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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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rangezogen werden, wenn es gelingt, ihnen einen für die Entscheidungsfindung<br />

empirischen Gehalt nachzuweisen. 528<br />

Empirische Vorgehensweisen<br />

Empirische Vorgehensweisen können als ‚empirisch-theoretische Fundierung’ und<br />

‚empirisch-induktive’ Ansätze zur Entwicklung von Kennzahlensystemen angewendet<br />

werden. Sie führen in der Regel zu empirisch-stochastischen Beziehungen zwischen<br />

den Kennzahlen. 529<br />

Zur empirisch-theoretischen Fundierung wird auf empirisch gut belegte Theorien der<br />

Betriebswirtschaftslehre zurückgegriffen, wie beispielsweise die Produktions- und<br />

Kostentheorie nach Gutenberg. Insofern die in einer Theorie beinhalteten Größen für<br />

die Erfüllung einer Koordinationsfunktion geeignet sind, können sie mit den jeweiligen<br />

Daten als Kennzahlen berechnet und in ihren Zusammenhängen als abhängige<br />

bzw. unabhängige Größen in einem Kennzahlensystem verwendet werden. 530<br />

Die empirisch-induktive Gewinnung von Kennzahlensystemen geht nicht von logischen<br />

Überlegungen oder bekannten Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen aus,<br />

sondern versucht die empirische Bedeutung von Kennzahlenverbindungen über<br />

Expertenbefragungen, aus Plausibilitätsüberlegungen oder mittels mathematischstatistischer<br />

Verfahren aus Datenbeständen zu gewinnen. Zur mathematischstatistischen<br />

Quantifizierung von Ursache-Wirkungs-Beziehungen können einfache<br />

statistische Dependenzanalysen, wie die Regressionsanalyse, durchgeführt oder<br />

auch aufwändigere struktur-entdeckende und struktur-prüfende Verfahren verwendet<br />

werden, die seit wenigen Jahren umfassend in integrierten Data-Mining-<br />

Anwendungen von der Industrie angeboten werden. 531<br />

528 Beispielhaft kann das an der definitionslogisch immer korrekten Beziehung „Umsatz = Absatzmenge<br />

x Absatzpreis“ dargestellt werden. Da aber die Absatzmenge empirisch vom Absatzpreis abhängt,<br />

und somit der Absatzpreis nicht isoliert verändert werden kann, sagt die mathematische<br />

Verknüpfung über die empirische Verbindung zwischen den Größen nichts aus. Vgl. Küpper, H.-U.,<br />

Controlling, 2001, S. 353.<br />

529 Vgl. Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 343f und 353ff; Wall, F., Planungs- und Kontrollsysteme,<br />

1999, S. 257ff.<br />

530 Vgl. Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 353f. In der Vorgehensweise ähnlich die modellgestützte<br />

Ableitung: Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 359ff.<br />

531 Dies sind beispielsweise die Faktorenanalyse, Multidimensionale Skalierung, Varianz- und Diskriminanzanalysen,<br />

der LISREL-Ansatz der Kausalanalyse, induktiv lernende Verfahren, wie Clusteranalysen<br />

und künstliche Neuronale Netze. Vgl. zu auf Plausibilität ausgerichteten Methoden: Weber,<br />

J. / Schäffer, U., Controlling, 2000, S. 22ff; zu mathematisch-statistischen Verfahren: Pietsch,<br />

T. / Memmler, T., Scorecard, 2003, S. 80ff; Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 356ff und umfassend:<br />

Schmidt, J., Scorecard, 2003, S. 130f und S. 161 – 225.

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