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UNIVERSITÄT DER BUNDESWEHR MÜNCHEN

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4.3. Methodik- und Technik zur Informationsgewinnung aus<br />

Unternehmensdaten<br />

Die „Standard-“Literatur zur Balanced Scorecard gibt vielfältige Hinweise zur sachlogischen<br />

Gestaltung eines Kennzahlensystems und zum Einführungsprozess. Kaum<br />

eingegangen wird auf die grundlegenden methodischen Konzepte von Kennzahlen<br />

und auf die technischen Instrumente, mit denen sich die entscheidungsrelevanten<br />

Informationen aus Unternehmensdaten gewinnen lassen. Noch weniger wird auf die<br />

Methodik einer Operationalisierung und die kritische empirische Überprüfung der<br />

angestrebten Kausalität von Kennzahlen eingegangen. 521 Dabei bereitet es dem<br />

Entwickler einer Balanced Scorecard häufig Kopfzerbrechen, dass er nicht nur betriebswirtschaftliche<br />

Größen messen, sondern auch deren Ursache-<br />

Wirkungszusammenhänge über die Perspektivengrenzen hinweg quantifizieren<br />

soll. 522 Deswegen werden im Folgenden relevante methodische und technologische<br />

Voraussetzungen für den Entwurf von Kennzahlen und der Berechung ihrer Werte<br />

dargestellt.<br />

4.3.1. Ausgewählte methodische Aspekte<br />

Um die Funktionsfähigkeit eines koordinationsorientierten Controllingsystems sicherzustellen,<br />

wird eine fundierte Methodenkenntnis vorausgesetzt. 523 Jaspersen kommt<br />

ergänzend zum Ergebnis, dass es keine eigentlichen Controllingmethoden gibt und<br />

im Controlling aus drei allgemeingültigen Methodengruppen stammende Praktiken<br />

angewendet werden: Empirie, Logik/Analytik und Hermeneutik. Empirische Methoden<br />

verarbeiten in der Vergangenheit gewonnene Daten und bieten sich an, um<br />

bestehende Strukturen weiterzuentwickeln. Ist ein derartiger Rückgriff auf Erfahrungswerte<br />

nicht möglich, können analytische Methoden angewendet werden. Diese<br />

eröffnen die Möglichkeit, auf der Basis von quantitativ und qualitativ determinierten<br />

Sachständen, in die Zukunft gerichtete Modelle zu entwickeln. Fehlt es auch an determinierten<br />

Sachständen, kommen hermeneutisch-verstehende Ansätze in Frage,<br />

um sinnhafte Visionen zu entwickeln. 524 Ungeachtet dessen, dass die Literatur zur<br />

Balanced Scorecard gelegentlich den Eindruck erweckt, dem hermeneutisch-<br />

521 Vgl. die Wertung zur Arbeit von Kaplan und Norton in Weber, J. / Schäffer, U., Controlling, 2000,<br />

S. 8 oder ‚empirisch’ Friedag, H. R. / Schmidt, W., Scorecard, 1999, S. 60ff; die diesem Thema 10<br />

von 254 Seiten einer Veröffentlichung widmen. Anders hingegen die diesbezüglich umfassende<br />

Promotionsschrift von Schmidt: Schmidt, J., Scorecard, 2003.<br />

522 Vgl. Friedag, H. R., Scorecard, 1998, S. 291.<br />

523 Vgl. Küpper, H.-U., Controlling, 2001, S. 19.<br />

524 Vgl. Jaspersen, T., Controlling, 1999, S. 55.

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