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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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5.5. Methodik- und Technik zur Informationsgewinnung aus Daten der<br />

gesetzlichen Krankenversicherung<br />

Das in der „Standard-“Literatur zur Balanced Scorecard immanente Problem der<br />

kaum thematisierten grundlegenden theoretischen Konzepte und technischen Instrumente<br />

gilt auch für das betriebswirtschaftliche Controlling mit Kennzahlen im<br />

Gesundheitswesen. 847 Dass die bereits dargestellten methodischen und technischen<br />

Bezüge auch in diesem Umfeld relevant sind, lässt sich anhand der diesbezüglichen<br />

Merkmale des Untersuchungsobjektes leicht begründen.<br />

So muss das Controlling für die transparente Darstellung der Versorgung in vernetzten<br />

Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens auf die unterschiedlichen Datenquellen<br />

zurückgreifen. Dies sind zunächst die bei den Leistungsanbietern und<br />

Krankenversicherungen im Rahmen des operativen ‚Geschäfts’ anfallenden Patientenstamm-,<br />

Abrechungs- und Behandlungsdaten, die in der Regel in elektronischen<br />

Formaten abgespeichert und übermittelt werden. 848 Aus betriebswirtschaftlicher Perspektive<br />

beschreiben diese Daten vor allem den Input und Output der erbrachten<br />

Gesundheitsdienstleistungen. Sie können jedoch auch Rückschlüsse auf den Outcome<br />

ermöglichen. Dazu ist es notwendig, die zeitliche Dimension zu berücksichtigen:<br />

So ist beispielsweise wissenschaftlich nachgewiesen, dass eine angemessene<br />

Therapie des Diabetes mellitus positive Auswirkungen auf die medizinischen Endpunkte<br />

der Behandlung, d. h. auf Folgeerkrankungen und Morbidität hat. 849 Aufgrund<br />

dieser zumindest schwachen Kausalität können die in den Abrechungsdaten der<br />

Leistungserbringer enthaltenen Daten der Behandlung von Folgeerkrankungen als<br />

Indikatoren für den Outcome der vorangegangenen Versorgung der Grunderkrankung<br />

dienen.<br />

Aufgrund der schieren Menge verfügbar Daten und Datenquellen, der Komplexität<br />

der dahinter stehenden Sachverhalte und der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

sind bei der Entwicklung von Kennzahlensystemen umfangreiche methodische und<br />

technische Bezüge zu berücksichtigen.<br />

847 Vgl. zu den allgemeinen Methoden- und Technikbezügen Abschnitt 4.3 .<br />

848 Vgl. KBV (Hrsg.), Informationstechnologie, 2002, S. 13; § 295 Abs. 2 SGB V; Lindenthal, J. / Sohn,<br />

S. / Schöffski, O., Praxisnetze, 2004, S. 107f.<br />

849 Vgl. Abschnitt 6.3.

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