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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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302<br />

6.4.6. Gesellschaftlich verantwortliche Organisation<br />

Die Entwicklung hin zu einer gesellschaftlich verantwortlichen Organisation öffnet<br />

eine Vielzahl möglicher Unterthemen. Grundsätzlich kann kein als gesellschaftlich<br />

bedeutsam angesehener Bereich ausgeschlossen werden, seien es verbesserter<br />

Umweltschutz, neue Ausbildungsplätze oder Betreuungsmöglichkeiten für die Kinder<br />

von Patienten und Mitarbeitern. Nicht jede dieser Alternativen ist jedoch unmittelbar<br />

mit der Behandlung des Diabetes mellitus assoziiert. Für die Entwicklung zu einer<br />

gesellschaftlich verantwortlichen Organisation lassen sich jedoch zumindest zwei<br />

unmittelbar mit der Versorgung des Diabetes mellitus zusammenhängende Anknüpfungspunkte<br />

identifizieren.<br />

Der erste Anknüpfungspunkt besteht in den sozialmedizinischen Aspekten der Erkrankung.<br />

Als gesellschaftlich verantwortlich handelnd kann ein Versorgungsnetzwerk<br />

gelten, wenn es den ihm möglichen Beitrag zur Verringerung von Effekten<br />

leistet, die über den Patienten hinaus wirken. Deswegen werden die Kategorien der<br />

Selbst- und Fremdgefährdung sowie der beruflichen Rehabilitation von Diabetikern<br />

vom Autor auch nicht unmittelbar der Strategie der "Steigerung des Patientennutzens"<br />

zugeordnet. Demnach wären die folgenden sozialmedizinischen Risiken relevant:<br />

961<br />

• Selbst- und Fremdgefährdung durch das Führen von Kraftfahrzeugen,<br />

• Selbst- und Fremdgefährdung im Rahmen von Freizeitaktivitäten,<br />

• krankheitsbedingte Erwerbslosigkeit.<br />

Die Wirkungskette für die sozialmedizinischen Risiken der Selbst- und Fremdgefährdung<br />

führt bereits in der Ebene der Basisprozesse zur strategischen Zielkategorie<br />

der gesellschaftlich verantwortlichen Organisation. Auch diese kurze sozialmedizinische<br />

Wirkungskette steht jedoch nicht autonom, sondern ist auf die Erfüllung der<br />

vorgelagerten Ziele der anderen Strategien angewiesen. Sie führt vom Anteil regelmäßig<br />

eignungsuntersuchter gefährdeter Patienten in der Ebene der Basisprozesse -<br />

einsichtiges Patientenverhalten vorausgesetzt - direkt zur gesellschaftlich relevanten<br />

Häufigkeit von Freizeit- und KFZ-Unfällen in der Ergebnisebene. Darüber hinaus<br />

beeinflusst diese Wirkungskette auch die Ergebnisgröße der individuelle Lebensqualität<br />

der Patienten.<br />

961 Vgl. zur Strichaufzählung Abschnitt 6.2.4.

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