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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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Dem Wesen nach entsprechen diese Forderungen dem vorgeschlagenen rekursiven<br />

Managementprozess. Dieser kann im Verständnis der Entscheidungs- und Koordinationsorientierung<br />

des allgemeinen Managements auch auf die anderen instrumentellen<br />

Ansätze zur Lösung des Managementproblems in Netzwerken des Gesundheitswesens<br />

zugreifen.<br />

5.2.1.4. Theoretischer Beleg der Problemlösungsrelevanz des Controllings<br />

Zusammengefasst betrachtet, entsprechen diese auf das Gesundheitswesen bezogenen<br />

Management- und Rationalitätsdefizite sowie die zu deren Überwindung vorgeschlagenen<br />

betriebswirtschaftlichen Instrumente denen für Unternehmensnetzwerke<br />

im Allgemeinen. Auch in Netzwerken des Gesundheitswesens ist zur Bewältigung<br />

dieser Defizite eine Orientierung an Strategien, der Schaffung von Transparenz,<br />

der Reduktion der wahrgenommenen Komplexität sowie an der Befähigung zur Entscheidungsfindung<br />

und Koordination notwendig.<br />

Diese Lösungsansätze zählen, wie bereits allgemein dargestellt, konzeptionell zur<br />

funktionalen Betriebswirtschaftslehre des Controllings. Demnach kann, entsprechend<br />

dem zunächst für Unternehmensnetzwerke im Allgemeinen aufgestellten Modell,<br />

geschlussfolgert werden, dass einer der Rationalitätssicherung und Koordination<br />

dienenden Controllingkonzeption auch in vernetzten Strukturen des Gesundheitswesens<br />

eine große Bedeutung zukommen müsste. 639 Die so hergeleitete Problemlösungsrelevanz<br />

des Controllings für Gesundheitsnetzwerke wird auch von einigen<br />

anderen Autoren betont. 640<br />

Insofern ist Mühlbacher an dieser Stelle nicht zu folgen, der als Mindestanforderung<br />

an das Management der integrierten Versorgung explizit nur ‚Kostenmanagement’,<br />

Schnittstellenmanagement’ und ‚Informationsmanagement’ fordert und die Einbeziehung<br />

des ‚Controllings’ in seine Forderung konsequent unterlässt. 641 Diese abwehrende<br />

Position ist in Deutschland nicht unüblich. 642 Denn obwohl die medizinische<br />

Entscheidungsfindung nach Porzsolt, Ohletz und Stange häufig sehr intuitiv erfolgt,<br />

Integrierte Versorgung, 2001, S. 9; Rummler, H. M., Erfahrungen, 2001, S. 247f; Rüschmann, H.-H.<br />

/ Roth, A. / Krauss, C., Vernetzte Praxen, 2000, S. 25.<br />

639 Vgl. zur Bedeutung des Controllings für Unternehmensnetzwerke im Allgemeinen Abschnitt 3.2.3<br />

sowie zu einem an Rationalitätssicherung und Koordination ausgerichteten Controllingverständnis<br />

Abschnitt 3.3.4.<br />

640 Vgl. Preuß, K.-J., Kostenträger, 2002, S. 49; Steiner, M., Versorgung, 2004, S. 15f;Tophoven, C.,<br />

Integrierte Angebotsstrukturen, 2003, S. 235 und S. 242.<br />

641 Vgl. Mühlbacher, A., Integrierte Versorgung, 2002, S. 191ff.<br />

642 Vgl. dazu auch die Quellenhinweise in Fußnote 668.

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