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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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en kann die Kooperation auch einen Beitrag zur gesellschaftlichen Entwicklung<br />

leisten, insofern der Abbau von Mistrauen gelingt und sich Vertrauen einstellt.<br />

793<br />

• Die ‚Erhöhung der Effizienz’ zählt zum nicht dispositiven, gesellschaftlich<br />

zweckgebundenen Kern des Geschäftsmodells. Diese Strategie kann bei der<br />

gesellschaftlich gewollten Mittelbegrenzung als ein möglicher Ansatz gelten,<br />

um bei gleich bleibendem Mitteleinsatz eine bestehende Unterversorgung zu<br />

verringern. Sie kann damit zur Vergrößerung der Effektivität und damit des Patientennutzens<br />

beitragen. 794<br />

• Die Strategie der ‚Steigerung des Patientennutzens’ zielt auf die wesentliche<br />

Kundengruppe der Modell-Versorgungsstruktur ab und ist das zweite Element<br />

des nicht dispositiven, gesellschaftlich zweckgebundenen Kerns des Geschäftsmodells.<br />

795 Die Steigerung des Patientennutzens kann als besonderes<br />

strategisches Thema gelten, da aufgrund regional möglicher Fehl-, Über- und<br />

Unterversorgung im deutschen Gesundheitswesen noch von Optimierungspotential<br />

auszugehen ist. 796<br />

• Die ‚Entwicklung zu einer gesellschaftlich verantwortlichen Organisation’ ist<br />

ein aus der ärztlichen Ethik, gesellschaftlichen und staatlichen Zielen hervorgehendes<br />

strategisches Thema. Da die gesellschaftliche Verantwortung nicht<br />

über die Patienten und Beitragszahler hinausgeht, lässt sich in diesem Thema<br />

die Verfolgung des berechtigten Eigeninteresses der Vertragspartner und der<br />

dort beschäftigten Menschen abbilden. 797<br />

233<br />

793 Vgl. Abschnitt 3.1.3 und 3.2.3.3.<br />

794 Norton und Kaplan verwenden den Begriff der Produktivität. Vgl. Abschnitt 4.2.2.3.<br />

795 Bei den angenommenen Versorgungsstrukturen sind die Krankenkassen Mitglieder der Kooperation<br />

und somit keine Kunden. Der Begriff des Patienten soll das besondere Vertrags- und Vertrauensverhältnis<br />

in der Beziehung zum Arzt betonen.<br />

796 Vgl. Abschnitt 1.1 und 5.1.<br />

797 Dieses strategische Thema überschneidet sich mit dem Thema des ‚nachhaltigen Wirtschaftens’.<br />

Die Berücksichtigung der Nachhaltigkeit ist dem Gesundheitswesen, bereits im Rahmen der öffentlichen<br />

Bindung, stärker als der Privatwirtschaft als Ziel auferlegt. Deswegen zählen Fragestellungen<br />

zu den ‚nachhaltigen’ Wirkungen der medizinischen Versorgung bereits originär zu den strategischen<br />

Themen von Netzwerken des Gesundheitswesens, ohne dass es dazu einer besonderen<br />

Legitimation durch die aktuelle betriebswirtschaftliche Nachhaltigkeitsdiskussion bedarf. Was diese<br />

Diskussion für die vorliegende Arbeit zu leisten vermag, sind Hinweise auf die Gestaltung von ‚Managementsystemen<br />

im Kontext des Nachhaltigkeits-Ansatzes’. Ein solcher Hinweis liegt in der Bestätigung<br />

der hier im Folgenden vorgeschlagenen Alternative, Nachhaltigkeitsindikatoren im Sinne<br />

einer ‚integrativen Variante’ in die Perspektiven einer Balanced Scorecard zu integrieren. Vgl. zu<br />

von Fragen der Nachhaltigkeit beeinflussten Balanced Scorecard-Konzepten Schäfer, H. / Langer,<br />

G., Sustainability, 2005, S. 5ff.

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