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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Behandlungsprogrammen dar. Nicht zuletzt wegen der mit diesen Programmen einhergehenden<br />

und z T. heftig kritisierten Möglichkeiten der Refinanzierung im Risikostrukturausgleich<br />

wird der Abschluss derartiger Vereinbarungen kassenseitig massiv<br />

vorangetrieben. 654<br />

Neben diesen Vernetzungsbestrebungen mit einer vertraglich geregelten Beteiligung<br />

der gesetzlichen Krankenversicherungen sind in einem Netzgründungsboom der<br />

späten 90er Jahre zahlreiche Netzinitiativen entstanden, die ohne eine vertraglich<br />

geregelte Kooperationsbeziehung mit der gesetzlichen Krankenversicherung agieren.<br />

655 Diese Strukturen zählen im Sinne des Sozialgesetzbuches weiterhin zur Regelversorgung,<br />

da sie vertragsrechtlich unverändert in den althergebrachten Strukturen<br />

verbleiben.<br />

Für den theoretischen Aspekt der vorliegenden Arbeit ist der Unterschied zwischen<br />

diesen Strukturen dahingehend bedeutsam, dass bei institutionell weiter vorangeschrittenen<br />

Vernetzungsinitiativen von besseren Voraussetzungen zur Implementierung<br />

von Controllingkonzepten- und -instrumenten ausgegangen werden kann. 656<br />

Hinsichtlich der Zweckmäßigkeit derartiger Ansätze kann diesbezüglich kein Unterschied<br />

konstruiert werden. Denn die Zweckmäßigkeit knüpft am zu bewältigenden<br />

Koordinations- bzw. Rationalitätsbedarf in der Leistungserstellung an und nicht an<br />

der rechtlichen Gestaltung der Organisation.<br />

5.2.2.2. Netzbausteine im medizinischen Leistungsprozess<br />

Unabhängig von der Einbindung der gesetzlichen Krankenversicherungen und der<br />

damit einhergehenden Honorargewährung liegt die Verwirklichung vernetzter Versorgungsstukturen<br />

in der Schaffung von besonderen Leistungsbausteinen im medizinischen<br />

Versorgungsprozess. Mit diesen sollen die aus den unterbrochenen Versorgungsketten<br />

hervorgehenden Probleme durch eine zielgerichtete und sektorübergreifende<br />

Kooperation und Koordination gelöst werden. 657 Als von besonderer praktischer<br />

Relevanz können die folgenden Bausteine gelten: 658<br />

654 Vgl. o. V., DMP, 2003, S. 20; o. V., Disease Management, 2003, S. 6; o. V., Chroniker-Programme,<br />

2003, S. 41.<br />

655 Vgl. Braun, G. E., Management, 2003, S. 5; Szencsenyi, J., Netze, 1999, S. 11.<br />

656 Vgl Abschnitt 1.3.<br />

657 Vgl. Braun, G.E., Versorgungsstrukturen, 2004, S. 32.<br />

658 Vgl. dazu und zur folgenden Strichaufzählung Becker, L., Patientenbuch, 1999, S. 54ff; Braun, G.<br />

E., Management, 2003, S. 10f; Schlicht, G., Netzmanagement, 2001, S. 258ff; Rüschmann, H.-H. /<br />

Roth, A./ Krauss, C., Vernetzte Praxen, 2000, S. 24ff.

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