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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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284<br />

de Akutkomplikationen begünstigen. Diese Hypoglykämien, d.h. Zustände mit zu<br />

geringer Blutzuckerkonzentration im Blut, entstehen u.a. durch die nicht mehr zu<br />

beeinflussende blutzuckersenkende Wirkung von verabreichtem Insulin. Nimmt der<br />

Patient nach Applikation des Arzneimittels zu wenig Kohlenhydrate auf oder unternimmt<br />

er nicht eingeplante körperliche Aktivitäten, sinkt der Blutzuckerspiegel stärker<br />

als berechnet ab. Dies kann durch Unterversorgung des zentralen Nervensystems zu<br />

schweren Symptomen, wie Bewusstlosigkeit, bis hin zum Tode führen. Die Behandlung<br />

derartig schwerer Akutkomplikationen erfolgt auf der stationären Versorgungsebene.<br />

Hypoglykämien können durch sorgfältige Therapiedurchführung sowie Stoffwechselselbstkontrolle<br />

verhindert und zu Beginn ihres Auftretens durch Aufnahme<br />

von schnell resorbierbaren Kohlenhydraten und ggf. Glukagon-Notfallinjektionen<br />

behandelt werden. Aufgrund der Auswirkungen soll das individuelle Risiko des Auftretens<br />

von Hypoglykämien bei der Therapieplanung berücksichtigt werden. Zeitnah<br />

nach dem Auftreten hypoglykämischer Stoffwechselzustände soll darüber hinaus die<br />

Abklärung der Ursachen und, sofern notwendig, eine Überprüfung und Anpassung<br />

von Therapiezielen und Therapie erfolgen. 937<br />

6.3.3.4. Behandlung von Begleiterkrankungen und Komplikationen<br />

Die Vermeidung von Begleiterkrankungen und Komplikationen ist ein wesentliches<br />

Ziel der Basis- und Arzneimitteltherapie. Jedoch können sie auch unter Ausschöpfung<br />

aller Therapiemöglichkeiten nicht völlig ausgeschlossen werden. Deswegen ist<br />

deren Behandlung ein unverzichtbarer Teil der Gesamttherapie.<br />

Die Behandlung möglicher Begleiterkrankungen und Komplikationen umfasst mehrere<br />

schwere Erkrankungen. Da deren Darstellung die Zielsetzung und Möglichkeiten<br />

der vorliegenden Arbeit überschreitet, beschränkt sie sich an dieser Stelle auf exemplarische,<br />

für das diabetesspezifische Kennzahlensystem relevante Aspekte: 938<br />

• Therapien bei Erkrankungen großer Gefäße, wie Arteriosklerose, Herzinfarkt,<br />

Schlaganfall und peripheren Verschlusserkrankungen an Füßen und Unterschenkeln.<br />

Aus dem Bereich der Arzneimitteltherapie sind Medikamente zu<br />

937 Vgl. 12. RSA-ÄndV vom 15. August 2005, Artikel 1, Satz 2a, Ziffer 1.6, Diers, K. et al., Diabetes<br />

mellitus, 2001, S. 11; Funke, K. et al., Case-Management, 1998, S. E.2f.l<br />

938 Vgl. dazu und zur folgenden Strichaufzählung 12. RSA-ÄndV vom 15. August 2005, Artikel 1,<br />

Satz 2a, Ziffer 1.7, Bundesärztekammer et al. (Hrsg.), Nationale Versorgungs-Leitlinie, 2003, S.<br />

15ff.

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