UNIVERSITÃT DER BUNDESWEHR MÃNCHEN
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310 7.2. Ausblick Die vorliegende Arbeit liefert eine theoretische Begründung des Controllings mit Kennzahlen in vernetzten Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens und stellt dessen Möglichkeiten und Grenzen theoretisch fest. Im Rahmen der Arbeit war es nicht zuletzt aus Datenschutzgründen unmöglich, die vorgeschlagenen Kennzahlen auf empirischen Versorgungsdaten zu berechnen und hinsichtlich ihrer Eignung als strategische Messinstrumente zu überprüfen. Hinsichtlich des Untersuchungsthemas bleiben demnach zunächst insbesondere empirische Fragestellungen unbearbeitet, deren wissenschaftliche Durchdringung zur Lösung der zugrunde liegenden Problemstellung der Management- und Rationalitätsdefizite notwendig ist. Zu bearbeiten wäre zumindest, • inwieweit die in der vorliegenden Arbeit vorgeschlagene Methodik der Abgrenzung von Versorgungsthemen und Patientenkollektiven dazu geeignet ist, den Gütekriterien der empirischen Sozialforschung entsprechende Kennzahlen aus den Routinedaten des Gesundheitswesens zu berechnen, • inwieweit die überwiegend aus der medizinischen Fachliteratur abgeleiteten Wirkungsbeziehungen zwischen den strategischen Kennzahlen einer quantitativen Beschreibung und empirischen Überprüfung standhalten, • inwieweit sich die systematische Anwendung von Managementkonzepten bereits in Organisation, Qualifikation und Alltagsgeschäft von Krankenkassen und Leistungserbringern niederschlägt, • inwieweit von den Praxisnetzen der zweiten Generation und deren Kostenträgern strategisches Controlling mit dazu geeigneten Kennzahlensystemen betrieben wird. Insbesondere die beiden ersten Fragestellungen sind zumindest für den Einzelfall zu beantworten, bevor ein strategisches Kennzahlensystem mit Informations-, Koordinations- und Rationalitätssicherungsaufgaben in einer vernetzten Versorgungsstruktur des Gesundheitswesens betraut werden sollte. Jedoch kommt auch den beiden folgenden Fragestellungen eine hohe Bedeutung zu. Denn ein professionelles Management und Controlling werden nicht erfolgreich durchgeführt werden können, wenn entsprechend qualifiziertes Personal nicht vorgehalten wird. Gelingt die Beantwortung der wissenschaftlichen Fragen und organisatorischen Herausforderungen, kann die damit neu geschaffene Transparenz auch dazu verwendet
werden, um die Patienten über die Leistungserbringung zu informieren und so zur Patientensouveränität beizutragen. 966 Wie bedeutend die im Rahmen der vorliegenden Arbeit beleuchteten Fragestellungen sind, zeigt der Reformdruck im Gesundheitswesen. Rationalitätssicherung und Koordination sind wesentliche Aspekte der aktuellen Reformbestrebungen. Dies lässt sich in der Diskussion um die Erstattungsfähigkeit von Insulinanaloga, den Schwierigkeiten bei der Berechnung von DRG, Regelleistungsvolumina und dem morbiditätsadjustierten Risikostrukturausgleich ebenso erkennen, wie in der Frage nach zukünftigen Kassenmindestgrößen und weiter verschärften Wettbewerbsbedingungen auf den Ebenen der Kassen und Leistungserbringer. Es ist zu erwarten, dass die aus diesem Reformdruck resultierenden Systemveränderungen und die damit einhergehenden Verwerfungen in den Organisationskulturen des Gesundheitswesens die größte Herausforderung in der Reform der historisch gewachsenen Strukturen darstellen. Deswegen sollte der Mensch nicht nur als Versicherter und Patient, sondern darüber hinaus auch als Mitarbeiter in den Organisationen des Gesundheitswesens im Mittelpunkt der Bemühungen stehen. 311 966 Vgl. Unterhuber, H., Evaluation, 2004, S. 254f.
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- Seite 297 und 298: Da die konventionelle Insulintherap
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- Seite 305 und 306: 291 6.4.2. Aufbau des Marktanteils
- Seite 307 und 308: 293 6.4.3. Verbesserung der Koopera
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- Seite 331 und 332: 317 Anlage 3: Krankenhausinterne Ke
- Seite 333 und 334: 319 Literaturverzeichnis Ahlert, Ma
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966 Vgl. Unterhuber, H., Evaluation, 2004, S. 254f.