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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Demzufolge kann eine vollständige und zweckmäßige BSC auch nur unternehmensspezifisch<br />

auf der Basis von vorher verabschiedeten Strategien entwickelt werden. 778<br />

An dieser Stelle sieht sich der Autor der vorliegenden Arbeit einem Hemmnis gegenüber,<br />

das eine empirische Vorgehensweise ausschließt. Gerade in Deutschland sind<br />

Gesundheitsnetzwerke immer noch besondere Organisationen. Sie unterscheiden<br />

sich nicht in ihren grundsätzlichen Organisationsmerkmalen, jedoch hinsichtlich der<br />

Eigenschaften der von ihnen erstellten Dienstleistungen und der öffentlichen Bindung<br />

maßgeblich von Netzwerken in anderen Wirtschaftssektoren. Zudem sind sie in der<br />

breiten Masse erst im Entstehen begriffen. Es handelt sich, bis auf wenige Ausnahmen,<br />

um fragile Organisationen mit oft nur geringem Organisationsgrad. 779 Diejenigen<br />

mit einem höheren Organisationsgrad sind bisher kaum für eine Zusammenarbeit,<br />

unter Preisgabe ihrer strategischen Zielsetzungen und Initiativen, zu gewinnen.<br />

Insofern diese Netzwerke strategische Ziele und Initiativen veröffentlichen, bleiben<br />

sie vergleichsweise global und unspezifisch. 780<br />

Durch dieses Hemmnis wird die Entwicklung eines strategischen Kennzahlenrahmens<br />

nicht völlig ausgeschlossen. Sie kann jedoch nicht mehr empirisch, sondern<br />

nur noch im Sinne eines Modell-Kennzahlenrahmens erfolgen, der auf Annahmen<br />

zur Situation und Strategie einer vernetzten Versorgungsstruktur des Gesundheitswesens<br />

beruht. Diesem Ansatz soll in den folgenden Abschnitten gefolgt werden.<br />

Dabei werden zunächst die Annahmen durchaus realitätsnah festgelegt.<br />

229<br />

5.4.2.1. Modellannahmen<br />

Die im Folgenden aufgeführten Modellannahmen sollen, soweit möglich, die Bedingungen<br />

des deutschen Gesundheitswesens im Sinne einer Abstraktion wiedergeben.<br />

Jedoch müssen in die Entwicklung des strategischen Kennzahlensystems einer bestimmten<br />

Organisation auch die Strategien des Managements eingehen. 781 Da im<br />

Rahmen der vorliegenden Arbeit nicht auf derartige Strategien zurückgegriffen werden<br />

kann, werden auch diese als Annahmen möglichst realitätsnah-plausibel modelliert.<br />

Um eine hinreichende Realitätsnähe zu erreichen, werden für das Modell die in den<br />

vorherigen Abschnitten dargestellten Rahmenbedingungen und Entwicklungstenden-<br />

778 Vgl. Abschnitt 4.2.3.1.<br />

779 Vgl. Braun, G.E., Versorgungsstrukturen, 2004, S. 30 und Abschnitt 5.2.1.3 der vorliegenden Arbeit.<br />

780 Vgl. Abschnitt 5.2.<br />

781 Vgl. Abschnitt 4.2.3.

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