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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Vertragszwecke erwartet werden. 701 Letztendlich liefern die Ziele nicht nur die Legitimation<br />

und Anknüpfungspunkte für das Controlling, sie dienen auch dem persönlichen<br />

Engagement und als Quelle der Motivation.“ 702<br />

Neben den Bedingungen der Gemeinsamkeit, Klarheit, Transparenz und Verbindlichkeit<br />

ist eine weitere Forderung an die Kooperationsziele zu stellen. Die Ziele müssen<br />

in einer operationalisierbaren Form vorliegen, um die Messbarkeit der Ergebnisse<br />

mittels Kennzahlen oder nicht numerischen Größen sicherzustellen und somit das<br />

Management zur zielausrichtenden Steuerung der Organisation zu befähigen. Hinsichtlich<br />

dieser Forderung lassen sich in der Literatur bereits mehr oder weniger<br />

anerkannte Ziele und Kennzahlen entdecken. Mit produktbedingten Schwierigkeiten<br />

bei der Messung und Zuordnung von Beiträgen zum Kooperationserfolg teilen diese<br />

eine bisher noch nicht zur allgemeinen Zufriedenheit gelöste Problemstellung.<br />

209<br />

5.3.2. Erfolgsmessung und -zuordnung<br />

Die Operationalisierbarkeit von Zielen und die Messbarkeit von Ergebnissen gilt im<br />

Gesundheitswesen nicht nur als anerkannte Notwendigkeit, sondern auch als ubiquitäres<br />

Problem. Denn im Gesundheitswesen treten die für Dienstleistungen maßgeblichen<br />

Operationalisierungsprobleme besonders ausgeprägt auf. 703 Nicht zuletzt deswegen<br />

fehlt es regelmäßig an fundierten Untersuchungen zur Effektivität und Effizienz<br />

medizinischer Interventionen, deren Aussagen in die Entscheidungsfindung<br />

über die Verwendung knapper Ressourcen im Gesundheitswesen eingehen könnten.<br />

704 Diese Eigentümlichkeiten der Messbarkeit ärztlicher Leistungen haben sogar<br />

Eingang in betriebswirtschaftliche Standardliteratur gefunden: So wird zur Bestimmung<br />

der von Ärzten tatsächlich erbrachten Leistungen eine angemessene Quantifizierung<br />

des Ergebnisses durch einfaches Messen, Wiegen oder Zählen ausgeschlossen.<br />

Auch die monetäre Bewertung von intangibilen Größen gilt als kaum zu<br />

bewältigen: Weder werden die Leistungen zu Marktpreisen gehandelt, noch ist bisher<br />

eine objektive Bewertung von zusätzlichen Lebensjahren, verbesserten Gesundheitszuständen,<br />

vermiedener Trauer oder vermiedenem Schmerz gelungen. 705 Denn<br />

701 Vgl. Bausch, J., Vertriebswege für Arzneimittel, 2003, S. 222; Tophoven, C., Integrierte Angebotsstrukturen,<br />

2003, S. 233.<br />

702 Plassmann, W., Sektorübergreifende Leistungskomplexe, 2003, S. 15.<br />

703 Vgl. Gerlach, F. M., Standardisierung, 2004, S. 111; Happich, M., Gesundheit, 2003, S. 23f; Porzsolt;<br />

F. / Ohletz, A., Standardisierung, 2004, S. 162; Lindenthal, J. / Sohn, S. / Schöffski, O., Praxisnetze,<br />

2004, S. 110.<br />

704 Vgl. Anker, G. et al., Evaluation, 2002, S. 54.<br />

705 Vgl. Corsten, H., Dienstleistungsunternehmungen, 1990 S. 112; Happich, M., Gesundheit, 2003, S.<br />

25ff; Jaster, H.-J., Qualitätssicherung, 1997, S. 42; Oberender, P., Widerspruch, 2004, S. 40;

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