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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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182<br />

Diese plausible Annahme kann jedoch nicht als wissenschaftliche Begründung für<br />

die Einführung von umfassenden Controllingkonzeptionen in vernetzten Strukturen<br />

des Gesundheitswesens gelten. Wie bereits dargestellt, liegen zum betriebswirtschaftlichen<br />

Controlling in vernetzten Strukturen des Gesundheitswesens bisher<br />

auch keine hinreichenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen vor, die einen solchen<br />

Nachweis liefern könnten. Auch eine eigene Befragung von im Management<br />

von Netzen mit hohem Reifegrad tätigen Personen erschien aufgrund der geringen<br />

Anzahl dieser Strukturen zum Zeitpunkt der Konzeption der vorliegenden Arbeit wenig<br />

Erfolg versprechend, um aussagekräftige und verallgemeinerungsfähige Erkenntnisse<br />

für die vorliegende Fragestellung zu erlangen. 620 Deswegen wird im Folgenden<br />

eine deduktive Vorgehensweise angewendet, um eine wissenschaftliche<br />

Begründung zu entwickeln.<br />

Dazu wird zunächst anhand der verfügbaren Literatur überprüft, ob und inwieweit die<br />

aus den Eigenschaften von Unternehmensnetzwerken abgeleiteten modellhaften<br />

Management- und Rationalitätsdefizite und die zu deren Bewältigung geeigneten<br />

betriebswirtschaftlichen Ansätze auch in Netzwerken des deutschen Gesundheitswesens<br />

zu erwarten bzw. zu beobachten sind. 621 Insofern dies gelingt, kann auf dem<br />

Wege der Deduktion von der Eignung des Controllings zur Bewältigung von Management-<br />

und Rationalitätsdefiziten in Netzwerken im Allgemeinen auf dessen Eignung<br />

in denen des deutschen Gesundheitswesens geschlossen werden.<br />

Aufgrund der Vernetztheit der Ursachen-Wirkungszusammenhänge kann das Modell<br />

der Management- und Rationalitätsdefizite jedoch nicht in der Gesamtheit aller funktionalen<br />

Zusammenhänge überprüft werden. Daher werden funktionelle Teilmodelle<br />

betrachtet, die sich in ihren Elementen überschneiden können.<br />

620 Vgl. dazu Abschnitt 1.3.1. und die Ergebnisse der Praxisnetz-Studie 2006 des Competence Center<br />

"Healthcare Networking" an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Die Studie<br />

zeigt, dass bis zum Jahr 2006 erst 5 der in Deutschland angeschriebenen 168 Organisationen einen<br />

hohen Gesamt-Reifegrad in den Dimensionen "Netzmanagement-System", "Prozesse und<br />

Strukturen" und "Informations- und Kommunikationssysteme" erreicht haben. Die Operationalisierung<br />

der Studienfragestellung zeigt, dass in jeder der drei Dimensionen ein hoher Reifegrad erreicht<br />

sein muss, um die Grundvoraussetzungen für die Umsetzung des in der vorliegenden Arbeit<br />

vorgeschlagenen Controllinginstruments zu erfüllen. Erst auf Basis dieses Fortschrittes in Entwicklung<br />

von Netzstrukturen und wissenschaftlicher Erkenntnis könnten nunmehr erste empirische Untersuchungen<br />

hinsichtlich der Fragestellung der vorliegenden Arbeit erfolgen. Schicker, G. / Kohlbauer,<br />

O. / Bodendorf, F., Praxisnetz-Studie, 2006, S. 6, S. 10 und 27f.<br />

621 Zur Ableitung von Management- und Rationalitätsdefiziten vgl. Abschnitt 3.2.3.

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