen. Diese Teilnetze können jeweils separat untersucht und gestaltet werden,<br />

was unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten für das Controlling einschließt. Otto<br />

unterscheidet für den Bereich industrieller Supply Chains vier Partialnetze: Institutionales<br />

Netzwerk, Soziales Netzwerk, Güternetzwerk und Datennetzwerk. Wie in<br />

Tabelle 3-1 dargestellt, bestehen in diesen Partialnetzwerken Beziehungen zwischen<br />

den elementaren Einheiten, den so genannten Knoten. 149 Für vernetzte Versorgungsstrukturen<br />

des Gesundheitswesens kann die Systematik nicht vollständig ü-<br />

bernommen werden. Explizit wäre für die Übertragung das „Güternetzwerkes“ auf die<br />

Prozesse der Behandlung von Krankheiten umzuarbeiten. Der Grundgedanke der<br />

analytischen Trennung in Partialnetze ist dennoch bedeutsam, da er als Hilfsmittel<br />

für die Identifikation von controllingrelevanten Fragestellungen und Erfolgsfaktoren<br />

für Netzwerke dienen kann.<br />

Partialnetz Knoten Beziehungen<br />

Institutionales<br />

Netzwerk<br />

Unternehmen, zentrale Koordinationsinstanzen<br />

Kooperationsverträge (Rechte und Pflichten),<br />

Kapitalbeteiligungen (Kapital),<br />

Interlocks (Interessen)<br />

Soziales Netzwerk<br />

Entscheider<br />

Persönliche Beziehungen (Interessen)<br />

Güternetzwerk<br />

Transfermechansimen, Transformationsmechanismen<br />

Datennetzwerk<br />

Transportsysteme (Güter und Dienstleistungen)<br />

Informationsverarbeitungssysteme<br />

Kommunikationskanal (Daten)<br />

Tabelle 3-1:<br />

Partialnetze einer Supply Chain<br />

(In Anlehnung an Otto, A., Controlling, 2002, S. 249.)<br />

149 Vgl. Otto, A., Controlling, 2002, S. 246ff. Die dem zugrundeliegende Idee der analytischen Aufteilung<br />

der Austauschbeziehungen in Netzwerken in die Objektkategorien Affekte (Zuneigung,<br />

Freundlichkeit), Einfluss bzw. Macht. Informationen und Güter bzw. Dienstleistungen kann zurückgeführt<br />

werden auf Tichy, N. M., et al., Network Analysis, 1979, S. 509.

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