26.12.2014 Aufrufe

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

223<br />

nicht nur private Finanziers zu, sondern auch die staatlichen Programme. 752 Eine<br />

weit verbreitete Organisationsform sind Managed Care Organisationen, die in sich<br />

Versicherungs- und Leistungserbringerfunktionen vereinen. Sie bieten am Markt für<br />

Gesundheitsdienstleistungen so genannte ‚Versorgungspläne’ an. Dabei handelt es<br />

sich um Angebote, die den Versicherungsnehmern gegen Zahlung einer Prämie den<br />

Zugang zu bestimmten medizinischen Versorgungsleistungen gewähren. Managed<br />

Care Organisationen haben in den Jahren seit 1990 einen beträchtlichen Marktanteil<br />

gewonnen und konnten deutliche Kosteneinsparungen realisieren. Dennoch erfüllten<br />

sie nicht alle an sie gestellten Erwartungen. Scharfe Kritik äußerten Kunden und<br />

Leistungserbringer, die mit der Qualität der medizinischen Versorgung häufig nicht<br />

zufrieden waren. 753 In diesem Problemfeld wird von unabhängigen Agenturen und<br />

Leistungsanbietern versucht, die Markttransparenz zu vergrößern und die Leistungsangebote<br />

besser auf die Kundenwünsche auszurichten. Dazu werden mit ‚health<br />

care report cards’ und Balanced Scorecard-Konzepten zwei Ansätze verfolgt, die auf<br />

der Anwendung von Kennzahlensystemen beruhen.<br />

5.4.1.1. Anwendung von „health care report cards“<br />

Die Nachfrager am Markt für managed-care Angebote stehen vor dem typischen<br />

Problem der eingeschränkten Konsumentensouveränität. 754 Als Entscheidungshilfe<br />

für die Wahl aus konkurrierenden Versicherungs- bzw. Versorgungsleistungen werden<br />

den Nachfragern in den USA so genannte „health care report cards“ angeboten.<br />

Diese enthalten Daten zu von den Versicherungsanbietern gewährten Leistungen<br />

und sollen helfen, die Versorgungsqualität einzuschätzen. Eines dieser Instrumente<br />

ist das ‚Health Plan Employer Data and Information Set’ HEDIS ® des nichtkommerziellen<br />

National Committee for Quality Assurance. Es wurde im Jahr 2002 auf mehr<br />

als 90 % der Versorgungspläne angewendet und gilt trotz wissenschaftlicher Kritik<br />

als führendes Konzept. Aufgrund der Marktmacht dieses Instruments haben die Leistungsanbieter<br />

kaum die Möglichkeit, auf die Veröffentlichung der damit erhobenen<br />

lohnende Hinweise bieten kann. Vgl. zu den Schwierigkeiten der Übertragung von usamerikanischer<br />

Literatur Fußnote 645.<br />

752 Vgl. Mühlbacher, A., Integrierte Versorgung, 2002, S. 38ff; Partridge, L. / Szlyk, C. I., HEDIS, 2000,<br />

S.1.<br />

753 Diese Organisationen können hinsichtlich der vertraglichen Gestaltung des Verhältnisses zwischen<br />

Kostenträgern und Leistungserbringern vielfältige Formen annehmen. Vgl. Mühlbacher, A., Integrierte<br />

Versorgung, 2002, S. 42ff; Rich, R. F. / Deye, C., Health-Care, 2004, S. 67f.<br />

754 Vgl. Abschnitt 2.3.2.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!