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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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• Erkrankungen des willkürlichen Nervensystems (sensomotorische Neuropathie)<br />

mit der häufigen Auswirkung des diabetischen Fußsyndroms,<br />

• Erkrankungen des unwillkürlichen Nervensystems (autonome Neuropathie) mit<br />

der Folge von Erektionsstörungen und Störungen an Magen, Blase, Darm und<br />

Herz.<br />

6.2.4. Sozialmedizinische Aspekte<br />

Neben den eigentlichen Krankheitsfolgen für den Patienten birgt Diabetes mellitus<br />

weitere Risiken der Selbst- und Fremdgefährdung. Diese beeinträchtigen einerseits<br />

die Lebensqualität der Patienten und sind andererseits mittelbare Beeinträchtigung<br />

der gesellschaftlichen Wohlfahrt: 913<br />

• Diabetiker sind grundsätzlich zum Führen eines Kraftfahrzeuges nicht geeignet,<br />

wenn sie zu schweren Stoffwechselentgleisungen mit Hypo- und Hyperglykämien<br />

neigen, das erste Mal auf Insulin umgestellt werden oder an die<br />

Fahrtauglichkeit beeinträchtigende Folgeerkrankungen wie diabetische Retinopathie<br />

leiden. Eine eingeschränkte Eignung zum Führen eines Kraftfahrzeuges<br />

kann in Abhängigkeit von Schweregrad, Therapieform und regelmäßigen<br />

Kontrolluntersuchungen erhalten werden.<br />

• Diabetiker müssen bei der Freizeitgestaltung, insbesondere bei sportlichen<br />

Aktivitäten, das Risiko hypoglykämischer Zustände beachten. Bei motor- und<br />

flugsportlicher Aktivität sollten die Kriterien der Fahrtauglichkeit angewendet<br />

werden. Kritisch zu hinterfragen sind auch Aktivitäten im Rahmen der Jagd.<br />

• Diabetiker sind nur eingeschränkt berufsfähig. Sie dürfen nicht als Fahrer,<br />

Schrankenwärter und Sicherungsposten im Schienenverkehr tätig sein. Sie<br />

sind fluguntauglich als Pilot oder Flugbegleiter. Auch von Arbeiten unter<br />

schwerem Atemschutz, mit berufsmäßigem Waffengebrauch, Absturzgefahr,<br />

Fremdgefährdung und in verantwortlichen Überwachungsfunktionen wird abgeraten.<br />

Diese Einschränkungen können beim Auftreten der Erkrankung nach<br />

913 Vgl. dazu und zur folgenden Strichaufzählung: Funke, K. et al., Case-Management, 1998, S. 8.1ff;<br />

Hasche, H., Leistungsfähigkeit, 1995, S. 54ff.

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