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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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deutsam für die Erfüllung gesellschaftlicher Zielsetzungen, wie der Beitragssatzstabilität.<br />

Anderseits sind sie als Umsätze Treibergrößen für die Erfüllung<br />

der Ziele der Leistungserbringer. 811<br />

• Für die Gesundheit der Patienten unerwünschte Folgeerkrankungen sind eine<br />

bedeutende Herausforderung in der Versorgung chronisch erkrankter Patienten.<br />

812 Die Betrachtungsebene ‚kritische Prozesse’ ist das Ergebnis eines Zuordnungsproblems:<br />

Die Folgeerkrankungen bewirken häufig Ereignisse mit<br />

hoher Endgültigkeit, wie beispielsweise die Amputation eines diabetischen<br />

Fußes. Demnach könnten Kennzahlen zu Folgeerkrankungen der Output- o-<br />

der Impactgrößen der Ergebnisebene zugeordnet werden. Gleichzeitig sind<br />

die zur Behandlung der Folgeerkrankungen erstellten Leistungen ein Teil des<br />

langfristigen Behandlungsprozesses. Demzufolge könnten auf die Versorgung<br />

bezogene Kennzahlen auch als Outputgrößen der Prozessebene zugeordnet<br />

werden. Beide Klassifikationsmöglichkeiten erscheinen nicht nur intuitiv problematisch,<br />

sondern sind auch theoretisch strittig. 813<br />

Da dieser Konflikt mit den verfügbaren Sachargumenten nicht entschieden<br />

werden kann, wird vom Autor dieser Arbeit die Verwendung einer eigenen<br />

Perspektive ‚kritische Teilprozesse’ vorgeschlagen. Die so vorgenommene<br />

Hervorhebung von Folgeerkrankungen entspricht auch ihrer hohen Bedeutung<br />

für die Behandlung chronischer Erkrankungen.<br />

Bedeutsame strategische Kennzahlen können in der Art und Häufigkeit von<br />

Folgeerkrankungen liegen. Dabei gilt es als gesichert, dass das Auftreten von<br />

Folgeerkrankungen als Ergebnisgröße mit Indikatorcharakter für den Erfolg<br />

der Behandlung der Ausgangskrankheit verwendet werden kann. 814 Als weitere<br />

Kennzahlen können auch an dieser Stelle Kennzahlen zur Intensität der<br />

Kooperation und zur Wirtschaftlichkeit der Behandlung von Folgeerkrankungen<br />

verwendet werden.<br />

• In der ‚Ergebnisebene’ sollte sich erneut die öffentliche Zweckbindung wiederfinden,<br />

da die wesentlichen Versorgungsziele bzw. Leistungsaufträge durch<br />

811 Vgl. Abschnitt 2.2.3 und Abschnitt 5.2.1.3.<br />

812 In dieser Betrachtungsebene finden die Folgeerkrankungen chronischer Prozesse ihre Berücksichtigung.<br />

Diese sind häufig besonders kostenintensiv und bedeuten für die Patienten oftmals besondere<br />

Einschränkungen der Lebensqualität bis hin zum Tode. Vgl. Abschnitt 6.2.3.<br />

813 Vgl. dazu die Darstellung nach Donabedian und Corsten in Abschnitt 3.4.2.1.<br />

814 Vgl. Abschnitt 6.3.

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