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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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In dieser Abbildung sind mit der Spezialisierung und dem Effizienzdruck marktlichwettbewerbliche<br />

Mechanismen dargestellt, wohingegen die Informationsintegration<br />

und das Vertrauen in den Verzicht auf opportunistische Strategien zu den unternehmensspezifisch-hierarchischen<br />

Charakteristika von Netzwerken zählen. 135<br />

Im Folgenden werden diese vier Charakteristika genauer beschrieben und um ein<br />

weiteres Kriterium ergänzt, das aufgrund seiner Nähe zu den Besonderheiten der<br />

Dienstleistungsproduktion berücksichtigt wird.<br />

Funktionsspezialisierung:<br />

Die Arbeitsteilung in einem Netzwerk ermöglicht, dass sich die beteiligten Organisationen<br />

in ihren Fähigkeiten ergänzen. Der besondere Vorteil des Netzwerkes entsteht,<br />

wenn sich Kernkompetenzen eines Teilnehmers mit Kernkompetenzen eines anderen<br />

Teilnehmers komplementär ergänzen. 136 Damit kann sich jedes Mitglied im Sinne<br />

der Funktionsspezialisierung auf den Anteil in der Wertschöpfungskette beschränken,<br />

in dem es die größten unternehmensspezifischen Fähigkeiten hat. 137 Aufgrund der<br />

Offenheit einer vernetzten Struktur ist die Arbeitsteilung jedoch nicht statisch festgeschrieben,<br />

weswegen die Kompetenzen der Unternehmen bei Bedarf auch neu kombiniert<br />

werden können. Diese Flexibilität in der Arbeitsteilung führt zur dynamischen<br />

Komplexität eines Unternehmensnetzes und bewirkt einen nicht zu unterschätzenden<br />

Koordinationsbedarf. 138 Die Arbeitsteilung kann allerdings auch das Risiko des Rentseeking<br />

oder anderer opportunistischer Strategien begünstigen, dem u.a. das Charakteristikum<br />

des marktlichen Effizienzdrucks entgegenwirkt.<br />

Marktlicher Effizienzdruck:<br />

Die grundsätzliche Offenheit einer vernetzten Struktur gewährleistet durch die Möglichkeit<br />

zum Aus- oder Beitritt marktähnliche Effekte. Aufgrund der Austrittsmöglichkeit<br />

eines Netzmitgliedes besteht fortwährend die Option des „Markttests“ und damit<br />

ein Drohpotential gegenüber den anderen Netzmitgliedern. Außenstehende dagegen<br />

haben die Möglichkeit zum Beitritt, wodurch monopolistische Strategien einzelner<br />

Mitglieder eingegrenzt werden können. Beide Alternativen schränken die Möglichkei-<br />

135 Vgl. zur (institutionen-) ökonomischen Auslegung von Vertrauen unter Verhaltensunsicherheit die<br />

Übersicht von Zimmermann, F., Vertrauen, 2003, S. 20ff.<br />

136 Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 291f; Vgl. Scholz, C., Netzwerkorganisation,<br />

2003, S. 469.<br />

137 Vgl. Siebert, H. Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 10; Johnston, R. / Lawrence, P.R., 1988, Integration,<br />

S. 97f.<br />

138 Vgl. Corsten, H., Koordination, 2001, S. 16f.

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