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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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rollingkonzepten in vernetzte Versorgungsstrukturen des Gesundheitswesens hinterfragt.<br />

Hinsichtlich der wissenschaftlichen Durchdringung zeigt sich beim Untersuchungsobjekt<br />

‚Vernetzte Strukturen des Gesundheitswesens’ eine Herangehensweise, die dem<br />

zeitlich vorauslaufenden Vorgehen hinsichtlich Unternehmensnetzwerken im Allgemeinen<br />

ähnelt. Mit zunehmender praktischer Bedeutung vernetzter Strukturen des<br />

Gesundheitswesens stellte sich die Betriebswirtschaftslehre zunächst der Frage<br />

nach dem „Warum“. Darüber hinaus wurden Fragen des organisatorischen<br />

„Wie“ bedeutsam. 604 Es ist bisher jedoch nicht gelungen, eine allseits anerkannte<br />

geschlossene Theorie der Netzwerke im Gesundheitswesen zu entwickeln bzw. zu<br />

veröffentlichen. Deswegen können im Folgenden nur die bisher beschriebenen Anfänge<br />

einer Theorie in die Untersuchung einbezogen werden, die aber dennoch<br />

wertvolle Hinweise für die weitere Arbeit liefern.<br />

5.2.1.2. Systematisierung der Kooperationsformen<br />

Die exakte Beschreibung und Systematisierung eines Forschungsobjektes gilt als<br />

wesentliche Voraussetzung für weiterführende Überlegungen. Wohl nicht zuletzt<br />

deshalb sind die Formen von Kooperationen im Gesundheitswesen bereits beschrieben<br />

und nach verschiedenen Systematisierungsmerkmalen analysiert worden. 605<br />

Fokale und polyzentrische Netzwerke<br />

Ein Systematisierungsansatz von Kooperationen im Gesundheitswesen liegt in der<br />

Einteilung in fokale und polyzentrische Netzwerke. Als fokales Gesundheitsnetzwerk<br />

gilt eines, in dem einer der Partner eine dominante Position einnimmt. Dieser Partner<br />

hat einen bestimmenden Einfluss auf die Kooperation. Demgegenüber besteht ein<br />

polyzentrisches Gesundheitsnetzwerk aus ebenbürtigen Partnern, von denen keiner<br />

eine dominante Position einnehmen kann. 606 Diese Unterscheidung ist auch für das<br />

Management und Controlling dahingehend bezeichnend, als ein dominanter Partner<br />

auch bestimmenden Einfluss auf die dazu verwendeten Konzepte ausüben kann. Für<br />

das Gesundheitswesen in Deutschland kann festgehalten werden, dass die Strukturen<br />

in der Regel stärker polyzentrisch ausgeprägt sind, und auch die in dieser Arbeit<br />

604 Vgl. dazu die unterschiedliche Setzung der thematischen Schwerpunkte in Mühlbacher, A., Integrierte<br />

Versorgung, 2002 und Lindenthal, J. / Sohn, S. / Schöffski, O., Praxisnetze, 2004.<br />

605 Eine weitere Typisierung bietet Steiner, M., Versorgung, 2004, S. 13.<br />

606 Vgl. Braun, G.E., Versorgungsstrukturen, 2004, S. 32; Mühlbacher, A., Integrierte Versorgung,<br />

2002, S. 152f. Zu den Einflussmöglichkeiten in fokalen bzw. polyzentrischen Netzwerken im Allgemeinen:<br />

Wohlgemuth, O., Kooperationen, 2002, S. 118f.

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