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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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295<br />

6.4.4. Erhöhung der Effizienz<br />

Die "Erhöhung der Effizienz" ist als Wirtschaftlichkeitsgebot ein nicht dispositiver Teil<br />

des gesellschaftlich zweckgebundenen Geschäftsmodells. Die Wirkungskette dieser<br />

Strategie verfügt über drei Wurzeln.<br />

Die erste Wurzel liegt im Aufbau des Marktanteils mit dem Effekt attraktiver Einkaufsbedingungen.<br />

Die zweite Wurzel liegt in der verbesserten Kooperation. Verbesserte Kooperation ist<br />

eine Voraussetzung für die Umsetzung von Leitlinien und einem gleichmäßig hohen<br />

Auslastungsgrad des Leistungspotentials. Während der gleichmäßig hohe Auslastungsgrad<br />

über die Verringerung von Versorgungsspitzen die Vorhaltekosten senken<br />

kann, sind die Kosteneffekte einer leitliniengerechten Behandlung zumindest kurzfristig<br />

nicht zwingend vorteilhaft. Denn es ist zu erwarten, dass die Kosteneffekte einer<br />

vermehrten Verordnung günstiger leitliniengerechter Arzneimittel (Preis- und Strukturkomponente)<br />

durch eine intensivere Arzneimitteltherapie von bisher unterversorgten<br />

Patienten (Mengenkomponente) abgeschwächt, wenn nicht gar überkompensiert<br />

werden. 954 In der langfristigen Betrachtung ist allerdings zu erwarten, dass sich dieses<br />

Bild hin zu einer weniger kostenintensiven Gesamtbehandlung verändert. Denn<br />

die leitliniengerechte Diagnosestellung und eine darauf abgestimmte Basis- und<br />

Arzneimitteltherapie können Begleit- und Folgeerkrankungen verhindern. Deren<br />

Behandlung beansprucht in der bisherigen Versorgung nahezu vier Fünftel der Versorgungsgesamtkosten.<br />

955<br />

Die dritte Wurzel der Strategie zur Erhöhung der Effizienz liegt in den Strukturen der<br />

vernetzten Versorgungsstruktur, die zum Betrieb der Netzmodule aufgebaut werden<br />

müssen. Diese verursachen zu den Transaktionskosten zählenden zusätzlichen<br />

Ressourcenverbrauch, da sie neben den gesetzlich verpflichtend vorzuhaltenden<br />

Vertragspartnern, wie Kassenärztlichen Vereinigungen und Verbänden der Krankenkassen,<br />

betrieben werden müssen. Damit die Effizienz der Versorgung in der vernetzten<br />

Struktur größer ist als in den bisherigen Strukturen, müssen diese zusätzlichen<br />

Transaktionskosten durch geringere Produktionskosten ausgeglichen werden.<br />

Dies ist umso einfacher, je weniger zusätzliche Kosten anfallen, d.h. je effizienter die<br />

kooperativen Strukturen ihre Aufgaben erfüllen.<br />

Endpunkt der strategischen Wirkungskette einer erhöhten Effizienz sind die Versorgungsgesamtkosten<br />

in der Ergebnisperspektive der Strategy-map. Niedrige Versor-<br />

954 Vgl. Abschnitt 6.1. Preis-, Struktur- und Mengenkomponente sind drei Faktoren, mit denen die<br />

Umsatzentwicklung im Arzneimittelmarkt nach Ursachen differenziert abgebildet werden kann. Vgl.<br />

Schwabe, U., Arzneiverordnungen, 2006, S. 6ff.<br />

955 Vgl. die Abschnitte 6.1und 6.3.3.

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