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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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gilt die Verbesserung der technischen Datenerfassung und des Datenmanagements.<br />

758<br />

Weiterführende, mehrfach empirisch abgesicherte Kritik an der HEDIS ® -<br />

Vorgehensweise entzündet sich an der Validität und Konsistenz derartiger Kennzahlensysteme.<br />

So konnte im Rahmen einer empirischen Untersuchung von 2180 Patienten<br />

an 11 Versorgungseinrichtungen gezeigt werden, dass HEDIS-typische Indikatoren,<br />

wie Cholesterin-Screening, Grippeimpfungen etc. nicht signifikant mit der<br />

Patientenzufriedenheit, einrichtungsinternen Prozessgrößen sowie der Leitlinienanwendung<br />

für Diabetes mellitus und Asthma korrelieren. 759<br />

Jedoch enthält HEDIS ® eine große Anzahl relevanter und praktisch bewährter Indikatoren<br />

für die medizinische Versorgungsqualität. 760 Demnach kann es als mögliches<br />

Instrument zur Vergrößerung der allgemeinen Transparenz im Leistungsgeschehen<br />

betrachtet werden. Die fehlende Risikoadjustierung setzt dem Vergleich unterschiedlicher<br />

Leistungsangebote jedoch enge Grenzen. Die ebenfalls nicht vorgesehene<br />

Untergliederung der Versicherten in morbiditätsspezifische Patientengruppen verhindert<br />

die Verwendung der HEDIS ® Daten im Controlling von einzelnen Behandlungsprozessen.<br />

Hinsichtlich einer möglichen Eignung von HEDIS ®, als strategisches Kennzahlensystem,<br />

ist auch die Anzahl von 50 Merkmalen zu erwähnen. Sie liegt deutlich über der<br />

für die menschliche Informationsverarbeitung als kritisch angesehenen Grenze von<br />

ca. 25 Kennzahlen. 761 Es würde demnach bei der Erstellung eines strategischen<br />

Kennzahlensystems dem Management zukommen, aus diesen Kennzahlen die strategisch<br />

bedeutsamen auszuwählen bzw. übergeordnete aggregierte Größen zu entwickeln.<br />

Dies gilt vor allem, da HEDIS ® nur Indikatoren für die Versorgungsqualität<br />

enthält und ggf. relevante andere strategische Größen darin nicht berücksichtigt sind.<br />

Ebenfalls bedeutsam ist die fehlende Möglichkeit, aus dem HEDIS ® -<br />

Kennzahlensystem die Gründe für bestimmte Ergebnisse des Versorgungsgeschehens<br />

zu erkennen. 762 In diesen Punkten unterscheidet sich HEDIS ® deutlich von<br />

225<br />

758 Vgl. Kenkel, P. HEDIS, 1996, S. 17ff; Mainous III, A. G. / Talbert, J., HEDIS 3.0, 1998, S. 410;<br />

Tucker, D. A. / Schilling, B., Quality Assurance, 2002, S. 222; Zelman, W. N. et al., Health Care,<br />

2003, S. 10.<br />

759 Vgl. Gandhi, T. K. et al., Report Cards, 155, S. 155ff.<br />

760 Vgl. Tucker, D. A. / Schilling, B., Quality Assurance, 2002, S. 221ff.<br />

761 Vgl. Abschnitt 3.2.2.3 und Abschnitt 4.2.2.3.<br />

762 Vgl. Mainous III, A. G. / Talbert, J., HEDIS 3.0, 1998, S. 411f.

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