UNIVERSITÃT DER BUNDESWEHR MÃNCHEN
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196 ten individuell verordneten Arzneimittel und der Krankenhausaufenthalte von Netzversicherten berichtet. 665 Hinsichtlich eines betriebswirtschaftlichen oder medizinischen Controllings, das die koordinationsorientierte und rationalitätssichernde Zielsetzung mit einem operationalisierten Kennzahlensystem konsequent umsetzt, sind in der Literatur kaum Hinweise auffindbar. 666 Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass die wirkungsvolle Verfolgung einer koordinationsorientierten und rationalitätssichernden Controllingkonzeption nicht von der Veröffentlichung von Aufsätzen in wissenschaftlichen Controllingzeitschriften abhängt, sondern von der praktischen Anwendung von dazu geeigneten Instrumenten. Jedoch ist auch die praktische Einführung interner Controllinginstrumente nur bei einer Minderheit der Arztnetze der ersten Generation erfolgt. 667 Controlling kann sich aber auch hinter externen Evaluationen verbergen. Denn auch diese erfüllen systemkoppelnde Bewertungs- und Informationsaufgaben innerhalb des Führungssystems eines Netzwerkes. 668 5.2.3. Erfolgsnachweise Einschlägige Evaluationen von vernetzten Versorgungsstrukturen sind demnach als eine Quelle methodischer Ideen und inhaltlicher Ergebnisse für die Entwicklung von Controllingsystemen relevant. Da ihr originäres Ziel in der ökonomischen Bewertung dieser Organisationen liegt, müssen sie zunächst die Transparenz hinsichtlich der Leistungserstellung soweit erhöhen, dass eine Bewertung möglich ist. Dieser Zusammenhang von Transparenz und Bewertung trifft auch für den Zusammenhang zwischen Controlling und Management in derartigen Organisationen zu. Deswegen erscheint es lohnend, die bisher realisierten Evaluationskonzepte nach sachdienlichen Hinweisen zur Gestaltung von Controllingkonzepten bzw. -instrumenten zu untersuchen. 665 Vgl. Schönbach, K.-H., Erfahrungen, 2001, S. 194. 666 Vgl. dazu exemplarisch die Veröffentlichungen: Amelung, V. E. / Schumacher, H., Managed Care, 2004, S. 271; Arnold, M. / Lauterbach, K. W. / Preuß, K.-J. (Hrsg.), Managed Care, 1997, S. 368; Baumberger, J., Managed Care, 2001, S. 266; Beckers, A., Gesundheitsversorgung, 2002, S. Iff;Mühlbacher, A., Integrierte Versorgung, 2002, S. 5ff; Tophoven, C., Integrierte Angebotsstrukturen, 2003, S. 321; Preuß, K.-J. / Räbiger, J. / Sommer, J. H. (Hrsg.) Managed Care, 2002, S. 282. Insofern der Begriff des betriebswirtschaftlichen ‚Controllings’ in den Inhalts- bzw. Stichwortverzeichnissen aufgeführt ist, führt er zu marginalen Inhalten. 667 Vgl. Baur, R., Arztnetze, 2002, S. 8. 668 Vgl. Habersam, M., Controlling, 1997, S. 194f zu Anregungen hinsichtlich der Handhabung von Komplexität, der Schaffung von Transparenz und der Entscheidungsunterstützung auf lokaler Ebene, welche die ‚Controllingwissenschaft’ aus dem Potential weiter entwickelter Evaluationskonzepte ziehen kann.
Rund zehn Jahre nach dem Beginn der Netzgründungswelle hat sich in Deutschland eine deutliche Ernüchterung bezüglich der Erfolgspotentiale von vernetzten Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens ausgebreitet. Neben der stockenden Institutionalisierung von Managementstrukturen scheinen auch andere Zielsetzungen, wie beispielsweise veränderte Behandlungsabläufe oder die Realisierung von Einsparungspotentialen kaum erfüllbar. 669 Die Feststellung des Erfolges bei der Verfolgung der Zielsetzungen vernetzter Versorgungsstrukturen ist allerdings problematisch. Ein Grund dafür lässt sich in einem offensichtlich geringen Interesse an Leistungstransparenz finden, das im deutschen Gesundheitswesen tätige Institutionen an den Tag legen. Es wird nur wenig über konkrete Erfahrungen und Ergebnisse veröffentlicht, ein Zustand, der sich seit 1999 nur wenig verändert hat. 670 Beispielhaft kann hier das Praxisnetz Nürnberg Nord angeführt werden, für das erste Ergebnisse eines groß angelegten Evaluationsprojektes für das Frühjahr 2001 angekündigt wurden. Bis September 2005 lag jedoch noch keine wissenschaftliche Veröffentlichung des beauftragten Institutes IGES (Institut für Gesundheits- und Sozialforschung) zu den Ergebnissen des angekündigten Evaluationsprojektes vor. 671 Dieses Schicksal teilen auch andere bekannte Evaluationsprojekte, wie die des ‚Praxisnetz Berlin’ und des ‚Praxisnetz MedienetBerlin2000+’ 672 So sind in der Literatur nur wenige Erfolgsnachweise von Netzinitiativen in Form von gesundheitsökonomischen Evaluationsergebnissen verfügbar. Im Folgenden werden veröffentlichte Evaluationsergebnisse des „Praxisnetzes Ried“, die gemeinsam evaluierten vernetzten Praxen in Schleswig-Holstein „Medizinische Qualitätsgemeinschaft 197 669 Vgl. Erdmann, K. F., Ärzte, 2002, S.13; o. V., Erwartungen, 2001, S. 7; Richard, S., Integrierte Versorgung, 2001, S. 8f. 670 Vgl. Szecsenyi, J. et al. (Hrsg.), Praxisnetz, 1999; S. 207. 671 Vgl. Bohm, S. / Häussler, B. / Reschke, P., Evaluationskonzept, 2002, S. 65. Unabhängig von diesem Projekt wurde im Jahr 2005 eine Evaluation der Arzneimittelverordnungen veröffentlicht, die methodisch auf den vierjährigen Vergleich einer Kohorte von 67 Arztpraxen abstellt. Im ersten Studienjahr in der Vorlaufphase des Netzes wurde jedoch nur die Hälfte dieser Kohorte betrachtet und von dieser Gruppe auf das Gesamtkollektiv hochgerechnet. Da auf dieser Basis, einer ohnehin nur groben Vergleichbarkeit von Arztpraxen und der zusätzlich verfolgten Hochrechnung, dann eine „auf den Euro“ genaue Auswertung von Kosteneffekten vorgenommen wurde, erscheint diese Studie für eine weitere Betrachtung im Rahmen der vorliegenden Arbeit wenig geeignet. Vgl. Wunder, S. / Brune, K., Arzneimittelverordnungen, 2005, S. 13 und S. 17. 672 Vgl. Häussler, B. / Bohm, S., Evaluation, 2002, S. 100ff; Robra, B.-P. / Wille, E., Evaluationskonzept, 2002, S. 108ff.
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Hinsichtlich eines betriebswirtschaftlichen oder medizinischen Controllings, das die<br />
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Kennzahlensystem konsequent umsetzt, sind in der Literatur kaum Hinweise<br />
auffindbar. 666 Jedoch kann davon ausgegangen werden, dass die wirkungsvolle<br />
Verfolgung einer koordinationsorientierten und rationalitätssichernden Controllingkonzeption<br />
nicht von der Veröffentlichung von Aufsätzen in wissenschaftlichen Controllingzeitschriften<br />
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Denn auch diese erfüllen systemkoppelnde Bewertungs- und Informationsaufgaben<br />
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Einschlägige Evaluationen von vernetzten Versorgungsstrukturen sind demnach als<br />
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Controllingsystemen relevant. Da ihr originäres Ziel in der ökonomischen Bewertung<br />
dieser Organisationen liegt, müssen sie zunächst die Transparenz hinsichtlich der<br />
Leistungserstellung soweit erhöhen, dass eine Bewertung möglich ist. Dieser Zusammenhang<br />
von Transparenz und Bewertung trifft auch für den Zusammenhang<br />
zwischen Controlling und Management in derartigen Organisationen zu. Deswegen<br />
erscheint es lohnend, die bisher realisierten Evaluationskonzepte nach sachdienlichen<br />
Hinweisen zur Gestaltung von Controllingkonzepten bzw. -instrumenten zu<br />
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665 Vgl. Schönbach, K.-H., Erfahrungen, 2001, S. 194.<br />
666 Vgl. dazu exemplarisch die Veröffentlichungen: Amelung, V. E. / Schumacher, H., Managed Care,<br />
2004, S. 271; Arnold, M. / Lauterbach, K. W. / Preuß, K.-J. (Hrsg.), Managed Care, 1997, S. 368;<br />
Baumberger, J., Managed Care, 2001, S. 266; Beckers, A., Gesundheitsversorgung, 2002,<br />
S. Iff;Mühlbacher, A., Integrierte Versorgung, 2002, S. 5ff; Tophoven, C., Integrierte Angebotsstrukturen,<br />
2003, S. 321; Preuß, K.-J. / Räbiger, J. / Sommer, J. H. (Hrsg.) Managed Care, 2002, S. 282.<br />
Insofern der Begriff des betriebswirtschaftlichen ‚Controllings’ in den Inhalts- bzw. Stichwortverzeichnissen<br />
aufgeführt ist, führt er zu marginalen Inhalten.<br />
667 Vgl. Baur, R., Arztnetze, 2002, S. 8.<br />
668 Vgl. Habersam, M., Controlling, 1997, S. 194f zu Anregungen hinsichtlich der Handhabung von<br />
Komplexität, der Schaffung von Transparenz und der Entscheidungsunterstützung auf lokaler Ebene,<br />
welche die ‚Controllingwissenschaft’ aus dem Potential weiter entwickelter Evaluationskonzepte<br />
ziehen kann.