UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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212 und die Notwendigkeit, nur die Elemente der medizinischen Versorgung heranzuziehen, welche der Kontrolle und Verantwortung des jeweiligen Leistungsanbieters unterliegen. 715 Wichtige Eigenschaften von Qualitätsindikatoren zeigt die folgende Tabelle 5.2. Attribut Beschreibung valide (gültig) reliabel sensitiv praktikabel evidenz-gestützt Reduzierung der Krankheitslast Kosteneffektivität Indikatortauglichkeit Misst das, was es messen soll. Wiederholte Anwendung auf die gleiche Situation führt zu gleichen Ergebnissen. Gibt es Veränderungen im Versorgungsgeschehen, reagiert auch der Indikator. Indikator ist leicht umsetzbar, einsetzbar. Indikator wird durch evidenzbasierte Leitlinien oder methodisch hochwertige Studien unterstützt. Veränderungen eines Krankheitslastindikators in eine gewünschte Richtung entsprechen einer Reduzierung der Krankheitslast für die betroffenen Patienten. Veränderungen eines Kosteneffektivitätsindikators in eine gewünschte Richtung zeigen eine Reduzierung der Krankheitskosten. Es gibt bereits Erfahrungen mit diesem oder einem ähnlichen Indikator. Beeinflussbarkeit Der vom Indikator abgebildete Sachverhalt kann von denen, die an der Versorgung beteiligt sind, unmittelbar oder mittelbar beeinflusst werden. Tabelle 5-2: Attribute und Eigenschaften von Qualitätsindikatoren (Nach Schneider, A. / Broge, B. / Szecsenyi , J., Qualitätsindikatoren, 2003, S. 549) Die Bestimmung der Produktqualität zählt jedoch nicht zur originären Funktion des Controllings in der koordinationsorientierten Konzeption. Systematisch sind sie in den Bereich des Qualitätsmanagements einzuordnen. Der Koordinationsfunktion bzw. der 715 Vgl. Lindenthal, J. / Sohn, S. / Schöffski, O., Praxisnetze, 2004, S. 111ff; AQUA, Qualitätsindikatoren, 2002, S. 9ff. Ähnlich auch Schneider, A. / Broge, B. / Szecsenyi ,J., Qualitätsindikatoren, 2003, S. 547f.

ationalitätssichernden Funktion des Controllings kommt jedoch die Einbindung des Qualitätsmanagements in das Gesamtführungssystem der Unternehmung bzw. des Netzwerkes zu, weswegen die festgestellten Qualitätsmerkmale in einem Kennzahlensystem Berücksichtigung finden sollten. 716 Damit diese Einbindung einen positiven Beitrag zur zielausrichtenden Koordination des gesamten Führungssystems leisten kann, ist vernüftigerweise ein wirksames Qualitätsmanagement vorauszusetzen. Von diesem sollten in vernetzten Strukturen des Gesundheitswesens zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt werden. Ein Qualitätsmanagementsystem sollte, aus der Perspektive der Koordination und Rationalitätssicherung: 717 • die Behandlungsprozesse aller beteiligten Sektoren bzw. kooperierenden Leistungsanbieter übergreifend umfassen, • das Ausmaß der Zielerreichung und möglichen Verbesserungsbedarf fortlaufend feststellen, • die Einhaltung der Kooperationsvereinbarungen durch alle Mitglieder fortlaufend erheben, wozu auch die Zuordnung von Erfolgsanteilen zu den Mitgliedern sinnvoll ist, • bezüglich des formalen Aufbaus und der inhaltlichen Gestaltung der medizinisch-wissenschaftlichen Inhalte anerkannt sein, • mit den Prozessen der unterschiedlichen Qualitätsmanagementsysteme der beteiligten Leistungsanbieter koordiniert sein und • den Forderungen von Effizienz und Effektivität nachweisbar genügen. Mit diesen steigenden Anforderungen an das Qualitätsmanagement, steigen auch die Ansprüche an die Erfolgsmessung. Früher war es zum Management der Strukturqualität hinreichend, die Qualifikation und Infrastruktur der Leistungserbringer stichprobenartig zu erfassen. Um die wachsenden Anforderungen an die Prozessund Ergebnisqualität zu erfüllen, werden aufwändigere Ansätze unerlässlich werden, bis hin zur Totalerhebung von Ergebnisdaten. 718 Zur Einbindung des Qualitätsmana- 213 716 Vgl. Abschnitt 3.4.3. 717 Vgl. Siebolds, M., Qualitätsmanagement, 2003, S. 109; Tophoven, C., Integrierte Angebotsstrukturen, 2003, S. 229 und S. 244. 718 Vgl. Herholz, H., Rückmeldesysteme, 2003, S. 56f.

ationalitätssichernden Funktion des Controllings kommt jedoch die Einbindung des<br />

Qualitätsmanagements in das Gesamtführungssystem der Unternehmung bzw. des<br />

Netzwerkes zu, weswegen die festgestellten Qualitätsmerkmale in einem Kennzahlensystem<br />

Berücksichtigung finden sollten. 716<br />

Damit diese Einbindung einen positiven Beitrag zur zielausrichtenden Koordination<br />

des gesamten Führungssystems leisten kann, ist vernüftigerweise ein wirksames<br />

Qualitätsmanagement vorauszusetzen. Von diesem sollten in vernetzten Strukturen<br />

des Gesundheitswesens zumindest die folgenden Bedingungen erfüllt werden. Ein<br />

Qualitätsmanagementsystem sollte, aus der Perspektive der Koordination und Rationalitätssicherung:<br />

717<br />

• die Behandlungsprozesse aller beteiligten Sektoren bzw. kooperierenden<br />

Leistungsanbieter übergreifend umfassen,<br />

• das Ausmaß der Zielerreichung und möglichen Verbesserungsbedarf fortlaufend<br />

feststellen,<br />

• die Einhaltung der Kooperationsvereinbarungen durch alle Mitglieder fortlaufend<br />

erheben, wozu auch die Zuordnung von Erfolgsanteilen zu den Mitgliedern<br />

sinnvoll ist,<br />

• bezüglich des formalen Aufbaus und der inhaltlichen Gestaltung der medizinisch-wissenschaftlichen<br />

Inhalte anerkannt sein,<br />

• mit den Prozessen der unterschiedlichen Qualitätsmanagementsysteme der<br />

beteiligten Leistungsanbieter koordiniert sein und<br />

• den Forderungen von Effizienz und Effektivität nachweisbar genügen.<br />

Mit diesen steigenden Anforderungen an das Qualitätsmanagement, steigen auch<br />

die Ansprüche an die Erfolgsmessung. Früher war es zum Management der Strukturqualität<br />

hinreichend, die Qualifikation und Infrastruktur der Leistungserbringer<br />

stichprobenartig zu erfassen. Um die wachsenden Anforderungen an die Prozessund<br />

Ergebnisqualität zu erfüllen, werden aufwändigere Ansätze unerlässlich werden,<br />

bis hin zur Totalerhebung von Ergebnisdaten. 718 Zur Einbindung des Qualitätsmana-<br />

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716 Vgl. Abschnitt 3.4.3.<br />

717 Vgl. Siebolds, M., Qualitätsmanagement, 2003, S. 109; Tophoven, C., Integrierte Angebotsstrukturen,<br />

2003, S. 229 und S. 244.<br />

718 Vgl. Herholz, H., Rückmeldesysteme, 2003, S. 56f.

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