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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Kosten- und Mengeneffekte eine wachsende Attraktivität der Informationstechnologie<br />

für die Bewältigung des Informations- und Kommunikationsbedarfs in Unternehmensnetzwerken,<br />

wodurch die Verbreitung dieser Organisationsform weiter begünstigt<br />

wird. 120<br />

Darüber hinaus tangiert eine Vernetzung die rechtliche Selbständigkeit von Unternehmen<br />

nicht und kann damit aus der Perspektive von an dieser Unabhängigkeit<br />

interessierten Anspruchsgruppen als vorteilhaft gelten. 121 Von einer auf diese rechtliche<br />

Selbständigkeit zurückgreifenden Definition ausgehend, werden die Merkmale<br />

von Unternehmensnetzwerken im Folgenden genauer beschrieben.<br />

35<br />

3.1.2. Organisationsform Unternehmensnetzwerk<br />

3.1.2.1. Organisationsform zwischen Markt und Hierarchie<br />

Der Begriff des ‚Unternehmensnetzwerkes’ bezeichnet eine arbeitsteilige Organisationsform<br />

ökonomischer Handlungen, die sich als Unterform der sozialen Netzwerke<br />

betrachten lässt. 122<br />

Bei diesen Organisationsformen handelt es sich um zwischen Markt und Hierarchie<br />

einzuordnende, freiwillige und dauerhafte Kooperationen aus formal unabhängigen<br />

und rechtlich selbständigen Unternehmen. 123 In ihnen kooperieren die beteiligten<br />

Unternehmen deutlich intensiver als in einem rein marktlichen Umfeld: Mittels koordinierter<br />

Zusammenarbeit werden die Partnerunternehmen im Sinne einer Quasi-<br />

Internalisierung arbeitsteilig in die Aufgabenerfüllung miteinbezogen. Für die Austauschbeziehungen<br />

innerhalb eines Netzwerkes besteht dabei ein Kontinuum hybri-<br />

120 Vgl. Fleisch, E., Netzwerkunternehmen, 2001, S. 25ff; Hess, T., Netzwerkcontrolling, 2002, S. 35<br />

Picot, A. / Reichwald, R. / Wigand, R., Unternehmung, 2003, S. 145ff.<br />

121 Vgl. zur rechtlichen Selbständigkeit den folgenden Abschnitt 3.1.2.1.<br />

122 In der Literatur wird ‚Vernetzung’ auch anhand von ‚Koordinationsformen’ der Verfügungsrechtsübertragung<br />

abgestellt. In dieser Perspektive können die wirtschaftlichen Aktivitäten hinsichtlich der<br />

mit solchen Übertragungen verbunden Transaktionskosten analysiert werden. Diese Methodik wird<br />

in der vorliegenden Arbeit nicht weiter verfolgt. Vgl. Heinen, E., Industriebetriebslehre, 1991, S. 53.<br />

123 Neben dieser Definition des Netzwerkbegriffs als eine archetypische Koordinationsform der Organisationstheorie<br />

lassen sich in der betriebswirtschaftlichen Literatur auch andere Bedeutungen finden.<br />

Otto unterscheidet weiterhin das Netzwerk als „Metapher“ der Netzwerktheorie, das Netzwerk<br />

als normativ so definierte „innovative und überlegene Organisationsform“ der Managementtheorie<br />

und das Netzwerk als „natürliche Organisationsform“ für Unternehmen in bestimmten Branchen.<br />

Vgl. dazu mit weiterführender Literatur Otto, A., Controlling, 2002, S. 208ff.

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