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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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räumen führende Deregulierung als begünstigende Rahmenbedingung verstanden<br />

werden, auf die unternehmensseitig mit Kooperationen reagiert werden kann. 114<br />

Notwendig wird die Kooperation durch die verschärften Wettbewerbsbedingungen<br />

der Unternehmungen, die aus dem Abbau von Handelshemmnissen resultieren.<br />

Dabei werden für die Bildung von Netzwerken folgende Formen des Wettbewerbs als<br />

maßgeblich angesehen: Innovationswettbewerb, Zeitwettbewerb (Hohe Lieferfähigkeit<br />

und kurze Entwicklungszeiten), Qualitätswettbewerb, Kosten- und Preiswettbewerb.<br />

115 Diese Wettbewerbsverschärfung wurde durch die gesteigerte Serviceorientierung,<br />

Marktsättigungstendenzen und strukturelle Kostenvorteile neuer „Billiganbieter“<br />

intensiviert. Insgesamt führen diese Entwicklungen zu komplexeren und dynamischen<br />

Marktbedingungen. 116 In diesem Umfeld erscheint der industrielle Großbetrieb<br />

nicht mehr in der Lage, die schon von Gutenberg geforderte Übereinstimmung zwischen<br />

der Elastizitätsanforderung der notwendigen Betriebsvorgänge und der möglichen<br />

Elastizität in einer Organisationsform zu gewährleisten. 117 Um in derartig veränderten<br />

Marktumfeldern zu bestehen, können Unternehmen die Chancen der Deregulierung<br />

nutzen, um die Verwendung ihrer Ressourcen unter Anwendung neuer, vernetzter<br />

Organisationsformen zu optimieren. 118<br />

Die Attraktivität dieser Organisationsformen wird durch den informationstechnologischen<br />

Fortschritt begünstigt, der einen Beitrag zur Verringerung der Transaktionskosten<br />

leistet. 119 Diese Entwicklung äußert sich zum einen in der Technik an sich,<br />

was sich wirtschaftlich in immer günstigeren Preis-/Leistungsverhältnissen für die<br />

elektronische Datenverarbeitung bemerkbar macht. Der Intransparenz und Informationsasymmetrie<br />

als Voraussetzungen für erfolgreiche opportunistische Strategienverfolgung<br />

kann somit kostengünstiger begegnet werden. Zudem verbreiten sich technische<br />

Standards und die Nutzung der Kommunikationstechnologie in größere Bereiche<br />

der Gesellschaft, womit eine gesteigerte Reichweite der unternehmensseitig<br />

getätigten Investitionen in diese Technik einhergeht. Gemeinsam bewirken diese<br />

113 Vgl. Hess, T., Netzwerkcontrolling, 2002, S. 31ff; Mayer, A., Unternehmensnetzwerke, 2000, S.<br />

198ff und 277ff.<br />

114 Vgl. Mayer, A., Unternehmensnetzwerke, 2000, S. 277f.<br />

115 Vgl. Mayer, A., Unternehmensnetzwerke, 2000, S. 127f; Semlinger, K., Zulieferungsnetzwerke,<br />

2003, S. 33; Siebert, H. Unternehmensnetzwerke, 2003, S. 15ff.<br />

116 Vgl. Fleisch, E., Netzwerkunternehmen, 2001, S. 18ff; Semlinger, K., Zulieferungsnetzwerke, 2003,<br />

S. 32f.<br />

117 Vgl. Gutenberg, E., Unternehmung, 1929, S. 13.<br />

118 Vgl. Hess, T., Netzwerkcontrolling, 2002, S. 36ff.<br />

119 Unter den institutionenökonomischen Transaktionskosten sind hier Anbahnungs-, Abwicklungsund<br />

Kontrollkosten zu verstehen. Vgl. Mayer, A., Unternehmensnetzwerke, 2000, S. 203; Richter,<br />

R., Furubotn, E.; Institutionenökonomie, 1996, S. 49ff.

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