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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Produkte über den Aufbau Erfolg versprechender interner Prozesse und die Befriedigung<br />

der Kundenbedürfnisse zum finanziellen Finalziel führen. 799<br />

Derartig auf die Abbildung erwerbswirtschaftlicher Zusammenhänge ausgelegte<br />

Perspektiven scheinen jedoch nicht dazu geeignet, Kennzahlen aus den Ursache-<br />

Wirkungsketten vernetzter Versorgungsstrukturen des deutschen Gesundheitswesens<br />

zweckmäßig zu gliedern. Dafür ist erneut die gesetzliche Zweckbindung der<br />

Leistungserbringer des Gesundheitswesens mitverantwortlich. Sie beschränkt die<br />

Ziele von Leistungsanbietern nicht auf die finanzielle Dimension, sondern ergänzt<br />

diese um konkrete Leistungsaufträge. 800 Darüber hinaus kommt dem Patienten als<br />

Kunden eine deutlich veränderte Position in den Ursache-Wirkungsketten zu. Weitere<br />

Gründe für die Notwendigkeit der Anpassung von Perspektiven liegen in den spezifischen<br />

Besonderheiten des ‚Gutes Gesundheit’ und den bereits im Gesundheitswesen<br />

etablierten Managementinstrumenten. Diesbezüglich kommt dem Qualitätsmanagement<br />

eine besondere Bedeutung zu. Dessen Instrumente sind bei den Leistungserbringern<br />

des Gesundheitswesens schon seit längerem bekannt und zumindest<br />

in vielen stationären Einrichtungen implementiert. Dies kann als institutionell<br />

günstiger Anknüpfungspunkt für die Einführung von in weiten Teilen des Gesundheitswesens<br />

bisher wenig bekannten Management- und Controllinginstrumenten<br />

gelten. Darüber hinaus umfasst das Qualitätsmanagement mit dem Konzept der<br />

Qualitätsdimensionen nach Donabedian und darauf abgestimmten Messverfahren<br />

bereits konzeptionell entwickelte Anknüpfungspunkte.<br />

Von diesen Überlegungen ausgehend, kann ein theoretisches Ordnungssystem mit<br />

den folgenden Blickwinkeln auf die Behandlung chronischer Erkrankungen entwickelt<br />

werden:<br />

• Mit der Perspektive ‚Patientenstruktur’ soll der Ausschnitt der gesetzlich festgelegten<br />

Zielgruppe der Modell-Versorgungsstruktur beschrieben werden, für<br />

dessen Versorgung die Kennzahlen in den folgenden Perspektiven berechnet<br />

werden. 801 Für die Auswahl der in diese Gruppe aufgenommenen Patienten ist<br />

die Balance zwischen den konkurrierenden Zielen der Erfassung eines mög-<br />

235<br />

799 Vgl. Abschnitt 4.2.2.<br />

800 Vgl. Horváth & Partner (Hrsg.), Scorecard, 2004, S.434f und S. 442.<br />

801 Alternativ wäre auch der Begriff der 'Versichertenstruktur' denkbar. Dieser Begriff wird jedoch nicht<br />

verwendet, da er mehr auf die versicherungsrisikoorientierte Perspektive als auf einen versorgungsorientierten<br />

Blickwinkel weist.

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