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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Rund zehn Jahre nach dem Beginn der Netzgründungswelle hat sich in Deutschland<br />

eine deutliche Ernüchterung bezüglich der Erfolgspotentiale von vernetzten Versorgungsstrukturen<br />

des Gesundheitswesens ausgebreitet. Neben der stockenden Institutionalisierung<br />

von Managementstrukturen scheinen auch andere Zielsetzungen,<br />

wie beispielsweise veränderte Behandlungsabläufe oder die Realisierung von Einsparungspotentialen<br />

kaum erfüllbar. 669<br />

Die Feststellung des Erfolges bei der Verfolgung der Zielsetzungen vernetzter Versorgungsstrukturen<br />

ist allerdings problematisch. Ein Grund dafür lässt sich in einem<br />

offensichtlich geringen Interesse an Leistungstransparenz finden, das im deutschen<br />

Gesundheitswesen tätige Institutionen an den Tag legen. Es wird nur wenig über<br />

konkrete Erfahrungen und Ergebnisse veröffentlicht, ein Zustand, der sich seit 1999<br />

nur wenig verändert hat. 670 Beispielhaft kann hier das Praxisnetz Nürnberg Nord<br />

angeführt werden, für das erste Ergebnisse eines groß angelegten Evaluationsprojektes<br />

für das Frühjahr 2001 angekündigt wurden. Bis September 2005 lag jedoch<br />

noch keine wissenschaftliche Veröffentlichung des beauftragten Institutes IGES (Institut<br />

für Gesundheits- und Sozialforschung) zu den Ergebnissen des angekündigten<br />

Evaluationsprojektes vor. 671 Dieses Schicksal teilen auch andere bekannte Evaluationsprojekte,<br />

wie die des ‚Praxisnetz Berlin’ und des ‚Praxisnetz MedienetBerlin2000+’<br />

672<br />

So sind in der Literatur nur wenige Erfolgsnachweise von Netzinitiativen in Form von<br />

gesundheitsökonomischen Evaluationsergebnissen verfügbar. Im Folgenden werden<br />

veröffentlichte Evaluationsergebnisse des „Praxisnetzes Ried“, die gemeinsam evaluierten<br />

vernetzten Praxen in Schleswig-Holstein „Medizinische Qualitätsgemeinschaft<br />

197<br />

669 Vgl. Erdmann, K. F., Ärzte, 2002, S.13; o. V., Erwartungen, 2001, S. 7; Richard, S., Integrierte<br />

Versorgung, 2001, S. 8f.<br />

670 Vgl. Szecsenyi, J. et al. (Hrsg.), Praxisnetz, 1999; S. 207.<br />

671 Vgl. Bohm, S. / Häussler, B. / Reschke, P., Evaluationskonzept, 2002, S. 65. Unabhängig von<br />

diesem Projekt wurde im Jahr 2005 eine Evaluation der Arzneimittelverordnungen veröffentlicht,<br />

die methodisch auf den vierjährigen Vergleich einer Kohorte von 67 Arztpraxen abstellt. Im ersten<br />

Studienjahr in der Vorlaufphase des Netzes wurde jedoch nur die Hälfte dieser Kohorte betrachtet<br />

und von dieser Gruppe auf das Gesamtkollektiv hochgerechnet. Da auf dieser Basis, einer ohnehin<br />

nur groben Vergleichbarkeit von Arztpraxen und der zusätzlich verfolgten Hochrechnung, dann eine<br />

„auf den Euro“ genaue Auswertung von Kosteneffekten vorgenommen wurde, erscheint diese<br />

Studie für eine weitere Betrachtung im Rahmen der vorliegenden Arbeit wenig geeignet. Vgl. Wunder,<br />

S. / Brune, K., Arzneimittelverordnungen, 2005, S. 13 und S. 17.<br />

672 Vgl. Häussler, B. / Bohm, S., Evaluation, 2002, S. 100ff; Robra, B.-P. / Wille, E., Evaluationskonzept,<br />

2002, S. 108ff.

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