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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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systematisch dargestellt werden. 817 Entsprechend den Bedürfnissen des Netzmanagements<br />

und der Datenverfügbarkeit können diese Kennzahlen berechnet werden.<br />

818 Ein derartiges Kennzahlenangebot bewirkt, dass vielfältige Versorgungsaspekte<br />

detailliert abgebildet werden können. Es birgt jedoch auch die Gefahr, in<br />

wohlmeinender Absicht zu viele Kennzahlen für ein System auszuwählen. Gegen<br />

das Risiko einer derartig entstandenen Intransparenz ist nach der Balanced-<br />

Scorecard-Vorgehensweise die strategiegetriebene Auswahl der entscheidenden<br />

Kennzahlen gerichtet.<br />

5.4.3.1. Kennzahlen zur Patientenstruktur<br />

Die 'Patientenstruktur' ist im voranstehend entwickelten Ordnungssystem die gedankliche<br />

Ausgangsebene strategischer Überlegungen. Sie beschreibt die zu versorgende<br />

Patientenstruktur und ihre im soziodemografischen Wandel zu erwartenden Entwicklungen.<br />

Zusammenfassend dargestellt, können dafür Kennzahlen zu folgenden Anknüpfungspunkten<br />

strategisch relevant sein: 819<br />

• Absolute Patientenanzahl und Marktanteil,<br />

• Versichertenbewegungen von und zu konkurrierenden Leistungsanbietern,<br />

• Anteile bestimmter Gruppen nach beruflicher Zugehörigkeit, Alter, Geschlecht,<br />

Versichertenstatus, Risiko- und Morbiditätsmerkmalen,<br />

• Anteil von im betrachteten Zeitabschnitt behandelten Patienten an der Gesamtzahl.<br />

241<br />

817 Zu Kennzahlensystemen aus anderen Gesundheitssystemen vgl. die Darstellung zu den USA in<br />

Abschnitt 5.4.1. Zum Umfang strategischer und operativer Anknüpfungspunkte eines einzelnen,<br />

deutschen Leistungserbringers vgl. die exemplarische Übersicht in Anlage 3. Diese Vielzahl von<br />

Anknüpfungspunkten auf den Ebenen einer vernetzten Struktur und den zu ihr gehörigen einzelnen<br />

Leistungsanbietern macht deutlich, dass eine umfassende Darstellung der zugehörigen Kennzahlen<br />

den Rahmen der vorliegenden Arbeit sprengen würde.<br />

818 Vgl. zu den berechenbaren Kennzahlenarten, wie absoluten Bestandszahlen, Verhältniszahlen<br />

oder Veränderungsraten vgl. Abschnitt 4.3.1.2.<br />

819 Vgl. dazu und zur folgenden Strichaufzählung Brambrink, M. / Rieger, M. / Heine, U., Controlling,<br />

2005, S. 117ff; Lindenthal, J. / Sohn, S. / Schöffski, O., Praxisnetze, 2004, S. 124; Rüschmann, H.-<br />

H. / Roth, A. / Krauss, C., Vernetzte Praxen, 2000, S. 92ff; Hofmann, J. K., Controlling, 1999, S.<br />

162ff und S. 239; zur grundsätzlich gerechtfertigten Vorgehensweise von Hofmann vgl. auch Küpper,<br />

H.-U., Controlling, 2001, S. 358. Dabei muss allerdings festgehalten werden, dass die Attraktivität<br />

des Mitgliederbestandes, aufgrund der öffentlichen Bindung der GKV an das Sozialstaatsprinzip,<br />

nicht unmittelbar als steuerbarer Erfolgsfaktor betrachtet werden kann. Dies ist auch gesetzlich<br />

mit der Wahlfreiheit der Krankenversicherung und dem Instrument des Risikostrukturausgleichs im<br />

Gesundheitswesen implementiert.

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