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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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154<br />

Veränderungen im Zeitverlauf zu erfassen, müssen diese methodisch hinreichend<br />

genau abgebildet werden können (Sensitivität). 542<br />

Kennzahlen und Kennzahlensysteme können zudem nur aus Modellen betrieblicher<br />

Sachverhalte abgeleitet werden. Da sie deswegen auf Abstraktionsvorgängen beruhende<br />

Abbilder der Realität darstellen, sind aus ihnen gezogene Schlussfolgerungen<br />

immer nur unter Berücksichtigung der Modelleigenschaften und der bei der Modellbildung<br />

vorgenommenen Abstraktion gültig. 543 Wird darauf vom Anwender verzichtet,<br />

kann bei Qualitäts- oder Zufriedenheitskennzahlen wohl nicht davon ausgegangen<br />

werden, dass diese den Gütekriterien der empirischen Sozialforschung entsprechende<br />

Erkenntnisse beinhalten.<br />

Die aus dem Modellcharakter folgende Problemstellung kann auch die Interpretation<br />

von prognostischen Kennzahlen betreffen, da mit derartigen Modellen zukünftige<br />

Entwicklungen aus Vergangenheitsdaten nur begrenzt prognostiziert werden können.<br />

544<br />

Weitere Möglichkeiten zur Entstehung von Ungenauigkeiten in Vergleichsgrößen<br />

liegen in der Gestaltung der jeweiligen Bezugsgrößen. Im Falle von sich auf unterschiedlich<br />

strukturierte Bezugsgrößen beziehenden Ist- und Vergleichsgrößen, sind<br />

festgestellte Unterschiede zwischen den Messgrößen ggf. in Strukturunterschieden<br />

der Bezugsgröße begründet und kein Ergebnis von an diesen Bezugsgrößen vorgenommenen<br />

Leistungen. Diese Fehlerquelle kann sich beispielsweise im Vergleich<br />

von Produkten, Sparten und Marktsegmenten auswirken oder bei übergreifenden<br />

Betriebsvergleichen mit Branchendurchschnitten und auch betriebsinternen Vergleichen<br />

von Abteilungen etc. auftreten. 545<br />

542 Vgl. Haller, S., Dienstleistungsqualität, 1998, S. 19 und S. 27ff; Hillenbrand, H. / Schmidbauer, H. /<br />

Piwernetz, K., Qualitätsmanagement, 1995, S. 27; Kroeber-Riel, W. / Weinberg, P., Konsumentenverhalten,<br />

1999, S. 224ff. Des Weiteren kann die umfangreiche verfügbare Literatur zu Kundenzufriedenheitsanalysen<br />

und zur empirischen Sozialforschung herangezogen werden.<br />

543 Vgl. Reichmann, T., Controlling, 1997, S. 53.<br />

544 Vgl. Reichmann, T., Controlling, 1997, S. 48.<br />

545 Vgl. Reichmann, T., Controlling, 1997, S. 47 und S. 356f.

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