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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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igkeiten zeigen sich beispielsweise in der Gesundheitsdefinition der WHO, die Gesundheit<br />

als Zustand des völligen körperlichen psychischen und sozialen Wohlbefindens<br />

definiert, eine Bestimmung, die weit über das Freisein von Krankheiten und<br />

Gebrechen hinausgeht. 828<br />

Zur Messung des Gesundheitszustandes bzw. der Lebensqualität werden verschiedene<br />

standardisierte und international validisierte Ansätze Verwendet, wie der Euro-<br />

Qol, SF-36 oder Diabetes Quality-of-Life measure (DQOL). 829 Als Gütekriterien für<br />

diese Instrumente zur Messung der Lebensqualität können mit Validität, Reliabilität,<br />

Sensitivität und Praktikabilität typische Anforderungen der empirischen Sozialforschung<br />

gelten. Dabei kann hinsichtlich der Validität noch zwischen der logischen<br />

Validität (Genaue Abbildung des zu erfassenden Kriteriums), Content Validität (Valide<br />

Aussagen über heterogene Personengruppen unter Berücksichtigung vielfältiger<br />

Gesundheitszustände), Kriteriumsvalidität (Korrelation der Ergebnisse des Instruments<br />

zu den Ergebnissen anderer Instrumente) und Konstruktvalidität (Fähigkeit<br />

des Instruments, bestimmte erwartete Ergebnisse für einzelne Merkmale messbar zu<br />

machen). 830 Es lassen sich wohlfahrtstheoretische Verfahren und Index- bzw. Profil-<br />

Instrumente unterscheiden. Von diesen erscheinen aus der Perspektive des Controllings<br />

mit Kennzahlen insbesondere die Profil- bzw. Index-Instrumente maßgeblich,<br />

da sie Änderungen des Gesundheitszustandes in skalierten Daten darstellen.<br />

Krankheitsübergreifende Profilinstrumente, wie der Short Form 36 (SF-36) und dessen<br />

verkürzte Versionen, bilden die von befragten Personen subjektiv wahrgenommene<br />

Lebensqualität anhand von 36 Fragen in 8 Kategorien ab, wie ‚physische<br />

Funktionsfähigkeit’, ‚soziale Funktionsfähigkeit’, ‚körperliche Schmerzen’ etc.. Die<br />

Bewertungsergebnisse in diesen Kategorien können nicht zu einer Kennzahl aggregiert<br />

werden, sondern stehen unabhängig voneinander. Dies ermöglicht eine multidimensionale<br />

Analyse der Auswirkungen medizinischer Behandlungen und so, im<br />

Sinne des Controllings, die differenzierte und transparente Erfüllung von Informationsaufgaben.<br />

831 Da eine Aggregation in einen Indexwert, also eine einzige ‚Kennzahl<br />

des Wohlbefindens’, bei diesen Instrumenten nicht möglich ist, erscheint es schwierig,<br />

247<br />

828 Vgl. Schulenburg, J.-M. v. / Greiner, W., Gesundheitsökonomik, 2000, S. 279f.<br />

829 Vgl. Anker, G. et al., Evaluation, 2002, S. 56 und mit einer in Anlage 2 der vorliegenden Arbeit<br />

wiedergegebenen umfassenden Übersicht krankheitsübergreifender und krankheitsspezifischer<br />

Messinstrumente Schug, S. H., Patientenoutcome, 1996, S. 57ff.<br />

830 Vgl. Schulenburg, J.-M. v. / Greiner, W., Gesundheitsökonomik, 2000, S. 297ff.<br />

831 Vgl. Bullinger, M. / Kirchberger, I., SF-36, 1998, S.7ff; Schug, S. H., Patientenoutcome, 1996, S.<br />

65;f Schulenburg, J.-M. v. / Greiner, W., Gesundheitsökonomik, 2000, S. 291ff; Walach, H. /<br />

Güthlin, C., MOS-SF 36, 2001, S. 242ff.

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